Coronavirus-Blog: Infektionslage in MV verschärft sich weiter
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Mittwoch, 9. März 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- MV: Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen auf bisher höchstem Stand
- Gesetzentwuf für neue Regeln ab 20. März liegt vor - Kritik aus Niedersachsen
- Zahl der Todesfälle im Norden im Zusammenhang mit Infektionen steigt
- Österreich setzt Corona-Impfpflicht aus
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 19.525 in Niedersachsen, 6.665 in Schleswig-Holstein, 8.321 in Mecklenburg-Vorpommern, 2.635 in Hamburg, 1.477 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 1.319,0
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause
Wir beenden unseren Corona-Blog für heute. Morgen früh geht es wie gewohnt mit einem neuen Blog weiter. Kommen Sie gut durch die Nacht!
Basis-Schutz und Sonderregelungen für Hotspots geplant
Basis-Schutz für alle Regionen und besondere Regeln für künftige Corona-Hotspots - das sind die Kernpunkte des neuen Infektionsschutzgesetz, auf das sich Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD mit Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) geeinigt hat und das am Mittwoch ins Kabinett ging. Damit dürfen künftig bundesweit Masken- und Testpflichten angeordnet werden, in Gebieten mit hohen Infektionsraten können Abstandsgebote und verpflichtende Hygienekonzepte hinzu kommen.
Gesetzliche Krankenversicherungen 2021 mit Rekorddefizit von 5,8 Milliarden Euro
Bei den gesetzlichen Krankenkassen hat die Corona-Pandemie im vergangenen Jahr zu einem Defizit von rund 5,8 Milliarden Euro beigetragen. Auch ein Abbau von Finanzreserven wirkte sich aus. Zum Jahresende lagen die Reserven der Kassen noch bei rund 11 Milliarden Euro, wie das Bundesgesundheitsministerium am Mittwoch in Berlin weiter mitteilte. Der Gesundheitsfonds als Geldsammel- und Verteilstelle der Kassen erzielte einen Überschuss von 1,4 Milliarden Euro, seine Reserve betrug zuletzt 7,9 Milliarden Euro. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sieht die Kassen nach eigenen Angaben "vor großen finanziellen Herausforderungen". Das Ziel sei auch in diesem und nächsten Jahr, die Beiträge möglichst stabil zu halten. Am Wochenende hatte er angekündigt, genutzt werden sollten bestehende Effizienzreserven, die Rücklagen der Krankenkassen sollten angepasst und der Steuerzuschuss solle erhöht werden.
8.321 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet - Neuer Höchstwert
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden heute 8.321 neue Corona-Infektionen registriert. Das ist der bislang höchste an einem Tag gemeldete Wert und entspricht 2.166 neuen Fällen mehr als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner stieg auf 1.938 - ebenfalls ein Rekordwert in MV - und ist die höchste bundesweit. Die Landes-Hospitalisierungsinzidenz in MV liegt aktuell bei 11,1. Auf Intensivstationen in dem Bundesland werden 83 Patienten behandelt, die eine Corona-Infektion haben. Die landesweite Corona-Ampel steht weiter auf "rot".
1.477 Neuinfektionen in Bremen gemeldet
Im Bundesland Bremen hat die Gesundheitsbehörde heute 1.477 weitere Corona-Fälle registriert. Das berichtet Radio Bremen auf seiner Internetseite butenunbinnen.de. Gestern waren es 907 neue Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner beträgt den Angaben zufolge jetzt 727 in der Stadt Bremen und in Bremerhaven 1.040.
THW in MV kann nun auch notfalls bei Stromversorgung aushelfen
Sollten Corona-Fälle die Möglichkeiten der Energieversorger in Mecklenburg-Vorpommern stark einschränken, kann nun auch das Technische Hilfswerk (THW) aushelfen. 15 ehrenamtliche Mitglieder hätten eine entsprechende Fortbildung abgeschlossen und könnten nun Arbeiten am Stromnetz übernehmen, teilte das Innenministerium mit.
Hamburg: Schüler müssen auch nach Märzferien Masken tragen
Auch nach Ende der Ferien müssen Hamburgs Schülerinnen und Schüler mit Corona-Maske zur Schule kommen. Ab dem 21. März würden lediglich Beschränkungen im Musik- und Theaterunterricht entfallen, teilte die Schulbehörde mit. Masken-, Test- und Lüftungspflicht sowie der Betrieb der Lüftungsgeräte blieben vorerst bis zum 3. April bestehen - auch wegen des "durch Reiserückkehrer erhöhten Infektionsrisikos". Schülerinnen und Schüler dürften aber nach Ende der Ferien wieder ohne Mindestabstand musizieren und Theater spielen. Auch jahrgangsübergreifende Chöre und Schulorchester dürften wieder zusammen musizieren. Wo es erforderlich sei, dürfe auch die Maske abgenommen werden - etwa beim Singen.
MV: FDP beantragt Sonntags-Öffnungsoption für den Handel - Koalition lehnt ab
Als Reaktion auf die großen Umsatzverluste des Handels während der Corona-Pandemie fordert die oppositionelle FDP eine befristete Ausdehnung der sogenannten Bäderregelung auf ganz Mecklenburg-Vorpommern. Die FDP-Abgeordnete Sandy van Baal sagte heute im Landtag, das Verkaufsverbot an Sonntagen solle von Mitte April bis Ende Oktober landesweit ausgesetzt werden. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) räumte ein, dass der Handel derzeit hohen Belastungen ausgesetzt sei. Deshalb erhalte er auch staatliche Hilfen. In der flächendeckenden Sonntagsöffnung könne aber nicht die Antwort auf die aktuellen Probleme liegen. Schon jetzt böten sich Möglichkeiten für erweiterte Öffnungszeiten, die aber oft nicht genutzt würden. Zudem sei der FDP-Vorschlag weder rechtlich zielführend noch familienfreundlich. Wolfgang Waldmüller von der CDU erinnerte daran, dass Gewerkschaften und Kirchen gegen eine weitere Aufweichung des Sonntagsschutzes seien. Dennoch sei der Vorschlag der FDP diskussionswürdig. Dafür sprachen sich auch AfD und Grüne aus. Mit ihrer Stimmenmehrheit lehnten die Koalitionsfraktionen von SPD und Linke aber eine Beratung des Gesetzentwurfs in den Ausschüssen ab. Damit kommt es zu einer formalen zweiten Beratung im Plenum, ohne Aussicht auf mehrheitliche Zustimmung.
Impfpflicht im Gesundheitswesen: Kein sofortiges Beschäftigungsverbot für Ungeimpfte in MV
Knapp eine Woche vor Inkrafttreten der Impfpflicht für Mitarbeitende im Gesundheitswesen und in der Pflege sind nach einer Schätzung des Schweriner Gesundheitsministeriums fünf bis zehn Prozent der betroffenen Beschäftigten im Nordosten noch nicht gegen das Coronavirus geimpft. Ihnen droht jedoch kein sofortiges Beschäftigungsverbot, wie Ministerin Stefanie Drese (SPD) klarstellte. Wenn der Nachweis über die Impfung fehle, unvollständig oder ungültig sei, gebe es zunächst ein Aufforderungsschreiben vom Gesundheitsamt, anschließend erfolge eine Prüfung und gegebenenfalls ein Anhörungsverfahren. Keine Konsequenzen soll es demnach geben, wenn die oder der Beschäftigte die Impfserie zwischenzeitlich begonnen hat.
Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Infektionen steigt
Während die Bundesregierung ankündigt, dass die Corona-Maßnahmen bald weitgehend wegfallen sollen, sterben nach den vorliegenden Daten im Norden so viele Menschen im Zusammenhang mit Covid-19 wie noch nie während der Omikron- oder Delta-Wellen.
Demnach wurden in den norddeutschen Bundesländern in den vergangenen sieben Tagen 278 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet und der bisherige Höchstwert der letzten Dezember-Welle (239 registrierte Todesfälle in einer Woche) übertroffen. Zwar herrscht inzwischen die mildere Omikron-Variante vor, die mit deutlich niedrigerer Wahrscheinlichkeit zum Tod führt als die zuvor dominante Delta-Variante. Die Zahl der Infizierten liegt aber mittlerweile wesentlich höher als Ende des Jahres 2021 - die Omikron-Variante ist deutlich ansteckender als Delta.
Nach einem Tiefstand Anfang Januar hat sich die wöchentliche Summe der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion inzwischen verdoppelt. Diese Werte wachsen zwar nicht kontinuierlich, anders als bei vorherigen Wellen verharren sie jedoch laut der vorliegenden Daten auf gleichbleibend hohem Niveau. Zwischenzeitlich steigen sie auch immer wieder an.
Niedersachsen kritisiert Gesetzentwurf für neue Regeln
Der Entwurf der Bundesregierung für die Corona-Regeln ab dem 20. März stößt in Niedersachsen auf Kritik. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) verwies darauf, dass es derzeit wieder Höchststände bei den Corona-Infektionen gebe: "Dass ausgerechnet in einer solchen Phase der Instrumentenkasten für die Eindämmung der Pandemie beschränkt werden soll, ist schwer zu verstehen. Man wirft doch den Feuerlöscher nicht weg, wenn es noch brennt." Weil ist der Meinung, dass die Länder zahlreiche Handlungsmöglichkeiten verlieren würden - etwa eine Maskenpflicht bei großen Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen. Er sagte, er erwarte, dass sich die Lage im kommenden Herbst wieder verschärfen könnte: "Wer heute ein Gesetz macht, der sollte vielleicht die Situation in einem halben Jahr auch mit in die Überlegungen einbeziehen."
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) stellten heute den Entwurf für das neue Infektionsschutzgesetz vor: Generell sollen die meisten Corona-Auflagen ab 20. März wegfallen. Masken- und Testpflichten sollen aber für bestimmte Gruppen oder Bereiche als Basismaßnahmen weiter gelten. Der Entwurf sieht zudem vor, dass in besonders belasteten regionalen Hotspots mit hohem Infektiongsgeschehen von den Ländern umfassendere Maßnahmen (auch 2G- oder 3G-Regeln) umgesetzt werden können.
Die derzeit bis zum 20. März geltenden Regeln sollen Lauterbach zufolge übergangsweise noch bis zum 2. April in Kraft bleiben, damit die Länder Zeit haben, die rechtlichen Grundlagen für diese "Hotspot"-Regelungen zu schaffen. Das neue Gesetz, das der Bundestag in der kommenden Woche beschließen soll, soll bis 23. September gelten, sodass vor Beginn einer möglichen Infektions-Herbstwelle ein Nachfolgegesetz beschlossen werden könnte.
Streaming-Zeiten bei Jugendlichen fast verdoppelt
Die Nutzungszeiten für Videos und Clips sind bei Kindern und Jugendlichen einer Medienstudie zufolge während der Corona-Pandemie um 45 Prozent angestiegen. Laut einer Untersuchung der Uniklinik Hamburg-Eppendorf (UKE) und der Krankenkasse DAK hat sich der Anteil der Intensiv-Nutzer sogar um bis zu 180 Prozent erhöht, wie die DAK mitteilte. Bundesweit wurden 1.200 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 17 Jahren zu ihrem Streaming-Verhalten befragt. 90 Prozent der Befragten gaben an, in den zurückliegenden sechs Monaten Streaming-Plattformen wie Netflix, Amazon und YouTube mindestens einmal pro Woche zu nutzen, 45 Prozent sogar täglich. Zum Vergleich: 59 Prozent nutzen täglich Medien wie Instagram, Twitter, TikTok oder Facebook, 39 Prozent täglich digitale Spiele (Gaming).
Hohe Nutzungszeiten würden nicht automatisch zu einer Mediensucht führen, sagte Studienleiter Rainer Thomasius, Ärztlicher Leiter am UKE-Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters. Problematisch sei jedoch, dass viele Kinder und Jugendliche aussagten, dass andere Aufgaben und Interessen zu kurz kämen.
Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg steigt weiter
Analog zum bundesweiten Trend der weiter steigenden Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen entwickelt sich auch das Infektionsgeschehen in Hamburg: Nach Angaben der Gesundheitsbehörde beträgt der Wert in der Hansestadt heute 769,7 - nach 752,7 gestern (Vorwoche: 630,4). Die Zahl der binnen 24 Stunden laborbestätigten neuen Corona-Fälle beträgt demnach 2.635 (Vortag: 2.541 / Vorwoche: 2.310). Die Zahl der an oder mit Corona während der Pandemie Verstorbenen stieg um 15 auf insgesamt 2.334.
Lauterbach sieht Novavax in sozialen Medien diffamiert
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach führt die geringe Nachfrage nach dem Corona-Impfstoff von Novavax nach eigenen Worten auch auf eine "Diffamierung" des Vakzin in sozialen Medien zurück. Das Mittel sei noch während seiner Beschaffung diffamiert worden, sagte der SPD-Politiker heute im "Morgenmagazin" von ARD und ZDF. "Es wurde sogar darüber spekuliert, der Impfstoff würde dazu führen, dass Krebsgeschwulste entstehen würden. Das ist natürlich blanker Unsinn." Novavax sei ein sicherer und guter Impfstoff. Er hoffe, dass die Nachfrage noch anziehe. Beim Novavax-Mittel Nuvaxovid handelt sich um einen Protein-Impfstoff - also eine andere Technologie als bei den bisher zumeist eingesetzten mRNA-Präparaten von Pfizer und Moderna, gegen die manche Menschen Bedenken haben. Erste Bundesländer hatten vor knapp zwei Wochen damit begonnen, den neuen Impfstoff zu verabreichen. Mittlerweile sind knapp 30.000 Menschen mit dem Präparat geimpft worden.
Österreich setzt Corona-Impfpflicht aus
Österreich setzt die Impfpflicht gegen das Coronavirus aus. Die Impfpflicht sei bei der vorherrschenden Omikron-Variante nicht verhältnismäßig, sagte Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) heute in Wien. Basis für die Entscheidung sei der Bericht einer Expertenkommission. In drei Monaten solle neu entschieden werden, sagte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). Die Impfpflicht in Österreich gilt eigentlich seit Anfang Februar. Ab 15. März hätten alle, die sich weigern, mit Geldstrafen von bis zu 3.600 Euro rechnen müssen. Österreich war beim Thema Impfpflicht Vorreiter in der EU. In Deutschland tritt Mitte März eine Impfpflicht für Beschäftigte in Gesundheitsberufen in Kraft. Über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht wird debattiert.
Pandemie auch Thema bei Kulturministerkonferenz in Lübeck
Im Fokus der Konferenz der Länder-Kulturminister heute in Lübeck geht es vor allem um die russische Invasion in der Ukraine und deren Folgen. Ein weiteres Thema ist aber auch die Corona-Pandemie. Unter dem Vorsitz der nordrhein-westfälischen Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) sprechen die Ministerinnen und Minister unter anderem über die Auswirkungen der Pandemie auf den Kulturbetrieb und die soziale Lage der Künstler. Am Nachmittag treffen sich die Länderminister zum Spitzengespräch mit Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne).
Landtag in MV beschäftigt sich auch mit Corona-Pandemie
Neben den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf Mecklenburg-Vorpommern beschäftigen heute auch die Corona-Pandemie und deren Folgen den Landtag in Schwerin. So soll etwa beschlossen werden, dass auch Beamte im Land Corona-Sonderzahlungen erhalten. Die oppositionelle FDP unternimmt mit einem eigenen Gesetzentwurf einen neuerlichen Vorstoß, die Ladenöffnungszeiten im Land auch auf Sonntage auszuweiten. Damit soll nach Angaben der Initiatoren dem Handel, der besonders unter den Corona-Schutzvorschriften zu leiden hatte, der Neustart erleichtert werden. Mehrere Anträge befassen sich ebenfalls mit den Folgen der Pandemie. So fordert die CDU die Einführung des sogenannten Lolli-Tests an Schulen und in Kitas, die AfD hingegen verlangt ein Ende von Masken- und Testpflicht an Schulen sowie das Aussetzen der Impfpflicht für Mitarbeitende in Kliniken und Pflegeheimen.
Ampel einig bei neuen Regeln - Kabinettsabstimmung über Gesetzentwurf
Die bisher geltenden Corona-Regeln sollen zum 20. März weitgehend fallen - eine "Hotspot-Regelung" soll den Ländern aber Eingriffsmöglichkeiten geben. Darauf einigte sich Justizminister Marco Buschmann (FDP) nach eigenen Angaben mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). "Wir haben, glaube ich, einen sehr guten Kompromiss gefunden", sagte Buschmann im "Morgenmagazin" von ARD und ZDF. Dieser beruhe auf zwei Säulen: Zum einen werde es im Alltagsleben der Bürger "so gut wie keine Einschränkungen mehr geben". Ausnahmen seien Tests dort, wo es viele gefährdete Menschen oder Gruppen gebe, etwa in Alten- und Pflegeheimen. Und: In öffentlichen Verkehrsmitteln soll weiter eine Maskenpflicht gelten. Die zweite Säule sei eine "Hotspot-Regelung": In Gebieten mit schwierigem Ausbruchsgeschehen, etwa bei einer Überlastung des Gesundheitssystems oder gefährlichen neuen Virusvarianten, könnten zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden. Dazu zählen laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auch 2G- und 3G-Regelungen. "Ich denke, das ist der ideale Kompromiss, um einerseits so viel Normalität wie möglich für die Bürgerinnen und Bürger zu bekommen und andererseits handlungsfähig zu sein, wenn es tatsächlich eine konkrete Gefahrensituation gibt", sagte Buschmann.
Nach Angaben von Lauterbach soll das Bundeskabinett heute über den Entwurf des neuen Bundesinfektionsschutzgesetzes abstimmen. Danach werde er in den Ländern besprochen.
Expertenrat hält erneute Systembelastung für möglich
Der Corona-Expertenrat der Bundesregierung hält eine erneute Systembelastung für möglich. Vor diesem Hintergrund sollten für eine erfolgreiche Pandemie-Kontrolle Notfallstrategien ausgearbeitet und jederzeit umsetzbar sein, schlug das Gremium gestern Abend vor. Die Reaktionsschnelligkeit sei ein entscheidender Faktor. Die Überlegungen hätten für zukünftige Pandemien, Epidemien und infektionsbedingte Gefahrenlagen Gültigkeit. Der Rat plädiere für gesetzliche Rahmenbedingungen, die ad hoc verfügbare Instrumente des Infektions- und Bevölkerungsschutzes bereitstellten und somit eine unverzügliche Anpassung von Infektionsschutzmaßnahmen ermöglichten, hieß es. Derzeit bestehe aber die berechtigte Hoffnung auf eine Abmilderung der gesellschaftlichen Auswirkungen der Pandemie, hieß es in der Stellungnahme weiter. Grund dafür sei vor allem die Schutzwirkung der Impfung gegen schwere Krankheitsverläufe.
Inzidenz in Niedersachsen leicht gesunken
In Niedersachsen sind binnen 24 Stunden 19.525 neue laborbestätigte Corona-Fälle registriert worden - das geht aus den Angaben des Robert Koch-Instituts von heute früh hervor. Gestern waren 12.960 Neuinfektionen gemeldet worden, am Mittwoch vor einer Woche 17.456. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank leicht von 1.213,5 gestern auf aktuell 1.209,4 (Vorwoche: 1.096,7). Es wurden zudem 25 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen bestätigt. Damit steigt die Gesamtzahl der seit Pandemie-Beginn an oder mit Corona Verstorbenen in Niedersachsen auf 7.639.
Sieben-Tage-Inzidenz in SH wieder gestiegen - 18 Todesfälle
Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Erkrankungen in Schleswig-Holstein ist weiter gestiegen. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohner in sieben Tagen liegt nun bei 1.020,6, wie aus den Daten der Landesmeldestelle Kiel hervorgeht (Vortag: 1.006,5 / Vorwoche: 912,4). Die Zahl der gemeldeten Corona-Todesfälle stieg um 18 auf jetzt insgesamt 2.168. Die Zahl der registrierten Neuinfektionen lag bei 6.665 und damit leicht unter dem Wert am Vortag (6.770) und vor einer Woche (6.719). Die Zahl der in Krankenhäuser neu aufgenommenen Patientinnen und Patienten mit Corona je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche lag in Schleswig-Holstein weiter bei 5,60. 408 Patienten lagen im Zusammenhang mit dem Coronavirus in den Kliniken - 23 mehr als am Tag zuvor. Von ihnen wurden 43 auf einer Intensivstation behandelt (+1) und 20 dort beatmet.
RKI: Bundesweite Inzidenz steigt auf 1.319,0
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat den siebten Tag in Folge einen Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Das RKI gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute früh mit 1.319,0 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1.293,6 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1.171,9 (Vormonat: 1.450,8). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 215.854 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 186.406). Deutschlandweit wurden 314 neue Todesfälle verzeichnet.
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Ein neuer Corona-Live-Ticker startet
Das Team von NDR.de wünscht einen guten Morgen. Mit unserem Live-Ticker wollen wir Sie auch heute - am Mittwoch, 9. März 2022 - über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Dienstag nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 8. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 7. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 6. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 5. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 4. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 3. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 2. März