Wilmer: Verlorene Abstimmung zur Sexuallehre "echter Dämpfer"
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer ist enttäuscht über die gescheiterte Abstimmung zur Änderung der katholischen Sexualmoral. Er selbst stimmte nach eigenen Angaben für das Grundsatzpapier.
"Ich hadere sehr damit, dass die Zweidrittel-Mehrheit der Bischöfe nicht erreicht worden ist", sagte Wilmer am Freitag in einer vom Bistum Hildesheim verbreiteten Erklärung. Er bezeichnete es als "echten Dämpfer" für alle Katholiken, die sich für "eine Erneuerung unserer Kirche aus dem Glauben heraus einsetzen". Dies sei klar ein Rückschlag für kirchliche Reformvorhaben. Wilmer sagte weiter, dass die Reform der katholischen Sexuallehre ein wesentliches Thema bleibe. Daran würde auch die Ablehnung des Grundsatzpapiers durch eine Minderheit der Bischöfe nichts ändern.
"Nicht im Sinne von Jesus Christus"
Der Bischof bekräftigte, sich weiterhin für eine Erneuerung der katholischen Sexualmoral einsetzen zu wollen. "Es kann nicht sein, dass durch die kirchliche Lehre Menschen verletzt oder diskriminiert werden", sagte Wilmer. Das sei nicht im Sinne von Jesus Christus.
Grundsatzpapier für Anerkennung diverser Geschlechteridentitäten
Am Donnerstagabend hatten bei der Synodalversammlung in Frankfurt am Main gut 20 Bischöfe mit ihrer Sperrminorität einen Grundlagentext gekippt. Dieser forderte Änderungen der katholischen Sexualmoral und die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Beziehungen und diverser Geschlechteridentitäten. Trotz des Zerwürfnisses setzte die aus Laien und katholischen Bischöfen bestehende Synode ihre Beratungen am Freitag fort.
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