Rosen im Sommer schneiden und düngen
Bei öfter blühenden Rosen fördert ein Schnitt im Sommer eine erneute Blütenbildung. Doch wo genau muss die Schere angesetzt werden? Und woran erkennt man Wildtriebe?
Nicht jede Rosenart benötigt im Sommer einen Rückschnitt. Bei einmal blühenden Edelrosen und Wildrosen können die welken Blüten ruhig stehen gelassen werden. Bei öfter blühenden Rosen sollte der Griff zur Schere aber in jedem Fall erfolgen, denn der Rückschnitt fördert die Bildung neuer Blüten.
Darauf kommt es beim Schneiden an
Geschnitten wird unterhalb der alten Blüte, kurz über dem nächsten fünfblättrigen Trieb. Die Faustregel: Schwache Triebe stark zurückschneiden, starke Triebe dagegen nur schwach, da der Schnitt die Rose anregt, neue kräftige Triebe zu bilden, die dann wieder üppig blühen werden.
Wildtriebe erkennen und entfernen
Vor allem Wildtriebe sollten entfernt werden, da sie der Rose viel Kraft rauben. Sie treiben unterhalb der Veredelungsstelle am Wurzelhals aus. Die Blätter dieser Triebe haben eine andere Farbe, sind kleiner und bestehen aus bis zu acht Blattpaaren. Die wilden Triebe so tief wie möglich entfernen, sonst treiben sie immer wieder neu aus. Für diese Maßnahme vorsichtig die Erde um die Wurzeln entfernen und den Wildtrieb am besten herausreißen.
Warum überhaupt Rosen schneiden?
Lässt man die Rose einfach wachsen, wird sie zwar größer, aber auch insgesamt schwächer. Im Lauf der Jahre würden nur noch wenige Blüten erscheinen und die Pflanze wäre anfälliger für Schädlinge und Rosenkrankheiten. Der richtige Schnitt sorgt also für eine gesunde, kräftig blühende Rose. Ausnahme: Die kletternde Rambler-Rose wird kaum geschnitten. Wenn überhaupt, lichtet man sie ein wenig aus und entfernt das Abgestorbene oder viel zu lang gewordene Triebe.
Scharfe und gefährliche Stacheln
Damit nicht nur die Rose, sondern auch deren Besitzer gesund bleibt, beim Schneiden auf jeden Fall geeignete Handschuhe tragen. Oft wird die Gefahr der Stacheln unterschätzt: Aus Verletzungen können sich schnell langwierige Entzündungen bilden. Das Schnittwerkzeug für die Rose kann dagegen nicht scharf genug sein: Um Quetschungen und somit Beschädigungen der Pflanze zu vermeiden, muss die Rosenschere gut geschliffen sein. Nur dann ist der Schnitt glatt und bietet keine zusätzliche Angriffsfläche für Schädlinge.
Empfehlenswert ist eine sogenannte Rosen-Präsentierschere. Sie kann einhändig verwendet werden und hält abgeschnittene Triebe oder Blüten fest. So wird das Verletzungsrisiko reduziert.
Rosen spät im Jahr nicht mehr düngen
Nach der ersten Blüte sollte die Rose gedüngt werden. Kompost oder anderer organischer Dünger eignen sich am besten. Dabei unbedingt auf die vom Hersteller empfohlene Menge achten, denn zu viel von dem darin enthaltenen Stickstoff macht die Rose krank. Die letzte Düngung sollte spätestens im Juli erfolgen. Dann sollte die Rose möglichst keine neuen Triebe mehr bilden. Sie würden den Winter nämlich nicht überstehen, da sie keine Zeit hatten, auszureifen und zu verholzen.
Regelmäßiges Auflockern des Bodens verhindert, dass die Erde zu dicht wird, so kann das Wasser gut eindringen. Wer im Herbst noch pflanzen möchte, kann sich für wurzelnackte Rosen entscheiden.