100-Einwohner-Dorf Sumte: Nun kommen Geflüchtete aus Ukraine
Fünf Jahre wurde die Flüchtlingsunterkunft in Sumte bei Lüneburg nicht genutzt. Jetzt ist sie wieder eingerichtet worden - für Geflüchtete aus der Ukraine. Am Dienstag sollen bis zu 40 Menschen kommen.
Ehrenamtliche hatten in dem 100-Einwohner-Dorf nahe der Elbe am Wochenende Wohneinheiten für bis zu 200 Menschen aufgebaut. Die Unterkünfte könnten auf bis zu 700 Plätze aufgestockt werden, sagte eine Sprecherin des Landkreises Lüneburg. Sumte war 2015 zum Symbol für die deutsche Flüchtlingspolitik geworden, weil das abgeschiedene Dorf an der Grenze von Niedersachsen zu Mecklenburg-Vorpommern rund 1.000 Geflüchtete aufnehmen sollte - zehnmal so viel, wie es an Einwohnenden hatte. Am Ende kamen etwa 750 Menschen. In der Bevölkerung hatte es damals im Vorfeld auch Unmut gegeben, weil manche befürchtet hatten, der kleine Ort könne überlastet werden. Letztlich lief die Aufnahme der Menschen weitgehend störungsfrei.
Hilfsbereitschaft im Ort ist groß
Vor der Ankunft der Ukrainer sei die Hifsbereitschaft groß, sagte Landkreis-Sprecherin Katrin Holzmann. Rund 130 Helferinnen und Helfer von der Freiwilligen Feuerwehr hätten in die Räume des angemieteten früheren Bürokomplexes Holzwände eingezogen, um so kleine Wohnungen für vier bis fünf Personen zu schaffen. "Wir haben bisher nur einen Teil vorbereitet und können noch viel mehr hineinsetzen", sagte Holzmann. In den rund 25 Quadratmeter großen Wohneinheiten gebe es Betten, Schränke, Tische und Stühle. "Es ist ein guter Ort, um zur Ruhe zu kommen und Hilfe zu finden", so Holzmann. Langfristig sollen die Geflüchteten in Privatquartiere weitervermittelt werden.