Museum für Hamburgische Geschichte: 1.200 Jahre Stadtgeschichte
Das Museum am Holstenwall dokumentiert viele Jahrhunderte hanseatischer Historie. Derzeit wird es grundlegend modernisiert und ist geschlossen. Es lohnt aber ein Blick auf die schöne Fassade des Baus.
Ob Wikingerangriff oder Choleraepidemie, Stadtbrand, Bombenangriff oder Sturmflut: Im Verlauf der Geschichte erlebte Hamburg eine Vielzahl von Katastrophen. Doch die Stadt konnte sich stets wieder erholen. Ihre Lebensader ist seit jeher der Hafen, für ihn ließen die Hamburger ganze Stadtviertel abreißen und neu errichten.
Sanierung zum 100-jährigen Bestehen
Zwischen 1914 und 1922 setzten sie ihrer Stadt ein Denkmal - mit dem Museum für Hamburgische Geschichte am Holstenwall. Entworfen wurde der Bau von Hamburgs berühmten Architekten und Stadtplaner Fritz Schumacher. Seither informiert das Museum auf drei Stockwerken über die wechselvolle Geschichte der Stadt. Jetzt ist Zeit für eine Modernisierung: Das Haus ist derzeit geschlossen, wird teilweise umgebaut, die Ausstellung komplett neu konzipiert.
Hammaburg, Hansestadt, Hafenmetropole
Ein stadtgeschichtlicher Rundgang führte bislang im ersten Stock von den Anfängen der Hammaburg im 9. Jahrhundert über die frühe Neuzeit und das 19. Jahrhundert bis zur Entstehung der modernen Hafenstadt. Dort war auch eines der bekanntesten Ausstellungsstücke des Museums zu bewundern: der mit einem Nagel durchbohrte Schädelknochen eines hingerichteten Piraten. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich dabei um den Schädel des legendären Freibeuters Klaus Störtebeker handelt, ist laut Museum relativ groß.
Eine weitere Besonderheit war bislang die bereits 1949 eingerichtete Modellbahnanlage im zweiten Stock mit den nachgebauten Gleisanlagen des Bahnhofs Hamburg-Harburg. Sowohl der Schädel als auch die Eisenbahn sollen nach dem Umbau wieder zu sehen sein.
Sehenswerter Museumsbau
Auch wenn das Innere des Museums derzeit geschlossen ist, lohnt ein Abstecher, denn auch die Fassade des Museumsbaus ist sehenswert. Fritz Schumacher verbaute dort Architekturteile von Gebäuden, die beim Großen Brand 1842 und beim Bau der Speicherstadt zerstört wurden. Dazu gehören etwa verschiedene Kaiserfiguren, die vom Alten Rathaus stammen. Das Museum für Hamburgische Geschichte gehört zur Stiftung Historische Museen Hamburg.
Das Museum für Hamburgische Geschichte ist Kulturpartner von NDR Kultur.