Das sagen Politiker aus MV zur Cannabis-Legalisierung
Der Bundestag hat heute über das Cannabis-Gesetz von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach entschieden. Damit soll der Besitz von bis zu 50 Gramm für Erwachsene legalisiert werden. Das sagen Politker aus MV zu dem neuen Gesetz.
Das sogenannte Cannabis-Gesetz sieht vor, dass die Droge teilweise freigegeben wird - allerdings mit zahlreichen Regeln. Für Volljährige sollen der Anbau und der Besitz von Cannabis in kleinen Mengen vom 1. April an erlaubt sein. Zum 1. Juli sind zudem Cannabis-Clubs erlaubt, sofern die Droge dort nicht kommerziell angebaut wird.
Das sagen Politiker aus MV zum Cannabis-Gesetz
In Mecklenburg-Vorpommern gibt es grundsätzlich Zustimmung für die Legalisierung von Cannabis. Viele Politiker verbinden damit die Hoffnung, dass der illegale Handel mit Cannabis so eingedämmt werden kann. Innenminister Christian Pegel (SPD) sagte aber auch, dass auf die Polizei mehr Arbeit zukommen werde: “Die Probleme im Strafrecht für Polizei und Gerichte werden nicht leichter werden, weil eben das Gesetz sehr komplex ist und ich extrem viele Regeln habe, die im Zweifel auch verletzt werden können”, so Pegel gegenüber dem NDR. Die Frage sei außerdem auch, wie kontrolliert werden soll, wie viel Gramm Cannabis jemand bei sich hat. Da fehle es den Polizeikräften noch an Phantasie, das zu überprüfen, so Pegel. Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) fordert, dass noch sehr viel mehr über die Gefahren des Cannabis-Konsums aufgeklärt werden muss - gerade für Kinder und Jugendliche. Denn hier sei der Konsum in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren angestiegen. Grundsätzlich ist aber auch Drese für das Gesetz, denn Cannabis sei ja da und werde häufig mit gefährlichen Substanzen vermischt, das heißt gepanscht, und das müsse eingedämmt werden.
Suchtberatungen und Rehazentren kritisieren Cannabis-Gesetz
Viele Suchtberatungen und Rehazentren sagen, dass eine Legalisierung von Cannabis an der Suchtgefahr nichts ändern werde. Die Folgeschäden durch den Konsum seien hoch und es gebe viele psychische Erkrankungen bei jungen Leuten. Deshalb müssten gerade der Jugendschutz ausgebaut und Fachkräfte finanziert werden. Suchtberatungen seien aber schon jetzt am Limit, könnten mit den vorhandenen Mitteln nicht noch mehr Aufklärungsarbeit leisten.
Was passiert, wenn Drogen einfach verfügbar sind, erklärt Birgit Grämke von der Landeskoordinierungsstelle für Suchthilfe am Beispiel Alkohol: “Wir sind eines der wenigen Länder, wo man ab 16 trinken kann und ab 14 sogar mit den Eltern begleitend trinken kann. Und auch da haben wir das Problem: Wir haben zwar Gesetze, aber die Kontrolle erfolgt nicht. Es sei für Kinder und Jugendliche sehr einfach schnell an Alkohol zu kommen, so Grämke, und das könnte eventuell auch für Cannabis gelten, wenn Minderjährige dieses bei ihren Eltern leichter entwenden können.