VfL Osnabrück gegen Hannover 96 vor 3.200 Fans
Die Fans dürfen zurück an die Bremer Brücke: Der VfL Osnabrück empfängt heute (18.30 Uhr/im NDR Livecenter) zum Niedersachsenduell Hannover 96 - und das vor rund 3.200 Zuschauern. Die Stadt hat am Donnerstag grünes Licht für das Hygiene- und Zuschauerkonzept gegeben. "Nach aktueller Verordnung und Bewertung des Pandemiegeschehens spricht nichts dagegen, dass die Partie vor Zuschauern ausgetragen werden kann", sagte Katharina Pötter, Chefin des Corona-Krisenstabs der Stadt Osnabrück. Oberbürgermeister Wolfgang Griesert betonte: "Fußball lebt von Emotionen, erst recht an der Bremer Brücke gegen den Verein aus der Landeshauptstadt."
Niedersachsen hatte am Vortag entschieden, dass die Kapazität von Stadien und Sporthallen im Land in den nächsten sechs Wochen grundsätzlich wieder zu 20 Prozent genutzt werden darf. Auf der anderen Seite ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Osnabrück zuletzt wieder so gestiegen, dass die Stadt den Krisenstab reaktivierte.
96-Coach Kocak nimmt die Favoritenrolle an
Kaum ein Team im deutschen Profifußball hat offenbar so unter den Geisterspielen gelitten wie der VfL. Die Mannschaft, noch trainiert von Daniel Thioune (jetzt HSV), war das schlechteste Team der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit. Allerdings gehört zur Wahrheit, dass auch vor der Corona-Pause nur noch wenig zusammenlief.
"Wir wissen, dass wir der Favorit sind. Das nehmen wir an. So selbstbewusst müssen wir sein. Wir wollen natürlich den maximalen Erfolg erreichen und haben auch maximale Vorfreude." 96-Trainer Kenan Kocak
Hannover geht als klarer Favorit in das Duell. Im Mai feierte 96 noch vor leeren Rängen einen 4:2-Erfolg. Allerdings taten sich die "Roten" lange schwer und drehten erst mit drei Toren (zweimal Marvin Ducksch, einmal Genki Haraguchi) in den letzten 15 Minuten das Spiel zu ihren Gunsten. Kocak erwartet aber ein anderes Spiel: "Sie haben sich gut verstärkt, haben einen neuen Trainer bekommen. Und haben auch eine klare Art von Fußball, wie sie ihn auf den Platz bringen wollen."
Osnabrück noch auf Suche nach der Form
Während Hannover mit einem 2:0-Erfolg gegen den KSC am vergangenen Sonnabend auch einen starken Start in die neue Saison hingelegt hat, sind die Osnabrücker noch auf Formsuche. Sie brachten zwar immerhin einen (glücklichen) Punkt von ihrer Auswärtsfahrt nach Fürth mit. Wie schon im DFB-Pokal beim SV Todesfelde (1:0) zeigten die Lila-Weißen aber erneut allenfalls phasenweise, was den Grote-Fußball ausmachen soll. Und gegen 96 wartet die wohl bisher schwierigste Aufgabe. Nicht nur Chefcoach Marco Grote weiß um die "hohe Qualität" im Kader des Kontrahenten und dessen hochgesteckte Ziele: "Sie wollen aufsteigen."
Debütiert bei Hannover Neuzugang Bijol?
Personell sieht es bei beiden Teams gut aus. Bei den Hannoveranern steht in Jaka Bijol sogar ein weiterer Neuzugang vor seinem ersten Pflichtspiel-Einsatz. Der 21 Jahre alte slowenische Nationalspieler absolvierte am Dienstag sein erstes Mannschaftstraining und soll das 96-Mittelfeld verstärken. "Wir werden uns einen Plan zurechtlegen, und dann schauen, ob Jaka in dem Moment passt. Oder ob er womöglich von der Bank kommt", erklärte Kocak. Ein zentrales Mittelfeld der "Roten" mit Bijol, Maik Frantz und Dominik Kaiser könnte das neue Prunkstück werden.