Corona-Blog: Südfrankreich wird Hochrisikogebiet
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, 6. August 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonnabend geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Südfrankreich wird Hochrisikogebiet - Niederlande zurückgestuft
- Niedersachsen prüft Corona-Strategiewechsel
- Weil und Bovenschulte für neue Corona-Messlatte
- Corona-Infektionen: Besucher der Wolfsburger "Esplanade" gesucht
- Länder müssen zunehmend Impfstoff vernichten
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 250 in Niedersachsen, 231 in Schleswig-Holstein, 160 in Hamburg, 67 in Mecklenburg-Vorpommern, 25 im Bundesland Bremen - bundesweit 3.448
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht nun eine kurze Pause. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht! Am frühen Samstagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Folgen der Pandemie für Norddeutschland.
Ab Ende August nur noch Geimpfte und Genesene im Kölner Stadion
Fußball-Bundesligist 1. FC Köln will Medienberichten zufolge ab Ende August nur noch gegen das Coronavirus geimpften oder genesenen Personen den Zutritt zum Stadion gewähren. Laut WDR bestätigte eine Vereinssprecherin, dass ein negativer Corona-Test ab dem zweiten Heimspiel am 28. August gegen den VfL Bochum nicht mehr ausreiche. Ausnahmen sollen weiterhin für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren sowie für aus medizinischen Gründen von der Impfung ausgeschlossene Personen gelten. Zum ersten Heimspiel des rheinischen Clubs gegen Hertha BSC am 15. August rechnen die Kölner mit 16.500 Zuschauern.
Impfung: DFL appelliert an Solidarität der Fußball-Profis
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat eine Woche vor dem Bundesligastart eindringlich auf die Gefahren durch fehlende Corona-Impfungen bei den Profispielern hingewiesen. "Wer sich nicht impft und demzufolge für eine Virusinfektion anfälliger ist als andere, setzt sich insbesondere im Profi-Fußball - einem Berufszweig, in dem man weder Abstand halten noch Maske tragen kann - einem gewissen Risiko aus", heißt es in einem Rundschreiben an die Vereine, das der "Bild"-Zeitung vorliegt. Die DFL um Boss Christian Seifert appellierte an die Solidarität der Spieler: "Es steht jedem frei, sich nicht impfen zu lassen - dann muss damit aber auch die Verpflichtung einhergehen, dafür Sorge zu tragen, dass man sich möglichst nicht mit dem Coronavirus infiziert. Es sollte im gemeinsamen Interesse liegen, die Leistungsfähigkeit der Klubs als Arbeitgeber nicht zu gefährden und unter Umständen daraus entstehenden negativen Einfluss auf den sportlichen Wettbewerb im Sinne der Solidargemeinschaft vorzubeugen."
Weil und Bovenschulte für neue Corona-Messlatte
Vor den geplanten Beratungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten am Dienstag hat auch Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte eine Abkehr von der Sieben-Tage-Inzidenz als wichtigstem Wert für die Beurteilung der Corona-Pandemie gefordert. "Wir brauchen einen neuen Wert, der das Infektionsgeschehen beschreibt und Inzidenz und Impfquote nachvollziehbar miteinander ins Verhältnis setzt", sagte der SPD-Politiker der Zeitung "Welt". Dank der Impfungen sei es mittlerweile deutlich unwahrscheinlicher, sich anzustecken oder zu erkranken. "Das muss in möglichen neuen Corona-Regeln zum Ausdruck kommen", sagte Bovenschulte. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) rief Bund und Länder auf, sich am Dienstag "zwingend gemeinsam auf neue Parameter für die Bewertung der Gefährdungslage verständigen".
Neumünster mit Inzidenz von 81,8 "Spitzenreiter" in Deutschland
Vor einigen Tagen war die niedersächsische Salzgitter "Spitzenreiter", jetzt liegt die Stadt Neumünster in Schleswig-Holstein auf dem unrühmlichen ersten Platz: Neumünster weist derzeit bundesweit die höchste Corona-Inzidenz auf. In sieben Tagen infizierten sich in der Stadt - gerechnet auf 100.000 Einwohner - 81,8 Menschen. Das Gesundheitsamt in Neumünster hält die Situation derzeit aber nicht für dramatisch. Lediglich einer der Infizierten werde im Krankenhaus behandelt.
Corona-Infektionen: Besucher der Wolfsburger "Esplanade" gesucht
Das Gesundheitsamt der Stadt Wolfsburg sucht Menschen, die in der Nacht vom 30. auf den 31. Juli im Club "Esplanade" gefeiert haben. Mehrere Besucherinnen und Besucher seien später positiv auf das Coronavirus getestet worden. Demnach ist davon auszugehen, dass weitere Menschen infiziert wurden. Die dem Gesundheitsamt vorliegende Besucherliste sei nicht ausreichend, um alle zu kontaktieren. Betroffene können sich unter der E-Mail-Adresse corona.kontakt@stadt.wolfsburg.de melden.
25 weitere Corona-Infektionen in Bremen registriert
Im Bundesland Bremen sind 25 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden, wie Radio Bremen auf seiner Internetseite butenunbinnen.de berichtet. Vier der Fälle seien in Bremerhaven registriert worden, die übrigen in der Stadt Bremen. Dort stieg demnach die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner leicht auf 24,1. In Bremerhaven sank der Wert gegenüber gestern (40) auf jetzt 35,2.
Gesundheitsämter in Neumünster und Flensburg am Limit
Einem Bericht von NDR Schleswig-Holstein zufolge sind die Gesundheitsämter in Neumünster und Flensburg wegen der Nachverfolgung von Corona-Infektionen an der Belastungsgrenze. In Neumünster liegt die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner aktuell bei 81 in Flensburg bei 65. Die Verantwortlichen der Städte fragen sich demnach, wie sie mit dem starken Anstieg umgehen sollen. In Flensburg kam der Corona-Krisenstab zusammen. Nach Behördenangaben trieben sowohl in Flensburg als auch in Neumünster Reiserückkehrer die Corona-Zahlen in die Höhe.
Südfrankreich wird Hochrisikogebiet - Niederlande zurückgestuft
Die Bundesregierung stuft große Teile Frankreichs künftig als Corona-Hochrisikogebiete ein. Von Sonntag an gelte dies für die Regionen Okzitanien, Provence-Alpes-Côte d'Azur sowie die Insel Korsika, teilte das Robert Koch-Institut mit. Damit gilt der Süden des Landes mit der gesamten französischen Mittelmeerküste künftig als Hochrisikogebiet. Wer sich dort aufgehalten hat und anschließend nach Deutschland einreist, muss dann in eine mindestens fünftägige Quarantäne, wenn kein Impf- oder Genesenenzertifikat vorliegt. Auch die französischen Überseegebiete Guadeloupe, Martinique, Réunion, St. Martin und St. Barthélemy gelten ab Sonntag als Hochrisikogebiet - ebenso wie eine Reihe weiterer Länder, darunter Mexiko, Marokko, Algerien und Thailand. Für die Niederlande soll die Regelung hingegen künftig wegfallen - sie werden nach einem Rückgang der dortigen Infektionszahlen von Sonntag an in Deutschland nicht mehr als Hochrisikogebiet eingestuft.
Sieben-Tage-Inzidenz in MV nun bei 16,4
In Mecklenburg-Vorpommern sind 67 weitere Corona-Fälle registriert worden. Das geht aus Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) hervor. Landesweit stieg der Sieben-Tage-Inzidenzwert von 13,7 auf 16,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Am höchsten ist der Inzidenzwert Im Kreis Ludwigslust-Parchim (33,5), danach folgen Schwerin mit 25,1 und die Hansestadt Rostock mit 25,8.
Hamburg Airport erhält 47,3 Millionen Euro Staatshilfe
Der Hamburger Flughafen bekommt 47,3 Millionen Euro Staatshilfe aus dem vor Monaten von Bund und Ländern vereinbarten Corona-Hilfspaket für die wichtigsten deutschen Airports. Das teilten die Behörden für Wirtschaft und für Finanzen sowie die Flughafengesellschaft mit. Die Summe, die je zur Hälfte von Bund und der Stadt Hamburg getragen wird, soll sogenannte Vorhaltekosten abdecken, die im Zeitraum März bis Juni 2020 während des ersten Corona-Lockdowns entstanden sind. Damals waren Flughäfen trotz heftiger Einbrüche bei den Passagierzahlen auch auf Wunsch der Politik offen gehalten worden - damit etwa deutsche Touristen aus dem Ausland nach Hause geholt sowie Masken und Medikamente transportiert werden konnten.
CDU fordert "Lolli"-Tests für Schüler an allen Schulen in MV
Die CDU wirft dem SPD-geführten Bildungsministerium in Mecklenburg-Vorpommern eine mangelhafte Vorbereitung des Corona-Infektionsschutzes zum Schulstart vor. Es sei zwar zu begrüßen, dass PCR-Reihenuntersuchungen mittels "Lolli"-Tests ermöglicht würden. "Vier Modellregionen sind jedoch deutlich zu wenig", sagte der CDU-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Greifswalds Landrat Michael Sack. Ihm zufolge sind die für die speziellen Tests vorgesehenen Schulen noch gar nicht darüber informiert. "Offenkundig wurden hier die Sommerferien nicht zur Vorbereitung genutzt. Dabei ist das Konzept erprobt und wurde erst kürzlich erneut vom RKI bestätigt und empfohlen", erklärte der CDU-Politiker. Die Reihentestung mit "Lolli"-Tests, die für Kinder angenehmer und auch sicherer seien als herkömmliche Schnelltests, sei daher dringend auf alle Schulen auszuweiten. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte, wurden seit dem Schulstart am Montag in MV sechs Schüler positiv auf das Coronavirus getestet.
Impfaktion in Hamburg-Billstedt wird gut angenommen
Nicht nur mit Aktionen wie der "langen Nacht des Impfens" will Hamburg Menschen zur Corona-Impfung bewegen. Es geht jetzt insbesondere um Stadtteile mit ärmeren Bewohnern. In Billstedt ist heute Markttag und es sind viele Leute unterwegs. Im Gesundheitskiosk des Stadtteils wird nicht nur geimpft, sondern auch in mehreren Sprachen dazu beraten. Die Resonanz sei groß, berichtet ein NDR Reporter.
Nach Party: Mehrere Schulklassen in Quarantäne
Nach einer Party, bei der sich fünf Schüler mit dem Coronavirus infiziert haben, sind mehrere Klassen in Bad Segeberg in Quarantäne geschickt worden. Betroffen seien vier Klassen und ein Kurs an drei verschiedenen Schulen, teilte eine Sprecherin der Stadt heute mit. Die Jungen und Mädchen hatten am vergangenen Wochenende an der privaten Party teilgenommen. Nach Angaben des Kreises sollen nur Geimpfte, Getestete oder Genesene bei der Feier gewesen sein. Jetzt soll ermittelt werden, wer geimpft oder genesen ist. Diese Schüler dürfen die Quarantäne der Sprecherin zufolge wieder verlassen, wenn sie keine Symptome haben.
Nena-Konzert in Bad Segeberg abgesagt
Das für den 21. August geplante Konzert der Sängerin Nena in Bad Segeberg fällt aus. Der Termin sei im gegenseitigen Einvernehmen des Veranstalters und des Künstlerbookings abgesagt worden, teilte der Veranstalter mit. Einzelheiten wurden dabei nicht genannt. Zuvor hatten die "Lübecker Nachrichten" und der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag (SHZ) über die Absage berichtet. Dort heißt es, ein Grund für die Absage könne das Verhalten der Sängerin während ihres Konzerts am 25. Juli sein. Dabei hatte sich die 61-Jährige in Schönefeld bei Berlin über die dortigen Hygienevorschriften geäußert. "Mir wird gedroht, (...) dass sie die Show abbrechen, weil ihr nicht in eure (...) Boxen geht", sagte Nena Video-Mitschnitten zufolge. "Ich überlasse es in eurer Verantwortung, ob ihr das tut oder nicht. Es darf jeder frei entscheiden, genauso wie jeder frei entscheiden darf, ob er sich impfen lässt oder nicht."
Nena hat in der Pandemie mehrfach für Diskussionen gesorgt. Im März veröffentlichte sie beispielsweise bei Instagram ein Video mit dem Titel "Danke Kassel", nachdem in der Stadt Tausende Menschen gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen auf die Straße gegangen waren.
Niedersachsen: Delta-Variante in 97,6 Prozent der sequenzierten Proben
In Niedersachsen bestimmt inzwischen die Delta-Variante fast ausschließlich das Corona-Infektionsgeschehen. In 97,6 Prozent der im Landesgesundheitsamt näher untersuchten Proben sei die zuerst in Indien entdeckte Mutante festgestellt worden, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Gesundheitsministeriums heute. Auch bundesweit hat Delta die anderen Varianten beinahe komplett verdrängt. Die Variante gilt als besonders ansteckend.
Länder müssen zunehmend Impfstoff vernichten
Weil die Nachfrage sinkt und die Haltbarkeit begrenzt ist, müssen die Bundesländer immer mehr Corona-Impfstoff vernichten. Das ist das Ergebnis einer Umfrage von NDR und WDR. In den meisten Fällen handelt es sich bei dem vernichteten Impfstoff um Dosen des Pharmaunternehmens AstraZeneca. Allein in Schleswig-Holstein sind von diesem Impfstoff Ende Juli 3.090 Dosen abgelaufen. In Bremen wurden seit Anfang des Jahres 2.715 Impfdosen vernichtet, darunter allein im Juli 690 Dosen AstraZeneca. Die nun vernichteten Impfstoffe betreffen ausschließlich Dosen, die in Impfzentren übrig blieben. Wie viel Impfstoff in Hausarztpraxen weggeworfen wurde, ist unklar, weil es dazu keine Meldepflicht gibt.
Impfdosen, die nicht mehr benötigt werden, die aber noch haltbar sind, können die Länder an den Bund zurückgeben. So will Hamburg in den kommenden Tagen 6.000 Dosen AstraZeneca zurückgeben, Niedersachsen sogar 120.400 Impfdosen, wie die jeweiligen Gesundheitsministerien auf Anfrage mitteilen.
Im Laufe des Monats soll das Lieferverfahren geändert werden. Dann bekommen die Länder nicht mehr Impfstoff nach Bevölkerungsanteil zugeteilt, sondern werden nach konkreten Bestellungen beliefert.
Hamburgs Inzidenz steigt auf 44,9
In Hamburg sind binnen 24 Stunden 160 Corona-Neuinfektionen festgestellt worden. Wie die Sozialbehörde bekannt gab, stieg die Sieben-Tage-Inzidenz von 43,5 gestern auf 44,9 neue Fälle pro 100.000 Einwohner. Drei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit Covid-19. 48 Patientinnen und Patienten liegen derzeit Corona-bedingt im Krankenhaus, 15 davon werden intensivmedizinisch behandelt.
Schleswig-Holsteins Betriebe optimistischer
Die Konjunktur in Schleswig-Holstein hat im zweiten Quartal deutlich angezogen. In allen Branchen überwiegen positive Rückmeldungen zur Geschäftslage und zu den Geschäftserwartungen, wie die Industrie- und Handelskammern Kiel, Lübeck und Flensburg heute mitteilten. Der Konjunkturklimaindex sprang von 100,4 auf 111,5 Punkte und lag damit wieder über dem langjährigen Durchschnitt von 110,4 Punkten. "Erstmals seit Beginn der Pandemie sehen die Unternehmen in Schleswig-Holstein wieder optimistisch in die Zukunft", teilte die Präsidentin der IHK Schleswig-Holstein, Friederike C. Kühn, mit. 42 Prozent der Betriebe bewerteten ihre derzeitige Situation als gut. Im ersten Quartal des Jahres waren es 34 Prozent. Auch die Erwartungen hätten sich leicht verbessert: Nur noch jedes vierte Unternehmen rechnet mit einer Verschlechterung seiner wirtschaftlichen Lage. Rund ein Drittel der exportierenden Unternehmen geht demnach von einer Zunahme der Ausfuhren in den kommenden zwölf Monaten aus.
Ungewöhnliche Impfaktionen in Niedersachsen
In der Kirche, an der Autobahnraststätte, auf dem Supermarktparkplatz oder beim Volksfest: Niedersachsens Kommunen werden kreativ, wenn es um Corona-Impfaktionen für Kurzentschlossene geht. NDR.de gibt einen Überblick:
Niebüller Schule wird wegen Impfaktion bedroht
Im Zusammenhang mit den geplanten freiwilligen Impfungen an Schulen ist an der Gemeinschaftsschule Niebüll (Kreis Nordfriesland) ein Drohbrief eingegangen. Der Hausmeister hatte ihn gefunden, wie NDR 1 Welle Nord unter Berufung auf die Polizei berichtet. Der Staatsschutz ermittelt. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sagte, es sei unter keinen Umständen akzeptabel, dass Schulleitungen und Lehrkräfte bedroht werden, weil die Schule Räume für Impfaktionen zur Verfügung stellt. Das Angebot für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren soll in zwei Wochen an Schulen in ganz Schleswig-Holstein starten.
Bundesweites Impftempo bleibt relativ niedrig
In Deutschland sind am Donnerstag insgesamt 485.195 Corona-Impfspritzen gesetzt worden. Wie aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervorgeht, sind das rund 80.000 weniger als eine Woche zuvor und der schwächste Wert für einen Donnerstag seit dem 1. April, als das Impftempo noch von der Knappheit der Vakzine bestimmt wurde. 54,1 Prozent der Gesamtbevölkerung sind nun vollständig geimpft, 62,2 Prozent sind mindestens einmal geimpft. Die norddeutschen Bundesländer schneiden mit Quoten von 54,9 Prozent bei den vollständig Geimpften und 65,1 Prozent bei den mindestens einmal Geimpften etwas besser ab.
Niedersachsen prüft Corona-Strategiewechsel
Angesichts einer entspannten Klinik-Situation trotz steigender Corona-Inzidenzen erwägt Niedersachsen einen Strategiewechsel. Die Grenzwerte könnten der Gesundheitsministerin zufolge angehoben werden. "Die heutige 50 könnte dann deutlich höher angesetzt werden", sagte Daniela Behrens (SPD) der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die niedersächsische Landesregierung prüfe verschiedene Optionen. Alternativ sei denkbar sich generell von der Reglementierung von Gesellschaft und Wirtschaft zu verabschieden. Stattdessen müsse man auf den Schutz besonders gefährdeter Bereiche setzen, so Behrens weiter.
Jugendimpfungen: Zu Besuch im Impfzentrum
Anfang der Woche haben die Gesundheitsminister beschlossen, 12- bis 17-Jährigen flächendeckend Corona-Impfangebote zu machen. Seitdem ist die Impfung für diese Altersgruppe auch in Impfzentren möglich. Ein NDR Reporter hat das Zentrum in Wallenhorst (Landkreis Osnabrück) besucht. Dort hält sich der Andrang jedoch in Grenzen: 10 bis 20 Jugendliche an einem Tag. Viele Impfwillige seien schon beim Hausarzt versorgt worden oder würden niedrigschwellige Angebote - etwa auf Wochenmärkten - wahrnehmen, meint Impfärztin Lea Köhler. In den Aufklärungsgesprächen werde deutlich, was die Jugendlichen motiviert: "Warum können Mama und Papa sich schützen? Ich möchte das auch für mich, ich möchte kein Corona haben. Was auch eine Rolle spielt, ist die Aussicht darauf, dass bestimmte Dinge wieder eingeschränkt werden."
Corona-Kurzarbeitsregeln offenbar vor Verlängerung
Die Bundesregierung will die vereinfachten Zugangsregeln beim Kurzarbeitergeld und der Wirtschaftshilfen für krisengeschüttelte Unternehmen bis zum Jahresende offenbar verlängern. Die grundsätzliche politische Entscheidung für die Verlängerung beim Kurzarbeitergeld und bei den Corona-Hilfen sei zwischen Union und SPD bereits gefallen, berichtet die "Rheinische Post" unter Berufung auf Regierungskreise. Derzeit liefen dazu aber noch intensive Gespräche über Detailfragen. Bislang sind beide Regelungen bis Ende September befristet.
Stiko entscheidet bald über Impfempfehlung für Schwangere
Die Ständige Impfkommission (Stiko) plant bis Ende des Monats ihre Empfehlung für die Corona-Impfung von Schwangeren abzugeben. Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe stünden bei der Bewertung im Mittelpunkt, sagte Stiko-Mitglied Marianne Röbl-Mathieu dem Redaktions Netzwerk Deutschland. "Die genannten Aspekte werden dann einer Nutzen-Risiko-Bewertung unterzogen", erklärte die Gynäkologin. Ergebnisse seien dann Ende August zu erwarten. Fachgesellschaften hatten sich dafür ausgesprochen, Schwangere und Stillende priorisiert gegen Covid-19 zu impfen.
250 neue Fälle in Niedersachsen - Inzidenz fällt leicht
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen ist von 17,5 gestern auf 17,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gefallen. Das Robert Koch-Institut meldete 250 laborbestätigte neue Fälle - gestern waren es 289, vor einer Woche 221. Die Zahl der landesweiten Todesfälle wurde um einen nach unten korrigiert, sie liegt somit bei 5.819. Die Kommunen mit der höchsten Inzidenz sind die Städte Salzgitter (47,0), Emden (42,1) und Wolfsburg (37,8) sowie der Landkreis Hameln-Pyrmont (35,0). Alle anderen Kreise und kreisfreien Städte Niedersachsens liegen unterhalb der 35er-Schwelle.
Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 20,4
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat sich innerhalb eines Monats etwa vervierfacht. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Morgen liegt sie aktuell bei 20,4 - am Vortag betrug der Wert 19,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI innerhalb von 24 Stunden 3.448 Corona-Neuinfektionen. Deutschlandweit wurden 24 Todesfälle verzeichnet.
Zuvor hatte das RKI bereits mitgeteilt, dass die Inzidenzen in Deutschland gegenüber dem Sommer 2020 schneller und früher steigen.
"Lange Nacht des Impfens" in Hamburg mit Musik
Mit besonderen Aktionen will der Hamburger Senat die Corona-Impfquote nach oben treiben. Für heute Abend hat Senatssprecher Marcel Schweitzer Besuchern des Impfzentrums in den Messehallen ab 17 Uhr ein besonderes Musik-Erlebnis versprochen: "Wenn man Musik mag, sollte man vorbeigehen." Für die "Lange Nacht des Impfens" wird die Öffnungszeit bis 23 Uhr verlängert. Noch bis zum 10. August kann man sich im Impfzentrum ohne Termin gegen Corona impfen lassen. Ende des Monats soll die Einrichtung in den Messehallen geschlossen werden. Schweitzer verwies auf die zahlreichen anderen Impfmöglichkeiten in Krankenhäusern, durch mobile Teams beispielsweise in Bürgerhäusern, bei Haus- oder Betriebsärzten.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein fast bei 35
Die Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein steuert auf die Marke von 35 zu. Landesweit beträgt die Zahl der innerhalb einer Woche erfassten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner 34,9 (Vortag: 30,4). Es wurden 231 Infektionsfälle neu übermittelt. Am Vortag waren es 210 gewesen, vor einer Woche 118. Wieder registrierten die Behörden keinen weiteren Todesfall. Die Gesamtzahl der mit oder an dem Coronavirus Gestorbenen liegt weiter bei 1.639. Im Krankenhaus wurden - wie am Vortag - 30 Covid-19-Patientinnen oder -Patienten behandelt. Neun von ihnen lagen auf Intensivstationen. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz hat wieder Neumünster (81,1). Danach folgen Flensburg (54,3) und Pinneberg (50,3). Den niedrigsten Wert gibt es im Kreis Schleswig-Flensburg mit 16,4.
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Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:
NDR.de Live-Ticker am Freitag startet
NDR.de wünscht einen guten Morgen! Wir halten Sie auch am heutigen Freitag, 6. August, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Zum Nachlesen: der Blog vom Donnerstag.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 5. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 4. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 3. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 2. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 1. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 31. Juli
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 30. Juli