Historisches Schiffswrack in der Trave soll geborgen werden
Mit großer Mehrheit hat die Lübecker Bürgerschaft am Donnerstag entschieden, das Schiff aus dem Wasser zu holen. Das soll bis zu 2,5 Millionen Euro kosten. Die Stadt hofft auf finanzielle Unterstützung von Stiftungen und dem Bund.
Im Juli wurde bekannt, dass auf dem Grund der Trave ein Frachtschiff aus dem 17. Jahrhundert entdeckt wurde. Jetzt ist klar: Das Wrack soll aus dem Wasser geholt werden. Das hat die Lübecker Bürgerschaft am Donnerstag mit großer Mehrheit beschlossen.
Wrack soll bis Ostern geborgen sein
Die Bergung des rund 20 Meter langen Holzschiffs ist kompliziert und kann mehrere Monate dauern. Bis Ostern sollen die Arbeiten aber abgeschlossen sein, so der Plan der Stadt. Die Kosten dafür werden auf 1,7 bis 2,5 Millionen Euro geschätzt. Finanzielle Hilfen erhofft sich die Hansestadt Lübeck von Stiftungen und von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.
Unklar, ob Wrack für die Nachwelt erhalten werden kann
Wenn die Überreste des Schiffs und die geladenen Fässer an Land sind, sollen Fachleute die Wrackteile genauer untersuchen. So wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mehr über Handel und Schiffbau in der Hansezeit sowie über die Besatzung des Frachters erfahren. Ob das Wrack wieder zusammengebaut und ausgestellt wird, steht aktuell noch nicht fest.
Das Wrack, das seit etwa 400 Jahre auf dem Grund der Trave bei Lübeck liegt, war bereits im vergangenen Jahr zufällig bei einer Messung der Fahrrinne entdeckt worden. Dabei fiel den Experten eine Unebenheit in dem Fluss auf. Taucher untersuchten das Objekt im August 2021, fotografierten den Fund und nahmen Proben. Ab September 2021 untersuchten dann Archäologen der Oberen Denkmalschutzbehörde Lübecks und Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) die Fundstelle. Eine Altersbestimmung ergab demnach, dass das Schiffswrack vermutlich aus der Zeit der Hanse stammt.