Mit dem Kanu auf der Ilmenau durch die Lüneburger Heide
Die Ilmenau fließt von Uelzen durch die Lüneburger Heide bis zur Elbe und ist ein gutes Paddelgebiet. Besonders attraktiv ist die Strecke zwischen Uelzen und Lüneburg. Tipps für schöne Touren.
Die Ilmenau gehört zu den größten Gewässern in der Lüneburger Heide. Sie entsteht kurz vor Uelzen durch den Zusammenfluss von Gerdau und Stederau und mündet nach 109 Kilometern bei Winsen in die Elbe. Neben Uelzen durchfließt sie Bad Bevensen, Bienenbüttel, Lüneburg und Bardowick.
Reizvoller Abschnitt zwischen Uelzen und Lüneburg
Knapp 60 Kilometer der Ilmenau sind befahrbar. Die schönsten Streckenabschnitte für eine Kanutour liegen zwischen Uelzen und Lüneburg. Dort windet sich der Fluss durch Wälder, Wiesen, Weideflächen und kleine Sümpfe. Mehrere Naturschutzgebiete werden auf der kurvenreichen Strecke durchquert. Mit etwas Glück lassen sich dort Fischotter, seltene Vögel und farbenprächtige Libellen beobachten. Zudem zeichnet sich die Ilmenau durch einen artenreichen Fischbestand aus.
Ilmenau ist gutes Revier auch für Einsteiger
Die Ilmenau eignet sich auch als Revier für Einsteiger und Freizeitpaddler. Das Wasser ist relativ flach, zudem hat der Fluss bis kurz vor Lüneburg immer eine leichte Strömung. Die Ilmenau wird deshalb flussabwärts befahren. Auf manchen Abschnitten kann man sich sogar treiben lassen und kommt ohne große Anstrengung gut voran. Das naturnahe Fließgewässer hat aber auch einige Tücken. Die Ilmenau ist kurvenreich und immer wieder ragen überhängenden Büsche und Äste ins Flussbett. Das kann zu ungewollten Zusammenstößen führen. Die Kanuvermieter bieten ihren Kunden deshalb Einweisungen zur Handhabung der Kanus und Grundlagenkurse zur Paddeltechnik an.
Sehenswürdigkeiten an der Strecke
Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, etwa den Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen, den Kurpark Bad Bevensen, Kloster Medingen, die St.-Georgs-Kirche in Wichmannsburg oder den Skulpturenpfand in Bienenbüttel. Lohnenswert ist auch ein Stopp in Lüneburg. Die Kanus darf man allerdings nur an ausgewiesenen Einstiegsstellen und Rastplätzen verlassen, denn ein Teil der Strecke steht unter Naturschutz, einige Uferbereiche sind in Privatbesitz. Offizielle Ein- und Ausstiegsstellen sind auf Flusskarten für Wasserwanderer verzeichnet.
Auf der Ilmenau von Medingen nach Lüneburg paddeln
Besonders beliebt ist der 32 Kilometer lange Abschnitt zwischen Medingen und Lüneburg. Die Strecke eignet sich sowohl für kleine Etappen als auch für mehrtägige Wasserwandertouren. Im Schnitt kommt man pro Stunde etwa vier bis fünf Kilometer voran. An der Strecke gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. In Uelzen bietet der Kanuverein Stellplätze für Zelte an.
In Melbeck gibt es ebenfalls einen Campingplatz, in der benachbarten Outdoorschmiede stehen Blockhütten und Holzfässer zur Verfügung. Kurz vor Lüneburg liegt an der Roten Schleuse ein weiterer Campingplatz. In größeren Orten finden sich Hotels und Pensionen. Bienenbüttel bietet Einkaufsmöglichkeiten, zudem verfügt der Ort über Cafés und Restaurants. In Lüneburg lädt direkt an der dortigen Kanustation ein Biergarten ein.
Kanuvermieter übernehmen den Transport der Boote
Passende Touren können mit den jeweiligen Kanuvermietern verabredet werden. Sie bringen die Kanus nach Absprache zu den bevorzugten Einsetzstellen und holen sie am Ziel der Fahrt wieder ab. Ausgenommen sind Personentransporte. Die meisten Ein- und Ausstiegsstellen sind aber mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, zudem gibt es in den Ortschaften entlang der Ilmenau einige Taxiunternehmen.
An den Kanustationen bekommt man auch das nötige Zubehör, beispielsweise Schwimmwesten, wasserdichte Packutensilien und Flusskarten.
Kajak oder Kanadier?
Die Bootsvermieter bieten in der Regel Kajaks oder Kanadier an, beide sind Kanus. Kajaks sind auf dem Wasser das sportlichere Fahrzeug. Sie sind mit einem oder zwei Sitzplätzen ausgestattet und werden mit Doppelpaddeln vorwärts bewegt. Kanadier sind geräumiger und eignen sich für Touren mit mehreren Personen. Außerdem sind sie kippstabil und haben ausreichend Platz für Gepäck. Sie werden sitzend oder kniend mit sogenannten Stechpaddeln gefahren.