Live-Blog zu Waldbränden in MV: Feuer unter Kontrolle
Im Südwesten von Mecklenburg-Vorpommern hat es in Waldgebieten bei Lübtheen und bei Hagenow gebrannt, die Feuer sind nun unter Kontrolle. Beide Bereiche sind mit alter Munition belastet. Die Brandschneisen haben gehalten. Für die Ortschaft Volzrade wurde die Evakuierung aufgehoben. In einem Live-Ticker haben wir über den Feuerwehr-Einsatz berichtet.
Das Wichtigste in Kürze:
- Seit Montag kämpfen Einsatzkräfte gegen Waldbrände bei Lübtheen und Hagenow.
- In dem munitionsbelasteten Gebiet hatte es immer wieder Detonationen gegeben.
- Volzrade wurde vorsorglich evakuiert. Die Evakuierung wurde am Mittwoch aufgehoben.
- Die älteren Meldungen der ersten beiden Tage aus diesem Liveticker haben wir hier archiviert.
- Wir beenden nun die Berichterstattung in diesem Blog und informieren über den weiteren Verlauf des Einsatzes in einem neuen Artikel.
Live-Ticker beendet: Waldbrände in MV unter Kontrolle
Nach über 48 Stunden sind die Feuer bei Lübtheen und Hagenow unter Kontrolle. Nur vereinzelt steigt noch Rauch auf. Feuerwehren beobachten die Gebiete der Waldbrände weiterhin. Die Bewohner von Volzrade kehren in ihren Ort zurück. Wir danken für Ihr Interesse an diesem Live-Blog, beenden nun diesen Ticker und berichten weiter über diesen Einsatz und die Folgen der Waldbrände in einem neuen Artikel auf ndr.de/mv.
Volzrade: Evakuierung beendet
Die Bewohner von Volzrade können in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren. Der Krisenstab hat die Evakuierung aufgehoben. Das berichten NDR Reporter. Die Freigabe hatte sich um etwa eine halbe Stunde verzögert, weil die Feuerwehr noch zwei Glutnester in der Nähe des Ortes löschen musste.
Volzrade: Freigabe verzögert sich
Die Ortschaft Volzrade ist doch noch nicht freigegeben. Nach Angaben der Einsatzkräfte müssten zunächst noch zwei Glutnester in der Nähe des Dorfes gelöscht werden. Ursprünglich hatte der Krisenstab geplant, die Evakuierung von Volzrade um 14 Uhr zu beenden. Einige Bewohner warten bereits am Rande der Ortschaft, um in ihre Wohnungen zurückkehren zu können, berichten NDR Reporter. Grund zur Sorge gebe es nach Angaben der Einsatzkräfte aber nicht.
Feuerwehr Selmsdorf zeigt Bilder ihres Einsatzes beim Waldbrand
Die Freiwillige Feuerwehr aus Selmsdorf war am ersten Tag des Feuers im Raum Hagenow eingesetzt. Die Feuerwehrleute sind Teil des erweiterten Löschzugs Katastrophenschutz des Kreises Nordwestmecklenburg und haben Fotos vom Einsatz in den Abendstunden bei Facebook gepostet. Zu sehen ist, wie sich die Flammen durch das trockene Unterholz ziehen und den Wald in tiefrotes Licht und Rauch hüllen.
Katastrophenalarm bleibt bestehen
Für den gesamten Tag soll laut dem Landrat von Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg (SPD), der Katastrophenalarm aufrecht erhalten bleiben. Man wolle trotz der Entspannungsphase mit Augenmaß agieren. Am Donnerstag wird erneut darüber beraten. Wenn der Katastrophenalarm beendet wird, soll Material aber vor Ort bleiben, kündigte Sternberg an.
Der Landkreis sei jetzt auch schon damit beschäftigt, aufgebrauchtes Material nachzuordern. Die Ressourcen wären stark geschröpft und müssten aufgefüllt werden. Zudem sollen 40 neue Kreisregner beschafft werden. Auch bei den Einsatzkräften sei man inzwischen dabei, diese zu schonen, um im erneuten Ernstfall mit frischen Kräften agieren zu können. Die noch brennenden Baumstumpen hätten laut Sternberg weiter Potential. Darauf müsse man vorbereitet sein.
Evakuierung von Volzrade wird aufgehoben
Die Einwohner von Volzrade dürfen ab 14 Uhr in den Ort zurück. Darüber hat der Landrat am Morgen informiert. Es bestehe keine Gefährdung mehr. Offene Flammen konnten gelöscht werden, jetzt würde lediglich noch Rauch aufsteigen. Auch die Landesstraße L06 wird wieder freigegeben. Die Sperrung der B321 wird um 12 Uhr aufgehoben.
Landrat Sternberg: "Gute Nacht gehabt"
Am Morgen hat der Krisenstab getagt. Bei der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich der Landrat von Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg (SPD) zufrieden mit den Entwicklungen bei Lübtheen und Hagenow. Das Bewässerungs- und Schneisenkonzept sei aufgegangen. An kaum einer Stelle seien noch offene Flammen, es würde lediglich noch qualmen. Auch der Kreiswehrführer zeigte sich sehr zufrieden mit den Maßnahmen. Es werde aber weiter bewässert. Bei Trebs sei zudem noch der Puma-Hubschrauber mit Löschsack im Einsatz.
Krisenstab berät - anschließende PK hier live
Seit 8 Uhr bespricht der Krisenstab die aktuelle Lage. Es geht vor allem darum, ob die 160 Einwohner von Volzrade zurück können. Die anschließende Pressekonferenz überträgt NDR.de hier im Livestream.
Lage in Lübtheen und Hagenow ist derzeit stabil
Die Einsatzkräfte in Lübtheen und Hagenow zeigen sich vorsichtig optimistisch, dass sich die Waldbrände nicht weiter ausweiten werden. Die Nacht war ruhig, die Lage ist stabil, bestätigte der stellvertretenden Landrat, Lukas Völsch, am Morgen. Betroffen sind unverändert etwa 100 Hektar bei Lübtheen und rund 45 Hektar bei Hagenow. Die Flammen sind an den permanent mit Kreisregnern bewässert Brandschneisen gestoppt worden. Insgesamt sind etwa 300 Einsatzkräfte noch aktiv.
Waldbrände Lübtheen und Hagenow: Keine Meldungen aus der Nacht
Aus der Nacht von Dienstag zu Mittwoch gibt es keine neuen Entwicklungen zu den Waldbränden bei Hagenow und Lübtheen. Stefan Sternberg und Kreiswehrführer Stefan Geier hatten sich am Abend
Sternberg fasst die Waldbrand-Lage am Dienstag zusammen
Landrat Steffan Sternberg hat am Abend die Ereignisse vom Tag zusammengefasst. "Hagenow ist gut unter Kontrolle, das haben unsere Teams richtig gut in Griff", betont er. Es tue ihm aber für alle Anwohner leid, dass es auch am Dienstag wieder so viel Dramatik in dieser Region gab. Außerdem verurteilt er die Vorwürfe gegenüber der Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, sie hätten in den vergangenen Jahren "gepennt" und die Munition bereits wegräumen können. "Wer es nicht versteht, soll nicht darüber urteilen", so Sternberg. "2019 haben um diese Zeit 1.000 Hektar gebrannt. Wir haben es bei 100 zum Stehen gebracht. Und das zeigt, dass die seit 2019 eingeleiteten Maßnahmen wirken." Eine finale Entscheidung zu den Evakuierungen von Trebs und Volzrade werde darüber hinaus am Mittwochmorgen erwartet.
Drohnenverbot über Lübtheen bleibt weiter tagsüber bestehen - Lob für Kreisberegner
Der Krisenstab wies darauf hin, dass weiter in der Zeit zwischen 8 und 22 Uhr keine Drohnen über dem Brandgebiet bei Lübtheen aufsteigen dürfen. Sie stellten eine Gefahr für die beiden Hubschrauber dar, die tagsüber im Einsatz sind. Der "Puma"-Löschhubschrauber der Bundespolizei hat laut Landrat Sternberg 110.000 Liter Wasser auf die Brandfläche ausgebracht. Das entspreche einem Löschsack alle fünf Minuten. Auch die 60 Kreisberegner hätten sich bewährt. Mit ihnen waren die Brandschneisen feucht gehalten worden, damit das Feuer diese nicht überspringen konnte. Insbesondere bei Trebs hätten sie sich als äußerst effektiv erwiesen, weil dort Menschen und Fahrzeuge nur eingeschränkt arbeiten konnten, so Kreiswehrführer Stefan Geier am Dienstagabend. Kleine Teams hätten die Beregner immer wieder kurzfristig umgestellt, um sie so an neuralgischen Punkten zur Geltung bringen zu können.
Krisenstab am Abend: "Wir sind ein bisschen optimistisch"
Nach der abendlichen Sitzung des Krisenstabs informierten Landrat Stefan Sternberg und Kreiswehrführer Stefan Geier über die aktuelle Lage: "Wir sind ein bisschen optimistisch", so der Landrat. Eine Evakuierung von Trebs sei vorerst vom Tisch, am Mittwochmorgen werde beraten, ob auch die Evakuierung von Volzrade aufgehoben werden könne. "An beiden Standorten haben wir es geschafft, dass die Flächen nicht unmittelbar größer geworden sind", so Sternberg. Bei Lübtheen stünden am Dienstagabend weiter rund 100 Hektar in Brand, dort seien derzeit rund 180 Feuerwehrleute im Einsatz und bei Hagenow etwa 47 Hektar, dort würden etwa 120 Feuerwehrleute löschen. Von einer generellen Entspannung wollte der Krisenstab jedoch nicht sprechen. Dennoch würden die am Mittag getroffenen Maßnahmen Wirkung zeigen. "Die Schneisen halten." Zudem hätten sich die nach dem Großbrand von 2019 installierten Brunnen gut bewährt.
Landrat Sternberg: "Maßnahmen wirken - Vorerst keine Evakuierung von Trebs"
Landrat Stefan Sternberg war am Abend im Waldbrandgebiet unterwegs. "Es sieht aus wie eine Mondlandschaft, wie auf einem anderen Planeten", so Sternberg im NDR Nordmagazin. "Aber ich kann sagen, dass im Moment unsere Waldschneisen halten." Das Feuer sei in großen Teilen an die Schneisen direkt herangekommen. Es gebe viele umgekippte Kiefern, die von den Einsatzkräften geräumt werden. Durch den Löschhubschrauber-Einsatz und die angelegten Brunnen gebe es genug Wasser. "Es scheint ein Konzept zu sein, das im Moment funktioniert." Für den Bereich rund um das Dorf Trebs könne er im Moment Entwarnung geben, so Sternberg. "Die Maßnahmen, die wir heute Mittag eingeleitet haben, haben gewirkt." Die Vorbereitungen für eine Evakuierung von Trebs würden zunächst gestoppt. Herausfordernd in der kommenden Nacht werde der Wind, der wieder aufgefrischt habe. Die Evakuierung für Volzrade bleibe vorerst bestehen. Um 20.30 Uhr informiert der Krisenstab über die weiteren Entwicklungen.