Corona-Blog: WHO will 70 Prozent der Weltbevölkerung impfen
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, 12. Juni 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Alle News des Tages können Sie hier nachlesen. Am Sonntagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- WHO will innerhalb eines Jahres 70 Prozent der Weltbevölkerung impfen
- Ein Viertel aller Norddeutschen komplett geimpft
- Länder gehen eigene Wege bei Impfzentren-Schließung
- Sieben-Tage-Inzidenz in Neumünster und Kreis Plön bei null
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 78 in Niedersachsen, 53 in Schleswig-Holstein, 10 in Mecklenburg-Vorpommern, 49 in Hamburg und 16 im Bundesland Bremen
- RKI registriert 1.911 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 18,3
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreise
Corona-Blog macht Pause - gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht! Am Sonntagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Folgen der Corona-Pandemie für Norddeutschland.
Großer Andrang bei AstraZeneca-Impfaktion in Neumünster
In einigen Städten in Schleswig-Holstein gibt es zurzeit tägliche Sonder-Impfaktionen mit dem Vakzin von AstraZeneca. In Neumünster zum Beispiel werden täglich 300 Dosen verimpft - ohne Termin. Die Nachfrage ist groß.
WHO will innerhalb eines Jahres 70 Prozent der Weltbevölkerung impfen
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, will mit Hilfe der G7-Staaten innerhalb eines Jahres mindestens 70 Prozent der Weltbevölkerung gegen Corona impfen lassen. Dieses Ziel solle bis zum nächsten G7-Gipfel in Deutschland 2022 erreicht werden, sagte der WHO-Chef beim Treffen der führenden westlichen Wirtschaftsmächte im englischen Cornwall. Dazu seien jedoch weit größere Anstrengungen notwendig als bislang geplant. Er sei aber überzeugt, dass dieses Ziel erreichbar sei, so Tedros. Die Produktionskapazitäten könnten bis dahin entsprechend erhöht werden. Die G7-Staaten zu denen die USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und Kanada gehören, hatten sich bei der Konferenz zum Ziel gesetzt, bis zum nächsten Jahr mindestens eine Milliarde Impfstoffdosen zu spenden. Nach Angaben der WHO sind jedoch elf Milliarden notwendig. Die Zahl müsse jedoch nicht vollständig durch Spenden erreicht werden, sagte Tedros. Von den reichen Ländern forderte der WHO-Generaldirektor mehr Solidarität. Dazu gehörten auch Technologietransfer und die Aussetzung von Impfstoff-Patenten.
16 neue Corona-Fälle im Bundesland Bremen registriert
Die Bremer Gesundheitsbehörde hat heute 16 Corona-Neuinfektionen für das Bundesland gemeldet, wie Radio Bremen auf seiner Internetseite butenunbinnen.de berichtet. 15 neue Fälle wurden demnach in der Stadt Bremen gemeldet, einer in Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner beträgt in Bremen nun 16,0, in Bremerhaven 12,3.
Zehn Corona-Neuinfektionen in MV gemeldet
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden zehn neue Corona-Infektionen registriert. Das sind zwei Fälle mehr als am Sonnabend vor einer Woche. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner sank auf 4,9. Es wurde in Mecklenburg-Vorpommern kein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gemeldet.
Tägliche Sonder-Impfaktionen In Husum, Neumünster und Lübeck
Schleswig-Holstein hat in mehreren Impfzentren Sonder-Impfaktionen mit dem Vakzin von AstraZeneca gestartet. In Husum und Neumünster war die Nachfrage schon gestern hoch. In Lübeck ist die Aktion heute gestartet. Das Verfahren wird in den drei Städten nun täglich wiederholt - bis zum 30. Juni. Kommen dürfen alle, die volljährig sind. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Geimpft wird jeweils von 9 bis 12 Uhr und von 13 bis 18 Uhr - allerdings müssen die Besucherinnen und Besucher mit Wartezeiten rechnen.
DLRG: Fehlende Schwimmpraxis kann zur Gefahr werden
Rettungsschwimmer blicken mit Sorge auf die Badesaison an den Küsten und Binnengewässern. "Wir befürchten deutlich mehr Probleme und Zwischenfälle am und im Wasser als bereits in der Saison 2020", sagte Achim Wiese, Sprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). Die Pandemie habe das Risiko schwerer Unfälle vergrößert. "Viele unterschätzen, wie viel Fitness verloren gegangen ist, wenn sie lange zu Hause sind und sich über einen langen Zeitraum nicht regelmäßig und ausreichend bewegen." Das gelte auch für die Rettungsschwimmer selbst, die infolge des Lockdowns nicht trainieren konnten.
Ein Viertel aller Norddeutschen komplett geimpft
25,7 Prozent aller Menschen in Norddeutschland haben mittlerweile einen vollständigen Impfschutz. Wie aus Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht, wurden gestern bundesweit 965.478 Impfdosen verabreicht. Nach wie vor nimmt Bremen einen der Spitzenplätze im Impfranking der Länder ein. Mit einer Quote von 28,1 Prozent Zweitgeimpften an der Gesamtbevölkerung belegt der Stadtstaat den zweiten Platz hinter dem Saarland. Es folgen zwei weitere Nordländer: Mecklenburg-Vorpommern (27,7 %) und Schleswig-Holstein (26,8 %). Im hinteren Drittel beim Anteil der Durchgeimpften finden sich Niedersachsen (24,9 % / Platz 12) und Hamburg ( 24,5 % / Platz 14) wieder.
Weiter sinkende Inzidenz in Hamburg
Nach Angaben der Sozialbehörde sind 49 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 24 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche und 16 mehr als gestern. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen ist auf 15,8 gesunken. Am Freitag lag der Inzidenzwert noch bei 17,1, heute vor einer Woche bei 21,5. Seit Beginn der Pandemie wurden demnach insgesamt 76.878 Menschen in der Hansestadt positiv auf das Coronavirus getestet. Ein weiterer Mensch starb in Zusammenhang mit einer Sars-CoV-2-Infektion.
Länder gehen eigene Wege bei Impfzentren-Schließung
Bis Ende September soll ein großer Teil der Corona-Impfzentren geschlossen werden. Aber eine einheitliche Regelung der Bundesländer ist dabei nicht in Sicht, wie eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes unter den Gesundheitsministerien ergab. Mehrere Länder sind offenbar skeptisch und wollen bei Bedarf ausgewählte Impfzentren weiter offen lassen. Der Bund finanziert den Betrieb der Impfzentren bis mindestens 30. September 2021. Das Hamburger Impfzentrum in den Messehallen soll bis mindestens August in Betrieb sein. In Niedersachsen wird die Frage, wann die Impfzentren ihren Betrieb einstellen können, "vom Verlauf der Impfkampagne über den Sommer und den entsprechenden Bund-Länder-Beratungen abhängig sein". Derzeit befänden sich noch viele Bürger auf den Wartelisten der Impfzentren. Ähnlich äußern sich die Verantwortlichen in Schleswig-Holstein.
Bislang 35 Delta-Infektionen in Niedersachsen
Die Delta-Variante des Coronavirus ist in Niedersachsen bislang insgesamt bei 35 Infizierten nachgewiesen worden. Nach einzelnen Fällen Anfang Mai tauche die als besorgniserregend eingestufte Mutante seit Ende Mai etwas häufiger auf, teilte das Landesgesundheitsamt (NLGA) mit. So ist sie etwa in Braunschweig nach Angaben der Stadt dreimal nachgewiesen worden. Schwere Symptome gebe es jedoch nicht. Weiter teilte die Stadt mit, dass für Personen, die Kontakt mit den Infizierten hatten, schärfere Regeln gelten würden - etwa eine zweiwöchige Quarantäne auch für Geimpfte und Genesene.
Tonne: Nach den Sommerferien viel Präsenzunterricht
Niedersachsens Bildungsminister Grant Hendrik Tonne hat sich zuversichtlich gezeigt, dass nach den Sommerferien viel Unterricht in den Klassenzimmern stattfinden kann. Die Entwicklung der Infektionszahlen sei erfreulich und die Schulen mittlerweile gut aufgestellt, um ein risikoarmes Lernen zu gewährleisten, sagte der SPD-Politiker im Interview auf NDR Info.
Flughafen Hamburg erwartet bis zu 70 Prozent des normalen Verkehrs
Der Hamburger Flughafen erwartet für den Sommer 60 bis 70 Prozent des Reiseverkehrs im Vergleich zu 2019. Die Fluggesellschaften reagierten sehr kurzfristig auf das Buchungsverhalten, sagte eine Sprecherin des Helmut-Schmidt-Flughafens. Als zu Ostern Mallorca wieder Tourismus erlaubt habe, hätten die Menschen sofort Flüge gebucht. Nun stehen die Sommerferien bevor. "Die Norddeutschen sitzen auf gepackten Koffern", sagte die Sprecherin. Zurzeit gebe es aber noch Reisehemmnisse aufgrund der Pandemie. Im Moment liege das Passagieraufkommen bei 15 bis 20 Prozent des Niveaus von Juni 2019. Die Starts und Landungen insgesamt machten 20 bis 35 Prozent der Zahlen vor der Pandemie aus. 83 Prozent der Flughafen-Mitarbeiter seien noch in Kurzarbeit, sagte die Sprecherin.
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz fällt auf 10,4
Die niedersächsischen Gesundheitsämter haben binnen eines Tages 78 Corona-Neuinfektionen registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz fällt somit von 11,1 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner gestern auf 10,4 heute, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Die Zahl der Todesfälle unter den Infizierten stieg landesweit um 3 auf 5.697 seit Pandemiebeginn. Nur noch die kreisfreie Stadt Delmenhorst liegt mit einer Inzidenz von 37,4 oberhalb des 35er-Schwellenwertes.
Nahverkehr in MV spürt Belebung
Bei den Nahverkehrsbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern ist nach dem Ende des Lockdowns ein leichtes Aufatmen zu spüren. Die Folgen der Krise sind noch zu spüren, die Fahrgastzahlen gehen aber deutlich nach oben. "Das zeigt sich insbesondere in den Stadtverkehren", sagte Thomas Nienkerk, Geschäftsführer von Rebus Regionalbus Rostock in Güstrow. Die Steigerung sei dringend nötig, denn die Auslastung habe zum Teil nur bei 30 Prozent des Vor-Corona-Niveaus gelegen. Auch die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) registriert die wachsende Nachfrage. "Im Lockdown waren es nur rund 50 Prozent der Fahrgäste, jetzt sind wir wieder bei 80 Prozent", sagte RSAG-Sprecherin Beate Langner. Die fehlenden 20 Prozent seien auch auf fehlende Veranstaltungen oder das bisherige Fernbleiben von Touristen und Studenten zurückzuführen. Langner geht davon aus, dass sich das Aufkommen zunächst zwischen 80 und 90 Prozent einpendeln wird. "Die Lockerungen sind sofort zu spüren", betonte der Geschäftsführer von Nahverkehr Schwerin, Wilfried Eisenberg. Die Zahlen gingen nach oben. Er rechnet mit drei bis vier Jahren, bis das frühere Niveau erreicht ist.
Große Partys beschäftigen Hamburger Polizei
In Hamburg haben insbesondere im Stadtpark sowie an Alster und Elbe gestern Abend Tausende Jugendliche gefeiert. Die Polizei kontrollierte, ob die geltenden Corona-Regeln eingehalten wurden, und schritt vereinzelt ein, um größere Gruppen mit zu wenig Abstand aufzulösen. Erstes Fazit der Beamten: Es sei zwar viel los gewesen, insgesamt sei aber nicht viel passiert. Gegen 0.30 Uhr kehrte fast überall Ruhe ein.
RKI registriert 1.911 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 18,3
Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1.911 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI heute früh mit bundesweit 18,3 Infektionen pro 100.000 Einwohner an - am Vortag waren es 18,6, heute vor einer Woche 26,3. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 129 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 122 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.713.480 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,83 (Vortag: 0,79). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 83 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.
Sieben-Tage-Inzidenz in SH bleibt unter 10 - Neumünster und Kreis Plön bei null
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Schleswig-Holstein hat sich um 53 erhöht. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 9,5. Laut der aktuellen Statistik der Landesmeldestelle gab es bisher 1.613 Todesfälle unter den Infizierten - einen mehr als am Vortag. Die Zahl der Menschen, die mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden, lag den Angaben zufolge weiterhin bei 46. Insgesamt 20 Corona-Patienten wurden auf Intensivstationen behandelt, 18 von ihnen beatmet. Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind die Kreise Stormarn (20,1) und Pinneberg (19,6). In Neumünster und Plön liegt der Wert bei null.
Service: Aktuelle Corona-Zahlen per Postleitzahl-Suche
Sinken die Infektionszahlen weiter? Wie hoch ist die Impfquote bei Ihnen zu Hause? Über die Webseite von NDR.de können Sie die aktuellen Corona-Zahlen für Ihre Region abrufen. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl ein und erfahren Sie, wie es in Ihrem Landkreis aussieht.
Schulsenator Rabe: Offene Schulen und Sicherheit gehören zusammen
Der Schulbetrieb wird nach den Sommerferien gut wieder anlaufen, meint Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD). Die derzeitigen Schutzmaßnahmen mit Tests, Maskenpflicht und Hygieneregeln seien ausreichend. Forderungen nach dem Runterfahren der Maßnahmen erteilte der SPD-Politiker vorerst eine Absage. Offene Schulen und Sicherheit gehörten zusammen. Die Sommerferien in Hamburg beginnen am 24. Juni.
NDR.de Corona-Live-Ticker am Sonnabend startet
Schönen guten Morgen! Wir halten Sie auch heute, am Sonnabend, 12. Juni, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 11. Juni
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