Geflüchtetenunterkunft Sumte schließt: Neuer Standort bei Lüneburg
In dem 100-Einwohner-Dorf Sumte (Landkreis Lüneburg) wurde 2015 in wenigen Tagen eine Notunterkunft für Geflüchtete errichtet. Nun schließt der Landkreis die Einrichtung und verlegt sie nach Scharnebeck.
Nach zehn Jahren Geflüchtetenunterkunft in Sumte will der Landkreis Lüneburg im März aus dem umgebauten Bürokomplex ausziehen. Das wurde bereits vor drei Jahren aus mehreren Gründen beschlossen. Zum einen laufe der Mietvertrag für das Gebäude aus, erklärt ein Sprecher des Landkreises Lüneburg. Der Bürokomplex gehe an den Eigentümer zurück. Zum anderen sei Sumte kein idealer Standort für eine Erstaufnahmeeinrichtung gewesen: ein kleines Dorf auf der anderen Elbseite mit schlechter Anbindung an den Landkreis.
Neue Gemeinschaftsunterkunft in Scharnebeck
Der Landkreis verlegt die Einrichtung für geflüchtete Menschen nun nach Scharnebeck, eine Gemeinde in der Nähe von Lüneburg. Dort wurde ein ehemaliges Krankenhaus zur Geflüchtetenunterkunft umgebaut. Das Gelände habe der Landkreis im Herbst 2023 extra dafür gekauft. Die neue Erstaufnahmeeinrichtung in Scharnebeck ist deutlich kleiner als die in Sumte. Bis zu 180 Menschen können laut Landkreis dort untergebracht werden. In Sumte gab es 700 Betten. Aber der Landkreis sagt, der Platz sei ausreichend. Derzeit würden im Durchschnitt 20 geflüchtete Menschen in der Woche in den Landkreis Lüneburg kommen.
Gemischte Reaktionen in Sumte
Seit die Unterkunft in Sumte 2022 zur Erstaufnahmeeinrichtung wurde, waren dort bis heute ungefähr 3.000 geflüchtete Menschen untergebracht. Dass die Gemeinschaftsunterkunft nun schließt, rufe im Landkreis gemischte Reaktionen hervor, sagt Gemeindebürgermeister Andreas Gehrke (CDU). Während die einen erleichtert seien, würden sich andere Sorgen um ihren Job machen. Essen liefern, Zimmer reinigen - das falle mit der Schließung jetzt weg.