Die Linke hat ein neues Führungsduo. Der Parteitag in Halle wählte die Journalistin Ines Schwerdtner und den früheren Bundestagsabgeordneten Jan van Aken zu Vorsitzenden. Ihre Vorgänger Schirdewan und Wissler hatten nicht erneut kandidiert. Van Aken sagte in seiner Vorstellungsrunde, er wolle sich im neuen Amt mit den -so wörtlich- "unanständig Reichen" anlegen. Der Hamburger verlangte eine gerechtere Vermögensverteilung. Schwerdtner hatte hervorgehoben, sie wünsche sich eine Linke, die auch eine Stimme des Ostens sei.

Bundeskanzler Scholz hat bei seinem Besuch in Istanbul betont, dass Deutschland und die Türkei, eng an der Seite der Ukraine ständen. Auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Präsident Erdogan sagte Scholz, beide LÄnder unterstützten die Ukraine dabei, sich gegen den russischen Angriff zu verteidigen. Man sei sich einig, dass die NATO geschlossen handeln müsse. Des weiteren ging es bei dem Treffen um die unterschiedlichen Positionen im Nahostkonflikt und um die Zusammenarbeit beim Thema Migration.

Auch nach dem Tod von Hamas-Chef Sinwar gehen die Kämpfe im Nahen Osten weiter. Die Hisbollah hat nach israelischen Angaben mehrere Raketen und Drohnen auf Orte in Israel abgefeuert. Ein Mensch wurde getötet und neun verletzt. Auch ein Haus von Ministerpräsident Netanjahu in Caesarea war Ziel der Attacken, der Regierungschef hielt sich aber nicht dort auf. Israel wiederum griff das Flüchtlingslager Al Maghasi im Gazastreifen an, dort sollen elf Menschen getötet worden sein. Zudem flog die Armee im Libanon Angriffe auf Stellungen der Hisbollah. Der Tod des Hamas-Anführers in dieser Woche hatte Hoffnungen geweckt, dass die Kämpfe beendet werden könnten.

In Thüringen hat jetzt auch die SPD den Weg freigemacht für Koalitionsverhandlungen. Nach den Spitzengremien der Christdemokraten und des Bündnisses Sahra Wagenknecht stimmte in Erfurt auch der Landesvorstand der Sozialdemokraten dafür. Das BSW hatte die Koalitionsgespräche aber an die Bedingung geknüpft, dass es mehr diplomatische Anstrengungen geben soll, um den Ukraine-Krieg zu beenden. Eine Koalition aus CDU, BSW und SPD hätte im Thüringer Landtag keine Mehrheit und wäre auf die Unterstützung der Linken angewiesen. Stärkste Kraft in Erfurt ist die AfD, mit ihr will aber niemand koalieren.

Die Grüne Jugend fordert die Mutterpartei zu einem politischen Richtungswechsel auf. Die Nachwuchsorganisation plädiert dafür, Verteilungsfragen in den Mittelpunkt des Bundestagswahlkampfes zu stellen. Im Leitantrag, der auf dem Bundeskongress in Leipzig fast einstimmig angenommen wurde, heißt es, das Land benötige Umverteilung im großen Stil und mehr Arbeitnehmerrechte. Viele Menschen hätten Angst vor einem sozialen Abstieg. Die Nachwuchspolitiker wählten Jette Nietzard und Jakob Blasel zu ihren neuen Vorsitzenden. Auch die Jugendorganisation der FDP, die Jungen Liberalen, pocht auf Veränderungen. Auf dem Bundestreffen in Hildesheim verlangte die Vorsitzende Brandmann von der Bundesregierung Reformen in den Bereichen Haushalt, Wirtschaft und Rente. Anderenfalls sollte die FDP die Koalition ihrer Ansicht nach verlassen.

Das Jugendwort des Jahres lautet "Aura". Das hat der Langenscheidt-Verlag auf der Buchmesse in Frankfurt am Main mitgeteilt. In sozialen Medien wird besonders Sportlern oder Trainern eine Aura zugesprochen. In der Jugendsprache kommt auch eine negative Aura oder "Minus-Aura" vor, zum Beispiel durch einen peinlichen Fehltritt. Auf Platz zwei landete "Talahon". Das Wort bezeichnet junge Männer, die in Gruppen auf der Straße provozieren und oft gefälschte Luxusklamotten tragen. Den dritten Rang in der Abstimmung belegt der Ausdruck "Schere". Damit gestehen zum Beispiel Online-Spieler ein, einen Fehler gemacht zu haben.

In der zweiten Fußball-Bundesliga hat Hannover 96 auch sein fünftes Heimspiel gewonnen. Die Niedersachsen bezwangen Schalke 04 mit 1:0 durch ein Tor von Fabian Kunze. Hannover ist damit Tabellen-Fünfter. Spitzenreiter Düsseldorf gewann in Regensburg mit 3:0, Preußen Münster und Elversberg spielten 1:1.

Heute Abend gebietsweise trocken, oft trüb und noch Regen. 12 bis 17 Grad. In der Nacht nach letztem Regen zum Teil neblig. Tiefstwerte 11 bis 7 Grad. Morgen meist trocken. Später wieder Regen. 15 bis 20 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Montag zeitweise Regen bei 15 bis 19 Grad. Am Dienstag häufig trocken bei 13 bis 16 Grad.