Quinoa - gesundes Korn aus den Anden
Ob als Salat, Bratling oder im Müsli: Die kleinen, rundlichen Quinoa-Samen sind sehr vielseitig und eignen sich hervorragend für Rezepte der vegetarischen und glutenfreien Küche.
Seit einigen Jahren erlebt Quinoa einen regelrechten Boom, Lifestyle-Zeitschriften feiern die leicht nussig schmeckenden Samen als glutenfreies Superfood. Quinoa lässt sich in der Küche sehr vielseitig verwenden: Die runden Körner schmecken sowohl als Salat oder Bratling, in Gemüsepfannen oder Aufläufen und sogar im Müsli. Auch Pfannkuchen oder Crêpes lassen sich gut aus gekochter Quinoa oder Quinoa-Mehl herstellen.
Abwaschen entfernt Schale mit Bitterstoffen
Wichtig ist, die Quinoa-Samen vor der Verwendung zunächst in einem Sieb gründlich abzuspülen, denn die Schale enthält Bitterstoffe, die die Darmschleimhaut reizen können. Zwar gibt es in Deutschland fast ausschließlich Quinoa ohne Schale zu kaufen, auf das Abwaschen sollte man zur Sicherheit aber trotzdem nicht verzichten.
Quinoa richtig kochen
Die Zubereitung ist ganz ähnlich wie bei Reis: Einfach in Salzwasser oder Brühe circa 10 bis 15 Minuten kochen, dabei etwa doppelt so viel Flüssigkeit wie Quinoa nehmen - beim Kochen quellen die Samen auf. Für Süßspeisen, etwa süße Aufläufe, kann man Quinoa auch in Milch statt in Wasser kochen.
Für einen besonders kräftigen Geschmack kann man die Quinoa-Samen auch zunächst in einer Pfanne leicht anrösten und dann weiterverarbeiten.
Quinoa: Glutenfrei und eiweißreich
Quinoa zählt nicht zu den Getreiden, obwohl sie in der Küche oft ähnlich verwendet wird. Sie ist ein sogenanntes Pseudogetreide wie unter anderem auch Amarant und Buchweizen. Zum Backen von Brot oder Kuchen ist Quinoa deshalb nur eingeschränkt geeignet, denn die Samen enthalten kein Gluten. Wenn dieses Klebeeiweiß fehlt, wird der Teig brüchig. Wer Quinoa-Mehl dennoch für Brot oder Kuchen verwenden möchte, kann es mit anderen Mehlsorten mischen oder auf glutenfreies Stärkemehl und andere Bindemittel wie Eier oder Öl zurückgreifen.
Als glutenfreies Lebensmittel ist Quinoa besonders gut für Menschen geeignet, die wegen einer Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie) typische Getreidesorten wie Weizen, Roggen oder Dinkel nicht vertragen. Außergewöhnlich hoch ist der Anteil an Eiweiß sowie der Eisengehalt. Das macht das Pseudogetreide besonders empfehlenswert im Rahmen einer vegetarischen oder veganen Ernährung.
Unterschiede zwischen den Quinoa-Sorten
Längst ist Quinoa nicht mehr nur in Naturkost- und Bio-Läden, sondern auch in vielen Supermärkten erhältlich. In den Regalen steht überwiegend die sogenannte weiße Quinoa. Teilweise sind auch Mischungen im Angebot, etwa mit schwarzer Quinoa. Diese Sorte ist etwas härter und benötigt daher etwas länger zum Garen.
Seltener ist rote Quinoa, die besonders in Salaten sehr dekorativ aussieht. Für Müsli eignen sich zudem Quinoa-Flocken, bei denen die Samen ähnlich wie Haferflocken gequetscht werden sowie gepuffte Quinoa. Sie lässt sich wie Popcorn in einem geschlossenen Topf durch Erhitzen in etwas Öl selbst herstellen.
Pestizid-Rückstände in Quinoa-Produkten
In der Vergangenheit zeigte sich bei Laboruntersuchungen, dass bei vereinzelten Quinoa-Proben die Höchstmenge an Pestizid-Rückständen überschritten wurde. Um sich davor zu schützen, sollten Verbraucher vorsichtshalber Bioqualität kaufen.
Quinoa richtig lagern und einfrieren
Getrocknete Quinoa kann an einem trockenen, kühlen Ort etwa ein Jahr lang lagern. Gekochte Quinoa am besten im Kühlschrank aufbewahren, dort hält sie sich gut zugedeckt einige Tage. Gut verpackt kann man die gekochten Samen auch einfrieren, so halten sie sich mehrere Monate.
Herkunft: Quinoa stammt aus Südamerika
Obwohl Quinoa bei uns erst seit einigen Jahren bekannt ist, zählt sie zu den sehr alten Lebensmitteln. In den Anden wurde die Pflanze bereits vor 6.000 Jahren angebaut und wird daher manchmal auch als "Inka-Weizen" bezeichnet. Mittlerweile wird das beliebte Pseudogetreide in kleinen Mengen auch in Deutschland angepflanzt. Der überwiegende Teil stammt aber nach wie vor aus Südamerika, vor allem aus Peru, Bolivien und Ecuador. Um den Bauern in der Andenregion einen fairen Preis für ihre Quinoa zu garantieren, empfiehlt es sich, auf Fairtrade-Produkte zurückzugreifen.