Sachsenwald: Auf Bismarcks Spuren durch die Natur
Schleswig-Holsteins größter Wald liegt vor den Toren Hamburgs und ist eng mit dem Namen der Familie Bismarck verbunden. Sechs Wanderwege führen im Sachsenwald durch die schöne Natur.
Einst war der Sachsenwald das Jagdrevier von Kaiser Wilhelm I., der das Gebiet 1871 Reichskanzler Otto von Bismarck für dessen Verdienste schenkte. Noch heute gehören Teile des Sachsenwaldes der Familie von Bismarck, die in einem Anwesen im Örtchen Friedrichsruh lebt. Sechs ausgeschilderte Wanderrouten erschließen den schönen Laubwald südöstlich von Hamburg. Reiter können ihn auf fast 50 Kilometer langen Wegen erkunden und auch für Radfahrer wurden Strecken markiert.
An den einstigen Reichskanzler erinnern der 27 Meter hohe Bismarckturm in Aumühle sowie eine Bismarck-Säule, ein Museum, eine wissenschaftliche Ausstellung und das Bismarck-Mausoleum in Friedrichsruh.
Seltene Vögel an der Bille
Mit knapp 70 Quadratkilometern gilt der Sachsenwald als größte Waldfläche in Schleswig-Holstein. Im Nordwesten begrenzt das romantische Flüsschen Bille den Wald. Der Flusslauf ist weitgehend unberührt und steht unter Naturschutz. So konnten sich zahlreiche seltene Vogel- und Fischarten ansiedeln, darunter auch Eisvögel.
Sechs Wanderwege führen durch den Sachsenwald
Spaziergänger und Wanderer können den Wald auf sechs ausgeschilderten Wegen erkunden. Der längste ist der knapp neun Kilometer lange Eisvogelweg. Er führt in das Naturschutzgebiet Billetal, vorbei an der Mineralwasser-Quelle Fürst Bismarck. Auf dem Rückweg geht es rund zwei Kilometer über eine hübsche, von Linden gesäumte Allee.
Alle beschilderten Rundwanderwege beginnen an den Bahnhöfen in Friedrichsruh oder Aumühle. Die kürzeste Route, der Schlangenweg, eignet sich mit knapp fünf Kilometern für einen ausgedehnten Spaziergang. Er führt unter anderem zum Garten der Schmetterlinge. Eine Übersicht aller Wege bietet eine Website des Sachsenwaldes.
Klettern, Baden und alte Dampfloks
Wer den Ausflug in die Natur mit sportlicher Aktivität verbinden möchte, kann in Aumühle in einem Kletterpark zwischen alten Buchen und Eichen seine Geschicklichkeit testen oder im Tonteichbad in Wohltorf schwimmen. Freunde historischer Eisenbahnen sollten einen Besuch im Museum Lokschuppen einplanen. Es hat immer sonntags geöffnet und zeigt Dampfloks sowie einen Schienenbus aus den 50er-Jahren.