Bei Lübtheen und Hagenow: Brände halten Feuerwehren in Atem
Zwei große Waldbrände halten die Feuerwehren im Westen Mecklenburgs in Atem. Bei Lübtheen brennen rund 100 Hektar Wald, bei Hagenow sind es etwa 35 Hektar.
Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im Landkreis Ludwigslust-Parchim sind am Montag in kurzer Folge Brände ausgebrochen. In der Nähe von Lübtheen waren am Abend 100 Hektar Wald auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz betroffen. Rund 250 Kameradinnen und Kameraden zahlreicher Feuerwehren versuchten, den Brand in den Griff zu bekommen. Der Landkreis löste örtlichen Katastrophenalarm aus. Das Dorf Volzrade, das zu Lübtheen gehört, wurde vorsorglich evakuiert. Rund 160 Einwohner wurden aufgefordert, bei Bekannten unterzukommen oder sich in die Notunterkunft in der Turnhalle in Lübtheen zu melden.
Wind und Totholz fachen das Feuer an
Der Wind und das viele Totholz erschwerten bei Lübtheen die Löscharbeiten, wie ein Einsatzleiter erläuterte. Das Feuer breitete sich zeitweise um zwei bis drei Meter pro Minute aus. Außerdem ist der Wald extrem mit Munitionsaltlasten verseucht. Die Brandbekämpfer müssen bestimmte Abstände einhalten, um sich vor Explosionen zu schützen.
Türen und Fenster geschlossen halten
In der Viezer Heide bei Hagenow - auch dies ein früherer Truppenübungsplatz - waren nach Angaben von Landrat Stefan Sternberg (SPD) bis zum Abend rund 35 Hektar Wald in Brand geraten. Etwa 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Die Behörden forderten die Anwohner auf, Türen und Fenster wegen der Rauchentwicklung geschlossen zu halten. Während ein Sprecher des Landkreises die Entwicklung bei Hagenow vorsichtig optimistisch beurteilte, wertete er die die Lage bei Lübtheen als schwierig.
Alte Munition detoniert
Das Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Lübtheen sei in der Nähe eines Marine-Arsenals aus dem Zweiten Weltkrieg ausgebrochen, hieß es. Es gab Detonationen alter Munition. In dem Gebiet hatte auch das verheerende Großfeuer im Sommer 2019 begonnen, das die Feuerwehren mehr als eine Woche in Atem hielt. Damals hatten rund 260 Menschen vorübergehend ihre Häuser in der Ortschaft Alt Jabel verlassen müssen.
Neue Schneisen und neue Brunnen
Nach dem Brand von 2019 waren Brandschneisen angelegt worden, um künftige Feuer besser eindämmen und Ortschaften schützen zu können. Außerdem wurden mehrere Tiefbrunnen gebohrt, um an ausreichend Löschwasser zu kommen - das war 2019 ein Problem gewesen. Auch wurden große Kreisberegner angeschafft, die jetzt im Einsatz seien, so ein Sprecher des Landkreises.
Drittes Feuer bei Crivitz
Neben den beiden großen Bränden bei Lübtheen und Hagenow brach im Landkreis Ludwigslust-Parchim am Montag ein drittes Feuer aus. Der Brand in der Nähe der ehemaligen Gaststätte "Waldschlösschen" bei Crivitz wurde nach Angaben des Landrates unter Kontrolle gebracht.