Coronavirus-Blog: Spannung vor Bund-Länder-Beratung
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, 29. November 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstag geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bereits am Dienstag Länder-Spitzenrunde mit Scholz und Merkel
- Gesundheitsminister fordern Impfungen in Apotheken
- MV: Ab Mittwoch strengere Regeln
- Günther will, dass Ungeimpfte keine Kontakte mehr haben
- Omikron-Verdachtsfall in Niedersachsen
- Impfaktion am Lübecker Flughafen: Ermittlungen auch gegen Stöcker
- Biontech beginnt mit Entwicklung eines Omikron-Impfstoffs
- Hamburger Krankenhäuser sollen planbare Operationen absagen
- WHO stuft Risiko durch Omikron-Variante als "sehr hoch" ein
- Hamburg weitet 2G-Regel im Freizeitbereich aus
- RKI: 30.643 Neuinfektionen bundesweit - Inzidenz auf Höchstwert von 452,4
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 224 in Schleswig-Holstein, 1.038 in Niedersachsen, 707 in Mecklenburg-Vorpommern, 269 in Hamburg, 89 im Bundesland Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine gute Nacht!
Wir beenden den Corona-Blog für heute. Danke für Ihr Interesse. Morgen früh sind wir gegen 6 Uhr mit einer neuen Ausgabe wieder für Sie da.
Niedersachsen: Ab Mittwoch in vielen Bereichen 2G-Plus
In nahezu allen Bereichen des öffentlichen Lebens müssen sich ab Mittwoch in Niedersachsen auch geimpfte und genesene Menschen testen lassen. Diese Regel heißt 2G-Plus. Ungeimpfte Menschen sind von den meisten Aktivitäten ausgeschlossen. Viele Unternehmer sehen schwarz, weil sie befürchten, dass deutlich weniger Kunden kommen werden.
Gesundheitsminister wollen Impfungen in Apotheken
Die Gesundheitsminister der Länder haben den Bund aufgefordert, die Rechtsgrundlage für Corona-Impfungen in Apotheken und Zahnarztpraxen zu schaffen. Dies solle im Rahmen einer zeitlich befristeten Ausnahmegenehmigung geschehen, erklärte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) und bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU), nach einer Videoschalte mit seinen Kolleginnen und Kollegen. Die Impfkampagne müsse "mit Pragmatik, Flexibilität und Engagement massiv" vorangetrieben werden.
89 neue Corona-Fälle im Bundesland Bremen gemeldet
Die Gesundheitsbehörde hat für Bremen heute 89 neue Corona-Fälle gemeldet. 85 Fälle wurden in der Stadt Bremen registriert, vier in Bremerhaven, wie Radio Bremen auf seiner Internetseite butenunbinnen.de meldet. Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner veränderten sich demnach nur leicht. In Bremen stieg die Inzidenz auf 215,1 (gestern: 214,3). In Bremerhaven sank die Inzidenz leicht auf 241,3 (gestern: 242,2). Aus der Stadt Bremen wurde ein weiterer Todesfall gemeldet. Die Hospitalisierungsinzidenz in der Stadt Bremen sank auf 6,18. Am Freitag lag sie noch über 7. In Bremerhaven liegt der Wert aktuell bei 7,04, nach 9,69 am Freitag.
Omikron-Variante des Coronavirus: Was wir bisher wissen
Die Datenlage zu der neu aufgetauchten Coronavirus-Variante B.1.1.529, die auch Omikron genannt wird, ist noch dünn. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat mitgeteilt, man sei "besorgt" wegen der Mutation. NDR Info Wissenschaftsredakteurin Beke Schulmann fasst die bisher bekannten Fakten zu der neuen Variante zusammen.
Biontech liefert Impfstoff eher als geplant
Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech zieht die Lieferung von Millionen Impfdosen an Deutschland zeitlich vor. In dieser Woche werde der Bund 5,8 Millionen Dosen erhalten, weil eine eigentlich erst für kommende Woche vorgesehene Liefercharge von 2,9 Millionen Dosen eher komme, teilte eine Unternehmenssprecherin mit. Zuvor hatte der "Spiegel" darüber berichtet. Demnach reagiert Biontech mit dem Vorziehen der Lieferung auf den hochschnellenden Bedarf an Auffrischungsimpfungen.
850 Menschen demonstrieren in Rostock gegen Corona-Regeln
In Rostock haben am Abend laut Polizei etwa 850 Menschen gegen die ihrer Ansicht nach zu strengen Corona-Regeln und Einschränkungen protestiert. Ein Redner kritisierte dabei unter anderem die 2G-, 2G-plus- und 3G-Regelungen sowie die Impfkampagne an, mit denen die Bundesregierung und die Landesregierungen ein weiteres Ausbreiten der Pandemie verhindern wollen.
Niedersachsen: OVG äußert nachträglich "keine durchgreifenden Bedenken"
Die Corona-Verordnungen in Niedersachsen beruhten nach Auffassung der obersten Verwaltungsrichter bislang fast immer auf einer tauglichen Rechtsgrundlage und waren formell rechtens. Es habe nur einzelne unverhältnismäßige Maßnahmen gegeben, teilte das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Lüneburg heute mit. Nach mehreren Eilverfahren wegen der Corona-Verordnungen habe sich das Gericht vergangene Woche im Hauptverfahren mit drei solcher Klagen befasst und mündlich verhandelt. Dabei hätten sich "keine durchgreifenden Bedenken" gegen das staatliche Vorgehen ergeben. So bestätigte das Gericht im Nachhinein die allgemeine Maskenpflicht in der Verordnung vom April 2020. Diese habe dazu beitragen können, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Ebenso bestätigt wurde die im Oktober 2020 festgeschriebene Maskenpflicht in Fitnessstudios in der Zeit, in der nicht trainiert wird. Als unverhältnismäßig wertete der Senat dagegen die Schließung von Autowaschanlagen vom April 2020. Deren Betrieb hätte mit einem Abstandsgebot weiterlaufen können, so die Richter.
707 neue Fälle in Mecklenburg-Vorpommern registriert
In Mecklenburg-Vorpommern hat das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) 707 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen eines Tages gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz kletterte weiter auf 402. Am Montag vor einer Woche hatte das Lagus 658 Neuinfektionen und eine Sieben-Tage-Inzidenz von 314,4 gemeldet. Es gab den Angaben zufolge acht weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen in MV beträgt 87. Vor einer Woche waren es 66. Die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz sank zwar leicht im Vergleich zum Vortag von 10,6 auf 9,9, allerdings treten nach drei Tagen hintereinander über 9 nun ab Mittwoch weitere Einschränkungen landesweit in Kraft.
MV: Ab Mittwoch teils Einkaufsverbot für Ungeimpfte
In Mecklenburg-Vorpommern sollen aufgrund der hohen Belastung der Kliniken mit Corona-Patienten am Mittwoch weitere Einschränkungen in Kraft treten. Das teilte die Staatskanzlei heute mit. Es dürfen sich dann maximal fünf Personen aus zwei Haushalten in Innenbereichen treffen. In Außenbereichen können sich maximal zehn Personen unabhängig von der Anzahl der Haushalte treffen. Allerdings werden Geimpfte, Genesene und Kinder unter 14 Jahren nicht mitgerechnet. Im Einzelhandel greift teilweise die 2G-Regel. Das heißt: Nur noch Geimpfte und Genesene haben Zutritt. Ausgenommen sind allerdings Lebensmittelgeschäfte, Wochenmärkte, der Buch- und Zeitungshandel, Weihnachtsbaumverkaufsstellen, Blumengeschäfte, Apotheken, Drogerien, Abhol- und Lieferdienste, Getränkemärkte, Reformhäuser, Sanitätshäuser, Hörgeräteakustiker, Optiker, Tierbedarfs- und Futtermittelmärkte, der Großhandel, Babyfachmärkte, Tankstellen sowie Bau- und Gartenbaumärkte. Für Veranstaltungen in MV gilt ab Mittwoche die 2G-Plus-Regel und eine Beschränkung der maximalen Zuschauer- beziehungsweise Besucher-Zahl.
Stiko: Regional bis zu 15 mal mehr Ungeimpfte als Geimpfte in Kliniken
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat ihre wissenschaftliche Begründung zu Auffrischimpfungen für alle Erwachsenen vorgelegt und einen Impfaufruf an Ungeimpfte gerichtet. Die Zahl der Covid-19-Krankenhausaufnahmen sei bei diesen je nach Alter und Region 5- bis 15fach höher als bei Geimpften, heißt es im Fazit eines heute veröffentlichten Papiers. Die Zahl der nicht geimpften Erwachsenen in Deutschland wird darin mit rund 15 Millionen angegeben. Dies trage maßgeblich zur vierten Welle und zur hohen Zahl an Covid-19-Patienten in Krankenhäusern bei, schreibt das Gremium.
Die Stiko hatte vor rund anderthalb Wochen ihre Empfehlung zu Auffrischimpfungen auf alle Menschen ab 18 Jahren ausgeweitet. Es gelte aber nach wie vor, dass zuerst ältere und vorerkrankte Menschen einen Booster bekommen sollten, so die Stiko. Zum Impfabstand heißt es, dass dieser "in der Regel" sechs Monate betragen solle. Generell kürzere Abstände schienen wegen derzeit eingeschränkter Impfkapazitäten nicht durchführbar.
Nur wenige Verstöße gegen Corona-Regeln in Hannover festgestellt
Bei großangelegten Kontrollen sind in Hannover nur wenige Verstöße gegen die verschärften Corona-Regeln aufgefallen. Es sei eine mittlere zweistellige Zahl an Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet worden, sagte ein Polizeisprecher. "Großartige Diskussionen gab es nicht. Der Großteil folgt den Regeln", berichtete er. Kontrolliert worden sei unter anderem in Straßenbahnen, Bussen und Restaurants.
Günther will, dass Ungeimpfte keine Kontakte mehr haben
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) will, dass Ungeimpfte, sich nicht mehr mit anderen Menschen treffen. Die Forderung nach einem bundesweiten Lockdown unterstütze er hingegen nicht. "Ich finde, dass sich Ungeimpfte gar nicht treffen sollten in diesen Zeiten, um das Virus nicht weiterzuverbreiten", sagte Günther. Eine Studie der Nationalen Akademie der Wissenschaften - Leopoldina - habe gezeigt, dass von zehn Neuinfektionen acht bis neun auf Ungeimpfte zurückzuführen seien. Günther erneuerte zudem seine Forderung nach einer Impfpflicht. Er glaube, dass diese in Deutschland nötig sei, um einen vernünftigen Weg aus der Pandemie zu finden.
Omikron-Verdacht in Niedersachsen
In Niedersachsen gibt es einen ersten Verdachtsfall, dass ein Mann mit der Omikron-Variante des Coronavirus infiziert ist. Nach einem Aufenthalt in Südafrika bestehe bei dem Mann aus dem Landkreis Wolfenbüttel ein begründeter Verdacht, teilte das Gesundheitsministerium mit. Der Mann befinde sich in Isolation. Laboruntersuchungen beim Landesgesundheitsamt sollen nun im Laufe der Woche Klarheit bringen, ob sich der Verdacht bestätigt. Die zuerst im südlichen Afrika nachgewiesene Variante B.1.1.529, die auch Omikron genannt wird, wird von der Weltgesundheitsorganisation WHO als "besorgniserregend" eingestuft.
Drei weitere Menschen aus Pflegeheim in Ottersberg gestorben
Durch einen Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim in Ottersberg hat es drei weitere Tote gegeben. Zwei Frauen von 67 und 86 Jahren sowie ein 87-jähriger Mann seien gestorben, teilte der Landkreis Verden mit. Vergangene Woche war bereits ein 85 Jahre alter Bewohner der Pflegeeinrichtung gestorben. Das Coronavirus grassiert bereits seit Mitte November in dem Heim, seit das Virus als erstes bei einer Pflegeperson festgestellt wurde. Mittlerweile sind nach Angaben des Landkreises etwa 50 Bewohner, Bewohnerinnen und Pflegekräfte positiv getestet worden.
Lübeck: Nach vermutlich illegaler Impfaktion vier Männer unter Verdacht
Nach einer vermutlich unzulässigen Impfaktion am Lübecker Flughafen am Wochenende prüft die Staatsanwaltschaft jetzt einen Anfangsverdacht wegen einer Straftat nach dem Arzneimittelgesetz. Den Angaben zufolge besteht der Verdacht, dass der Impfstoff nicht zugelassen ist. Die Vorwürfe richten sich gegen vier Männer im Alter von 81, 80, 74 und 61 Jahren, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Ulla Hingst, sagte. Nach Informationen von NDR Schleswig-Holstein handelt es sich dabei um zwei Ärzte im Ruhestand sowie um die beiden Geschäftsführer des Flughafens, Jürgen Friedel und Winfried Stöcker. Stöcker hatte nach eigenen Angaben einen Corona-Impfstoff entwickelt. Dass dieses Mittel am Sonnabend verimpft wurde, hat die Polizei zwar nicht bestätigt, sie ermittelt aber wegen eines möglichen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz. Stöcker hatte im Frühjahr eine Impf-Unterlassungserklärung unterschrieben, nach einem Impf-Selbstversuch an sich, seiner Familie sowie Mitarbeitern seines Labors.
Weihnachtssingen im Rostocker Ostseestadion abgesagt
Das für den vierten Advent geplante Weihnachtssingen im Rostocker Ostseestadion ist abgesagt worden. Grund seien die stark gestiegenen Infektionszahlen, teilten die Veranstalter, die Ostseestadion GmbH und das Volkstheater Rostock, mit. Für die Veranstaltung seien bereits rund 8.500 Tickets verkauft worden. Diese Karten behielten ihre Gültigkeit für das kommende Jahr. Von Januar 2022 an gebe es zudem die Möglichkeit, Tickets zurückzugeben und sich die Kosten erstatten zu lassen.
Niedersachsen: Bislang nur vereinzelt Verschiebung von OPs
Die Corona-Lage in den niedersächsischen Krankenhäusern ist nach Verbandsangaben zunehmend angespannt. Noch sei sie aber beherrschbar, sagte ein Sprecher der Krankenhausgesellschaft Niedersachsen. Bislang komme es nur in Einzelfällen zu Verschiebungen von Operationen. Dies werde aber nicht so bleiben: "Es ist absehbar, dass die Kliniken in Niedersachsen schon bald großflächig geplante Eingriffe verschieben müssen", sagte der Sprecher. Deshalb arbeite das Gesundheitsministerium an einer Verordnung zur Freihaltung von Kapazitäten.
Bereits morgen Länder-Spitzenrunde mit Scholz und Merkel
Die Regierungschefs der Länder wollen bereits morgen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz (SPD) über schärfere Maßnahmen in der Corona-Pandemie beraten. Morgen will auch das Bundesverfassungsgericht seine Entscheidung zu Corona-Maßnahmen bekannt geben. Bei dem Bund-Länder-Spitzengespräch, das um 13 Uhr starten soll, dürfte es auch um den Richterspruch aus Karlsruhe gehen, der am Vormittag verkündet werden soll. Im Mittelpunkt steht dabei die bereits ausgelaufene Bundes-"Notbremse". Dabei werden sich die Richter aber wohl grundsätzlich zu Ausgangssperren und Schließungen äußern, wie sie jetzt wieder im Gespräch sind. Einem Bericht der "Welt" zufolge sind die Beratungen als Telefonkonferenz auf Ebene der Regierungschefs geplant. Dabei solle es auch um den vorgesehenen Bund-Länder-Krisenstab zur Corona-Pandemie gehen, den die Ampel-Parteien im Kanzleramt ansiedeln wollen. Zudem könnten weitere Maßnahmen besprochen werden, um den raschen Anstieg der Infektionszahlen zu bremsen und der Überlastung des Gesundheitssystems entgegenzuwirken.
Mehr Bundeswehrsoldaten im Corona-Einsatz in Niedersachsen
Immer mehr Gesundheitseinrichtungen in Niedersachsen greifen wieder auf Amtshilfe der Bundeswehr zurück bei der Bewältigung der Pandemie. 152 Soldaten und Soldatinnen waren heute nach Angaben des Landeskommandos im Einsatz. Das waren etwa drei Mal so viele wie noch in der vergangenen Woche. Zugleich seien schon 24 weitere Anträge auf Hilfe durch das Militär eingegangen. Allein 114 Bundeswehrangehörige arbeiten in der Kontaktnachverfolgung der Gesundheitsämter. In der zweiten Corona-Welle im vergangenen Winter hatten in Niedersachsen etwa 1.200 Soldaten in Ämtern, Impfzentren oder Heimen mitgearbeitet.
Impfangebot für Erwachsene und Kinder im Zoo Hannover
Die Region Hannover plant, in Hannovers Zoologischem Garten fünf Impfstraßen mit insgesamt zehn Impfplätzen aufzubauen. Die ersten Impfungen für Erwachsene können voraussichtlich am 6. Dezember verabreicht werden, wie die Region Hannover mitteilte. Zwei der Impfstraßen sollen ausschließlich für Kinder von fünf bis elf Jahren genutzt werden. Hierfür müsse noch die entsprechende Empfehlung der Ständigen Impfkommission für Fünf- bis Elf-Jährige sowie die Lieferung des Impfstoffs für Kinder abgewartet werden. Eltern, die ihre Kinder im Zoo impfen lassen, sollen in den ersten vier Wochen des Angebots Freikarten für einen Zoobesuch in der laufenden Wintersaison erhalten.
Biontech hat mit Entwicklung eines Omikron-Impfstoffs begonnen
Der Mainzer Impfstoffentwickler Biontech hat mit der Entwicklung eines Vakzins gegen die Omikron-Variante des Coronavirus begonnen. Das sei Teil des Standardvorgehens bei neuen Varianten, teilte das Unternehmen mit. "Die ersten Schritte bei der Entwicklung überschneiden sich mit den nötigen Untersuchungen, ob überhaupt ein neuer Impfstoff nötig ist." Derzeit ist noch unklar, ob die aktuellen Corona-Impfstoffe auch vor der neuen Variante schützen. Von der neuen Variante geht nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO weltweit insgesamt ein "sehr hohes" Risiko aus. Es sei mit steigenden Fallzahlen zu rechnen. Auch bei geimpften Personen dürfte es Infektionen und Covid-19-Erkrankungen geben, "wenn auch in einem kleinen und vorhersehbaren Verhältnis".
Auch der Impfstoffentwickler Moderna arbeitet an einer verbesserten Version seines Vakzins. Omikron hat nach Angaben der WHO besonders viele Mutationen auf dem Spike-Protein, auf das die Corona-Impfstoffe abzielen.
Göttinger Modelliererin Priesemann fordert Notfall-Maßnahmenbündel
Nach Ansicht einer Expertengruppe sollte jetzt die rechtliche Grundlage für weitreichende Maßnahmen geschaffen werden. "Gerade in Hinblick auf die neue Omikron-Variante ist eine solche Vorsorge dringend erforderlich", heißt es in einer Stellungnahme der Gruppe um die Göttinger Physikerin und Modelliererin Viola Priesemann. Neben dem Notfall-Maßnahmenbündel solle die Kontaktnachverfolgung bei Menschen mit Omikron-Infektion "aktuell absolute Priorität" haben. Hierfür sollten ausreichend Personal und Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Nötig sei auch eine systematische genomische Erfassung.
Die juristischen Voraussetzungen für einen Notschutzschalter müssten schnellstmöglich geschaffen werden. "Das Regelwerk sollte für alle Bundesländer gleichartig sein, um klare Kommunikation und Planbarkeit zu ermöglichen." Modelle würden zeigen, dass bei Impf- und Booster-Raten von ein bis zwei Prozent der Bevölkerung pro Tag die Spitzenwerte der Sieben-Tage-Inzidenz im Dezember erreicht werden. Aus dieser Prognose folge, dass die Spitzenbelastung in der Intensivmedizin für Ende Dezember, Mitte Januar zu erwarten ist. Für diese Phase müssten die Krankenhäuser maximale Unterstützung erfahren.
Erste große Klinik in MV mit ausgelasteten Intensivkapazitäten
Mit dem Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum Neubrandenburg meldet das erste große Krankenhaus in Mecklenburg-Vorpommern ausgelastete Intensivkapazitäten. "Aktuell können wir 30 Intensivbetten betreiben, die Kapazität ist voll ausgeschöpft", sagte eine Kliniksprecherin. Von den 30 Intensiv-Patienten in dem Klinikum würden 13 wegen Covid-19 behandelt. Das entspricht rund 43 Prozent. Die Sprecherin sagte, dass trotz der 100-prozentigen Auslastung der Intensivstation Notfälle, die eine Intensivtherapie brauchten, behandelt würden.
Volle Intensivstationen meldeten heute laut Intensivregister der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) auch die Krankenhäuser in Ludwigslust und Boizenburg (beides Landkreis Ludwigslust-Parchim). Am Universitätsklinikum Greifswald sind dem Register zufolge alle Intensivbetten mit der Möglichkeit zur invasiven Beatmung belegt.
Infektiologe von MHH fordert "Sofortbremse"
Infektiologe Matthias Stoll hält die aktuellen Corona-Maßnahmen für "vollkommen unzureichend", um die vierte Welle zu brechen. "Eine Quote von rund 70 Prozent doppelt Geimpften und die derzeitigen 3G-, 2G- und 2G-Plus- Regelungen sind längst nicht genug", betonte Stoll im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Der Professor an der Medizinischen Hochschule Hannover forderte einen schnellstmöglichen Verzicht, "auf Massenveranstaltungen sowie auf öffentliche Angebote, die jetzt nicht unbedingt notwendig sind. Fußballspiele vor Publikum und Weihnachtsmärkte gehören definitiv dazu", sagte Stoll. Die 2G-Plus-Regelung - also geimpft oder genesen und zusätzlich getestet - bezeichnete Stoll als "ein mit hohem Aufwand geschwungenes, aber stumpfes Schwert". Das "Plus" basiere auf Antigen-Schnelltests, die zu ungenau seien, um unter Genesenen und Geimpften zuverlässig die Infizierten herauszufiltern.
Schausteller in Niedersachsen fordern Absage aller Weihnachtsmärkte
Die Schausteller in Niedersachsen fordern angesichts der ab Mittwoch nahezu flächendeckend geltenden 2G-Plus-Regeln eine generelle Absage aller Weihnachtsmärkte. Wenn auch Geimpfte und Genesene sich noch testen lassen sollten, seien Stände und Fahrgeschäfte nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Markt- und Schaustellerbetriebe, Fred Hanstein, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Noch mehr potenzielle Besucher würden dann die Märkte meiden. Zudem seien vielerorts gar nicht genügend Testkapazitäten vorhanden. Schon jetzt betrügen die Einnahmen nur 25 Prozent des Umsatzes von 2019. Hanstein betonte, solange die Märkte nicht abgesagt seien, müssten die Schausteller die Stände offenhalten und alle Fixkosten bezahlen. "Dazu sind wir vertraglich verpflichtet." Hanstein ist nach eigener Angabe derzeit mit drei Ständen auf dem Weihnachtsmarkt in Rostock vertreten. Auch in Mecklenburg-Vorpommern drohe ab Mittwoch die 2G-Plus-Regel.
Hamburger Krankenhäuser sollen planbare Operationen absagen
Angesichts steigender Corona-Patientenzahlen sollen die Hamburger Krankenhäuser planbare Operationen absagen. Um auch weiterhin freie Kapazitäten auf den Intensivstationen zu sichern, seinen die Krankenhäuser angewiesen worden, abhängig vom Belegungsdruck vor Ort geplante Behandlungen und Operationen ganz oder teilweise zurückzustellen, sagte die für Gesundheit zuständige Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD).
Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in Hamburg sinkt
Die Behörden haben in Hamburg 269 neue Corona-Fälle registriert (Vortag: 557; Vorwoche: 514). Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen sinkt damit auf 233,7 (Vortag: 246,5; Vorwoche: 217,4). Es wurden keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. 50 Covid-19-Patientinnen oder -Patienten werden auf Intensivstationen der Hansestadt behandelt.
Lauterbach rechnet mit Schließung von Bars und Clubs
Die Ampel-Koalition will nach den Worten des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach die Corona-Maßnahmen kurzfristig verschärfen. Es werde "noch in dieser Woche" entsprechende Vorschläge geben, kündigte Lauterbach im Fernsehsender Phoenix an. Angesichts hoher Infektionszahlen ist nach Lauterbachs Einschätzung eine Schließung von Bars, Clubs und Diskotheken unumgänglich. Darüber hinaus werde es wahrscheinlich eine verbindliche Maskenpflicht an Schulen geben sowie weitere Einschränkungen für Ungeimpfte.
Hintergrund der Verschärfungen ist auch die neue Omikron-Variante des Virus, die nach Lauterbachs Worten "zur Unzeit" kommt. Es gebe nichts Schlimmeres, als während einer schweren Infektionswelle noch eine gefährlichere Mutation zu bekommen. Deshalb warb er noch einmal eindringlich für Impfungen: "Die Booster-Impfung ist wahrscheinlich unsere mit Abstand schärfste Waffe."
Kunsthandwerkermarkt in Lübeck schließt vorzeitig
Der Kunsthandwerkermarkt St. Petri in der Lübecker Altstadt wird vorzeitig geschlossen. Statt wie geplant am 19. Dezember werde der Markt bereits am 5. Dezember enden, teilte die Hansestadt Lübeck mit. Gründe seien das zunehmende Infektionsgeschehen und die Besucherzahlen, die deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien, sagte eine Sprecherin. Auf dem Markt war am Wochenende ein Aussteller positiv auf das Coronavirus getestet worden. Eine Gefahr für andere Aussteller und Besucher habe nach Angaben des Gesundheitsamtes jedoch nicht bestanden. Die übrigen Lübecker Weihnachtsmärkte sollen dagegen offen bleiben.
Umfrage: Mehrheit würde persönliche Daten zu Pandemiebekämpfung preisgeben
In Deutschland rechnet die große Mehrheit der Bevölkerung mit einem weitgehenden Lockdown sowie Schulschließungen noch vor Weihnachten. Einer aktuellen Umfrage im Auftrag der Stuttgarter Unternehmensberatung Horváth zufolge gehen jeweils 80 beziehungsweise 70 Prozent der Befragten davon aus.
Um Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen zu vermeiden, wären 70 Prozent der Menschen dazu bereit, dem Staat umfangreiche personenbezogene Daten preiszugeben. Von den Befürwortern der Datenfreigabe würden zwei Drittel umfangreiche Gesundheitsinformationen zum aktuellen Impfstatus sowie individuellen Vorerkrankungen mit dem Bund teilen. In der Gesamtbevölkerung würde dieser Maßnahme laut Umfrage 48 Prozent der Befragten zustimmen. Etwa ein Drittel der Befürworter der Datenfreigabe würde auf Anfrage aktuelle Informationen zum Alter, dem Beruf oder der Religionszugehörigkeit preisgeben. Genauso hoch sei in dieser Gruppe der Anteil derjenigen, die ihre Bewegungsdaten per Mobilfunkortung auslesen lassen würden. In der Gesamtbevölkerung würde dieser Maßnahme demnach ein Viertel der Menschen zustimmen.
Niedersachsens Innenstädte: Weniger Menschen im Einkaufsrausch
Zum Beginn des Weihnachtsgeschäftes sei in den Innenstädten spürbar weniger los gewesen als vor Corona, so die niedersächsischen Einzelhändler. Ihre Bilanz fällt dementsprechend verhalten aus. Man merke, dass die Menschen deutlich vorsichtiger geworden seien, sagt der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack.
WHO stuft Risiko durch Omikron-Variante als "sehr hoch" ein
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft das Risiko durch die neue Omikron-Variante des Coronavirus weltweit als "sehr hoch" ein. Ein starker Anstieg der Infektionsfälle durch die Omikron-Variante könne schwerwiegende Folgen haben, warnte die WHO. Sie wies aber zugleich auf die vielen noch bestehenden Unsicherheiten zur Übertragbarkeit und Gefährlichkeit der neuen Virusvariante hin. So sei bisher etwa noch kein Todesfall im Zusammenhang mit der Omikron-Variante registriert worden.
Göttinger Medizinrechtler hält Impfpflicht für durchsetzbar
Eine allgemeine Corona-Impfpflicht ist nach Auffassung des Strafrechtlers Gunnar Duttge mit dem Grundgesetz vereinbar. "Dass das Grundgesetz eine Impfpflicht nicht zulasse, ist ein weit verbreiteter Irrtum", sagte der Leiter der Abteilung für Medizin- und Biorecht an der Universität Göttingen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "In Wirklichkeit kann der Staat unter Wahrung des Ordnungsrahmens der Grundrechte sehr viel machen." Die Angst vieler Politiker vor ablehnenden Urteilen aus Karlsruhe sei übertrieben, sagte Duttge. "Das Menschenbild des Grundgesetzes war nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts nie das eines isolierten souveränen Individuums." Stets habe Karlsruhe von der "Gemeinschaftsbezogenheit und Gemeinschaftsgebundenheit" des Einzelnen gesprochen. Wenn in der Pandemie eine Situation erreicht werde, in der aus medizinischer Sicht jeder mitwirken muss, um eine Gefahr für alle abzuwenden, "dann muss man es machen".
Virologe: Weitere Erkenntnisse über Omikron "in den nächsten Tagen"
Noch ist relativ wenig über die neue Coronavirus-Variante namens Omikron bekannt. Der Virologe Martin Stürmer rechnet aber mit weiteren Erkenntnissen in den nächsten Tagen. Denn falls die Mutationen bei dieser Variante zu Ausweichreaktionen auf die bisherigen Vakzine führen sollten, müssten die Impfstoffhersteller schnell reagieren. Insgesamt plädiert Stürmer im Interview bei NDR Info angesichts der offensichtlich nochmals ansteckenderen Variante für stärkere Kontaktbeschränkungen. Das sei aktuell eine verbreitete Einstellung unter den Virologen.
FDP und Grüne fordern größere Anstrengungen beim Impfen
FDP und Grüne fordern, die Impfkampagne deutlich auszuweiten. FDP-Parteichef Christian Lindner sagte in der ARD, alle die verantwortbar eine Spritze halten könnten, sollten in den nächsten Wochen Impfungen verabreichen - zum Beispiel in Apotheken, wenn dort jemand ausgebildet sei. Die Grünen Vorsitzende Annalena Baerbock mahnte, Auffrischimpfungen seien jetzt entscheidend. Logistische Probleme müssten dafür schnell gelöst werden.
Neuer Corona-Krisenstab soll "in Kürze" starten
Der von der künftigen Ampel-Regierung geplante Corona-Krisenstab soll "in Kürze" eingerichtet werden. Das schrieb die SPD-Vorsitzende Saskia Esken bei Twitter. Es müsse jetzt alles getan werden, um die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen und die Intensivstationen zu entlasten, sagte Esken im Bayrischen Rundfunk. Auf Nachschärfungen des gerade erst von den Ampel-Parteien durchgesetzten Infektionsschutzgesetzes legte sich Esken jedoch nicht fest. Stattdessen verwies sie auf die Verantwortung der Bundesländer. Es gehe nun darum, dass die Länder die mit der jüngsten Novelle des Infektionsschutzgesetzes ermöglichten Maßnahmen, "also vor allem 2G und 2G plus (...), dass die auch überall umgesetzt werden."
Vor allem auf Druck der FDP waren mögliche Maßnahmen wie Ausgangssperren oder generelle Geschäftsschließungen aus dem Infektionsschutzgesetz auf Bundesebene gestrichen worden. Diese Maßnahmen stehen damit auch den Ländern nicht mehr zur Verfügung. Esken äußerte sich allerdings überzeugt, dass angesichts der Zuspitzung der Lage nun auch die FDP wieder schärfere Maßnahmen mittragen werde.
Intensivmediziner: Lieber nicht ins Stadion gehen und damit nicht auf Intensivstation landen
Immer noch sind es vor allem Ungeimpfte, die auf den Intensivstationen des Landes landen, berichtet Professor Frank Wappler, Chefarzt in Köln und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, im Interview mit NDR Info. Er fordert strikte Kontaktbeschränkungen und sieht vor allem große Menschenansammlungen wie in Fußballstadien kritisch. Die Menschen würden zudem in überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln dorthin fahren: "Wenn ich mir überlege, ob ich im Fußballstadion sitze oder auf der Intensivstation liege, dann ist die Entscheidung doch relativ schnell zu treffen."
Leopoldina-Expertin: Brauchen "Herdenimmunität" von weit über 85 Prozent
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina kritisiert das Ausbleiben neuer Corona-Schutzmaßnahmen der Regierung. Man habe kein Verständnis für das Zögern der Politik, sagt die Medizinerin Jutta Gärtner im ZDF. Um die vierte Welle der Pandemie zu bremsen, seien Maßnahmen nötig und zwar sofort. Sie warnt vor einem drohenden Kollaps der Krankenhäuser. "Wir brauchen sofort Kontaktbeschränkungen." Zudem müsse mehr geimpft werden. Für die sogenannte Herdenimmunität müssten weit über 85 Prozent der Bevölkerung geimpft sein. Derzeit seien erst knapp 70 Prozent der Deutschen vor dem Virus geschützt. Die Direktorin für Kinder- und Jugendmedizin an der Universität Göttingen empfiehlt auch Kinder und Jugendliche zu impfen.
Vereinzelt Ermittlungen gegen Corona-leugnende Ärzte
Wegen einzelnen Fällen von Corona-leugnenden Ärzten und Ärztinnen ziehen Verbände arbeitsrechtliche Schritte in Betracht. So ermittelt die Ärztekammer Niedersachsen gegen knapp 50 ihrer 43.000 Mitglieder im Zusammenhang mit Corona-Leugnungen oder dem Ausstellen falscher Atteste, wie ein Sprecher mitteilte. Für Aufsehen sorgte zuletzt der Fall einer Ärztin aus Duderstadt im Landkreis Göttingen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Frau wegen des Verdachts auf Ausstellung falscher Corona-Atteste in mehreren Fällen. Die Ärztin soll Kindern zudem bescheinigt haben, dass sie von sämtlichen von der Ständigen Impfkommission empfohlenen Impfungen freizustellen seien.
Polizei in Niedersachsen: Booster starten
Die niedersächsischen Polizisten sollen ab heute ihre Auffrischungsimpfungen erhalten. Den Auftakt macht die Zentrale Polizeidirektion in Hannover, bei der die Bereitschaftspolizei organisiert ist. Auch an den Standorten der sechs Polizeidirektionen landesweit soll es Angebote zum Boostern geben. Es sollen alle rund 20.000 Polizeibeamtinnen und -beamte erreicht werden. Unter 30-Jährige sollen den Impfstoff von Biontech bekommen, über 30-Jährige in der Regel das Vakzin von Moderna. Auch in anderen Ländern hat die Polizei mit Booster-Impfungen begonnen.
Für Hallensportarten sieht es aktuell düster aus
Gerade der Sport hat eine wichtige Funktion, Kinder und Jugendliche in Krisenzeiten zu unterstützen. Aber für Hallensportarten sieht es in der aktuellen Corona-Lage besonders düster aus.
Um Hilfen für von der Pandemie besonders betroffenen Kindern geht es auch in der diesjährigen Benefizaktion vom NDR, die heute startet: Hand in Hand für Norddeutschland.
Grünen-Gesundheitsexperte fordert Stopp von planbaren OPs in allen Bundesländern
Angesichts der weiter steigenden Infektionszahlen hat der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen einen Stopp von planbaren medizinischen Eingriffen in allen Bundesländern gefordert. "In den Ländern, wo noch planbare Operationen stattfinden, muss jetzt das Regelprogramm gestoppt werden, um Kapazitäten zu schaffen für Patienten aus den Regionen, in denen das System bereits an der Grenze ist", sagte Dahmen den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Wir müssen jetzt überall umstellen auf Notbetrieb." Es sei offensichtlich, dass die Infektionsdynamik ungebremst dazu führe, dass die Belastung im Gesundheitswesen und die Zahl der erkrankten und sterbenden Menschen viel zu schnell zunehme, sagte Dahmen. Er forderte die Verantwortlichen deshalb dazu auf, die rechtlichen Möglichkeiten im Kampf gegen die Pandemie auszuschöpfen: "Dort, wo weitergehende Maßnahmen möglich sind, müssen sie jetzt durchgesetzt werden", betonte Dahmen, der selbst Arzt ist. Der Grünen-Politiker sieht dem Bericht zufolge eine Notwendigkeit für weitere Corona-Maßnahmen wie flächendeckend 2G-Plus für Veranstaltungen.
Schulen in MV: Sport und gemeinsames Singen nur noch im Freien
In Mecklenburg-Vorpommern gelten von heute an schärfere Corona-Regeln an Schulen. So ist Sport lediglich noch im Freien möglich, hieß es aus dem Bildungsministerium. Schwimmunterricht soll hingegen weiter stattfinden, solange die Corona-Landesverordnung dies zulasse. Im Musikunterricht bleibt nur das Singen Einzelner im Klassenraum erlaubt. Gemeinsamer Gesang muss draußen und mit Abstand stattfinden. Pausenzeiten sollen entzerrt und die Testfrequenz möglichst erhöht werden.
Niedersachsen: 1.038 Neuinfektionen - Inzidenz bei 217,4
Das Robert Koch-Institut hat 1.038 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet (Vortag: 2.151; Vorwoche: 1.536). Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt im Landesdurchschnitt 217,4 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 212,2; Vorwoche: 174,3). Der Wert ist ein neuer Höchststand. Es wurden zudem zwei weitere Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt somit bei 6.329.
Omikron-Variante: Südafrika fühlt sich als Sündenbock
Die neue Variante des Coronavirus hat in mehreren Ländern zu Reisebeschränkungen geführt. Südafrika fühlt sich als Sündenbock. Es gebe noch keine wissenschaftlichen Belege, Entscheidungen, dass andere Länder sich abschotteten, seien verfrüht. Südafrika sei zudem auf Einnahmen aus dem Tourismus angewiesen, heißt es.
Hamburg weitet 2G-Regel im Freizeitbereich aus
Wer in Hamburg nicht gegen Corona geimpft ist, muss von heute an verschärfte Regelungen beachten. Um Mitternacht ist eine neue Verordnung in Kraft getreten, mit der die sogenannte 2G-Regel für Veranstaltungen in Innenräumen vorgeschrieben wird. Für ungeimpfte Erwachsene kommt das einer Art Lockdown gleich: Sie können noch einkaufen, spazieren gehen und kleinere Sportveranstaltungen (bis 250 Teilnehmer) im Freien besuchen. Die meisten anderen Freizeitaktivitäten sind ihnen aber verwehrt. Nur wer geimpft oder genesen ist, darf in Hotels übernachten und an einer Stadt- oder Hafenrundfahrt teilnehmen. Auch die Besuche von Konzerten, Theatervorstellungen, Kinos und Museen sind nur nach der 2G-Regel möglich. Der Tierpark Hagenbeck kann ebenfalls nur mit Impfung oder nach Genesung besucht werden.
Unter die neue Vorschrift fallen auch Volksfeste, Bildungsangebote, die der Freizeitgestaltung zugeordnet werden, sowie Spielhallen und Wettbüros. Ausnahmen gibt es weiterhin für Kinder und Jugendliche. Die 2G-Regeln waren in Hamburg bereits vor einer Woche verschärft worden. Seitdem haben nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu bestimmten Bereichen wie Gastronomie, Bars und Clubs. Gleiches gilt für Sport in geschlossenen Räumen, für Freizeitchöre und Orchester sowie für körpernahe Dienstleistungen - sofern es sich nicht um Friseurbesuche, Fußpflege und medizinische Behandlungen dreht. Dort sind weiterhin Besuche unter 3G-Bedingungen möglich.
RKI: Inzidenz erreicht mit 452,4 erneuten Höchststand
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gestiegen und hat einen neuen Höchststand erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute Morgen mit 452,4 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 446,7 gelegen, vor einer Woche bei 386,5 (Vormonat: 64,3). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 29.364 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 30.643 Ansteckungen gewesen. Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden 73 Todesfälle verzeichnet (Vorwoche: 62).
224 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein sind binnen eines Tages 224 neue Corona-Fälle registriert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gestiegen: Die Zahl der innerhalb einer Woche registrierten Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt bei 151,3 - nach 150,8 gestern. Das geht aus den Daten der Landesmeldestelle hervor. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken kamen - ist mit 4,36 gleich geblieben. Es wurden weiterhin 173 Covid-19-Patienten im Krankenhaus behandelt. 42 von ihnen lagen auf einer Intensivstation, 21 mussten beatmet werden. Die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie liegt unverändert bei 1.788. In Lübeck liegt Inzidenz mit 206,2 am höchsten, im Kreis Dithmarschen mit 84,1 am niedrigsten.
Käßmann und Weil plädieren für Impfpflicht
Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil haben sich für eine allgemeine Impfpflicht zum Schutz vor dem Coronavirus ausgesprochen.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
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