Todesfelde kämpft vergeblich - 0:1 gegen Osnabrück
77 Minuten durfte der SV Todesfelde auf die Sensation in der ersten Runde des DFB-Pokals hoffen - zumindest ein bisschen. So lange brauchte der VfL Osnabrück im Kreis Segeberg, um eine seiner Chancen zu nutzen. Der Fünftligist schaffte es allerdings über die komplette Spielzeit selbst nicht einmal, ernsthaft für Torgefahr zu sorgen. Dass es am Ende gegen den Zweitligisten beim 0:1 (0:0) blieb, war trotzdem der Lohn für nimmermüden Einsatz und die ganze Arbeit, die die Schleswig-Holsteiner auf sich genommen hatten, um als einer der wenigen Amateurclubs zu Hause antreten zu können. Die 500 Zuschauer, unter denen auch mit Fan-Schal Ministerpräsident Daniel Günther war, zollten ihrer Mannschaft trotz der Niederlage Respekt.
"Ich bin super stolz auf unsere Truppe. Ich denke, dass wir uns richtig teuer verkauft haben", betonte SVT-Trainer Sven Tramm. "Mir ist klar, dass nicht wirklich was nach vorne ging. Aber wir haben über 60, 70 Minuten hinten richtig gut gestanden. Das ist ganz, ganz große Klasse." Der neue VfL-Coach Marco Grote sagte: "Wir freuen uns, dass wir in der nächsten Pokalrunde sind. Todesfelde hat beim langen Spielstand von 0:0 dran geglaubt. Aber wir haben größtenteils die Ruhe behalten und verdient das entscheidende Tor gemacht."
VfL beginnt stark, Todesfelde kämpft sich rein
Eigentlich hätten die Osnabrücker schon sehr früh für klare Verhältnisse sorgen müssen. Aber Marc Heider zeigte deutlich, warum er in der vergangenen Saison kein Ligator geschossen hat. Freistehend schaffte es der Routinier gleich zweimal nicht, den Ball per Kopf im Tor unterzubringen (1./5.). Sebastian Kerk (11.) und Sebastian Klaas (16.) scheiterten am guten Torhüter Fabian Landvoigt.
Das Offensivspiel der Lila-Weißen, das das Markenzeichen des neuen Trainers werden soll, war sehr variabel. Neuzugang Kerk, Klaas und Bryan Henning rochierten viel. Zusammen mit den sehr hoch stehenden Außenverteidigern Bashkim Ajdini und Ken Reichel sorgten sie zudem für ein starkes Offensivpressing. Oftmals ging es den Todesfeldern, die sich meist tief in die eigene Hälfte zurückzogen, schlicht zu schnell.
Wann immer die Hausherren doch mal an den Ball kamen, versuchten sie, Morten Liebert in Szene zu setzen. Aber auch wenn es die einzige Sturmspitze aus allen Lagen mit Torschüssen versuchte, entstand keine Torgefahr. Die ging aber auch dem Zweitligisten zusehends verloren. Angeführt von Kapitän Luca Sixtus und dem kampfstarken Niklas Stehnck machten die Gastgeber die Räume sehr eng - und dem VfL fiel nichts mehr ein. Das 0:0 zur Pause hatten sich die Todesfelder redlich verdient.
Schuss zum Siegtreffer abgefälscht
Auch wenn das Spiel der Osnabrücker kaum besser wurde, geriet das Tor der Todesfelder nach der Pause doch einige Male in Gefahr. Die Einwechslungen von Niklas Schmidt, Etienne Amenyido und Christian Santos zahlten sich aus.
Nach einer Schmidt-Ecke köpfte Kerk knapp drüber (54.). Neun Minuten später setzte Schmidt Amenyido in Szene und der ließ den VfL jubeln - wenn auch nur kurz. Landvoigt und Sixtus klärten mit vereinten Kräften und in den Augen des Schiedsrichtergespanns noch auf der Linie (63.). Schiedsrichter Patrick Ittrich meinte es auch mit Cedric Szymczak gut, der David Blacha im Strafraum zu Fall brachte (70.). Wieder blieb die Pfeife stumm.
Eine der sehr wenigen schönen Kombinationen der Osnabrücker führte dann in der 77. Minute zum Siegtreffer. Santos leitete einen Pass vor dem Sechzehner mit der Hacke zu Klaas weiter. Der Schuss des Mittelfeldspielers wurde unhaltbar für Landvoigt zur Führung der Niedersachsen abgefälscht. Weil die immer müder werdenden Todesfelder nicht die zweite Luft bekamen, geriet der Sieg nicht mehr in Gefahr und Grote feierte ein zwar wenig inspiriertes, aber dafür erfolgreiches Pflichtspieldebüt für den VfL.