Corona-Blog: Kritik von Tschentscher - Schnelltests zu spät zugelassen
NDR.de hat Sie auch am Sonntag, den 7. März 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Tschentscher: "Wir haben zu spät Schnelltests zugelassen"
- Von der Leyen erwartet deutlich höhere Impfstoff-Lieferungen ab April
- Weitere Corona-Lockerungen im Norden treten am Montag in Kraft
- Schul- und Kita-Personal in Niedersachsen offiziell impfberechtigt
- Hamburger Senat veröffentlicht neue Corona-Verordnung
- Pflegekräfte und Kita-Beschäftigte erkranken öfter an Covid
- TUI: Klare Vorgaben für Reisen - Gute Chancen für Sommerurlaub
- Neuinfektionen: 876 in Niedersachsen, 238 in Schleswig-Holstein, 170 in Hamburg, 48 in Mecklenburg-Vorpommern, 28 in Bremen - 8.103 bundesweit
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Coronavirus-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Unser Blog zu den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland macht nun eine kleine Pause. Das Team von NDR.de wünscht eine angenehme Nacht! Am Montag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Weitere Corona-Lockerungen im Norden treten in Kraft
Ab Montag gelten im Norden weniger strenge Corona-Regeln. So öffnen Buchhandlungen, Blumengeschäfte und Gartenmärkte. Zudem ist Terminshopping im Einzelhandel (Click und Meet) möglich - in einigen Landkreisen öffnen Läden sogar ohne Terminvergabe. Auch Fahrschulen dürfen wieder arbeiten. Museen, Galerien, Zoos, botanische Gärten und Gedenkstätten dürfen mit Terminbuchung öffnen. Auch körpernahe Dienstleistungen wie Tätowieren, Kosmetik und Massage sind wieder möglich. Zudem dürfen sich zwei Haushalte mit bis zu fünf Personen treffen. Weitere Lockerungen und Details in den jeweiligen Bundesländern haben wir für sie zusammengefasst:
Von der Leyen: Deutlich höhere Impfstoff-Lieferungen ab April
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen rechnet mit einer deutlichen Beschleunigung der EU-weiten Corona-Impfkampagne. Die Impfstoff-Liefermengen könnten sich ab April "nach den Plänen der Hersteller nochmal verdoppeln, auch weil weitere Impfstoffe vor der Zulassung stehen", sagte sie im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" (Montagsausgaben). Pro Monat erwarte sie im zweiten Quartal die Lieferung von rund 100 Millionen Impfstoff-Dosen. Von der Leyen sagte, im Januar seien rund 20 Millionen Impfstoff-Dosen in die EU geliefert worden, im Februar seien es bereits rund 30 Millionen gewesen. Für März erwarte die EU rund 50 Millionen Dosen. Bei einer Lieferung von 100 Millionen Impfstoff-Dosen pro Monat in die EU müssten in Deutschland dem Bericht zufolge etwa 20 Millionen Dosen ausgeliefert und verimpft werden. Dafür müssten die Impfkapazitäten hochgefahren werden.
Von der Leyen machte in dem Zeitungsinterview auch Hoffnung auf ein sicheres Reisen im Sommer. Wichtig sei aber, "dass jetzt alle ihre Hausaufgaben machen", sagte sie mit Blick auf die Regierungen der Mitgliedstaaten. Die CDU-Politikerin verwies unter anderem auf die fehlende Verknüpfung vieler verschiedener Corona-Apps in Europa. Die EU plant bis zum Sommer einen europaweit gültigen Impfpass, durch den Urlaubsreisen ermöglicht werden sollen.
WHO-Beratungen zur Produktion von möglichst viel Corona-Impfstoff
Unter der Schirmherrschaft der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beginnen am Montag zweitägige Online-Beratungen mit Vertretern der Pharma-Industrie über die Produktion von möglichst viel Impfstoffen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Dabei sollten die "aktuellen Lücken in den Versorgungsketten aufgezeigt" werden, sagte die wissenschaftliche Leiterin der WHO, Soumya Swaminathan. Die Pharmabranche will in diesem Jahr zehn Milliarden Dosen Anti-Covid-Dosen herstellen. Durch die Corona-Pandemie sind weltweit bereits mindestens 2,5 Millionen Menschen ums Leben gekommen. Das führt zu einer beispiellosen Nachfrage nach Vakzinen. Benötigt werden nicht nur die Zutaten, sondern auch das Glas für die Flakons und die Deckel. Ebenfalls am Montag will die EU will mit den USA über die Lieferung von US-Produkten verhandeln, die für die Herstellung von Corona-Impfstoffen benötigt werden, aber strikten Exportbeschränkungen unterliegen.
Wirtschaft enttäuscht von Ergebnissen des MV-Gipfels
Angesichts der Beschlüsse des MV-Gipfels fallen die Reaktionen in der Wirtschaft überwiegend negativ aus: Abgesehen von ein wenig Vorfreude auf Öffnungen bewegt sich das Urteil zwischen "katastrophal" und "maximal enttäuscht".
Scholz: Werden bald zehn Millionen Menschen pro Woche impfen
Bund und Länder werden die Impfkapazitäten laut Bundesfinanzminister Olaf Scholz verstärken. "Es wird bis zu zehn Millionen Impfungen pro Woche geben", sagt der Vizekanzler und SPD-Spitzenkandidat für die Bundestagswahl im ZDF. Dies gelte ab Ende März und für die Monate April, Mai und Juni. "Und das das jetzt gut vorbereitet wird, dafür habe ich gesorgt." Scholz fügt hinzu, dass er sich im Kabinett und beim jüngsten Bund-Länder-Gipfel für Verbesserungen im Kampf gegen die Virus-Pandemie eingesetzt habe. "Ich tue, was notwendig ist, damit wir gut durch diese Krise kommen."
Tschentscher: "Wir haben zu spät Schnelltests zugelassen"
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher hat im "Bericht aus Berlin" in der ARD kritisiert, dass Schnelltests in Deutschland zu spät zugelassen worden seien. Nun müsse man stukturiert vorgehen und die Pläne des Bundes in den Ländern Schritt für Schritt umsetzten. Hamburg habe bereits erste Lieferungen von Schnelltests erhalten. Schulen und Kitas will der SPD-Politiker in Hamburg bevorzugt mit Schnelltests versorgen. Man müsse die Tests dort einsetzen, wo es am wichtigsten ist - "zunächst einmal Kitas, Schulen, bei körpernahen Dienstleistungen, aber in den weiteren Öffnungsschritten auch überall dort, wo es kritisch ist", so Tschentscher. Bei der Beschaffung von Impfstoffen bescheinigte Tschentscher dem Bund Versäumnisse. Trotzdem arbeiteten alle Länder und Kommunen "sehr, sehr ernst daran, dass man das jetzt hinbekommt".
28 Neuinfektionen im Land Bremen bestätigt
Die Bremer Gesundheitsbehörde hat heute landesweit 28 Neuinfektionen gemeldet - 13 in Bremerhaven und 15 in der Stadt Bremen. Der Inzidenzwert der Stadt Bremen sinkt leicht von 58,14 auf 56,2. Der Inzidenzwert in Bremerhaven geht ebenfalls weiter zurück. Lag er am vergangenen Sonntag noch bei 200,48 vermeldete das Gesundheitsressort nun einen Wert von 109,6.
Nachfrage nach Immobilien trotz Corona-Pandemie hoch
Die Nachfrage nach Immobilien ist trotz der Corona-Pandemie hoch. Darauf deutet zumindest das Ergebnis der Frühjahrs-Auktion der Norddeutsche Grundstücksauktionen AG am Sonnabend hin. "Der Kaufdruck ist so enorm, dass uns die Objekte aus den Händen gerissen wurden", sagte Auktionator Kai Rocholl am Sonntag. Insgesamt seien 27 Immobilien aus Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen für insgesamt fünf Millionen Euro versteigert worden. 500 Bieter aus ganz Deutschland nahmen an der Auktion teil. Der höchste Auktionserlös wurde für ein Wohn- und Geschäftshaus im Seebad Warnemünde erzielt. Die Immobilie mit Restaurant und acht Ferienwohnungen wechselte für 2,3 Millionen Euro den Besitzer. Ein Einfamilienhaus in Hamburg-Cranz brachte 320.000 Euro. Für ein denkmalgeschütztes, ehemaliges Schleusenwärterhaus in Wolfsburg-Sülfeld (Niedersachsen) steigerten sich die Bieter von 95.000 Euro auf 223.000 Euro hoch.
Landkreis Lüneburg: Polizei beendet illegale Boxkämpfe
Die Polizei hat eine illegale Box-Veranstaltung im Landkreis Lüneburg beendet. Zeugen hatten die Beamten am Sonnabend informiert, weil viele Autos in Westergellersen parkten. Die Polizei entdeckte in einer Scheune einen aufgebauten Ring, in dem Boxkämpfe stattfanden. Um den Ring herum standen bis zu 40 Personen, zum Teil ohne Mund-Nasen-Bedeckung, teilte die Polizei am Sonntag mit. Gleichzeitig mit den Beamten traf auch ein Krankenwagen ein. Dieser brachte einen aus Berlin angereisten schwerverletzten Kämpfer ins Lüneburger Krankenhaus. Der Veranstalter behauptete, die Boxkämpfe seien mit dem Landkreis Lüneburg abgestimmt worden. Da dieses im Zeitraum eines verschärften coronabedingten Lockdowns mehr als unwahrscheinlich war, beendete die Polizei die Veranstaltung. Es wurden diverse Ordnungswidrigkeiten, insbesondere gegen den Veranstalter, eingeleitet.
TUI: Klare Vorgaben für Reisen - Gute Chancen für Sommerurlaub
Der Touristik-Konzern TUI hat klare Vorgaben für Reisen unter Corona-Bedingungen gefordert. Deutschland-Chef Andryszak sagte dem Internet-Portal "T-Online", wer jetzt eine Reise buche, wolle wissen, wann er wieder in ein Flugzeug steigen oder an Bord eines Schiffes gehen könne. Er appelliere an die Politik, gemeinsam mit den Veranstaltern Vorgaben für das Verreisen zu machen. Konkret nannte Andryszak negative Coronatests zu Beginn und am Ende einer Reise. Weiter sagte der Manager, er rechne nicht mit steigenden Preisen. Der Urlaub werde in diesem Jahr sogar günstiger werden. Er sieht trotz Corona gute Chancen für den Sommerurlaub. "Heute herrscht natürlich noch Unsicherheit über Öffnungen zu Ostern, bereits für Pfingsten bin ich allerdings schon sehr viel zuversichtlicher", sagte Andryszak. Für die Zeit danach sei er sich jedoch sehr sicher. "Im Hochsommer aber können wir alle Reiseziele wieder ansteuern." Bis auf Tests und Maskenpflicht werde es kaum noch Einschränkungen geben.
Schnelltests: Bundesgesundheitsministerium weist Kritik zurück
Das Bundesgesundheitsministerium hat die Kritik aus einigen Bundesländern an der Versorgung mit Corona-Schnelltests zurückgewiesen. Ein Sprecher sagte dem ARD-Hauptstadtstudio, es gebe keinen Mangel an Schnelltests. Den Herstellern zufolge seien schon jetzt 150 Millionen Tests sofort lieferbar, müssten nur von Ländern und Kommunen abgerufen werden. Die Aufgabenverteilung zwischen Bund und Ländern sowie die Vertriebswege seien seit dem Herbst bekannt. Die Bestellungen der Bundesländer seien da auch schon angelaufen, zunächst für den Einsatz in Pflegeheimen und Schulen. Ab morgen sollen kostenlose Schnelltests durch geschultes Personal für alle verfügbar sein, vorgenommen etwa in Apotheken, in Testzentren oder bei Hausärzten. Der Deutsche Hausärzteverband hält es für illusorisch, dass der ab Montag geltende Anspruch aller Bürger auf kostenlose Corona-Schnelltests umgesetzt werden kann. Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) nahm auch die Länder in die Pflicht: "Es war nie verabredet, dass der Bund für die Länder Schnelltests bestellt", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Das ist die Aufgabe der Länder selbst".
48 Neuinfektionen in MV gemeldet - Inzidenz steigt leicht
In Mecklenburg-Vorpommern sind heute 48 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das waren 18 weniger als am Sonntag vor einer Woche, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock mitteilte. Ein weiterer Mensch starb im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion, womit die Zahl der Todesfälle im Land auf insgesamt 776 stieg. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche stieg im Vergleich zum Sonnabend um 1,1 auf 68,3. Vor einer Woche lag dieser Wert den Angaben zufolge landesweit bei 65,7. Mit 106,8 ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Nordwestmecklenburg derzeit am höchsten, gefolgt vom Landkreis Rostock mit 101,9. Am niedrigsten ist der Wert laut Lagus in der Hansestadt Rostock - dort liegt er bei 24,4. Vorpommern-Rügen und die Mecklenburgische Seenplatte liegen mit 25,4 und 35,6 ebenfalls unter dem Schwellenwert von 50.
Verbände und Parteien: Corona darf Gleichstellung nicht ausbremsen
Anlässlich des internationalen Frauentags am Montag und mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Krise haben Verbände, Parteien und Organisationen im Norden die Gleichstellung der Geschlechter gefordert. Auch in der Corona-Pandemie seien Frauen häufiger als Männer von prekären Arbeitsverhältnissen, Altersarmut, der ungleichen Verteilung von Haus- und Familienarbeit sowie ungleicher Bezahlung betroffen, hieß es am Sonntag unter anderem von der Gewerkschaft ver.di, der SPD sowie den Linken. Die Corona-Krise dürfe die Gleichstellung nicht ausbremsen. Das Corona-Jahr 2020 habe eindrücklich gezeigt, dass die Gesellschaft auf die wertvolle Arbeit, die viele Frauen in Erziehung, Bildung, Pflege, Gesundheit und im Einzelhandel leisten, nicht verzichten könne, sagte Gabriele Dobusch, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Hamburg. Es sei deshalb unter anderem weiter wichtig, Frauen mit Arbeitsmarktprogrammen zu fördern. "Wir müssen sicherstellen, dass Frauen nicht zu den Verliererinnen der Pandemie werden." Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi forderte Regelungen, die Eltern in der Pandemie Planungssicherheit geben.
Kreis Dithmarschen verlängert Corona-Beschränkungen
Der Kreis Dithmarschen verlängert seine Corona-Beschränkungen. In den Innenstädten von Heide, Brunsbüttel, Marne und Meldorf müssen Fußgänger in bestimmten Bereichen während der Woche tagsüber einen Mund-Nasen-Schutz tragen. In Büsum gilt die Maskenpflicht zusätzlich an Sonntagen, wie der Kreis heute mitteilte. Die Allgemeinverfügung gilt bis einschließlich Sonntag, 28. März.
Kostenlose Schnelltests in Niedersachsen noch nicht flächendeckend
Flächendeckende kostenlose Schnelltests auf das Coronavirus bei Ärzten, in Impfzentren und Apotheken wird es in Niedersachsen zunächst noch nicht geben. Die Landesregierung werde alles tun, damit den Bürgerinnen und Bürgern Schnelltests angeboten werden können, sagte eine Regierungssprecherin in Hannover. Aber weder der Bund noch das Land Niedersachsen hätten flächendeckende Schnelltests für die kommende Woche angekündigt, die nationale Teststrategie solle bis Anfang April schrittweise umgesetzt werden. Es gebe gute Gespräche mit der Apothekerkammer, weitere Partner sollten eingebunden werden. Bei Ärzten seien entsprechende Tests möglich, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Gesundheitsministeriums. Das Netz müsse aber noch ausgebaut werden. An den Schulen laufe ein Pilotprojekt, um noch vor den Osterferien Personal und Schüler jeweils einmal wöchentlich testen zu können. Verpflichtend vorgeschrieben wird dies laut der neuen Corona-Verordnung des Landes nicht. Daneben sind Laien-Selbsttests zur Anwendung zu Hause in die ersten Supermärkte gekommen - und waren sofort vergriffen.
Hamburger Senat veröffentlicht neue Corona-Verordnung
Der Hamburger Senat hat heute die neue Corona-Verordnung veröffentlicht. Einige der strengen Maßnahmen werden, wie im Bund-Länder-Beschluss festgehalten, von Montag an auch in der Hansestadt gelockert. So können sich dann etwa wieder maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen, Kinder unter 14 Jahren werden nicht mitgezählt. Ebenfalls sind einzelne Lockerungen für Wirtschaftsbereiche vorgesehen, Buchhandlungen, Blumenläden und Gartenmärkte dürfen beispielsweise unter Auflagen wieder öffnen. Hier gibt es einen Überblick:
Ab sofort Impfung für Schul- und Kita-Personal in Niedersachsen
Ab sofort können sich Mitarbeiter von Kitas und Grund- und Förderschulen in Niedersachsen impfen lassen. Zur impfberechtigten Gruppe gehören auch Praktikanten, Ehrenamtliche und Schulbegleiter soweit sie direkten Kontakt mit Kinder haben. Ein entsprechender Erlass sei an die Impfzentren gegangen, teilten das Gesundheitsministerium und das Kultusministerium heute mit. Die Zentren sollen zeitnah mit den Schulen und örtlichen Trägern der Kinder- und Jugendhilfe Termine für eine Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff ausmachen. "Abstand halten ist hier oftmals nicht möglich und auch nicht sinnvoll", sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) über die Arbeit mit den Kleinsten. Er forderte zudem an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gewandt, auch Mitarbeiter weiterführender Schulen zu impfen.
Pflegekräfte und Kita-Beschäftigte erkranken öfter an Covid
Die Techniker Krankenkasse hat Corona-Diagnosen ihrer Mitglieder ausgewertet. Pflegekräfte und Beschäftigte in Kitas infizieren sich demnach deutlich häufiger als andere Berufstätige. Auch Ergo- und Physiotherapeuten liegen deutlich über dem Durchschnitt von 500 Infizierten pro 100.000 Berufstätigen. Besonders selten erkranken den Daten nach Wissenschaftler, Softwareentwickler und Controller.
170 Neuinfektionen in Hamburg registriert
In Hamburg sind 170 neue Corona-Fälle registriert worden. Gestern waren es 232; vergangenen Sonntag 126. An Sonntagen und Montagen liegen die Zahlen oft niedriger als an anderen Tagen, da am Wochenende weniger getestet wird und Daten verzögert übermittelt werden. Sechs Menschen starben mit dem Virus. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 82,6 (Vortag 80,3).
Schnelltests nur in zehn Prozent der Apotheken in MV möglich
Corona-Schnelltests sollen spätestens ab April ein Mal wöchentlich für alle kostenlos sein. In Mecklenburg-Vorpommern mangelt es derzeit noch an Testkapazitäten. "Derzeit laufen die Gespräche mit dem Apothekerverband und der Kassenärztlichen Vereinigung, wie das konkret bei uns im Land umgesetzt werden soll", sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Laut Ministerium sind Tests in rund zehn Prozent der landesweit 400 Apotheken möglich. Da ein negativer Corona-Test etwa bei Dienstleistungen wie Kosmetik Voraussetzung für eine Behandlung ist, soll diese Pflicht im Nordosten wegen der noch knappen Tests erst vom 15. März an gelten.
Niedersachsen meldet 876 Neuinfektionen
Das niedersächsische Landesgesundheitsamt (NLGA) hat 876 bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Das sind sechs mehr als gestern und 136 mehr als Sonntag vor einer Woche. Zudem wurde ein weiterer Todesfall gemeldet. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, steigt damit auf 4.444. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt landesweit auf 65,1 Fälle je 100.000 Einwohner (am Tag zuvor lag sie bei 63,1). Im Landkreis Cloppenburg liegt die Sieben-Tage-Inzidenz laut Daten des Robert Koch-Instituts bei 178,1.
Was macht Corona mit Clubs, Bars und Künstlern?
NDR Info Reporterin Susanne Birkner hat mehrere Kulturschaffende ein Jahr lang begleitet. Im Podcast "Moin! Die Reportage" trifft sie die Betreiber vom Béi Chéz Heinz in Hannover. Geschäftsführer Jürgen Grambeck führt sie durch das leere Haus. Hier stapeln sich jetzt gespendete Flohmarkt-Artikel für den Online-Verkauf und jede Menge Stühle, die von vergangenen Hygiene-Konzepten zeugen. Die Bar ist leer, der Nachtleben-Duft aus Bier und Zigaretten dagegen geblieben. Die Mitarbeiter wollen durchhalten. Dafür haben sie sich sogar ausgezogen. Das Ergebnis: Ein Pin-Up-Kalender für treue Fans.
In Ruhe Bahnen schwimmen dank Pandemie
Das Hallenbad in Schneverdingen (Landkreis Heidekreis) geht für seine etwa 30 Dauerkartenbesitzer einen ungewöhnlichen Weg: Sie dürfen je eine Stunde lang allein oder mit maximal fünf Haushaltsmitgliedern schwimmen gehen. Zwei Mal in der Woche sei ihnen das möglich, sagt der Geschäftsführer der Stadtwerke Heidjers, Lars Weber. In Schneverdingen sei das Bad das ganze Jahr über mit Wasser gefüllt und durch Energie einer benachbarten Biogasanlage ohnehin beheizt. Zusätzliche Kosten gebe es lediglich durch die nötigen Badeaufsichten, die Duschen und Umkleiden desinfizieren. Das Interesse an dem Angebot sei riesig, sagt Weber. Nach Angaben der Stadtwerke ist die Lösung vom Gesundheitsministerium und vom örtlichen Gesundheitsamt abgesegnet.
8.103 Neuinfektionen bundesweit
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 8.103 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 1.454 weniger als gestern. Am Sonntag und Montag sind die Zahlen meist niedriger, weil am Wochenende weniger getestet wird und es zu Verzögerungen bei der Übermittlung kommt. Vor einer Woche waren 7.890 Neuinfektionen gemeldet worden. Außerdem sind 96 Menschen mit dem Virus gestorben. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI heute früh bundesweit bei 66,1 - und damit etwas höher als gestern.
238 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
Die Corona-Infektionszahlen in Schleswig-Holstein sind wieder leicht gestiegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreichte 45,8 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht. Am Vortag lag der Wert bei 44,4 und vor einer Woche bei 50,6. Es wurden 238 Neuinfektionen gemeldet, mehr als am Vortag (191) und auch mehr als vor einer Woche (209). In Schleswig-Holsteins Krankenhäusern werden 229 Corona-Patienten behandelt. Intensivmedizinische Behandlung brauchten 70 Menschen, davon 47 mit Beatmung. Schätzungsweise sind inzwischen 39.300 Menschen genesen.
MV: Landesregierung verständigt sich auf vorsichtige Lockerungen
In Mecklenburg-Vorpommern sollen Beschränkungen für einzelne Branchen und den privaten Bereich gelockert werden. Darauf hat sich die Landesregierung am Wochenende bei einem Gipfel mit Vertretern von Kommunen, Sozialverbänden, Gewerkschaften und Wirtschaft verständigt. Künftig können sich wieder fünf Personen aus zwei Hausständen treffen, Kinder bis 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt. In Rostock und im Landkreis Vorpommern-Rügen kann der Einzelhandel ohne vorherige Terminvergabe wieder öffnen. Dies ist möglich, weil dort die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern liegt. Allerdings werde die Anzahl der Personen in einem Geschäft begrenzt. Im übrigen Land soll das Einkaufen mit Terminvergabe ermöglicht werden. Dies gilt, solange der Inzidenzwert im Land unter 100 liegt. Vom 8. März an können im ganzen Bundesland Buchläden und Betreiber von körpernahen Dienstleistungen wie Kosmetikstudios und Massagepraxen unter Auflagen wieder öffnen. Dies soll auch für Nagel-, Sonnen- und Tattoo-Studios gelten. Ein weiterer Baustein ist die bessere Kontaktnachverfolgung in der Corona-Pandemie. Dafür hat das Land eine Lizenz zur Nutzung der Luca-App erworben.
SH: Landesregierung beschließt weitere Corona-Lockerungen
Schleswig-Holsteins Landesregierung hat am Sonnabend eine neue Corona-Verordnung beschlossen. Ab Montag gelten im Norden weitere Öffnungsschritte. Der Einzelhandel darf seine Geschäfte wieder öffnen. Wegen der weiter hohen Infektionszahlen bleiben die Läden nur in Flensburg zu. Außerdem dürfen in Schleswig-Holstein nun auch Tattoo-, Sonnen-, Kosmetik- und Massagestudios wieder öffnen. Das gilt auch für Museen, Galerien, Zoos und botanische Gärten. Fahr- und Flugschulen können ihre Arbeit ebenfalls wieder vollständig aufnehmen. Im privaten Bereich sind künftig wieder Treffen von bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten erlaubt. Kinder bis 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt. Getrennt wohnende Paare gelten dabei als ein Hausstand.
Corona-Ticker am Sonntag startet
Auch am heutigen Sonntag, 7. März hält Sie das Team von NDR.de über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem auch Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die bestätigten Corona-Neuinfektionen im Norden vom Samstag: 191 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet, 870 in Niedersachsen, 232 in Hamburg, 176 in Mecklenburg-Vorpommern, 63 in Bremen - 9.557 bundesweit.
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