Coronavirus-Blog: Bald Impfung für Kinder und Auffrischimpfung
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch heute - am Sonntag, 1. August 2021 - aktuell über die Folgen der Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Beschlussvorlage: Impfung für Kinder und Auffrischimpfung
- Kontrolle der Einreise-Testpflicht: Zunächst keine Verstöße in Norddeutschland
- Neue Regeln für Einreisen nach Deutschland
- Dänemark lockert Corona-Regeln
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 203 in Niedersachsen, 72 in Schleswig-Holstein, 114 in Hamburg, 3 in Mecklenburg-Vorpommern und 14 im Bundesland Bremen; bundesweit 2.097
Coronavirus-Blog macht eine Pause
Für heute war es das an Nachrichten rund um die Pandemie. Am Montagmorgen sind wir wieder ganz früh für Sie da - mit einem neuen Blog. Kommen Sie gut in die neue Woche!
Verschärfte Einreiseregeln bremsen Bereitschaft für Urlaub im Ausland
Seit Mitternacht gelten in Deutschland verschärfte Einreiseregeln. Jeder über zwölf Jahren, der nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft oder von der Krankheit genesen ist, muss ein negatives Testergebnis vorweisen. Bislang galt das nur für Einreisende, die mit dem Flugzeug zurückkehrten, nun auch für alle anderen Verkehrsmittel. Das hält einige Menschen nun offensichtlich generell vom Urlaub außerhalb Deutschlands ab.
Beschlussvorlage: Impfung für Kinder und Auffrischimpfung
Das Bundesgesundheitsministerium schlägt für bestimmte Gruppen mit besonderem Risiko für eine Corona-Infektion Auffrischimpfungen mit einem mRNA-Vakzin bereits ab September vor. Eine entsprechende Beschlussvorlage, die dem ARD-Hauptstadtstudio vorliegt, soll bereits beim morgigen Treffen der Gesundheitsministerinnen- und minister von Bund und Ländern verabschiedet werden. Geplant sind demnach außerdem Impfangebote für Zwölf- bis 17-Jährige. Sie sollen ab sofort die Vakzine von BioNTech und Moderna in Impfzentren erhalten können, aber auch durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie im Rahmen der Impfung von Angehörigen in Betrieben.
14 neue Corona-Fälle im Bundesland Bremen registriert
Die Behörden haben im Bundesland Bremen 14 Neuinfektionen bestätigt. 13 davon stammen aus der Stadt Bremen, eine aus Bremerhaven. Der Inzidenzwert in der Stadt Bremen steigt von 22,5 am Vortag auf jetzt 23,4. In Bremerhaven bleibt die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen bei 32,6. Am vergangenen Samstag hatten die Werte noch bei 18,5 in Bremen und 12,3 in Bremerhaven gelegen, berichtet buten un binnen.
Drei bestätigte Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
Die Behörden haben in Mecklenburg-Vorpommern drei neue Corona-Fälle registriert. Gestern waren es 18, am Sonntag vor einer Woche fünf. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt minimal auf 8,2 (Vortag: 8,1). Nach wie vor liegen sechs Covid-19-Patientinnen oder -Patienten in Kliniken des Landes, aber niemand mehr auf Intensivstation.
Musik, Matsch und mehr: Tausende beim "Watt en Schlick Festival"
Das "Watt en Schlick Festival" hat am Wochenende mit Livemusik auf vier Bühnen, Lesungen, Tanzen am Strand und der traditionellen Deutschen Schlickrutsch-Meisterschaft Tausende Besucher angelockt. "Bei vielen flossen einfach Freudentränen, weil sie so erleichtert waren, dass man feiern konnte", berichtete Festivalsprecherin Sofie Buchwald. Sie schätzte, dass etwa 5.000 bis 6.000 Besucher in Dangast waren. Zahlreiche Bands traten auf, darunter auch das Pop-Duo Milky Chance und überraschend auch AnnenMayKantereit. Die Fans tanzten ausgelassen am Strand zur Musik. Die meisten Besucher kamen aus Niedersachsen - einige machten sich jedoch auch aus Düsseldorf, Berlin oder dem Ruhrgebiet auf den Weg. Das Fest galt als Art Testlauf in Corona-Zeiten. "Ob Besucher, Gastronomen, Künstler, Geimpfte oder Genesene - alle wurden jeden Tag getestet", so Buchwald. Wissenschaftler der Jade Hochschule Wilhelmshaven begleiten die Veranstaltung.
Kontrolle der Einreise-Testpflicht: Zunächst keine Verstöße in Norddeutschland
Die Bundespolizei hat auch im Norden mit Kontrollen der verschärften Testpflicht für Reiserückkehrer begonnen. Bei den stichprobenartigen Überprüfungen wurden an den Landgrenzen von Polen zu Mecklenburg-Vorpommern und von Dänemark zu Schleswig-Holstein bis zum frühen Nachmittag keine Verstöße registriert, wie eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion in Bad Bramstedt der Deutschen Presse-Agentur sagte. Auch in den Häfen gibt es demnach Stichproben-Kontrollen.
Seit Sonntag müssen alle Menschen ab zwölf Jahren bei ihrer Einreise nach Deutschland nachweisen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist: mit dem Nachweis einer Impfung, einem Nachweis als Genesener oder einem negativen Testergebnis. Eine solche Vorgabe gab es bisher schon für alle Flugpassagiere. Künftig gilt dies für alle Verkehrsmittel, also auch bei Einreisen per Auto oder Bahn.
In Niedersachsen kontrollierte die Bundespolizei heute Personen in den Landkreisen Grafschaft Bentheim und Emsland an der Grenze zu den Niederlanden.
Schwesig spricht bei Einschulung ohne Masken
Gestern haben in Mecklenburg-Vorpommern viele Einschulungsfeiern stattgefunden. Die Regeln dafür waren klar: Eltern, Lehrer, Lehrerinnen und Kinder mussten frisch getestet sein, um in den Innenräumen dabei zu sein, und sie mussten durchweg Maske tragen. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) ist auf einer Einschulungsfeier aufgetreten, auf der viele Kinder keine Corona-Schutzmasken trugen. Das hat in anderen Schulen für Unmut gesorgt.
Hamburg verzeichnet 114 neue Fälle
In Hamburg sind binnen eines Tages 114 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind 27 Neuinfektionen mehr als gestern und 42 mehr als am Sonntag vor einer Woche. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen stieg von 35,4 gestern auf 37,6 heute. Vor einer Woche hatte der Inzidenzwert bei 26,6 gelegen.
Dänemark lockert Corona-Regeln
Trotz vergleichsweiser hoher Infektionszahlen hat Dänemark heute mehrere Corona-Regeln gelockert. So gibt es etwa in öffentlichen Verkehrsmitteln keine Kapazitätsgrenzen mehr. Die Pflicht zu zwei Tests pro Woche für Schüler und Studenten wird in eine Empfehlung geändert. Veranstaltungsorte wie Theater und Kinos mit weniger als 500 Zuschauern sowie Museen, Vergnügungsparks und Zoos müssen keinen Impfnachweis oder Test mehr für den Eintritt verlangen. Das Leben in Deutschlands nördlichstem Nachbarland lief schon bisher beinahe beschränkungsfrei. Als Datum für weitere Lockerungen ist der 1. September vorgesehen. Dann fallen Beschränkungen fürs Nachtleben: Alkohol darf nachts wieder verkauft werden, Discos können öffnen. Beim Besuch von Restaurants, Festivals oder körpernahen Dienstleistungen sind dann keine Impfnachweise und Tests mehr nötig. Am 1. Oktober soll der Corona-Pass genannte Nachweis dann ganz auslaufen.
Seehofer ist gegen Corona-Impfpflicht
Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hält nichts von Forderungen nach einer Impfpflicht gegen Covid-19. "Die Impfung muss für alle freiwillig bleiben. Das haben wir von Anfang an gesagt und das müssen wir auch halten. Ich hielte es für fatal, wenn man wegen fehlender Impfung vom Arbeitgeber oder einer Versicherung benachteiligt würde. Davor kann ich nur dringend warnen", sagte Seehofer der "Bild am Sonntag". Er halte nichts davon, direkten oder indirekten Druck auf Impfverweigerer auszuüben. Stattdessen müsse stärker als bisher für die Impfung geworben werden. Sie sei der einzige Weg aus der Pandemie.
Leibniz-Institut empfiehlt Maskenpflicht an Schulen
Ds Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie hat in Bremen empfohlen, zu Beginn des neuen Schuljahrs weiter auf eine strikte Maskenpflicht zu setzen. Nur so könnten erneuter Wechselunterricht und Homeschooling vermieden werden. "Wenn wir zum vollen Präsenzunterricht zurückwollen, und darum geht es ja, dann geht das nur durch konsequentes Masketragen und Lüften", sagte der Public-Health-Experte des Instituts, Hajo Zeeb, der "Welt am Sonntag". Zudem dürften nicht belüftbare Räume für den Unterricht nicht genutzt werden.
Kommentar: Jeder wird sich dem Virus stellen müssen
Die Debatte darüber, wie mit Reiserückkehrern umzugehen ist, ob sie getestet sein müssen - und welche Vorteile Geimpfte und Genesene genießen dürfen, hat die vergangene Woche bestimmt. Im Kern geht es darum, wie wir lernen, mit Corona und der Pandemie zu leben. Lars Haider, Chefredakteur vom "Hamburger Abendblatt", kommentiert die Lage im NDR Info Wochenkommentar "Die Meinung".
Neue Regeln für Einreisen nach Deutschland
Von heute an gilt bei der Einreise nach Deutschland eine generelle Corona-Testpflicht. Das Bundeskabinett beschloss am Freitag eine entsprechende Verordnung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), wie die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer mitteilte. Die Neuregelung diene dazu, die Eintragung zusätzlicher Infektionen nach Deutschland möglichst gering zu halten. Überblick über die wichtigsten neuen Regeln bei Einreisen nach Deutschland:
- TESTPFLICHT: Alle Menschen ab zwölf Jahren müssen bei ihrer Einreise nachweisen können, dass bei ihnen das Übertragungsrisiko verringert ist - mit dem Nachweis einer Impfung, einem Nachweis als Genesener oder einem negativen Testergebnis. Eine solche Vorgabe gab es bisher schon für alle Flugpassagiere. Nun gilt dies für alle Verkehrsmittel, also auch bei Einreisen per Auto oder Bahn.
- TESTS UND KOSTEN: Um im Ausland einen Testnachweis zu bekommen, sind Schnelltests durch Fachpersonal oder PCR-Labortests möglich - zu zahlen aus eigener Tasche. Schnelltests dürfen bei der Einreise in Deutschland höchstens 48 Stunden zurückliegen, genauere PCR-Tests höchstens 72 Stunden. Bei Virusvariantengebieten verkürzt sich die Frist für Schnelltests auf 24 Stunden. Der Nachweis muss auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch oder Spanisch sein - digital oder auf Papier. Per Handy abfotografierte Papiernachweise sollen bei Kontrollen wegen der Missbrauchsgefahr nicht akzeptiert werden.
- RISIKOGEBIETE: Es soll statt drei nur noch zwei Kategorien für weltweite Regionen mit höherem Risiko geben: Hochrisikogebiete und Virusvariantengebiete. Als Hochrisikogebiete gelten Regionen mit besonders hohen Fallzahlen. Ein Indiz: eine Sieben-Tage-Inzidenz von "deutlich mehr als 100". Betrachtet werden sollen aber auch andere Faktoren wie Testraten und Klinikfälle.
- QUARANTÄNE: Vorgesehen ist für Hochrisikogebiete, dass nicht Geimpfte und nicht Genesene nach der Rückkehr zehn Tage in Quarantäne müssen, die frühestens ab dem fünften Tag mit einem negativen Test beendet werden kann. Eine zunächst vorgesehene Vorgabe zu PCR-Tests fiel wieder weg. Für Kinder unter zwölf soll die Quarantäne generell nach dem fünften Tag nach Einreise enden. Bei der Rückkehr aus Virusvariantengebieten sind weiterhin grundsätzlich 14 Tage häusliche Quarantäne vorgesehen.
- SONDERFÄLLE: Sonderregelungen sieht die Verordnung unter anderem für berufliche Grenzpendler und Kurzreisen im Grenzverkehr mit weniger als 24 Stunden Aufenthalt vor. Für sie soll die Nachweispflicht nur gelten, wenn man aus Risikogebieten wieder einreist. Für nicht Geimpfte und nicht Genesene soll ein Testnachweis nur zweimal pro Woche nötig sein, nicht bei jeder Einreise. Wer nur ohne Zwischenstopp durch ein Hochrisiko- oder Virusvariantengebiet reist, muss deswegen bei der Einreise in Deutschland nicht in Quarantäne.
- ANMELDUNG: Urlauber aus Risikogebieten müssen sich weiter beim amtlichen digitalen Einreiseportal anmelden. Auch Test-, Impf- oder Genesenennachweise sind dort hochzuladen, sobald man sie hat.
203 neue Fälle in Niedersachsen, Inzidenz steigt
In Niedersachsen sind binnen eines Tages 203 Corona-Neuinfektionen verzeichnet worden. Gestern waren es 219, vor einer Woche 147. Wie aus Zahlen des Landesgesundheitsministeriums hervorgeht, stieg die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zu gestern von 15,8 auf 16,8 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. In der Vorwoche lag der Wert ebenfalls bei 15,8. Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet. Am höchsten ist die Inzidenz derzeit in Salzgitter (68,1) und Wolfsburg (50,7), in Lüneburg sank sie knapp unter die 50er-Grenze auf 49,4.
Bundesweit 2.097 Neuinfektionen - Inzidenz 17,5
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland steigt weiter kontinuierlich. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) lag sie bei 17,5 - gestern hatte der Wert 16,9 und beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9 betragen. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 2.097 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1.548 Ansteckungen gelegen. Ein weiterer Todesfall wurde verzeichnet, die Gesamtzahl liegt nun bei 91.659. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.771.262 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 654 500 an.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:
Meisterschaften im Schlickrutschen beim "Watt en Schlick Festival"
Beim "Watt en Schlick Festival" werden am Vormittag die Deutschen Meisterschaften im Schlickrutschen ausgetragen. Bei dem Wettkampf im Watt vor dem Kurhaus in Dangast (Kreis Friesland) rutschen Athletinnen und Athleten mit speziellen Holzschlitten auf rund 150 Metern Schlick um die Wette. Alle Teilnehmer sind dabei in Weiß gekleidet - zunächst. Das Schlickschlittenrennen gehört traditionell zum Programm des am Freitag gestarteten dreitägigen Festivals. Bis zu 6.000 Besucher wurden zu dem Festival erwartet. Es war wegen der Pandemie mit einer Ausnahmeregelung genehmigt worden. Für Besucherinnen und Besucher sowie Künstlerinnen und Künstler ist ein striktes Test- und Hygienekonzept vorgesehen. Wissenschaftler der Jade Hochschule Wilhelmshaven begleiten die Veranstaltung.
72 bestätigte Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
Die Behörden haben in Schleswig-Holstein 72 neue Corona-Fälle registriert, so viele wie in der Vorwoche. Am Vortag waren es noch 148. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht auf 23,2. Sechs Covid-19-Patientinnen und -Patienten liegen noch auf Intensivstationen des Bundeslandes, vier von ihnen werden beatmet.
NDR.de Live-Ticker am Sonntag startet
NDR.de wünscht einen guten Morgen und einen schönen neuen Monat! Wir halten Sie auch am heutigen Sonntag, 1. August, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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