Charmante Fachwerkstadt mit Tradition: Stade
Der schöne Alte Hafen und viele historische Häuser: Ein Bummel durch Stade lohnt sich. Die Stadt ist auch ein guter Ausgangspunkt für Touren ins Alte Land und auf der Elbe.
Fachwerk, Wasser und eine mehr als 1.000-jährige Geschichte prägen das Städtchen Stade zwischen Cuxhaven und Hamburg. In der sanierten Altstadt ist die Historie auf Schritt und Tritt präsent. Schmucke Gebäude aus verschiedenen Epochen säumen die Straßen und Plätze. Die ältesten Bauten, etwa das Gewölbe des Rathauskellers, stammen aus der Zeit vor 1500. Da Stade nach dem großen Brand 1659 größtenteils neu aufgebaut wurde, gibt es besonders viele Häuser und Kunstgegenstände aus dem Barock.
Vom Alten Hafen durch die Altstadt
Zu den sehenswerten Gebäuden gehören die Kirchen St. Wilhadi und St. Cosmae, das Rathaus mit einem imposanten Portal, der Schwedenspeicher sowie zahlreiche Fachwerkhäuser. Ein guter Ausgangspunkt für eine Stadtbesichtigung ist der Fischmarkt am Alten Hafen. Dort schlägt das touristische Herz Stades, zahlreiche Restaurants und Cafés bieten Sitzplätze am Wasser.
Stade vom Wasser aus entdecken
Rund um die Altstadt zieht sich der Burggraben. Die alte Wasserstraße eignet sich gut, um die Stadt zu erkunden. Fleetkähne legen regelmäßig am Holzhafen zu einstündigen Rundtouren ab. Die aktuellen Termine veröffentlicht Stade Tourismus auf seiner Website. Wer es besonders romantisch mag, kann sich mit einer Gondel fahren lassen. Vom Stadthafen starten außerdem Schiffe zu Ausflugstouren auf der Elbe. Ein besonderes Erlebnis ist ein Ausflug mit dem Traditionsewer "Wilhelmine von Stade". Der ehemalige Lastsegler wurde in jahrelanger Arbeit von Stader Schülern restauriert und steht nun im Sommer für Kurz- und Tagesfahrten bereit.
Ins Freilichtmuseum auf die Insel
Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt liegt eine kleine Insel. Die Schweden schufen den sogenannten Bleicher-Ravelin während ihrer Herrschaft als Teil der Befestigungsanlagen. Bereits 1910 richtete der Stader Geschichts- und Heimatverein auf dem Gelände eines der ersten Freilichtmuseen Deutschlands ein. Es zeigt anhand von historischen Bauern- und Werkshäusern sowie einer Mühle, wie die Menschen in der Region früher gelebt und gearbeitet haben.
Mehr als 1.000 Jahre Geschichte
994 erstmals schriftlich erwähnt, entwickelte sich der kleine Marktflecken Stade zu einem wichtigen Hafen- und Handelsplatz. 1209 erhielt er das Stadtrecht. Ab dem 13. Jahrhundert segelten Stader Kaufleute über die Schwinge zur Elbe und von dort weiter nach Holland und Dänemark. Damals gehörte die Stadt zur Hanse und war anfangs bedeutender als Hamburg. Von 1645 bis 1712 beherrschten die Schweden die Stadt und bauten sie zu einer wichtigen Festung mit großem Wallgraben aus.
Ausflug von Stade ins Alte Land
Südöstlich von Stade liegt das Alte Land, das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Deutschlands. Zur Baumblüte im Frühjahr gleicht die Elbmarsch einem Meer aus Apfel-, Birnen- und Kirschblüten. Die schöne Landschaft und die schmucken Dörfer mit alten Fachwerkhöfen machen die Region zu einem interessanten Ausflugsziel - auch außerhalb der Blütezeit. Vom Elbdeich können Radfahrer, Spaziergänger und Inlineskater den weiten Blick über die Obstbaumreihen auf der einen und den Fluss auf der anderen Seite genießen. Viele Wege führen auch durch die Plantagen. Einige Landwirte bieten Kutsch- oder Traktorfahrten für Besucher an.
Spezialitäten aus Äpfeln
Neben frischem Obst hat die Region weitere kulinarische Spezialitäten zu bieten, die meist mit Äpfeln zubereitet werden. Dazu gehören Apfelsuppe, Altländer Apfelbrand, Apfelkuchen und Altländer Diekpedder - frischer Apfelsaft mit einem Schuss Obstler, der sowohl kalt als auch heiß getrunken wird. Zu empfehlen ist auch die Altländer Hochzeitssuppe, eine kräftige Brühe mit Rindfleisch. Eine Stader Spezialität ist das Eierbier. Dafür werden Eier, Zucker, Zimt und Zitrone mit Bier vermischt und gekocht.
Zum Feldbahnmuseum nach Deinste
Für Eisenbahnfans lohnt ein Abstecher ins zehn Kilometer südlich von Stade gelegene Deinste. Dort sammeln die Mitglieder des Deutschen Feld- und Kleinbahnmuseum seit 1967 historische Feldbahnfahrzeuge. Die schmalspurigen Industriebahnen wurden früher vor allem zum Materialtransport in der Landwirtschaft und in Fabriken genutzt. Auf einer zwei Kilometer langen Schienenstrecke können Besucher in den Waggons mitfahren.