Waldbrand bei Lübtheen: Brandnachsorge beginnt
Es gibt zunächst Entwarnung für die Waldbrandregion bei Lübtheen, der Katastrophenalarm wegen der Waldbrände in Mecklenburg-Vorpommern ist vorerst aufgehoben. Die Feuerwehr plant nun vor allem die Brandnachsorge, Ranger beobachten die Waldgebiete.
Der Katastrophenalarm für die Region Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ist seit Donnerstagmittag aufgehoben. Das sagte Landrat Stefan Sternberg (SPD) am Morgen nach einer Besprechung des Einsatzstabes. Die Lage habe sich weiter entspannt. Neben der Region Hagenow ist nun auch die Gefahr durch Waldbrände bei Lübtheen weitestgehend gebannt.
Rund 150 Einsatzkräfte für Brandnachsorge
Für die Feuerwehr vor Ort beginnt nun die Brandnachsorge. Dazu werden in den kommenden drei Wochen rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr in den Brandgebieten bleiben. Den Angaben zufolge soll es Waldbrandstreifen geben, die die munitionsbelasteten Flächen weiter kontrollieren - "rund um die Uhr", so Kreisbrandmeister Wolfgang Krause, der ebenfalls noch im Einsatz bleibt.
Evakuierung der Ortschaft Volzrade aufgehoben
Wie Landrat Sternberg am Donnerstagmorgen mitteilte, sei der Brand auf rund 100 Hektar munitionsbelastetem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes Lübtheen unter Kontrolle. Es gebe keine offenen Flammen mehr. Am Mittwoch konnten bereits die rund 160 Einwohner der Ortschaft Volzrade in ihre Häuser zurückkehren. Das Dorf war am Montagabend evakuiert worden, nachdem das Feuer bedrohlich nahe gerückt war. Die Taschen der Anwohner von Volzrade bleiben jedoch auch nach ihrer Rückkehr vorerst gepackt.
Gefährdungslage stark wetterabhängig
Denn ob die Lage so stabil bleibe, hänge stark vom Wetter ab. In den betroffenen Gebieten ist es, wie in ganz Mecklenburg-Vorpommern, weiterhin heiß und sehr trocken. Alte Munition auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen könne sich immer spontan entzünden, so die Feuerwehr.
"Lübtheen wird uns immer beschäftigen"
"Lübtheen wird uns immer beschäftigen", sagte Feuerwehrmann Stefan Geier am Mittwoch gegenüber NDR MV. Hier liege alte Munition aus dem zweiten Weltkrieg, aus der Zeit der DDR und auch von der Bundeswehr. Die Fläche in Lübtheen sei so groß und belastet, dass laut Landrat Sternberg alle Munitionsbergunsgdienste Deutschlands 107 Jahre bräuchten, um das Gebiet zu räumen. Man könne sich nur gut vorbereiten und aus den Erfahrungen lernen, so Sternberg weiter.
Einsatz von Löschhubschrauber beendet
In der Nacht zum Donnerstag hatten sich Feuer und Glut laut der Einsatzkräfte nicht ausgebreitet. Die Feuerwehr bewässert weiter die Brandränder, der Löschhubschrauber der Bundespolizei fliegt jedoch nicht mehr. Demnach wurde das Waldbad Probst Jesar wieder freigegeben. Der See werde nicht mehr benötigt, um Löschwasser zu liefern, heißt es aus dem Einsatzstab.
Ranger beobachten Waldgebiete
Die Sorge vor Waldbränden bleibt im ganzen Land weiter hoch. Der Müritz-Nationalpark traf vorsorgliche Maßnahmen. Dort sind alle Ranger wegen der großen Trockenheit und der hohen Waldbrandgefahr auf Gebietskontrolle und auf Waldbrandstreife.