Marihuana in Zahlen: So kifft Mecklenburg-Vorpommern
Cannabis soll in Deutschland teilweise legalisiert werden, das hat das Bundeskabinett am Mittwoch in Berlin entschieden. Aus Mecklenburg-Vorpommern gibt es bereits zahlreiche Reaktionen, positive wie kritische. Wie verbreitet ist die Droge? Welche Auswirkungen kann der Konsum haben? Zahlen und Fakten zu einer Droge, die sich weltweit wachsender Beliebtheit erfreut.
Konsum nimmt bundesweit zu
8,8 Prozent der Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren in Deutschland haben 2021 Cannabis genommen, 8,1 Prozent waren es bei den Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren. Im Vergleich: Andere illegale Drogen spielen sowohl bei Jugendlichen mit bei 1,1 Prozent beziehungsweise bei Erwachsenen mit 3,6 Prozent eine untergeordnete Rolle. Das geht aus Daten der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht hervor.
Mehr Süchtige in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern zeigt sich ein ähnliches Bild: Die Zahl der Betäubungsmittel-Verfahren wegen Cannabis ist hier seit 2018 von rund 3.800 auf etwa 4.700 im Jahr 2021 gestiegen. Aus dem Suchtbericht der Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (LAKOST MV) aus dem Jahr 2021 geht hervor, dass die Zahl der Hilfesuchenden wegen einer Cannabis-Sucht weiter angestiegen ist - um 0,6 auf 23,3 Prozent. Dabei sind es eher jüngere Menschen, die in die Beratungsstellen kommen: Die 20- bis 34-Jährigen bilden demnach die größte Gruppe der hilfesuchenden Cannabis-Konsumenten. In Ludwigslust-Parchim, dem Landkreis Rostock und im Kreis Vorpommern-Greifswald ist der Anteil von Hilfesuchenden mit Cannabisproblem landesweit am größten. Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet das LAKOST für die Landkreise Ludwigslust-Parchim (um 2,9 Prozent) und Rostock (um 2,3 Prozent) sowie der Landeshauptstadt Schwerin (um 2,1 Prozent).
Gesundheitliche Risiken
Die Bundeszentrale für gesellschaftliche Aufklärung warnt: Insbesondere starker Cannnabiskonsum erhöhe das Risiko für psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angststörungen. Der Konsum in jungen Jahren könne noch drastischere Folgen haben, so Frank Häßler, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) in Berlin. "Bei dauerhaftem, exzessivem Konsum von Cannabis kann sich nicht nur eine psychische und eine milde körperliche Abhängigkeit entwickeln, es kann auch bei manchen Jugendlichen das Auftreten psychotischer Symptome fördern, wobei sich die Wahrscheinlichkeit bei entsprechendem Konsum in jüngeren Jahren erhöht."