Corona-Blog: Spahn gegen bundesweite Maskenpflicht
In diesem Blog hat NDR.de Sie am Donnerstag, 24.September, über die Folgen der Corona-Krise für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Alle News des Tages können Sie hier nachlesen. Am Freitag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bundesgesundheitsminister Spahn gegen bundesweite Maskenpflicht
- Testpersonen für Forschung mit Covid-19-Spürhunden gesucht
- Rettungsringe gegen Corona-Geldnot beim Hamburger Michel
- Glawe: Bevölkerung steht zu den Maßnahmen in MV
- Skiurlaub in Österreich ohne Party
- Niedersachsen meldet 161 Corona-Neuinfektionen, Schleswig-Holstein 42, Mecklenburg-Vorpommern acht, Hamburg 62 und Bremen 18.
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Corona-Blog am Donnerstag endet - Gute Nacht!
Liebe Leserinnen und Leser, an dieser Stelle endet unser Nachrichten-Blog für heute. In wenigen Stunden lesen Sie uns wieder im nächsten Blog! Gute Nacht!
Spahn gegen Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich gegen eine bundesweite Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen ausgesprochen. Der CDU-Politiker sagte in den ARD tagesthemen, aus seiner Sicht seien lokale Maßnahmen sinnvoller - je nach Infektionsgeschehen. Es komme immer darauf an, was die Quelle für erhöhte Ansteckungszahlen sei. Spahn verwies darauf, dass Infektionen vor allem bei Feiern stattfänden. Zudem warb der Gesundheitsminister für harte Strafen bei Verstößen gegen die Corona-Regeln.
Corona in den NDR Landesmagazinen
Die NDR Landesmagazine haben auch heute ausführlich über die Auswirkungen der Corona-Pandemie berichtet. Hier eine Auswahl der Beiträge:
Merkel wirbt für transparentes Vorgehen in der Pandemie
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat für ein transparentes Vorgehen der Regierungen in der Corona-Krise geworben. "Unser politisches Handeln basiert auf Forschung und auf Fakten, die verständlich und nachvollziehbar vermittelt werden müssen, um Desinformation, Verschwörungstheorien und fatalen Rückschlüssen daraus entgegenzuwirken", sagte die CDU-Politikerin in einer Video-Ansprache bei einem virtuellen Gipfel der "Open Government Partnership" für transparente Regierungsführung, einer Nebenveranstaltung der UN-Generaldebatte in New York. Bei staatlichen Maßnahmen müsse abgewogen werden, ob diese zielführend und verhältnismäßig seien und ob es bessere Maßnahmen gebe. Zeitweilige Pandemie-bedingte Einschränkungen des Lebens müssten sehr gut begründet sein. Zudem betonte Merkel die Notwendigkeit der internationalen Zusammenarbeit. Es gelte, multilaterale Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation WHO zu stärken.
Niedersachsens Wirtschaft während Corona-Pandemie geschrumpft
Das niedersächsische Landesamt für Statistik spricht von einem "dramatischen Einbruch": Die Wirtschaftsleistung des Bundeslandes sei im ersten Halbjahr 2020 deutlich geschrumpft. Hauptgrund für den Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 7,3 Prozent dürften die Auswirkungen der Corona-Pandemie sein, so
das Landesamt.
Wonnemar"-Mutterkonzern meldet Insolvenz an
Die InterSPA-Gruppe, Mutterfirma des Freizeit- und Spaßbades "Wonnemar" in Wismar, hat einen Insolvenzantrag in sogenannter Eigenverantwortung gestellt. Zu ihr gehört auch ein benachbartes Hotel in Wismar. In der Hansestadt soll es keine Einschränkungen für den Badebetrieb geben, wie ein Sprecher des Unternehmens sagte. Man sei durch die wegen der Corona-Pandemie notwendige mehr als drei Monate dauernde Schließung in die schwierige Lage gekommen. Die rund 120 Mitarbeiter des "Wonnemar" und des Hotels bekommen demnach ihren vollen Lohn vorerst weiter. Er wird in den nächsten drei Monaten von der Bundesagentur für Arbeit übernommen.
Neue Sorgen im Landkreis Cloppenburg
Im Landkreis Cloppenburg, wo die Fallzahlen den Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen seit dem vergangenen Freitag überschritten hatten, ist der Wert am Donnerstag wieder auf 49,8 gesunken. Der Kreis meldete allerdings am Nachmittag 22 neue Infektionen, auch in bisher kaum betroffenen Gemeinden. Die Zahl aktueller Corona-Fälle stieg damit auf 191, der bislang höchste Wert im Kreis seit Beginn der Epidemie. Der Landkreis beobachte diese Entwicklung mit Sorge, hieße es. Setze sich der Trend fort, werde die Verwaltung Maßnahmen ergreifen, die das ganze Kreisgebiet umfassen. Beschränkungen galten bisher nur in einigen Gemeinden.
Niedersachsen: 200 Corona-Patienten im Krankenhaus
Die erhöhten Corona-Infektionszahlen in Niedersachsen führen nun auch zu einem langsamen Wiederanstieg der Zahl von Erkrankten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen. Heute lag die Patientenzahl bei 204, wie das Sozialministerium mitteilte. Am Dienstag hatte der Wert erstmals seit dem Wiederanstieg der Infektionen über 200 gelegen, am Donnerstag vor einer Woche waren es 162 Patienten und vor drei Wochen noch 127 Patienten. "Wir gehen derzeit über dünnes Eis", sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) bei einem Podiumsgespräch. Weil appellierte an gesellschaftlichen Zusammenhalt und Verantwortung als wesentliche Erfolgsfaktoren zur Bewältigung der Pandemie.
Schweriner Martensmarkt wegen Pandemie abgesagt
Der Schweriner Martensmarkt kann wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht stattfinden. Die geltenden Corona-Abstands- und Hygieneregeln könnten bei dem Fest nicht eingehalten werden, teilte die Stadt mit. Der Markt hätte vom 6. bis 8. November stattfinden sollen. Die Landeshauptstadt kündigte zudem an, die Welterbe-Tagung in diesem Jahr auszusetzen, da die Referenten zum Teil aus dem Ausland anreisen sollten. Auf eine Ausschreibung zur Ehrung ehrenamtlich Engagierter soll ebenfalls in diesem Jahr verzichtet werden. Eine Ausschreibung für einen Preis für Integration und Menschlichkeit wird den Angaben zufolge ins kommende Jahr verschoben.
Bar "Katze" im Hamburger Schanzenviertel hat wieder geöffnet
Knapp zwei Wochen nach ihrer Schließung wegen eines Corona-Ausbruchs hat die Hamburger Bar "Katze" wieder geöffnet. Barbetreiber Detlef Brunkhorst sagte, alle Mitarbeiter seien noch einmal sensibilisiert worden, eigenverantwortlich auf die Einhaltung des Hygienekonzepts hinzuwirken. Es gelte eine generelle Maskenpflicht auch hinter dem Tresen. In der Bar im Schanzenviertel hatten infizierte Mitarbeiter auch Gäste angesteckt. Rund 600 Menschen galten als gefährdet und waren größtenteils vom Gesundheitsamt in Quarantäne geschickt worden. Rund 100 Gäste hatten falsche Angaben in den Kontaktlisten gemacht. Insgesamt wurden 13 Infektionen nachgewiesen.
Tierärztliche Hochschule sucht Testpersonen für Spürhund-Forschung
Die ersten Versuche waren vielversprechend, nun geht die Foschung weiter: Für ihre Arbeit mit potenziellen Corona-Spürhunden sucht die Tierärztliche Hochschule Hannover freiwillige Testpersonen. In Frage kommen Infizierte mit und ohne Symptomen und sowie Menschen mit Atemwegserkrankungen anderer Ursache. Mit ihren Speichelproben soll unter anderem herausgefunden werden, ob die speziell geschulten Spürhunde Covid-19 auch von anderen Coronaviren unterscheiden können.
Acht Corona-Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Mecklenburg-Vorpommern hat acht neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Die Gesamtzahl der Fälle im Nordosten steigt damit auf 1.145.
Erste Tarifrunde bei Airbus ergebnislos vertagt
Die Gewerkschaft IG Metall und das Management des von der Corona-Krise stark betroffenen Flugzeugbauers Airbus haben die erste Runde der Tarifverhandlungen zur Rettung von Arbeitsplätzen ergebnislos beendet. Als neuer Termin sei der 2. Oktober vereinbart worden, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Carsten Bremer. Die Gewerkschaft habe bei der ersten Verhandlungsrunde ihre Forderungen vorgestellt und begründet. Die Stimmung sei ganz gut gewesen. Ein Airbus-Sprecher bezeichnete die Atmosphäre als "konstruktiv". Bisherigen Plänen zufolge will Airbus weltweit 15.000 Stellen streichen, davon rund 3.000 in Norddeutschland.
Land Niedersachsen will Künstlerinnen und Künstler unterstützen
Angesichts von Einnahmeverlusten bei Künstlerinnen und Künstlern wegen der Corona-Pandemie stellt das Land Niedersachsen Finanzhilfen in Aussicht. Bis zu zehn Millionen Euro stünden dafür zur Verfügung, teilte das Ministerium für Wissenschaft und Kultur in Hannover mit. "Unser Ziel ist es, kulturelle Aktivitäten Solo-Selbstständiger in einem möglichst unbürokratischen Verfahren in den kommenden Monaten zu fördern", sagte Kulturminister Björn Thümler (CDU). Gefördert werden zum Beispiel Veranstaltungen aller künstlerischen Formate und Sparten. Die Kosten für das Engagement der Solo-Selbstständigen können zu 100 Prozent über die Förderung abgedeckt werden. Auch in der kulturellen Bildung soll es eine Förderung für Solo-Selbstständige geben. Hier sollen Vertragsabschlüsse mit 60 Prozent gefördert werden.
Rettungsringe gegen Corona-Geldnot beim Hamburger Michel
Die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis hat die Corona-Pandemie besonders schwer erwischt, denn sie ist auch Konzertbühne und Touristenattraktion. Die im Juni gestartete "Aktion Rettungsringe" hat mit prominenter Hilfe bislang 195.000 Euro eingebracht.
Grünes Licht für Spiel Osnabrück-Hannover vor Fans
Trotz steigender Corona-Zahlen darf das Niedersachsen-Duell der 2. Fußball-Bundesliga zwischen dem VfL Osnabrück und Hannover 96 vor Fans ausgetragen werden. Die zuständigen Behörden hätten Grünes Licht für die Wiederzulassung von Zuschauern im Stadion an der Bremer Brücke gegeben.
Hamburger Senat will mehr Hilfe für Solo-Selbstständige
Rot-Grün in Hamburg setzt sich für einen verbesserten Zugang von Solo-Selbstständigen zur Corona-Überbrückungshilfe des Bundes ein. So sollten künftig nicht nur Betriebs-, sondern auch Lebenshaltungskosten bei der Förderung berücksichtigt werden, heißt es in einem gemeinsamen Antrag der Regierungsfraktionen für die Bürgerschaftssitzung in der kommenden Woche. Zudem solle sich der Senat dafür einsetzen, dass ein längerer Vergleichszeitraum für Pandemie-begründete Umsatzeinbußen angesetzt wird. Zu hohe Hürden hätten bislang dazu geführt, dass nur ein Bruchteil der zur Verfügung stehenden 25 Milliarden Euro abgerufen worden sei. Mit einer Härtefallregelung soll darüber hinaus sichergestellt werden, dass der Förderzeitraum für von Corona besonders betroffene Branchen über drei Monate hinaus verlängert werden kann.
SPD in Schleswig-Holstein fordert mehr Schulbusse
Zum Schutz vor einer Corona-Infektion von Schülern hat die SPD im Kieler Landtag mehr Schulbusse gefordert. Was bringe der Unterricht in Kohorten, wenn der Schulbus auf dem Land nur einmal am Morgen fahre, sagte ihr Verkehrsexperte Kai Vogel im Parlament. "Eng an eng steht man in den Bussen." Weil sie teilweise Schulwege von mehr als 20 Kilometern hätten, seien viele Schüler auf Fahrten mit diesem Verkehrsmittel angewiesen.
Glawe: Bevölkerung steht zu den Maßnahmen in MV
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hat das Vorgehen der Landesregierung in der Corona-Krise gegen Kritik verteidigt: "Die große Mehrheit steht zu den Maßnahmen", sagte er im Landtag in Schwerin. Auch dank der zum Teil gravierenden Schutzvorkehrungen wie den zeitweiligen Reise- und Kontaktverboten sei Mecklenburg-Vorpommern bislang vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Glawe reagierte damit auf einen Antrag der oppositionellen AfD zur Aufhebung aller Corona bedingten Verbote, der aber von den anderen Fraktionen entschieden abgelehnt wurde. Linksfraktionschefin Simone Oldenburg war der AfD vor, mit ihrer Forderung das Schutzbedürfnis besonders gefährdeter Menschen zu negieren. "Sie setzen das Leben anderer aufs Spiel", sagte sie. Julian Barlen von der SPD-Fraktion nannte die immer wieder angepassten Regeln angemessen und verhältnismäßig.
Schleswig-Holsteins Wirtschaft hat Krise vergleichsweise gut überstanden
Schleswig-Holsteins Wirtschaft hat die Corona-Krise im Vergleich zu allen anderen Bundesländern bisher noch am besten verkraftet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,0 Prozent zurück beziehungsweise preisbereinigt um 3,8 Prozent, wie das Statistikamt Nord in Kiel mitteilte. Deutschlandweit schrumpfte das BIP um 4,2 Prozent beziehungsweise preisbereinigt um 6,6 Prozent. Dass Schleswig-Holstein die Krise relativ gut verkraftet hat, führte Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) darauf zurück, dass Schleswig-Holstein weniger Industrie und weniger verarbeitendes Gewerbe hat. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaft ist preisbereinigt um 5,2 Prozent gesunken, die in Hamburg um 6,6 Prozent und die in Niedersachsen um 7,3 Prozent.
Rostocker Schule nimmt Regelbetrieb wieder auf
Die Rostocker Hundertwasser-Gesamtschule nimmt nach den Corona-Fällen vom Montag an wieder den Regelbetrieb auf. Mit Ablauf des Freitags ende grundsätzlich die Quarantäne für Schüler, Lehrer und weitere Mitarbeiter der Schule, teilte die Stadt mit. "Dieses gilt ausdrücklich nicht für Personen, die positiv auf das Virus getestet wurden. Hier wurden durch das Gesundheitsamt individuelle Festlegungen getroffen", sagte Rostocks Sozialsenator Steffen Bockhahn (Linke). Aus der Quarantäne könne nach einem positiven Befund nur entlassen werden, wer wenigstens 48 Stunden ohne Symptome sei.
Jedes zweite EU-Land nun teilweise Risikogebiet
Spanien, etliche Teile Frankreichs und nun auch noch unter anderem die dänische Region Hovedstaden um Kopenhagen (29 Kommunen) und Kopenhagen selbst: alles Risikogebiete. Was bedeutet das für einen möglichen Urlaub und welche Ausweichmöglichkeiten gibt es? Hier ein Überblick:
Corona lässt Etat von Nordkirche schrumpfen
Durch die Corona-Pandemie steht die Nordkirche vor noch größeren Herausforderungen als bisher. Die Kirchensteuern brechen nach Schätzungen der Nordkirche in diesem Jahr um 66 Millionen Euro ein und reißen ein Loch in den Etat.
Skiurlaub in Österreich ohne Party
In Österreich wird es im kommenden Winter in den Skigebieten kein Après-Ski in seiner bisherigen Form geben. "Skivergnügen ja, aber ohne Après-Ski", sagte Kanzler Sebastian Kurz. Ziel sei es, einen sicheren Wintertourismus zu ermöglichen. In Gondeln müsse zudem ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden und in Lokalen darf nur an Tischen gegessen und getrunken werden.
62 Neuinfektionen in Hamburg registriert
Die Hamburger Behörden haben im Vergleich zum Vortag 62 weitere Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Gesamtzahl der Menschen in Hamburg, die sich seit Beginn der Pandemie infiziert haben auf 7.430, von denen schätzungsweise 6.400 die Infektion aber bereits überstanden haben.
Corona-Fall in Tagespflege in Boizenburg
In einer Tagespflege-Einrichtung in Boizenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ist ein Senior positiv auf das Coronavirus getestet worden. Vorsorglich seien deshalb 13 Tagesgäste und vier Mitarbeiter der Tagespflege in Quarantäne geschickt worden, teilte der Landkreis mit. Die Kontaktpersonen sollen nun getestet werden.
161 Neuinfektionen in Niedersachsen registriert
In Niedersachsen haben die Behörden im Vergleich zum Vortag 161 neue Fälle an Corona-Infektionen bestätigt. Die meisten Neuinfektionen gibt es demnach in der Region Hannover (plus 37), Osnabrück (plus 15) sowie Rotenburg (Wümme) und Cloppenburg (je plus 11).
Bundesweit Millionenschaden durch Missbrauch von Kurzarbeitergeld
Laut Bundesregierung ist durch den Missbrauch von Kurzarbeitergeld in der Corona-Krise ein Millionenschaden entstanden. In der Antwort auf eine Anfrage der FDP-Fraktion heißt es, die Bundesagentur für Arbeit habe in den vergangenen Monaten 2.100 Fälle erfasst, die auf möglichen Leistungsmissbrauch hindeuten. Ein konkreter Verdacht liegt demnach aktuell in 21 Fällen vor. Die Bundesagentur habe die Strafverfolgungsbehörden eingeschaltet. Bislang sei ein finanzieller Schaden von 6,3 Millionen Euro bekannt geworden. Die staatlichen Gesamtausgaben für die Kurzarbeit und die Erstattung von Sozialbeiträgen lag bis August bei 14,3 Milliarden Euro.
Fridays for Future in Hamburg: Nur noch 2.000 Demonstranten zugelassen
Statt der ursprünglich geplanten 10.000 Demonstranten sollen morgen bei der Fridays for Future-Demo in Hamburg nur noch 2.000 Menschen auf die Straße gehen dürfen. Entsprechende Auflagen habe die Sozialbehörde angesichts der Corona-Pandemie erteilt, erklärte der Sprecher der Jugendorganisation, Florian König. Außerdem solle auf die geplante Abschlusskundgebung in der Ludwig-Erhard-Straße verzichtet werden. Fridays for Future wollte beim sechsten globalen Klimastreik in drei Demonstrationszügen zur Abschlusskundgebung ziehen. Nun wolle die Sozialbehörde nur noch zwei Züge mit jeweils maximal 1.000 Teilnehmern zulassen. "Die kurzfristige Intervention der Sozialbehörde ist für uns nicht nachvollziehbar", sagte König.
Bundesweit 2.143 neue Infektionen
Wiederholt liegt die Zahl der neuen Corona-Infektionen in Deutschland über der Schwelle von 2.000. Seit gestern kamen 2.143 Fälle hinzu, wie das Robert Koch-Institut (RKI) heute Morgen bekannt gab. Am Sonnabend war mit 2.297 neuen Corona-Infektionen der höchste Wert seit April erreicht worden. Allerdings hatte damals die Zahl der Tests noch deutlich niedriger gelegen. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich nach RKI-Angaben 278.070 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, die Zahl der Toten liegt bei 9.428. Das sind 19 mehr als am Vortag.
42 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein gibt es 42 neue Coronavirus-Fälle. Damit sind nun 4.540 Infektionen bestätigt. Die meisten neuen Fälle wurden aus den Kreisen Stormarn und Pinneberg gemeldet. Etwa 4.100 Menschen gelten als genesen.
Clubs in MV dürfen öffnen - doch keiner tut es
Diskotheken in Mecklenburg-Vorpommern haben trotz der Lockerung für sie weiterhin geschlossen. "Seitdem hat kein Club aufgemacht", sagt Rainer Lemmer, Verbandsvorsitzender des Kulturwerks Mecklenburg-Vorpommern. Mit den Auflagen könnten je nach Club rund 20 Prozent der ursprünglichen Kapazitäten genutzt werden - nach Lemmers Worten zu wenig, damit sich das rechnen würde. "Im Jahresmittel müssen die Clubs etwa zu 60 Prozent ausgelastet sein, damit sie sich rentieren." Nach monatelangen Schließungen wegen der Corona-Pandemie dürfen Clubs und Diskotheken im Nordosten seit dem 4. September wieder öffnen. Jedoch darf dort nicht getanzt werden. Inhaber dürfen als Gaststätte öffnen und ebenfalls Veranstaltungen durchführen. "Wenn Menschen in die Kneipe gehen wollen, gehen sie in die Kneipe, nicht in einen Club", sagt Lemmer. Clubs hätten ein ganz anderes Ambiente.
Filmfest Hamburg startet in der Corona-Version
Mit einem kompakten Programm von 76 Filmen bietet das Filmfest Hamburg von heute an einen Einblick auf das Filmschaffen weltweit. Es wird eines der ersten größeren deutschen Filmfestivals seit Beginn der Corona-Pandemie sein. In fünf Hamburger Kinos sind die Produktionen zu sehen. Aufgrund der Corona-Platzbeschränkungen in den Kinos werden für einige Produktionen auch Streamingtickets beim "Streamfest Hamburg" angeboten.
Tarifverhandlungen bei Airbus starten
Der von der Corona-Krise stark betroffene Flugzeughersteller Airbus und die Gewerkschaft IG Metall starten heute ihre Tarifverhandlungen. Bisherigen Plänen zufolge will Airbus weltweit 15.000 Stellen streichen, rund 3.000 davon in Norddeutschland. In Hamburg inklusive Buxtehude und Fuhlsbüttel sollen es Firmenangaben zufolge 2.325 Arbeitsplätze sein, in Bremen 445, in Stade 365 und an weiteren Standorten etwa 40. Die IG Metall will das verhindern und hat bereits mit einem Aktionstag gegen drohende Kündigungen protestiert. Die Gewerkschaft setzt zur Bewältigung der Krise auf Kurzarbeit und eine Vier-Tage-Woche mit Aufstockung. Vor den Verhandlungen heute in Hamburg ist eine Protestaktion von Auszubildenden geplant.
Briefe für einsame Rentner in der Corona-Zeit
Mit dem Projekt "Briefmöwen" wollen Flensburger Studierende in Corona-Zeiten der Einsamkeit von Senioren entgegenwirken. Die Idee kommt gut an - auch außerhalb Flensburgs.
Leseempfehlung: Der NDR Corona-Newsletter
Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie auch in diesen unruhigen Zeiten auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages, erklären neue Erkenntnisse der Wissenschaft und geben Tipps, wie sich das Leben auch unter dem Motto "Abstand halten" bewerkstelligen lässt.
Weitere EU-Regionen zu Risikogebieten erklärt
Die Bundesregierung hat weitere Regionen in Europa zu Corona-Risikogebieten erklärt. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) mitteilte, sind von der Einstufung nun unter anderem fast das gesamte Gebiet Tschechiens, das österreichische Bundesland Vorarlberg, die Provinz Utrecht in den Niederlanden und die dänische Region Hovedstaden mit der Hauptstadt Kopenhagen betroffen. Außerdem sprach das Auswärtige Amt unter anderem Reisewarnungen für die portugiesische Hauptstadt Lissabon sowie die französischen Regionen Normandie und Bretagne aus. In Deutschland müssen sich Rückkehrer aus Risikogebieten auf Corona testen lassen, wenn sie kein aktuelles negatives Testergebnis vorweisen können. Bis das Ergebnis vorliegt, müssen sie in Quarantäne.
Corona in den Landesmagazinen von gestern Abend
Gestern Abend haben die NDR Landesmagazine in mehreren Berichten über Aspekte der Corona-Pandemie berichtet. Hier finden Sie eine Übersicht:
NDR.de Live-Ticker am Donnerstag startet
Moin! Wir berichten heute wieder im NDR.de Live-Ticker über die Folgen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland - mit Nachrichten sowie Inhalten aus dem NDR Fernseh- und Hörfunkprogramm.
Gestern bestätigten die Gesundheitsbehörden 203 Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen, 78 in Hamburg, 38 in Schleswig-Holstein, zwölf in Bremen und sieben in Mecklenburg-Vorpommern.
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