Günther fordert subventionierten Industriestrom
Ein Schulterschluss von Bund und Ländern sei unbedingt und so schnell wie möglich notwendig, sagte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Auch in der Frage nach billigerem Industriestrom.
"Gerade für größere energieintensive Unternehmen ist der Preis schlicht und ergreifend zu hoch", sagte Günther in Interview auf NDR Info. Der Industriestrompreis müsse dauerhaft gesenkt werden.
"Ich glaube, man muss eher strukturell Energiepreise senken, auch durch eine Erweiterung der Angebote, den Ausbau erneuerbarer Energien. Aber für eine Übergangslösung brauchen wir eine Lösung, wie der Strompreis schnell gesenkt werden kann", so der CDU-Politiker. Andernfalls gingen Arbeitsplätze verloren, Ansiedlungen fänden nicht statt.
Für Günther ist das Problem der hohen Strompreise in Deutschland hausgemacht. Das Land sei zu stark abhängig gewesen von russischem Gas und der Ausbau erneuerbarer Energie geschehe zu langsam. Dazu komme, dass Strom durch politische Entscheidungen verknappt wurde - Stichwort sei hier der Atomausstieg, so Günther. Von einer dauerhaften Subventionierung des Strompreises hält der CDU-Politiker nichts.
"Deutschland-Pakt" so schnell wie möglich
Im gleichen Gespräch ging Günther auf den Appell von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) von Mittwoch ein, in dem er einen Schulterschluss gefordert und von einem "Deutschland-Pakt" gesprochen hatte. "Wir haben als Länder schon seit eineinhalb Jahren mit dem Bund über genau das verhandelt", sagte der Ministerpräsident. Die Idee jetzt als seine auszugeben sei ein "denkbar schlechter Stil".
"Aber wir wollen uns nicht über Stilfragen unterhalten, sondern an Lösungen mitarbeiten. Dazu sind wir Länder auf jeden Fall bereit." Nun sei es wichtig, so schnell wie möglich an einen Tisch zu kommen. "Da nehmen wir den Kanzler beim Wort."