Ein Schild weist auf Waldbrandgefahr hin. © Picture Alliance Foto: Julian Stratenschulte

Waldbrände in MV: Müritz-Nationalpark und Landesforst sensibilisiert

Stand: 15.06.2023 09:11 Uhr

Wegen der extremen Trockenheit und der hohen Waldbrandgefahr sind die Ranger im Müritz-Nationalpark auf Waldbrandstreife. Die Landesforst setzt auf wachsame Waldbesucher.

Die rund 30 Rangerinnen und Ranger sind im ganzen Nationalpark in drei Schichten unterwegs. Bei den Waldbrandstreifen werden vor allem am Wochenende besonders die Regionen kontrolliert, in denen viele Besucher unterwegs sind. Die Nationalparkinformationen in Boek und Kratzeburg bleiben vorerst geschlossen.

Ranger wollen aufklären und kontrollieren

Es gehe darum, die Besucher für die möglichen Gefahren zu sensibilisieren, so der Leiter des Müritz-Nationalparks Ulf Zimmermann. Das aktuelle Geschehen in Jüterbog und Lübtheen zeige, wie gefährlich die Lage momentan sei. Die Ranger halten aber auch Ausschau nach möglicher Rauchentwicklung.

Auch Menschen, die sich nicht an die Regeln halten, sind im Fokus der Waldbrandstreifen. Das Rauchen, Wildcampen oder Parken ist im Nationalpark verboten. Wegen der Waldbrandgefahr wurde auch das Sommerfest im Jugendwaldheim Steinmühle abgesagt. Führungen finden vorerst wie geplant statt.

Landesforst verzichtet auf Betretungsverbot

Trotz der Waldbrand-Situation im Nordosten plant die Landesforst aktuell kein Betretungsverbot von Wäldern. Das sagte Manfred Baum, der Chef der Landesforst, auf NDR-Anfrage. Grundsätzlich ist die Sperrung von Wäldern ab der Gefahrenstufe fünf möglich. Insgesamt gilt in drei Regionen die höchste Gefahrenstufe. In sechs weiteren Gebieten des Landes ist die Gefahr für Waldbrände hoch.

Spaziergänger bringen Sicherheit

Dennoch setzt die Landesforst auf Eigenverantwortung anstatt auf Verbote und mahnt alle Waldbesucher, sich vorsichtig zu verhalten. Außerdem würden, sobald sich Menschen im Wald aufhalten, die Vorteile überwiegen, so Landesforstchef Baum. Spaziergänger melden entstehende Brände häufig frühzeitig und verhindern so eine Ausbreitung.

 

Das bedeuten die Waldbrandgefahrenstufen in MV

Stufe 1: sehr geringe Gefahr - keine gesonderten Hinweise

Stufe 2: geringe Gefahr - Beginn der Bereitschaftsdienste der unteren Forstbehörden; Präsentation der Gefahrenstufen im  Internet www.wald-mv.de und an den Forstdienststellen; Information der Sachgebiete Brandschutz der Landkreise und kreisfreien Städte;

Stufe 3: mittlere Gefahr - wie Stufe 2

Stufe 4: hohe Gefahr - wie Stufe 3; zusätzlich: Beginn Rufbereitschaftsdienst LM, verstärkte Information der Öffentlichkeit, der Bundeswehr, des Lagezentrums des Innenministeriums, des Landesamtes für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz, der Bahnbetriebe und sonstiger Versorgungsbetriebe mit Trassennetzen im Wald. Ausnahmeregelungen zum Anlegen von Feuern werden nicht mehr erteilt. Sperrungen von Wäldern zum Betreten durch die untere Forstbehörde im Einvernehmen mit den Landräten möglich!

Stufe 5: sehr hohe Gefahr - wie Stufe 4, zusätzlich: nach Abstimmung mit dem Innenministerium und der Bundeswehr täglicher Austausch zur Lage und vorzuhaltender Mittel und Kräfte

(Quelle: Landesforst MV)

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 15.06.2023 | 08:30 Uhr

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