Ministerium zu LNG-Terminal Mukran: Kein "ruinöser Wettbewerb"
Das Bundeswirtschaftsministerium hält den Vorwurf des LNG-Terminal-Betreibers Deutsche ReGas für ungerechtfertigt, die staatliche Konkurrenz an der Nordsee betreibe einen "ruinösen Wettbewerb".
Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Vorwurf zurückgewiesen, die staatliche Konkurrenz würde mit einer "ruinösen Preispolitik" das private Terminal für Flüssiggas (LNG) in Mukran auf Rügen beeinträchtigen. Mit dieser Behauptung hatte der Terminal-Betreiber Deutsche ReGas am Montag den Chartervertrag für eines seiner beiden Regasifizierungsschiffe, die "Energos Power", mit dem Bundesministerium gekündigt und seine Kapazitäten damit halbiert.
Ministerium: "Marktübliche Preise"
Die Deutsche Regas hatte die staatliche Deutschen Energy Terminal (DET) ins Visier genommen. Sie betreibt drei LNG-Terminals in Brunsbüttel, Wilhelmshaven und Stade. Bei der letzten Vermarktungsrunde im Januar habe die DET sämtliche Kapazitäten für 2025 zu "im europäischen Vergleich marktüblichen Preisen" vermarktet, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Von einem ruinösen Wettbewerb "kann daher keine Rede sein".
Beihilfen von der EU genehmigt
Auch seien Beihilfen an die DET von der europäischen Kommission genehmigt worden. Zudem habe die Deutschen ReGas gewusst, dass die DET die Terminals des Bundes an der Nordsee betreiben würde, als sie die „Energos Power“ 2023 für zehn Jahre charterte. Das Ministerium befinde sich im Austausch über die gegenwärtige Situation der "Energos Power", die Kündigung halte es für unberechtigt.
Zweites Schiff bleibt in Betrieb
Der Vertrag der Deutschen ReGas mit dem Bundeswirtschaftsministerium regelt die Umwandlung und Einspeisung von Flüssigerdgas (LNG) ins deutsche Netz. Der ReGas zufolge bleibt die DET mit ihren Preisen derzeit unterhalb der von der Bundesnetzagentur genehmigten und kostendeckenden Preise. Deshalb komme es zu einer erheblichen Marktverzerrung. Ihr zweites Schiff, die "Neptune", will diie Deutsche ReGas weiterhin nutzen.
DUH: "Überfällige Teilschließung"
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bezeichnete die Ankündigung der ReGas über die Kündigung des Vertrags als "erwartbar". Sie sprach von einer Teilschließung des Projekts, die überfällig sei. Ähnlich äußerte sich auch der Bürgermeister der Gemeinde Binz, Karsten Schneider (parteilos): "Das ganze Unterfangen hat sich nun endgültig als überflüssig herausgestellt." Seine Gemeinde habe schon länger davor gewarnt.
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