Museum für Hamburgische Geschichte: 1.200 Jahre Stadtgeschichte
Das Museum für Hamburgische Geschichte dokumentiert viele Jahrhunderte hanseatischer Historie. Derzeit wird es grundlegend modernisiert, ein Großteil des Hauses bleibt deshalb bis 2027 geschlossen.
Ob Wikingerangriff oder Choleraepidemie, Stadtbrand, Bombenangriff oder Sturmflut: Im Verlauf der Geschichte erlebte Hamburg eine Vielzahl von Katastrophen. Doch die Stadt konnte sich stets wieder erholen. Ihre Lebensader ist seit jeher der Hafen, für ihn ließen die Hamburger ganze Stadtviertel abreißen und neu errichten.
Sanierung zum 100-jährigen Bestehen
Zwischen 1914 und 1922 setzten sie ihrer Stadt ein Denkmal - mit dem Museum für Hamburgische Geschichte am Holstenwall. Entworfen wurde der Bau von Hamburgs berühmten Architekten und Stadtplaner Fritz Schumacher. Seither informiert das Museum auf drei Stockwerken über die wechselvolle Geschichte der Stadt. Jetzt ist Zeit für eine Modernisierung: Ein großer Teil des Hauses ist seit Anfang 2023 für Besucher geschlossen.
Hammaburg, Hansestadt, Hafenmetropole
Ein stadtgeschichtlicher Rundgang führte bislang im ersten Stock von den Anfängen der Hammaburg im 9. Jahrhundert über die frühe Neuzeit und das 19. Jahrhundert bis zur Entstehung der modernen Hafenstadt. Dort war auch eines der bekanntesten Ausstellungsstücke des Museums zu bewundern: der mit einem Nagel durchbohrte Schädelknochen eines hingerichteten Piraten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um den Schädel des legendären Freibeuters Klaus Störtebeker handelt, ist laut Museum relativ groß.
Eine weitere Besonderheit war bislang die bereits 1949 eingerichtete Modellbahnanlage im zweiten Stock mit den nachgebauten Gleisanlagen des Bahnhofs Hamburg-Harburg.
Sehenswerter Museumsbau
Auch wenn das Innere des Museums derzeit weitgehend geschlossen ist, lohnt ein Abstecher, denn auch die Fassade des Museumsbaus ist sehenswert. Fritz Schumacher verbaute dort Architekturteile von Gebäuden, die beim Großen Brand 1842 und beim Bau der Speicherstadt zerstört wurden. Dazu gehören etwa verschiedene Kaiserfiguren, die vom Alten Rathaus stammen. Das Museum für Hamburgische Geschichte gehört zur Stiftung Historische Museen Hamburg.
Das Museum für Hamburgische Geschichte ist Kulturpartner von NDR Kultur.