Coronavirus-Blog: Kimmich ist "Falschinformation aufgesessen"
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, 25. Oktober 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Buyx: Kimmich ist "Falschinformation aufgesessen"
- 66,2 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft
- Grünen-Politiker Dahmen fordert bessere gesetzliche Grundlage für Schutzmaßnahmen
- EU-Behörde prüft neues Covid-Medikament von Merck
- Dänemark stellt Corona-bedingte Grenzkontrollen ein
- Experte sagt noch höheres Infektionsrisiko für Ungeimpfte voraus
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 157 in Niedersachsen, 74 in Schleswig-Holstein, 151 in Hamburg, 94 in Mecklenburg-Vorpommern und 29 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweit 6.573 neue Corona-Fälle registriert - Inzidenz bei 110,1
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine gute Nacht!
Wir beenden den heutigen Corona-Ticker. Danke für Ihr Interesse. Morgen früh sind wir gegen 6 Uhr mit einer neuen Ausgabe wieder für Sie da.
Impfdebatte um Fußball-Nationalspieler Kimmich zieht Kreise
Die Debatte um Fußballstar Joshua Kimmich vom FC Bayern München sorgt im ganzen Land für Diskussionsstoff. Ist der Nationalspieler ein schlechtes Vorbild, weil er noch nicht gegen das Coronavirus geimpft ist? Zumindest seine Begründung dafür steht auf wackligen Füßen. Die Bundesregierung geht davon aus, dass es erst recht eine Vorbildwirkung hätte, wenn sich Kimmich doch noch impfen ließe.
EMA lässt Moderna-Auffrischungsimpfung für über 18-Jährige zu
Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hat Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus mit dem Impfstoff Spikevax des US-Unternehmens Moderna genehmigt. "Die Daten zeigten, dass eine dritte Dosis Spikevax, die sechs bis acht Monate nach der zweiten Dosis verabreicht wurde, zu einem Anstieg der Antikörperspiegel bei Erwachsenen führte, deren Antikörperspiegel abgenommen hatte", begründete die Amsterdamer Behörde ihre Entscheidung. Die zuständigen Gesundheitsbehörden der EU-Länder könnten nun "unter Berücksichtigung der lokalen epidemiologischen Situation" offizielle Empfehlungen für die Verabreichung von Auffrischungsdosen abgeben, erklärte die EMA weiter. Den Angaben zufolge wurden bei Auffrischungsimpfungen mit dem Moderna-Mittel bislang ähnliche Nebenwirkungen beobachtet wie nach zwei Impfungen. "Das Risiko von entzündlichen Herzerkrankungen und anderen sehr seltenen Nebenwirkungen nach einer Auffrischung wird sorgfältig überwacht", fügte die EMA hinzu.
Virologe warnt vor Beendigung der Schutzmaßnahmen
Die Anzahl der Neuinfektionen steigt. Der Virologe Martin Stürmer warnt im Interview mit NDR Info: Wenn wir nun in der kalten Jahreszeit auf Schutzmaßnahmen wie Maske-Tragen und Abstände verzichten, könnten sich Ungeimpfte infizieren, aber es könnte auch vermehrt Impfdurchbrüche geben. Das Gesundheitssystem in Deutschland könnte so an seine Grenzen kommen.
Bundesregierung rät Risikogruppen zu Auffrischungsimpfung
Angesichts der steigenden Zahl von Neuinfektionen hat die Bundesregierung Ältere und Menschen mit Vorerkrankungen aufgefordert, das Angebot einer Auffrischungsimpfung wahrzunehmen. Die Impfung sei "unser bester Schutz (...), gut durch Herbst und Winter zu kommen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin. Seibert verwies darauf, dass es auch bei den Krankenhausaufnahmen wegen Corona "eine deutlich steigende Tendenz" gebe. Es gebe laut RKI auch wieder vermehrt Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach warnte zudem vor stark steigenden Corona-Infektionszahlen bei Kindern.
Tote nach Corona-Ausbrüchen in niedersächsischen Heimen
In mehreren Senioren- und Pflegeheimen in der Region Hannover und im Landkreis Celle haben sich in den vergangenen Wochen mehr als 100 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Meist handelt es sich um Impfdurchbrüche. Neun der erkrankten Bewohnenden eines Seniorenzentrums in Winsen sind nach Informationen des NDR in Niedersachsen infolge der Infektion gestorben.
Erste Sitzung des neuen Landtags in MV mit 3G-Empfehlung
Gut vier Wochen nach der Wahl nimmt der neue Landtag von Mecklenburg-Vorpommern morgen seine Arbeit auf. Bei der konstituierenden Sitzung im Plenarsaal im Schweriner Schloss rücken die Abgeordneten enger zusammen als vor der parlamentarischen Sommerpause. Denn Parlament gehören erstmals 79 statt bisher 71 Abgeordnete an. Grund dafür sind Überhang- und Ausgleichsmandate, da die SPD bei der Wahl im September mehr Direktmandate gewonnen hat, als ihr nach ihrem Zweitstimmen-Anteil zustehen. Während der Sitzung soll die sogenannte 3G-Regel gelten, so ein Sprecher der Landtagsverwaltung. Alle Anwesenden müssten demnach geimpft, genesen oder getestet sein.
MV: "Definierte Gruppen" verhindern Normalität an Schulen
In Mecklenburg-Vorpommerns Schulen soll nach Auffassung des Landeselternrats und der Schulleitungsvereinigung trotz der Corona-Pandemie wieder mehr Normalität in den Alltag einziehen. Besonders die Einteilung der Schülerinnen und Schüler in "definierte Gruppen" sei problematisch für viele Schulveranstaltungen, zum Beispiel bei Sportfesten, Schulkonzerten, Arbeitsgemeinschaften oder Ganztagsangeboten. Vieles, was Schule außerhalb des Unterrichts ausmache, sei weiterhin kaum möglich, so die Landesvorsitzende der Schulleitungsvereinigung Heike Walter. Nach wie vor dürfen höchstens Schüler zweier Jahrgänge im Schulalltag in Kontakt kommen. Davon ausgenommen sind Grundschulen.
Landesregierung in MV will psychosoziale Kompetenzen bei Schülern stärken
Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern will Schülerinnen und Schülern im Land bei Pandemie-bedingten sozialen Defiziten helfen. "Das Land stellt drei Millionen Euro für Materialien zur Verfügung, die Kindern und Jugendlichen helfen, psychosoziale Kompetenzen zu stärken, die während der Pandemie eingeschränkt wurden", hieß es in einer Mitteilung des Bildungsministeriums. In enger Zusammenarbeit mit dem Zentralen Fachbereich für Diagnostik und Schulpsychologie würden demnach Pakete geschnürt, die Lehrerinnen und Lehrern dabei behilflich sind, das geeignete Material für die Schülerinnen und Schüler auszuwählen. Laut Aussage von Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) sollen mit dem Programm die Bemühungen um das Aufholen von Wissensrückständen komplettiert werden.
Bundesland Bremen meldet 29 neue Corona-Fälle
Im Bundesland Bremen gibt es 29 bestätigte Neuinfektionen (Vortag: 30; Vorwoche: 24). Davon entfallen 24 auf die Stadt Bremen und fünf auf Bremerhaven.
94 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt
Die Behörden haben in Mecklenburg-Vorpommern 94 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 76; Vorwoche: 44). Damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen auf 73,9, die der Hospitalisierungen auf 1,7. 19 Covid-19-Patientinnen oder -Patienten werden auf Intensivstationen des Landes behandelt.
2G-Regel bei städtischen Veranstaltungen in Anklam
Die Stadt Anklam in Mecklenburg-Vorpommern setzt in der Pandemie bei städtischen Veranstaltungen in Innenräumen künftig auf die 2G-Regel. Diese gelte ab 1. November, sagte eine Mitarbeiterin der Stadt. Bürgermeister Michael Galander (parteilos) habe dies vor wenigen Tagen intern bekanntgegeben. Außenveranstaltungen wie etwa der Adventsmarkt seien davon ausgenommen. Einem Bericht zufolge erhalten nur gegen das Coronavirus Geimpfte oder davon Genesene Zugang zu Veranstaltungen, die von der Stadt geplant und durchgeführt werden - etwa Lesungen in der Stadtbibliothek, Vorträge in Museen oder der für Januar geplante Ball der Vereine. Unberührt bleibt demnach der reguläre Besuch städtischer Einrichtungen wie Bibliotheken oder Museen. Wie Galander auf Anfrage sagte, dürften auch weiterhin ungeimpfte Menschen an den von der 2G-Regel betroffenen Veranstaltungen teilnehmen, wenn sie sich etwa aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen und dies auch nachweisen könnten.
Buyx: Kimmich ist "Falschinformation aufgesessen"
Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Alena Buyx, hofft, dass sich Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich doch noch für eine Impfung gegen das Coronavirus entscheidet. Kimmich, der seine bisherige Ablehnung mit fehlenden Langzeitstudien begründete, sei "einer Falschinformation aufgesessen. Er ist ganz schlecht beraten", sagte Buyx dem Sender Sky. Der 26-Jährige sei ein Vorbild, dem Millionen Menschen zuhören würden. "Es kommt jetzt darauf an, gut aufzuklären, dass es diese Form von Langzeitwirkungen nicht gibt", mahnte Buyx. Außerdem habe Kimmich nach wie vor ein wahnsinnig hohes Risiko, sich mit der Deltavariante anzustecken, und "es gibt Profisportler, die monatelang gebraucht haben, um wieder fit zu werden." In einem Faktenfinder von tagesschau.de stellen Mediziner klar: In der Wissenschaft sei man sich einig, dass spät auftretende Nebenwirkungen nach einer Impfung "nicht vorkommen, beziehungsweise eine extrem seltene Rarität bei einzelnen Impfstoffen" gewesen seien.
Prozess um Corona-Soforthilfen-Betrug gestartet
Vor dem Amtsgericht müssen sich von heute an zwei Brüder aus Harburg im Alter von 33 und 38 Jahren verantworten, die unberechtigt 14.000 Euro Corona-Soforthilfe kassiert haben sollen. Es ist einer der ersten Fälle, in denen Hamburger Unternehmer wegen Corona-Subventionsbetrugs angeklagt sind.
Virologe: "Impfungen sind entscheidend in dieser Pandemie"
Nachdem der Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich am Wochenende bekannt gegeben hat, mit dem Impfen gegen das Coronavirus noch abzuwarten, mahnen Fachleute erneut, sich umfassend zu informieren: "Die Impfungen sind ganz entscheidend in dieser Pandemie. Und man sollte den Empfehlungen der Stiko folgen, die sich Tag und Nacht damit beschäftigt", sagte der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg. Die Ständige Impfkommission würde auch die Nebenwirkungen weiter genau analysieren und schauen, ob sich dort etwas geändert habe und man Empfehlungen anpassen müsse.
Stiko-Chef Mertens: Risiko für Hospitalisierung ab 70 steigt signifikant
Zu der Debatte über Corona-Auffrischungsimpfungen hat der Vorsitzende der Ständigen Impf-Kommission (Stiko), Thomas Mertens, im Gespräch mit tagesschau.de auf die Risiken für ältere Menschen durch Covid-19 hingewiesen. "Wir haben wie immer alle verfügbaren Daten ausgewertet. Gerade die Daten aus Deutschland zeigen, dass das Risiko für Hospitalisierung ab 70 signifikant ansteigt. Dementsprechend sollten diese Altersgruppe und weitere Indikationsgruppen zunächst geimpft werden", so Mertens.
Im Hinblick auf "Booster"-Impfungen für weitere Altersgruppen sagte Mertens, es gehöre "auch zur Aufgabe der Stiko alle bestehenden Empfehlungen fortlaufend zu prüfen - und das machen wir". Nicht nur die Weltgesundheitsorganisation, sondern auch die evidenzbasierte Medizin fordere, "dass wir so viel impfen wie nötig", so Mertens.
EU-Behörde prüft neues Covid-19-Medikament
Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat das Prüfverfahren für ein neues Medikament gegen Covid-19 in Gang gesetzt. Die Experten bewerten nun die Daten aus Studien zur Wirkung des antiviralen Mittels Molnupiravir, wie die EMA heute in Amsterdam mitteilte. Das Medikament, das als Tablette geschluckt werden soll, wird vom US-Konzern Merck gemeinsam mit dem Unternehmen Ridgeback Biotherapeutics hergestellt. Nach ersten Testergebnissen der Hersteller soll das Präparat die Wirkung des Coronavirus im Körper abschwächen. Dadurch könnten stationäre Behandlungen und auch Todesfälle verhindert werden.
Sobald die Testreihen zu Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit abgeschlossen sind, kann der Hersteller einen Antrag auf Zulassung in der EU stellen. Die EMA nannte dafür keinen Zeitrahmen. Bisher ist in der EU nur das Medikament Remdesivir zur Behandlung von Covid-19 zugelassen - für fünf weitere wurden Zulassungsanträge gestellt, vier Präparate werden derzeit geprüft.
Niedersachsen: Hospitalisierungs-Inzidenz steigt an
Wie in anderen Bundesländern auch verschlechtert sich allmählich die Corona-Lage in Niedersachsen. Die sogenannte Hospitalisierungsinzidenz stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums von heute leicht an. Die Rate lag demnach bei 2,4 Neuaufnahmen von Covid-19-Erkrankten in Kliniken pro 100.000 Einwohner während der vergangenen sieben Tage - für gestern war der Wert mit 2,3 angegeben worden. Für die Gesundheitsbehörden und die Kommunen in Niedersachsen ist die Hospitalisierung-Inzidenz der wichtigste Indikator zur Bewertung der Pandemie-Situation.
Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz ist leicht gesunken
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Hamburg ist zu Wochenbeginn leicht gesunken. Die Gesundheitsbehörde gab die Sieben-Tage-Inzidenz heute mit 105,3 an (Vortag: 106,6 / Vorwoche: 66,7). Die Zahl der laborbestätigten neuen Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden ging sowohl im Vergleich zu gestern (280) als auch zu vergangenem Montag (175) auf aktuell 151 zurück. Die Behörde bestätigte zudem sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion. Seit Beginn der Pandemie sind in Hamburg 1.793 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.
66,2 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig gegen Corona geimpft
In Deutschland gehen die Impfungen gegen das Coronavirus weiterhin nur langsam voran. Im Durchschnitt der vergangenen sieben Tage werden zurzeit täglich rund 120.000 Menschen geimpft. Ginge es in diesem Tempo weiter, würde es noch mindestens knapp vier Monate dauern, bis die erhofften 85 Prozent der Bevölkerung zumindest einmal geimpft sind. 66,2 Prozent der Menschen in Deutschland sind inzwischen vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das sind rund 55,1 Millionen Menschen, wie aus den aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Demnach sind 76,8 Prozent aller Erwachsenen und 40,1 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren vollständig geimpft. Eine Auffrischungsimpfung haben in Deutschland bislang knapp 1,6 Millionen Menschen erhalten.
Grünen-Gesundheitsexperte: Bisherige gesetzliche Regelung nicht gut genug
Die Diskussion über ein mögliches Ende der "epidemischen Lage von nationaler Tragweite" geht auch zu Wochenbeginn weiter. Trotz Kritik und weiter steigender Infektionszahlen spricht sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) weiter für ein Auslaufen der bisherigen Regelung zu Ende November aus. Der Gesundheitsexperte der Partei, Janosch Dahmen, sagte auf NDR Info, er gehe fest davon aus, dass man in der Pandemie in Deutschland bis ins Frühjahr hinein weiter Schutzmaßnahmen brauche. Dafür brauche es eine bessere und solidere gesetzliche Grundlage als die jetzige.
Mit Blick auf die aktuelle Corona-Infektionslage sagte Dahmen, er sei besorgt. Durch Neuaufnahmen in den Krankenhäusern und eine Erschöpfung des Pflegepersonals stünden so wenig Intensivbetten zur Verfügung wie lange nicht. Das seien "ganz schlechte Voraussetzungen" für den Herbst - nicht nur mit Blick auf Covid-19-Erkrankungen.
Zahl der Flug-Dienstreisen wächst schneller als erwartet
Die Nachfrage nach Geschäftsreisen hat sich laut Lufthansa-Chef Carsten Spohr überraschend schnell erholt. "Der Geschäftsreiseverkehr ist schneller und stärker zurückgekehrt als erwartet", sagte er in einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" aus Österreich. Vor allem in den Heimatmärkten Deutschland, Schweiz, Österreich, Belgien und Norditalien sei die Erholung bereits deutlich spürbar. Die Lufthansa habe zuletzt mehr und größere Flugzeuge eingesetzt, auch auf einigen innerdeutschen Strecken den Stundentakt wieder eingeführt und das Kurzstreckenangebot nochmals um 15 Prozent ausgeweitet. Spohr rechnet mit einem Anhalten der guten Entwicklung bis in den Dezember, da Geschäftsreisen weniger saisonabhängig sind als Urlaubsflüge.
Experte: Corona-Infektionsrisiko für Ungeimpfte bald so hoch wie nie
Nach Einschätzung des Greifswalder Bioinformatikers Lars Kaderali steht ungeimpften Menschen die größte Gefahr durch eine Infektion mit dem Coronavirus noch bevor. Ungeimpfte hätten im bald beginnenden Winter ein Infektionsrisiko, "das so hoch sein wird, wie es noch nie in der Pandemie war", sagte der Bioinformatik-Leiter an der Universitätsmedizin Greifswald der Deutschen Presse-Agentur. Bei Infektionszahlen, die man in Mecklenburg-Vorpommern jetzt bereits wieder überschritten habe, sei im vergangenen Jahr schon ein Lockdown diskutiert worden. Das Infektionsgeschehen werde sich vor allem im nicht geimpften Teil der Bevölkerung abspielen. Das hätten zuletzt auch die Zahlen des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) gezeigt: Bei den Ungeimpften habe die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner zuletzt bei über 100 und bei den Geimpften bei 20 bis 25 gelegen. Nach Kaderalis Simulationen wird es etwa zu Weihnachten beziehungsweise um Neujahr herum zum Maximalwert der Sieben-Tage-Inzidenz kommen. Eine genaue Vorhersage hänge aber unter anderem von der tatsächlichen Impfquote ab. Fünf Prozentpunkte mehr könnten demnach fast zur Halbierung der maximalen Sieben-Tage-Inzidenz der Infektionen führen.
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz leicht gestiegen
Laut den vom Robert Koch-Institut (RKI) heute früh veröffentlichten Corona-Zahlen ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen auch in Niedersachsen im Vergleich zum Vortag leicht gestiegen: Nach 60,7 gestern liegt der Wert pro 100.000 Einwohner heute bei 61,3 (Vorwoche: 49,5). Es wurden 157 laborbestätigte Neuinfektionen registriert - am Vortag waren es 1.042, am vergangenen Montag 156. Die Behörden meldeten auch ein weiteres Todesopfer im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion - die Gesamtzahl in Niedersachsen stieg damit auf 6.061.
Hamburg: 2G-Option wird von vielen Geschäften noch nicht genutzt
Seit dem Wochenende darf in Hamburg auch der Einzelhandel erstmals wieder Kundinnen und Kunden ohne Maske bedienen - wenn sich die Geschäfte für die 2G-Regel entscheiden. "Dürfen" bedeutet aber nicht gleich "machen": Die überwiegende Zahl der Geschäfte macht laut NDR 90,3 zunächst einmal weiter wie bisher. Ungeimpfte ausgrenzen und vor allem jeden Impfnachweis kontrollieren: Diesen Aufwand wollen sich die meisten demzufolge noch sparen.
Weil laut Senat immer mehr gefälschte Impfnachweise auftauchen, wird die Forderung laut, dass der Bund härtere Strafen dagegen möglich machen soll. In der neuen Hamburger Corona-Eindämmungsverordnung steht jetzt offiziell drin, dass es verboten ist, falsche Nachweise zu benutzen oder zu verkaufen.
Ermittlungen gegen "Test-Express"
Die Corona-Testbescheinigungen des Webportals "Test-Express" sind ungültig - das hat das Gesundheitsministerium gegenüber tagesschau.de bestätigt. Gegen den Betreiber wird von verschiedenen Seiten ermittelt. Nach Recherchen von tagesschau.de findet auf dem Portal der Firma CliniGo GmbH keinerlei Überprüfung der Identität und tatsächlichen Qualifikation der von der Firma zertifizierten "Fachpersonen" statt. Auch wird nicht verifiziert, ob überhaupt ein Sars-CoV-2-Schnelltest durchgeführt wurde und wie das Ergebnis aussah.
RKI meldet 6.573 Neuinfektionen - Inzidenz steigt auf 110,1
Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 6.573 neue Positiv-Tests. Das sind 2.517 mehr als am Montag vor einer Woche (4.056). Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen steigt auf 110,1 - von 106,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Virus nachweislich angesteckt haben. 17 weitere Menschen starben im Zusammenhang einer Infektion. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 95.117.
Dänemark hebt Corona-bedingte Grenzkontrollen auf
Dänemark stellt heute seine Corona-bedingten Grenzkontrollen ein. Das hatte Justizminister Nick Häkkerup vor einigen Tagen angekündigt. Für Reisende bedeutet das, dass sie an den Grenzübergängen keine Corona-Nachweise mehr vorzeigen müssen. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sich nun erst 24 Stunden nach dem Grenzübertritt testen lassen. Damit sind praktisch Tagesausflüge für alle ohne Tests möglich. In Dänemark selbst können sich alle frei bewegen. Seit eineinhalb Monaten gelten dort keine Corona-Regeln mehr. An den Grenzen können aber Stichproben gemacht werden, also sollte man seinen Reisepass oder Personalausweis griffbereit haben. Generell kontrolliert Dänemark an seinen Grenzen nämlich mindestens bis zum 11. Mai 2022 weiter - begründet unter anderem mit Terrorgefahr.
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Schleswig-Holstein meldet 74 neue Corona-Fälle
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein legt weiter zu. Der Wert ist auf 57,6 je 100.000 Einwohner gestiegen - nach 56,6 am Vortag. Vor einer Woche hatte der Wert noch 28,8 betragen. Nach Angaben der Landesmeldestelle wurden zuletzt 74 neue Infektionen innerhalb eines Tages registriert. Auf Intensivstationen in Schleswig-Holstein werden demnach unverändert 16 Menschen behandelt. Weitere Verstorbene wurden nicht gemeldet.
Corona-Live-Ticker am Montag startet
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