Schwerin gibt Weltkulturerbe-Bewerbung ab - Entscheidung 2024
Die Landeshauptstadt Schwerin hat am Mittwoch ihre Bewerbung um Aufnahme ihres großherzoglichen Residenzensembles in die Weltkulturerbeliste der Unesco auf den Weg gebracht. Bei einem Festakt im Schloss überreichte Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) das Bewerbungsdossier an Kulturministerin Bettina Martin (SPD).
Mit der Entscheidung, ob das Schweriner Schloss und die umgebenden Residenz-Gebäude auf die Welterbeliste gesetzt werden, dauert es aber noch. Zunächst werden die Bewerbungsunterlagen mit der wissenschaftlichen Begründung, warum Schwerin Welterbe werden soll, ans Auswärtige Amt in Berlin übergeben. Danach gehen sie an das Welterbezentrum in Paris. Im kommenden Jahr werden sich Unesco-Gutachter in Schwerin ein Bild davon machen, ob die Bewerbung den Tatsachen entspricht.
Seit 200 Jahren gewachsenes Ensemble mit mehr als 30 Objekten
Schwerin bewirbt sich mit seinem über 200 Jahre gewachsenen Residenzensemble der mecklenburgischen Großherzöge. Im Zentrum stehen das Schloss, die das Schloss umgebenden Gärten und Parks, der Dom, die Regierungsgebäude, Theater, Museum, mehrere Stadtpalais sowie Häuser von Hoflieferanten - insgesamt mehr als 30 Objekte.
Schwerin als dritte Stadt in MV bald auf Welterbe-Liste?
Seit 22 Jahren wird in Schwerin schon am Projekt Welterbe gearbeitet. Ehrenamtliche in einem Förderverein machen seit Jahren Werbung für die Bewerbung. Schwerins Oberbürgermeister Badenschier und Kulturministerin Martin sagten, sie seien sich sicher, dass die Landeshauptstadt als dritte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern 2024 auf die Liste gesetzt wird. "Jetzt geht es darum, dass wir gemeinsam unsere Begeisterung für die Bewerbung des Schweriner Residenzensemble als Unesco-Weltkulturerbe weitertragen und andere damit anstecken", sagte Martin.
Deutschlandweit 51 Welterbe-Stätten
In Mecklenburg-Vorpommern gehören die Hansestädte Wismar und Stralsund zum Weltkulturerbe sowie alte Buchenwälder in den Nationalparken Jasmund und Müritz zum Weltnaturerbe. In Deutschland zählen bislang 51 Kultur- und Naturerbestätten zum Unesco-Welterbe. Dazu gehören neben Monumenten wie dem Kölner Dom oder zeitgeschichtlichen Denkmälern wie dem Obergermanisch-Raetischen Limes auch Industriekomplexe wie die Zeche Zollverein in Essen.