Mehr Krankmeldungen wegen Schlafstörungen in Schleswig-Holstein
Fehltage wegen nicht-organischer Schlafstörungen haben in Schleswig-Holstein in den letzten Jahren zugenommen, zeigen die Zahlen der AOK Nordwest. Die Versicherung vermutet vielseitige Gründe.
Fast 20.000 Fehltage wegen Schlafstörungen, die keine körperlichen Ursachen haben, wurden bei der AOK Nordwest im letzten Jahr für Schleswig-Holstein registriert. Das seien rund ein Drittel mehr als 2021. "Die deutliche Zunahme der Arbeitsunfähigkeitstage ist alarmierend", bewertete der AOK-Vorstandsvorsitzende Tom Ackermann die Entwicklung.
Psychische Belastungen und LED-Bildschirme
Neben Leistungsdruck können auch die Belastung durch Schichtarbeit, andere psychische Belastungen oder auch eine intensive Nutzung von Medikamenten Schlafstörungen auslösen, erklärt Ackermann. Besonders die Nutzung von Computer, Fernseher oder Smartphone am Abend, könne negative Auswirkungen auf den Schlaf haben. Das kurzwellige blaue Licht der Bildschirme unterdrückt laut Studien besonders die Ausschüttung des schlaffördernden Hormons Melatonin. Dabei erfülle Schlaf eine wichtige Funktion für die Gesundheit des Menschen. "Neben sportlicher Aktivität und ausgewogener Ernährung ist er einer der Grundpfeiler für einen fitten Körper und Geist", so Ackermann.
Schlafstörungen können schwerwiegende Folgen haben
Wer häufig schlecht und nicht ausreichend schläft, fängt sich häufiger einen Infekt ein, sagt Christian Dix, Leiter des Schlaflabors in Aukrug (Kreis Rendsburg-Eckernförde). "Häufige Erkältungskrankheiten können auftreten und Kreislaufprobleme. Aber auch Bluthochdruck kann sich einstellen, bis hin zur Infarkt-Gefahr."
Wer mal eine schlechte Nacht hatte, müsse sich aber noch keine Sorgen machen. "Aber wenn ich dauerhaft, also mindestens drei mal pro Woche für einen Monat dann diese Ein- und Durchschlafstörungen habe, dann sind die schon als krankhaft zu bewerten", sagt Dix.