Clausthal-Zellerfeld: Bergstadt im Harz
Clausthal-Zellerfeld gehört zu den sieben alten Bergstädten des Oberharzes. Umgeben von dichten Wäldern bietet der Ort auf rund 500 Metern Höhe Wanderern und Wintersportlern viele Möglichkeiten.
Der Luftkurort, der aus den Ortsteilen Clausthal und Zellerfeld besteht, ist auch eine Hochschulstadt. An der Technischen Universität lernen etwa 3.500 Studierende unter anderem in den Fachbereichen Energie und Wirtschaft, Materialwissenschaften sowie Informatik und Maschinenbau.
Sport im Sommer und Winter
Ob Mountainbiking, Nordic Walking, Reiten oder Wandern, Skilanglauf oder Rodeln - für viele Sportarten im Freien finden sich gute Bedingungen. Spätestens seit Arnd Peiffer, der für den WSV Clausthal-Zellerfeld startete und viele Jahre zur Weltspitze im Biathlon gehörte, wurden viele auf die Trainingsmöglichkeiten in der Region aufmerksam. Das Landesleistungszentrum Biathlon hat dort ebenso seinen Sitz wie ein Skiinternat.
Zum Spiegeltaler Wasserfall wandern
Das Spiegeltal ist ein kleines, eher unbekanntes Tal in der Nähe von Clausthal-Zellerfeld. Eine Wanderung durch den dichten grünen Wald zum Spiegeltaler Wasserfall ist eine schöne Möglichkeit, einen Tag in der Natur zu verbringen. Wer möchte, kann sich dort an heißen Sommertagen erfrischen. Auch im Winter bei Schnee und Eis lohnt das Naturschauspiel einen Besuch. Der fünf Meter hohe künstliche Wasserfall, der als Nebenprodukt des Bergbaus entstanden ist, liegt etwa zwei Kilometer nördlich der Zellerfelder Kirche.
Deutschlands größte Holzkirche
Gegenüber des historischen Eingangs zur Universität, in der Ortsmitte von Clausthal, steht unübersehbar die hellblaue Marktkirche zum Heiligen Geist. Sie wurde in den Jahren 1637 bis 1642 erbaut. Mit einst 2.200 und heute rund 1.000 Sitzplätzen ist sie die größte Holzkirche Deutschlands. Fünf seitlich angebaute Treppentürme führen auf die Emporen. Die Fassade der Fachwerkkonstruktion ist komplett mit Holz verkleidet, Sprossenfenster lassen Licht in den Innenraum.
Historische Gebäude in Clausthal und Zellerfeld
Auch das Rathaus und das historische Gebäude des Oberbergamts gruppieren sich um den zentralen Platz von Clausthal. Im Ortsteil Zellerfeld ist unter anderem die mit kunstvoll geschnitzten Gesichtern verzierte Berg-Apotheke, von Einheimischen auch "Fratzenapotheke" genannt, sehenswert. Nur wenige Schritte entfernt befindet sich das Dietzelhaus von 1673. Das farbenfrohe Bürgerhaus steht für den einstigen Reichtum der Oberharzer. Heute hat dort die Tourist-Information ihren Sitz.
Silber sorgte für Wohlstand
Um 1150 hatten sich die ersten Siedler am Benediktinerkloster Cella niedergelassen. Nur kurze Zeit später fanden sie Silberadern. Es war der Beginn des Bergbaus. Während seiner Blüte im 17. und 18. Jahrhundert waren die Clausthaler Gruben die bedeutendsten im Oberharz. Noch heute wird die Stadt von rund 70 Teichen umgeben. Sie sorgten einst für den Antrieb der Entwässerungspumpen und Wasserräder in den nahen Bergwerken. Seit 2010 gehören sie zum Weltkulturerbe "Oberharzer Wasserwirtschaft".
Ein Museum für den Bergbau
Bereits 1892 wurde das Oberharzer Bergwerksmuseum gegründet, das älteste Bergbaumuseum Deutschlands. Die Ausstellung im Hauptgebäude und die Anlagen im Freigelände veranschaulichen die harte Lebens- und Arbeitswelt der Kumpel. Im Schaubergwerk des Museums begeben sich Besucher auf eine Entdeckungsreise in die Zeit, als Maschinen noch aus Holz statt aus Eisen gebaut wurden. Alle Ausstellungsstücke sind Originale, die einst in Betrieb waren. Auch die berühmte Fahrkunst, ein Aufzug für Bergleute, die 1833 in Zellerfeld erfunden wurde, ist dort zu sehen.
Glas und Bier im Handwerkerhof
Die Kunst des Glasmachens, ein mehr als 2.000 Jahre altes Handwerk, fasziniert noch heute. Im Kunsthandwerkerhof können Besucher dabei zusehen, wie aus einer 1.200 Grad heißen Glasmasse Vasen, Schalen und Figuren manuell geformt werden. Zum Kunsthandwerkerhof gehört auch eine Brauakademie, in der nach traditionellem Rezept Bier hergestellt wird.
Der wohl berühmteste Clausthaler ist Robert Koch. Der Arzt, Bakteriologe und Nobelpreisträger von 1905 kam 1843 im Harz zur Welt und ist heute Ehrenbürger seiner Heimatstadt. Ein Stadtrundgang führt unter anderem zum Geburtshaus Kochs, dem Wohnhaus der Familie und dem Familiengrab.