Corona-Blog: Badegäste als Tagestouristen aus MV verwiesen
NDR.de hat Sie auch am Sonntag, 16. August, über die Folgen der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- MV: Behörden verweisen Badegäste als Tagestouristen des Landes
- Althusmann für Beteiligung Reisender an Testkosten
- Hunderte Menschen demonstrieren in Kiel gegen Corona-Auflagen
- Schwerin: Keine weiteren Corona-Fälle an Schule
- Walsrode: Negative Testergebnisse bei Seniorenheim-Bewohnern
- Hamburg Airport: Lange Schlangen am Corona-Testzentrum
- Niedersachsen meldet 42 neue bestätigte Corona-Fälle, Schleswig-Holstein 14, Hamburg neun und Mecklenburg-Vorpommern einen
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine gute Nacht!
Wir beenden unser Corona-Blog für heute und bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh sind wir wie gewohnt mit einem neuen Ticker wieder da. Schlafen Sie gut!
TV-Beiträge: Die Corona-Lage im Norden
Die Regionalmagazine im NDR Fernsehen haben am Abend wieder über die Folgen der Corona-Krise im Norden berichtet. Hier eine Auswahl der Beiträge:
Habeck fordert Investitionsprogramm zur Stärkung der Wirtschaft
Grünen-Chef Robert Habeck hat zur Stärkung der durch die Corona-Krise geschwächten Wirtschaft ein umfassendes Investitionsprogramm gefordert. "Wir haben zu wenig investiert in Deutschland", sagte er am Sonntag im ARD-"Sommerinterview". Es müsse mehr Geld "in die Schulen, in die Bibliotheken, in öffentliche Einrichtungen, in die Bahnlinien, ins Internet gehen". Ziel müsse sein, das Land "fit zu machen für die nächsten Jahrzehnte", hob Habeck in dem Interview für die Sendung "Bericht aus Berlin" hervor. Zweifel äußerte er an der von der Regierung beschlossenen Senkung der Mehrwertsteuer. Habeck verwies auf die Gefahr von Mitnahmeeffekten, etwa durch Internetfirmen. Daher hätten die Grünen ein Gutscheinsystem befürwortet, das ausdrücklich auf den stationären Einzelhandel zielen sollte. Um die wegen der Corona-Krise aufgenommenen Schulden wieder abzubauen, sprach sich Habeck auch für größere Belastungen von Reichen aus.
MV: Behörden verweisen Badegäste als Tagestouristen des Landes
Bei einem Polizeieinsatz an einem Badesee in Dutzow bei Gadebusch (Nordwestmecklenburg) ist eine größere Gruppe Tagestouristen aus Schleswig-Holstein und Hamburg des Landes verwiesen worden. Wie eine Polizeisprecherin sagte, hatten Einheimische am Sonntag bei Temperaturen um 30 Grad insgesamt 36 Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen am See gemeldet. An der Badestelle am Dutzower See, dem nördlichsten Teil des Schaalsees - nur wenige Meter von der Landesgrenze entfernt - seien rund 100 Menschen gewesen. Wegen der Corona-Beschränkungen, die Tagestouristen die Einreise nach MV weiterhin untersagt, wurden Polizei und Ordnungsbehörden alarmiert. Die Badegäste aus dem Nachbarland wurden zur Abreise aufgefordert, zudem wird eine Strafe wegen einer Ordnungswidrigkeit geprüft.
Volle Strände an Nord- und Ostsee
Das schöne Wetter hat auch an diesem Wochenende wieder viele Menschen an die Strände von Nordsee und Ostsee gelockt. Wie die Strandampel auf der Internetseite strandticker.de zeigte, waren zwischenzeitlich alle Strandabschnitte in der Lübecker Bucht von Niendorf bis Rettin rot. Bei um die 30 Grad Celsius erlebten auch die Badeorte in Mecklenburg-Vorpommern einen Besucheransturm. Besonders groß war der Andrang auf der Insel Usedom. Anders als noch am Vortag hielten sich die meisten Strandgäste aber an die erforderlichen Abstände, so etwa in Karlshagen oder Heringsdorf.
Corona-Fälle an Schulen und Kita in Meldorf
Der Kreis Dithmarschen hat mehrere Corona-Infektionsfälle an Schulen und einer Kita bestätigt. Bislang wurden an einer Schule in Meldorf und einer Kita nur Verdachtsfälle gemeldet. Am Freitag waren zwei Verdachtsfälle an der Gemeinschaftschule Heide Ost dazugekommen. In allen Fällen war zunächst jeweils ein Elternteil positiv getestet worden. Vorsorglich waren Kinder, Betreuer und Lehrer der betroffen Jahrgänge und der Kita Gruppe zuhause geblieben. Nachdem die Infektionen nun auch bei den Kindern offiziell bestätigt sind, hat das Gesundheitsamt damit begonnen, alle Betroffenen zu informieren. Von den Ergebnissen hängt ab, welche Maßnahmen der Kreis Dithmarschen konkret ergreift, so ein Sprecher.
Brinkhaus für mehr Druck bei Corona-Demos
Unions-Fraktionschef Ralph Brinkhaus fordert einem Pressebericht zufolge, bei Demonstrationen gegen Corona-Auflagen den Druck auf die Veranstalter zu erhöhen. Das "Handelsblatt" zitiert aus einem internen Schreiben von Brinkhaus an die CDU/CSU-Abgeordneten im Bundestag, die Demonstrationsfreiheit sei zwar ein wichtiges Rechtsgut, und Kundgebungen dürfen auch weiterhin nur in gut begründeten Ausnahmefällen eingeschränkt werden. Organisatoren von Demonstrationen müssten jedoch noch stärker dazu verpflichtet werden, schlüssige Hygienekonzepte vorzulegen und einzuhalten. Große Ansammlungen von Menschen, die absichtlich die Corona-Vorschriften verletzten, stellten eine Gefahr für die Allgemeinheit dar.
Hunderte Menschen demonstrieren in Kiel gegen Corona-Auflagen
In Kiel haben heute nach Angaben der Polizei rund 600 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen von Bund und Land demonstriert. Die Veranstalter selbst sprachen von bis zu 1.000 Demonstranten. Auf der Reventlouwiese an der Kiellinie beklagten sie die Verhältnismäßigkeit. Sie verlangen ein Ende von Mund-Nasen-Schutz und weiteren Corona-Maßnahmen.
Bayern: 900 Corona-Infizierte informiert
Nach der Panne bei der Übermittlung von Corona-Testergebnissen in Bayern hat das Gesundheitsministerium aktuelle Zahlen bekanntgegeben. Demnach wurden bei 903 nachgewiesenen Infektionen die Betroffenen ermittelt und inzwischen informiert. Bei 46 weiteren positiv Getesteten sei es allerdings noch immer nicht gelungen, sie ausfindig zu machen, räumte das Ministerium ein. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass 44.000 seit Ende Juli getestete Reiserückkehrer noch kein Untersuchungsergebnis erhalten hatten.
Althusmann für Beteiligung Reisender an Testkosten
Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann will Reisende mit Corona-Risikogebieten als Ziel an den Kosten für Virustests beteiligen. In der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sprach sich der CDU-Politiker dafür aus, dass Touristen bei einem gezielten Ansteuern solcher Regionen zur Kasse gebeten werden. "Bei weiterhin hohem Infektionsrisiko weltweit sollten wir ernsthaft darüber sprechen, ob nicht diejenigen, die sich bewusst und ohne zwingenden Grund der Gefahr aussetzen und in ein ausgewiesenes Risikogebiet reisen, im Anschluss ihren Corona-Test selber bezahlen", meinte Althusmann. Es gehe um Verantwortung für das eigene Handeln - kostenlose Abstriche innerhalb von drei Tagen nach der Rückkehr dürften voraussichtlich nur ein vorübergehendes Angebot sein. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte die grundsätzliche Kostenfreiheit bis auf Weiteres verteidigt. In den ARD-"Tagesthemen" argumentierte er, im Fall einer Beteiligung oder Übertragung der Bezahlung würden Reisende die Tests möglicherweise ganz scheuen.
Ein neuer Corona-Fall in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt
In Mecklenburg-Vorpommern ist am Sonntag eine weitere Corona-Infektion gemeldet worden. Damit ist die Zahl der landesweit nachgewiesenen Fälle auf 973 gestiegen, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. Die Zahl der Menschen, die im Nordosten im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben sind, blieb bei 20. Als genesen gelten schätzungsweise 877 der Infizierten.
Auch in Hannover müssen Reiserückkehrer Geduld mitbringen
Die Einstufung Spaniens als Corona-Risikogebiet hat am Wochenende auch im Testzentrum am Flughafen Hannover-Langenhagen zu langen Schlangen geführt. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, testeten die Johanniter allein von gestern bis heute früh rund 1.700 Reiserückkehrer.
Nach Test-Panne in Bayern: MV sieht sich besser vorbereitet
In Bayern sind offenbar immer noch nicht alle Reiserückkehrer mit positiven Corona-Testergebnissen informiert worden. Es würden noch weitere Daten abgearbeitet, zitierte der Bayerische Rundfunk einen Sprecher des Gesundheitsministeriums in München. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass 44.000 Urlaubende teilweise auch mehr als eine Woche nach ihrer Rückkehr noch kein Ergebnis ihres Tests erhalten hatten. Darunter waren zu diesem Zeitpunkt auch mehr als 900 Menschen mit positivem Corona-Befund. Könnte so etwas auch in Norddeutschland passieren? So läuft das Test-Prozedere in Mecklenburg-Vorpommern ab:
Corona-Krise: Tierheimen fehlen wichtige Einnahmen
Die Corona-Krise hat für viele Tierheime zwei Seiten: Zwar vermitteln sie zurzeit mehr Tiere als sonst, aber ihnen fehlen auch wichtige Einnahmen - etwa von Spendengeldern. "Wir verzeichnen eine deutlich gestiegene Nachfrage", sagte etwa der Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Ungeachtet dessen sei die wirtschaftliche Lage der Tierheime aber "vielfach existenzgefährdend" - das gelte auch für Heime in Niedersachsen.
Viele Besucher bei Herrenhäuser Gartenfestival
Das wegen der Corona-Pandemie von den Pfingsttagen auf dieses Wochenende verschobene Festival im Georgengarten in Hannover hat bei warmem Sommerwetter viele Besucher angelockt. Auch am letzten der drei Festivaltage schlendern die Gäste heute durch die historischen Gartenanlagen, vorbei an zahlreichen kleinen Zelten, Ständen und Pavillons, um sich über Gartengestaltung und Pflanzen zu informieren. An Stellen, an denen es enger wurde, setzen viele ihren Mund-Nasen-Schutz auf. Die Veranstalter hatten zuvor betont, dass auch auf dem Herrenhäuser Gartenfestival alle wegen der Corona-Pandemie nötigen Abstands- und Hygieneregeln beachtet werden müssen.
Negative Corona-Tests bei Fußball-Drittligist Lübeck
Fußball-Drittligist VfB Lübeck kann erst einmal durchatmen: Nach zwei positiven Corona-Tests in wenigen Tagen sind alle weiteren Tests negativ ausgefallen - auch am Sonnabend, als die sieben unter Quarantäne stehenden Personen noch einmal getestet worden waren. Verein und Gesundheitsamt haben zwar noch keine Entwarnung gegeben, es deutet aber vieles daraufhin, dass es sich zumindest bei dem zweiten Corona-Fall um falschen Alarm gehandelt haben könnte.
Bislang keine weiteren Corona-Fälle an Schweriner Schule
Nachdem am Freitag ein Corona-Fall an der Schweriner Werner-von-Siemens-Schule bekannt geworden war, liegen nun die Testergebnisse aller knapp 50 Kontaktpersonen vor: Es haben sich keine weiteren Schüler oder Lehrer mit dem Virus infiziert. Das teilte Oberbürgermeister Rico Badenschier (SPD) auf Nachfrage von NDR 1 Radio MV mit.
Keine Infektionen bei Heim-Bewohnerin in Walsrode nachgewiesen
146 Bewohnerinnen und Bewohner eines Pflegeheims in Walsrode (Landkreis Heidekreis) sind negativ auf das Coronavirus getestet worden. Die Tests waren durchgeführt worden, weil am Donnerstag bekannt geworden war, dass sich drei Angestellte der Einrichtung infiziert hatten, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet. In der Einrichtung gilt bis auf Weiteres ein Besuchsverbot.
Hamburg: Heute nur wenige Neuinfektionen gemeldet
Nach jeweils knapp 30 bestätigten Neuinfektionen in Hamburg an den vergangenen beiden Tagen ist die aktuelle Zahl mit neuen Fällen etwas geringer: Die Behörden meldeten neun bestätigte Infektionen binnen 24 Stunden. Es kann aber sein, dass nach dem Wochenende noch weitere Fälle bekannt und nachgemeldet werden. Die Gesamtzahl der Infizierten in der Hansestadt stieg auf 5.886, davon gelten etwa 5.100 als wieder genesen.
Corona-Themen: Darüber spricht auch Norddeutschland
Die aktuellen Reisewarnungen für Spanien und die Debatte über die Kosten für die Corona-Tests. Das sind zwei Themen, die in den Nachrichten aktuell eine Rolle spielen. Hier ein "Stand der Dinge"-Hörfunkstück von NDR Info:
Testzentrum in Hamburg: Rückkehrer aus Spanien stehen Schlange
Die Einstufung von Spanien und den Balearen-Inseln als Corona-Risikogebiet hat Folgen für die Reiserückkehrer: Am Hamburger Flughafen bildeten sich auch heute früh nach der Ankunft einer Maschine aus Palma de Mallorca lange Schlangen am Corona-Testzentrum.
Niedersachsen: 42 weitere Corona-Infektionen bestätigt
In Niedersachsen ist die Zahl der bestätigten Corona-Fälle binnen eines Tages um 42 gestiegen. Das teilte heute das Landesgesundheitsamt mit. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie Infizierten auf 15.399. Gut 13.700 davon gelten inzwischen laut Schätzungen aber wieder als genesen. 656 Menschen sind in Niedersachsen infolge einer Covid-19-Erkrankung verstorben.
In der folgenden Grafik sehen Sie, wie sich die Neuinfektionen in den norddeutschen Bundesländern in den vergangenen Monaten entwickelt haben. Die jüngsten Zahlen sind möglicherweise nicht komplett, da an den Wochenenden nicht immer alle Gesundheitsämter ihre Daten lückenlos übermitteln.
MV: Können Abstände an den Stränden eingehalten werden?
Bei hochsommerlichen Temperaturen werden auch heute in den Küstenorten an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern viele Badegäste und Erholungssuchende erwartet. Möglich, dass wie gestern einige Strandabschnitte gesperrt werden müssen, wenn es zu voll wird und die Corona-bedingten Abstände nicht eingehalten werden können.
Impfstoff-Entwicklung: Curevac will schnell sein
Das Tübinger Biotechunternehmen Curevac strebt eine beschleunigte Zulassung seines Corona-Impfstoffs an. Das solle aber "nur in enger Abstimmung mit den Behörden" passieren, wie Firmenchef Franz-Werner Haas dem Finanzportal boerse-online.de sagte. Die Ergebnisse der kürzlich gestarteten klinischen Erprobung des Impfstoffkandidaten sollen von Curevac im Herbst veröffentlicht werden. Die Zulassung sei nach bisheriger Planung für die erste Hälfte 2021 geplant.
KGMV: Unklare Test-Finanzierung gefährdet Sicherheit
Die Krankenhausgesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern (KGMV) sieht noch Unklarheiten bei der Finanzierung von Corona-Tests. Es müssten schnell Regelungen geschaffen werden, damit nicht eine "unklare Finanzsituation der politisch gewollten Sicherheit durch die Testung" entgegen stehe, so KGMV-Geschäftsführer Uwe Borchmann.
Corona-Krise hat auch Folgen für Finanzlage bei den Kirchen
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden nach Ansicht des katholischen Bistums Osnabrück großen Einfluss auf die Kirchen haben. "Weil die Kirchensteuer an die Lohn- und Einkommensteuer gekoppelt ist, werden wir uns auf deutliche Einschnitte einstellen müssen", sagte Astrid Kreil-Sauer, seit Mai Finanzdirektorin des Bistums. Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit seien gestiegen, die Wirtschaft in Deutschland erlitt im zweiten Quartal einen Rekordeinbruch. Man wisse noch nicht, ob es nach dem starken Einbruch zu einer raschen Erholung kommt, oder ob es längere Zeit deutlich niedrigere Kirchensteuer-Einnahmen gibt, so Kreil-Sauer. Die Kirche müsse sich aber auf jeden Fall darauf einrichten, mit spürbar weniger Geld auskommen zu müssen. Denn auch die Kirchenaustrittszahlen sind auf einem Rekord-Hoch. Laut einer Studie werden die Mitgliederzahlen der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland sowie deren Steuereinnahmen bis 2060 um die Hälfte sinken. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie könnten diesen Prozess nun aber spürbar beschleunigen, so Kreil-Sauer.
WHO: So viele neue Corona-Fälle wie noch nie
Die Weltgesundheitsorganisation hat innerhalb von 24 Stunden so viele neue Corona-Infektionen gemeldet wie nie zuvor. Weltweit seien seit gestern fast 300.000 neue Fälle registriert worden, teilte ein WHO-Sprecher mit. Insgesamt stieg die Zahl der Infektionen seit Bekanntwerden des neuen Coronavirus Ende vergangenen Jahres auf mehr als 21 Millionen. Nach absoluten Zahlen sind die bevölkerungsreichen Länder USA, Brasilien und Indien am stärksten von der Pandemie betroffen.
Karliczek warnt vor zu hohen Belastungen für Lehrer
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat ihre Länder-Kollegen vor unzumutbaren Belastungen für Lehrkräfte in Corona-Zeiten gewarnt. Der "Welt am Sonntag" sagte sie, es sei für jeden Arbeitgeber wichtig, auf die Gesundheit seiner Mitarbeiter zu achten. Die Arbeit an den Schulen dürfe für Lehrer nicht zu einem persönlichen Risiko werden. Karliczek äußerte sich mit Blick auf die Situation in Schleswig-Holstein. Dort erkannte das Bildungsministerium die Atteste von etwa 2.000 Lehrern nicht an. Die Pädagogen im nördlichsten Bundesland hatten ein ärztliches Schreiben vorgelegt, das sie als Angehörige einer Risikogruppe ausweist.
625 bestätigte Neuinfektionen in Deutschland
Nach Angaben es Robert Koch-Instituts (RKI) ist in Deutschland in den vergangenen 24 Stunden bei 625 Menschen das Coronavirus nachgewiesen worden. Damit steigt die Zahl der Infektionen seit dem Ausbruch der Pandemie auf etwa 223.450 Fälle. Weitere Todesfälle nach einer Ansteckung hat es seit gestern nicht gegeben, teilte das Institut weiter mit. Die Zahlen sind aber möglicherweise noch nicht komplett, da nicht immer alle Gesundheitsämter an den Wochenenden ihre Zahlen ans RKI übermitteln.
Günther: Trotz voller Strände keine große Corona-Gefahr
Trotz der zuletzt sehr vollen Strände an Nord- und Ostsee sieht Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) keine erhöhte Corona-Gefahr für sein Bundesland. "Seit Wochen haben wir viele Tausend Touristen in Schleswig-Holstein. Das hat nicht zu steigenden Infektionszahlen geführt", sagte er der "Bild am Sonntag". Die Gemeinden und Städte hätten gute Konzepte wie Kontrollen an den Stränden mit Ampeln, sodass diese nie überfüllt seien. Insgesamt laufe es "sehr gesittet" ab, so Günther. Auch die Kontrolle von Reiserückkehrern laufe reibungslos. Man habe bis Mitte vergangener Woche an den festen Teststationen im Land schon mehr als 10.000 Reiserückkehrer getestet. 17 Tests seien dabei positiv gewesen.
Scholz will Kurzarbeitergeld auf zwei Jahre verlängern
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will die Bezugsdauer des Kurzarbeitergeldes verlängern. Der "Bild am Sonntag" sagte er, die Corona-Krise werde in den nächsten Wochen nicht plötzlich verschwinden. Deshalb sei er dafür, das Kurzarbeitergeld zwei Jahre lang auszuzahlen. Derzeit wird es ein Jahr gewährt, in Ausnahmefällen auch länger. Nach Einschätzung des Finanzministers brauchen Betriebe und Beschäftigte ein klares Signal, dass die Regierung an ihrer Seite stehe. Niemand sollte auf dem Weg durch die Krise ohne Not entlassen werden, so Scholz.
14 neue Corona-Infektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der Corona-Infizierten innerhalb eines Tages um 14 gestiegen. Wie die Landesregierung mitteilte, wurden bisher - Stand gestern Abend - insgesamt 3.782 Corona-Fälle im nördlichsten Bundesland registriert. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus starben 158 Menschen, diese Zahl hat sich nicht erhöht. Im Krankenhaus werden derzeit 19 Corona-Patienten behandelt. Rund 3.300 der seit Beginn der Pandemie in Schleswig-Holstein nachweislich mit Sars-CoV-2 Infizierten gelten laut Landesregierung inzwischen als genesen.
Spahn: Corona-Tests für Reiserückkehrer bleiben kostenlos
Corona-Tests für Reiserückkehrer sollen nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in jedem Fall kostenlos bleiben. Er verstehe den Impuls gut nach dem Motto: "Wer sich den Skiurlaub leisten kann, der kann sich auch das gebrochene Bein leisten", sagte er gestern Abend in den "Tagesthemen" im Ersten. Das sei aber kein gutes Prinzip. Denn Tests, die etwas kosten, versuchten manche Reisende möglicherweise zu vermeiden. Doch sollten sie ja wahrgenommen werden. "Das schützt uns und das schützt andere", sagte Spahn. Er verteidigte erneut die Reisewarnung der Bundesregierung für fast ganz Spanien, betonte aber zugleich, diese sei kein Reiseverbot. Man könne und solle den Urlaub auch fortsetzen, jedoch wachsam sein, Abstand halten, Hygieneregeln beachten und in bestimmten Situationen Alltagsmasken tragen. "Das Virus macht keine Ferien. Deswegen müssen wir in den Ferien, im Urlaub auch gut aufeinander aufpassen."
Hitze sorgt für Ansturm auf die norddeutschen Küsten
Das anhaltend schöne Wetter lockt auch an diesem Wochenende wieder viele Menschen an die Strände von Nord- und Ostsee. Besonders kritisch sah es gestern an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein aus: Die Strandampel auf der Internetseite strandticker.de sprang in mehreren Orten auf Rot - darunter Scharbeutz, Niendorf und Timmendorfer Strand (alle Kreis Ostholstein). In Mecklenburg-Vorpommern war es besonders voll am Strand von Zingst auf dem Darß. Hunderte Badegäste hielten sich dort auf - nicht immer mit dem nötigen Mindestabstand.
TV-Beiträge: Die Corona-Lage im Norden
Die Regionalmagazine im NDR Fernsehen haben auch gestern Abend wieder über die Folgen der Corona-Krise im Norden berichtet. Hier eine Auswahl der Beiträge:
Moin! Live-Ticker von NDR.de startet in den Sonntag
Das Team von NDR.de informiert Sie auch am heutigen Sonntag wie gewohnt im Live-Ticker über die Folgen der Coronavirus-Pandemie in und für Norddeutschland. Guten Morgen!
Am Sonnabend wurden im Norden insgesamt 112 neue Corona-Fälle gemeldet - in Niedersachsen 58, in Hamburg 28, in Schleswig-Holstein 24 und in Mecklenburg-Vorpommern zwei
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