Corona-Blog: MV prüft Fieber-Tests an Schulen
Die Folgen der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg im Blog vom Sonnabend, den 22. August. Am Sonntag setzen wir die Berichterstattung fort.
Das Wichtigste in Kürze:
- MV erwägt, Schüler vor Betreten von Schulen auf Fieber zu überprüfen
- Niedersachsen: Flächendeckende Corona-Tests für Lehrer?
- Hamburger Lokale wollen Heizpilz-Verbot wegen Corona aussetzen
- Bundesweit 2.034 Neuinfektionen - Höchster Wert seit April
- Niedersachsen meldet 97 neue Corona-Fälle, Hamburg 27, Schleswig-Holstein 18, Mecklenburg-Vorpommern 3
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das war's für heute!
Das Team von NDR.de bedankt sich für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht eine gute Nacht. Wie gewohnt sind wir auch morgen früh wieder für Sie da. Schlafen Sie gut!
Corona-Beiträge aus den Regionalmagazinen
Das NDR Fernsehen hat auch heute wieder in diversen Beiträgen über die Folgen der Corona-Krise berichtet. Hier die Videos:
Details zur Maskenpflicht für Schleswig-Holsteins Schüler
Schleswig-Holsteins Landesregierung hat mit einer geänderten Corona-Verordnung die Details der Maskenpflicht an Schulen festgelegt. Wie NDR 1 Welle Nord berichtete, müssen demnach Kinder, die mit dem Bus oder der Bahn zur Schule fahren, von Montag an die Maske bereits an der Einstiegshaltestelle tragen. Auf der Fahrt zur Schule darf sie nicht abgesetzt werden. Auf dem Schulgelände darf der Mund-Nase-Schutz abgenommen werden, aber nur, wenn die Schüler dort mit ihrer Lerngruppe zusammenstehen.
Drei neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind seit gestern drei Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGuS) mit. Insgesamt wurden im Nordosten bisher 992 Fälle laborbestätigt. Insgesamt gab es landesweit bislang 20 Todesfälle.
Niedersachsen: Lehrerverband befürchtet Schulschließungen
Vor dem Schulstart in Niedersachsen am Donnerstag befürchtet der Verband Bildung und Erziehung (VBE), dass Schulen Corona-bedingt ganz geschlossen werden. "Angesichts der Rückkehr zum Regelbetrieb mit allen Schülern ohne Abstandsregeln im Unterricht sind verschärfte Hygienemaßnahmen und ein verbesserter Infektionsschutz dringend geboten", sagte der VBE-Landesvorsitzende, Franz-Josef Meyer, am Sonnabend. Aus Sicht des Verbandes reicht der Hygieneplan des Kultusministeriums bei Weitem nicht aus.
Norwegen verschärft Kreuzfahrtregeln
Wieder schlechte Nachrichten für die Reedereien AIDA und TUI Cruises: Wie Norwegens Regierung auf ihrer Webseite mitteilte, hat sie verschärfte Regeln für Kreuzfahrten erlassen. Vorerst bis zum 1. November dürfen solche Fahrten entlang der norwegischen Küste nur noch mit einer Passagierauslastung von maximal 50 Prozent und höchstens 200 Personen an Bord einschließlich der Crew stattfinden. Passagierschiffe im Linienverkehr sind von dieser Regelung ausgenommen. Sie tritt in der Nacht zum kommenden Dienstag in Kraft. Sowohl TUI Cruises als auch AIDA planen derzeit noch Fahrten in die norwegischen Fjorde.
MV plant Fieberchecks bei Schulkindern
Das Bildungsministerium von Mecklenburg-Vorpommern erwägt flächendeckende Fiebertests an allen Schulen im Land. Wie NDR 1 Radio MV heute berichtete, soll so im Hinblick auf steigende Erkältungszahlen im Herbst überprüft werden, ob Schulkinder mit Symptomen sich nur erkältet haben oder möglicherweise an Covid-19 erkrankt sind. Dabei sollen nach einem Bericht der "Ostsee-Zeitung" kontaktlose Fieberthermometer eingesetzt werden. Auch vor dem Betreten von Schulbussen könnte die Körpertemperatur gemessen werden, hieß es weiter. "Fiebermessungen können in der Erkältungszeit im Schutzkonzept ein guter Baustein sein", sagte ein Ministeriumssprecher. "Und sie geben Eltern und Lehrkräften mehr Sicherheit, wenn mit dem Herbst die Schnupfennasen bei den Kindern häufiger werden." Die Maßnahme könne dazu beitragen, Schulschließungen zu vermeiden.
27 neue Infektionen in Hamburg gemeldet
In Hamburg hat sich die Zahl der amtlich registrierten Corona-Infektionen um 27 erhöht. Damit stieg die Gesamtzahl der gemeldeten Fälle seit Beginn der Pandemie in der Hansestadt auf 6.045. An den Folgen einer Corona-Infektion starben in Hamburg 232 Menschen.
Vorbereitungen in Hamburg auf Corona-Impfungen
Die Hamburger Gesundheitsbehörde bereitet sich auf die Organisation von Impfungen gegen das Coronavirus vor. "Der Bundesgesundheitsminister und die Gesundheitsminister der Länder befinden sich dazu in einem ersten Austausch", sagte Behördensprecher Martin Helfrich dem "Hamburger Abendblatt". Zu klären sei unter anderem die Frage, wer die Impfungen vornehmen werde - Ärzteschaft oder öffentlicher Gesundheitsdienst. Auch Fragen der Lagerung und Verteilung des Impfstoffs seien offen. Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte mitgeteilt, dass voraussichtlich bis Anfang 2021 ein oder mehrere Impfstoffe in der EU zugelassen und erste Chargen verteilt sein könnten. Laut Ständiger Impfkommission des RKI muss unter anderem geklärt werden, wer vorrangig geimpft wird. Dazu könnten neben Risikopatienten auch Mitarbeitende im Gesundheitssystem, bei Polizei, Feuerwehr und in der öffentlichen Verwaltung zählen.
97 Neuinfektionen in Niedersachsen
Die Zahl der laborbestätigten Corona-Infektionen ist in Niedersachsen um 97 gestiegen. Am Vortag waren 141 Fälle hinzu gekommen. Die Gesamtzahl der im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion in Niedersachsen verstorbenen Menschen veränderte sich nicht und liegt bei 659. Die meisten Neuinfektionen wurden in der Region Hannover (+32), in der Stadt Osnabrück und im Landkreis Harburg (je +8) gemeldet. Im zuletzt stark betroffenen Landkreis Rotenburg (Wümme) wurden fünf neue Fälle registriert.
Niedersachsen: Debatte über Corona-Tests für Lehrer
Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) hat sich offen für flächendeckende Corona-Tests für Lehrkräfte gezeigt. Er griff damit einen Vorschlag unter anderem des Städtetags auf, um so das Infektionsrisiko an den Schulen zu verringern. Tonnes Ministerium verweist auf laufende Gespräche: "Die ganze Corona-Lage lehrt, dass man gut beraten ist, immer flexibel zu bleiben." Verpflichtende Tests stünden allerdings nicht zur Debatte, es gehe um freiwillige Tests.
Bundesweit 2.034 Neuinfektionen - Höchster Wert seit April
Die Zahl der an einem Tag gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist über 2.000 gestiegen und erreichte damit den höchsten Wert seit Ende April. Die Gesundheitsämter hätten deutschlandweit 2.034 neue Fälle registriert, hieß es heute früh vom Robert Koch-Institut. Ursache für die steigenden Zahlen seien derzeit die vermehrten Corona-Tests, Reiserückkehrer sowie eine bundesweit lokale Ausbrüche, etwa im Zusammenhang mit Familienfeiern. Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Ende März/Anfang April bei mehr als 6.000 gelegen, danach waren die Werte deutlich gesunken. Seit Ende Juli steigt die Zahl der Nachweise wieder an.
Minister: SH-Gefängnisse haben Corona-Krise gut bewältigt
Die Haftanstalten in Schleswig-Holstein sind nach Einschätzung von Justizminister Claus Christian Claussen (CDU) bisher gut durch die Corona-Krise gekommen: "Wir waren auf alles vorbereitet." So seien Quarantänestationen und eine Krankenstation eingerichtet worden. Es habe aber keine Erkrankungen gegeben. Besuche seien vorübergehend gestoppt, Möglichkeiten zum Telefonieren inklusive Skype ausgebaut worden. "Das ist alles relativ harmonisch und ruhig gelaufen." Dies hätten ihm auch Interessenvertreter der Gefangenen bestätigt. Die Haftanstalten bräuchten aber grundsätzlich mehr Personal, betonte Claussen. In den nächsten Jahren würden 85 Stellen benötigt.
Hamburger Lokale wollen Heizpilz-Verbot wegen Corona aussetzen
Hamburgs Gaststätten- und Hotelverband Dehoga hat gefordert, angesichts der Corona-Pandemie das Verbot von Heizpilzen für die Gastronomie auszusetzen. Dann könnten Hotels und Gaststätten auch im Herbst und Winter Plätze in den Außenbereichen von Restaurants und Bars anbieten.
18 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Corona-Fälle innerhalb eines Tages um 18 auf nun insgesamt 3.890 registrierte Infektionen gestiegen. 160 Menschen sind seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein infolge einer Covid-19-Erkrankung verstorben. 3.400 Patienten gelten inzwischen wieder als genesen, elf Infizierte befinden sich nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums derzeit im Krankenhaus.
So entwickelt sich die Pandemie in Norddeutschland
In der abgelaufenen Woche sind mehrere Hundert Neuinfektionen in den norddeutschen Bundesländern gemeldet worden. Wenn Sie sich über die Entwicklung der Zahlen in den vergangenen Tagen, Wochen und Monaten informieren möchten, haben Sie in diesem Artikel von unseren Kollegen aus der Daten-Redaktionen die Möglichkeit dazu:
DRK-Krankenhaus liefert Corona-Testergebnis in 20 Minuten
Im DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg können Corona-Tests in nur 20 Minuten ausgewertet werden. Der Abstrich wird direkt vor Ort von einem Testgerät analysiert und nicht mehr in ein Labor geschickt. Das sogenannte Real-Time-PCR-Gerät ist in Deutschland bisher sehr selten im Einsatz.
Hamburg: Kein Alkohol zum Mitnehmen auf Hamburgs Partymeilen
Das nächtliche Außer-Haus-Verkaufsverbot von Alkohol in Hamburger Ausgehvierteln bleibt auch an diesem Wochenende bestehen.
Videos aus den NDR Landesprogrammen
In den TV-Landesprogrammen des Norddeutschen Rundfunks gab es gestern Abend eine ganze Reihe von Beiträgen, die sich mit den Folgen der Corona-Pandemie beschäftigt haben. Hier die Videos:
Der NDR.de Live-Ticker am Sonnabend
Guten Morgen und willkommen im Wochenende! Auch heute informiert Sie die Redaktion von NDR.de im Live-Ticker wieder über die Folgen der Coronavirus-Pandemie in und für Norddeutschland.
Am Freitag wurden in Norddeutschland 205 neue Corona-Fälle registriert: in Niedersachsen 141, in Hamburg 30, in Schleswig-Holstein 21, in Bremen acht und in Mecklenburg-Vorpommern fünf.
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