Coronavirus-Blog: Maskenpflicht bleibt in Bussen und Bahnen in MV
NDR.de hat Sie auch am Dienstag, 15. November 2022, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Mittwochmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- MV hält an Maskenpflicht in Bussen und Bahnen fest
- Studie: Ärmere Kinder häufiger mit Corona im Krankenhaus
- Debatte um Isolationspflicht: Hausärzteverband betont die Eigenverantwortung
- Recherche: Corona-Hilfen im Kultursektor ungerecht verteilt
- Lauterbach rechnet nicht mit gefährlicherer Variante im Winter
- Ärztekammer-Chef hält Abschaffung der Isolationspflicht für vertretbar
- Umfrage: Angst vor Corona sinkt
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 293,7 in Niedersachsen; 249,1 in Schleswig-Holstein; 182,7 in Hamburg, 294,6 in Mecklenburg-Vorpommern und 278,5 in Bremen
- RKI: Bundesweite Inzidenz bei 212
Coronavirus-Blog geht in die Nacht-Pause
Die Berichterstattung über die Auswirkungen der Pandemie endet für heute. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Interesse! Am Mittwochmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter. Schlafen Sie gut!
Isolationspflicht endet in Baden-Württemberg und Bayern
Von morgen an müssen sich Corona-Infizierte in Bayern und Baden-Württemberg nicht länger isolieren. "An die Stelle der Isolationspflicht treten verpflichtende Schutzmaßnahmen für positiv Getestete", sagte Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) heute. Für sie gelten fortan unter anderem eine Maskenpflicht sowie Betretungs- und Tätigkeitsverbote etwa in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Im benachbarten Baden-Württemberg gilt für Infizierte künftig eine fünftägige Maskenpflicht außerhalb der eigenen Wohnung, wie das Gesundheitsministerium in Stuttgart heute mitteilte. "Grundsätzlich gilt: Wer krank ist und Symptome hat, sollte wie bisher auch zu Hause bleiben und sich krankschreiben lassen", sagte Baden-Württembergs Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).
Die beiden Länder sowie Hessen und Schleswig-Holstein hatten vergangene Woche "zeitnah" neue Regelungen angekündigt. In Hessen ist der genaue Zeitpunkt für diesen Schritt noch offen. Zur Umsetzung sei eine neue Verordnung nötig, teilte eine Sprecherin des Sozialministeriums in Wiesbaden am Dienstag auf Anfrage mit. In Schleswig-Holstein soll die Isolationspflicht spätestens am Donnerstag entfallen. Das beschloss das Kabinett in Kiel heute.
Dänisches Institut rechnet mit stabiler Corona-Entwicklung im Winter
Führende Gesundheitsexperten in Dänemark gehen derzeit von einer rückläufigen bis stabilen Entwicklung der Corona-Pandemie in den kommenden Monaten aus. Eine Kombination aus Impfungen und früheren Infektionen sorge dafür, dass viele Däninnen und Dänen eine sogenannte Hybrid-Immunität erreicht hätten, teilte das staatliche Gesundheitsinstitut SSI heute mit. Dies schütze sowohl vor Infektionen als auch vor ernsthaften Krankheitsverläufen. "Insgesamt gesehen gibt das Hoffnung auf eine große Widerstandskraft gegen Covid-19 in dieser Wintersaison", schrieb das Institut. Wie lange diese Hybrid-Immunität vorhalte, lasse sich aber nur schwer einschätzen. Neue Varianten mit deutlich anderen Eigenschaften könnten den Pandemieverlauf verändern.
In Dänemark gibt es seit Februar keine Corona-Beschränkungen mehr. Deutschlands nördlichster Nachbar war zuvor mit einer zügigen Impfkampagne und vielen Tests gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgegangen. Während mittlerweile deutlich weniger getestet wird, wird eine erneute Booster-Impfung in diesem Herbst und Winter nur noch Menschen über 50 sowie bestimmten Risikogruppen empfohlen. Alle anderen können sich seit Dienstag aber gegen Bezahlung eine Auffrischimpfung etwa beim Hausarzt oder in Apotheken geben lassen.
Maskenpflicht bleibt in Bussen und Bahnen in MV
Mecklenburg-Vorpommern hält an der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr fest. Es sei zu früh für eine Abkehr von den Corona-Basisschutzmaßnahmen, erklärte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) heute nach der Kabinettssitzung. Die Ankündigungen einiger Bundesländer - darunter ist das benachbarte Schleswig-Holstein -, die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen möglicherweise nicht über das Jahresende hinaus zu verlängern, bezeichnete Drese als "unseriös". Wie die Infektionslage und die Lage in den Krankenhäusern Ende Dezember aussehen wird, könne heute keiner genau vorhersagen. Mecklenburg-Vorpommern befindet sich nach Worten der Ministerin derzeit zwischen zwei Corona-Wellen. "Durch die sich weiter ausbreitende BQ. 1.1-Variante ist in den kommenden Wochen mit einem erneuten Anstieg der Zahlen zu rechnen", so die Ministerin. Der Anstieg werde durch die kühlere Jahreszeit und die Tatsache, dass sich die Menschen vermehrt in Innenräumen aufhalten, an Fahrt gewinnen.
403 Neuinfektionen im Bundesland Bremen
Die Gesundheitsämter im Land Bremen haben 403 neue Corona-Infektionen registriert (Vortag: 195). 330 entfallen auf die Stadtgemeinde Bremen und 73 auf Bremerhaven. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Stadt Bremen bei 278,5, in Bremerhaven bei 272,1. Die Zahl der Todesfälle im Land Bremen seit Beginn der Pandemie ist um einen gestiegen auf 857.
1.220 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern - Inzidenz sinkt auf 294,6
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit Montag 1.220 neue Corona-Infektionen registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner liegt landesweit bei 294,6 (Vortag: 316,7). Die höchste Inzidenz hat die Stadt Rostock mit 353,6, die niedrigste der Landkreis Rostock mit 241,5.
Pflege beklagt katastrophale Umsetzung von Corona-Prämie
Eine katastrophale Umsetzung des Corona-Bonus in der Pflege hat der Bundesverband Pflegemanagement beklagt. Die angespannte Situation der beruflich Pflegenden habe sich mit der Ausschüttung des Bonus weiter zugespitzt, erklärte der Verband heute in Berlin. So seien vom Bundesgesundheitsminister keine klaren Auszahlungskriterien definiert worden; teilweise würden Beträge ausgezahlt, deren Höhe nicht nachvollzogen werden könne, heißt es. "Diese nicht nur wahrgenommene, sondern faktische Ungleichbehandlung und Ungerechtigkeit führt in den Teams vor Ort zu Konflikten unter den Pflegenden selbst, aber auch zwischen Pflegefachpersonen und der Unternehmensleitung", kritisiert der Verband, in dem Führungskräfte aus dem Bereich der Pflege zusammengeschlossen sind. "Im Ergebnis hat eine vermeintlich gut gemeinte Wertschätzung durch eine unprofessionelle Umsetzung zum endgültigen Bruch zwischen den Pflegenden und der Gesundheitspolitik in Deutschland geführt."
Der Verband forderte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und die Pflegebevollmächtigte Claudia Moll (beide SPD) auf, klare Kriterien vorzugeben und einen einheitlichen Bonus an alle Pflegenden auszuzahlen, die bisher nicht berücksichtigt wurden. Zudem müsse die Berufsgruppe der Pflegenden bei politischen Entscheidungen, die sie betreffen, stärker einbezogen werden. Als Beispiele nennt der Verband, dass Pflegefachkräfte in Krankenhäusern einen Bonus erhalten - allerdings nur in jenen 837 Krankenhäusern, auf deren Intensivstationen im Jahr 2021 mindestens zehn Corona-Patienten für jeweils mindestens 48 Stunden künstlich beatmet werden mussten. Krankenhäuser in denen Patienten hochaufwendig, aber ohne Beatmung versorgt wurden, fänden keine Berücksichtigung.
Ärmere Kinder häufiger mit Corona im Krankenhaus
Ein deutsches Forscherteam konnte zeigen: Sozioökonomisch benachteiligte Kinder waren häufiger mit einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus als Kinder aus besser gestellten Familien. Ergebnissen des Forschungsteams rund um den Düsseldorfer Medizinsoziologen Nico Dragano zufolge hatten Kinder von Langzeitarbeitslosen ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko, mit einer Corona-Infektion ins Krankenhaus zu kommen. Auch Kinder von Eltern mit Niedriglöhnen oder Arbeitslosengeld I waren offenbar stärker gefährdet.
Besonders deutlich war der Unterschied, wenn man auf die Stadtviertel schaute. Im Vergleich hatten Kinder in Vierteln mit geringem Durchschnittseinkommen oder dicht besiedelten Landkreisen ein bis zu dreifach höheres Hospitalisierungsrisiko im Vergleich zu Kindern, die in bessergestellten Vierteln oder Regionen wohnen. Die Forscher werteten einen Datensatz der AOK Rheinland von fast 700.000 Kindern bis Mitte 2021 aus, quer durch alle Altersgruppen, aus ganz verschiedenen sozialen Schichten. Dabei wurde das Wohnumfeld der Kinder betrachtet, wie in anderen Studien auch, aber auch die individuelle wirtschaftliche Situation der Familie.
Debatte um Isolationspflicht: Hausärzteverband betont die Eigenverantwortung
In der Debatte rund um ein mögliches Ende der Isolationspflicht in mehreren Bundesländern stellt der Deutsche Hausärzteverband vor allem die Eigenverantwortung der Menschen in den Mittelpunkt. "Ob es eine gesetzlich verankerte Isolationspflicht gibt oder nicht, ist eine politische Entscheidung. Aus medizinischer Sicht muss der Leitspruch lauten: Wer krank ist, bleibt konsequent zu Hause", sagte der Bundesvorsitzende Markus Beier der "Rheinischen Post". Die Erfahrungen aus den Praxen zeige, dass es die Ausnahme sei, dass ein Patient zwar einen positiven Schnelltest habe, aber keine Symptome aufweise. "Wenn also jeder mit Symptomen konsequent zu Hause bleibt, dann wird nur eine sehr kleine Zahl an Menschen von einer Änderung der Isolationspflicht auch praktisch betroffen sein."
Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg, Bayern und Hessen hatten am Freitag angekündigt, die generelle Isolationspflicht für positiv getestete Menschen aufzuheben. In diesen Ländern sollten "zeitnah" neue Regelungen in Kraft treten, die derzeit ausgearbeitet werden, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. Weitere Bundesländer dachten zuletzt darüber nach, andere lehnten einen solchen Schritt ab.
Werder-Trainer Werner positiv auf Corona getestet
Trainer Ole Werner von Werder Bremen ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das gab der Fußball-Bundesligist heute bekannt. Der 34-Jährige habe "leichte Symptome und befindet sich bereits in häuslicher Quarantäne", heißt es in der Mitteilung des Clubs. Werner wird den Bremern deshalb auch am Dienstagabend bei einem Freundschaftsspiel gegen den Oberligisten Heeslinger SC fehlen. Anders als die meisten Bundesliga-Clubs gab Werder seinen Spielern nicht gleich zu Beginn der WM-Pause frei, sondern wird in dieser Woche noch zwei Testspiele absolvieren.
Entwicklungsorganisationen fordern mehr Geld für Pandemie-Fonds
Entwicklungsorganisationen haben mehr Geld für den neu gegründeten globalen Pandemie-Fonds gefordert. Die vor dem Gipfel der Gruppe der großen Wirtschaftsnationen (G20) zugesagten 1,4 Milliarden US-Dollar seien völlig unzureichend, kritisierten Experten heute auf der indonesischen Insel Bali. Weltweit sind laut Weltgesundheitsorganisation und Weltbank vielmehr zehn Milliarden US-Dollar in den kommenden fünf Jahren nötig. Nachdem der Entwurf der Abschlusserklärung des G20-Gipfels bekannt geworden war, wurde auch bemängelt, dass den Entwicklungsländern demnach nicht ausreichend Mitsprache in dem Pandemie-Fonds gegeben werde. So sollen nur ihre "Perspektiven" aufgenommen werden, wie aus dem Entwurf hervorgeht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Die G20-Gesundheitsminister hatten den Fonds bei dem Gipfel auf Bali ins Leben gerufen. Dessen Mittel sollen zur Stärkung der Gesundheitssysteme und Schließung von Haushaltslücken über fünf Jahre dienen. 20 Länder und drei wohltätige Organisationen haben dafür 1,4 Milliarden US-Dollar zugesagt. Deutschland beteiligt sich mit 69 Millionen Euro.
Lauterbach berichtet von Morddrohungen gegen seine Kinder
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) muss nicht nur mit Morddrohungen gegen sich selbst leben, sondern ist auch besorgt um die Sicherheit seiner Familie. "Ich selbst werde immer noch bedroht, und auch für meine Kinder bekomme ich erschütternde Morddrohungen", sagte Lauterbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Sein Auto müsse er in einem Vorort von Köln parken und ohne Personenschutz könne er abends nicht vor die Tür gehen, sagte Lauterbach. Der Minister war in Zusammenhang mit seiner Politik in der Corona-Pandemie immer wieder von massiven Anfeindungen bis hin zu Morddrohungen betroffen. Zudem deckten Ermittler im Frühjahr eine staatsfeindliche Gruppierung auf, die als Teil eines Umsturzplans die Entführung Lauterbachs geplant haben sollen.
Studie: Mehr als jeder Dritte wechselt Job in der Corona-Krise
Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt nicht nur in Bezug auf die deutlichere Flexibilität der Betriebe beim Thema Homeoffice verändert. Einer repräsentativen Umfrage zufolge haben 26 Prozent der deutschen Berufstätigen während der Pandemie den Arbeitgeber gewechselt, weitere zehn Prozent haben intern im selben Unternehmen eine andere Tätigkeit begonnen. Bei den unter 30-Jährigen hat sogar jede und jeder Zweite gewechselt. Für die Studie "Arbeiten 2022" der Krankenkasse pronova BKK wurden im September 2022 rund 1.200 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab 18 Jahren befragt.
Die häufigsten Gründe für den Jobwechsel waren der Umfrage zufolge fehlende Aufstiegschancen (24 Prozent), mangelnde Wertschätzung und schlechte Bezahlung (je 23 Prozent). 22 Prozent hätten aus Überlastung und Stress die Stelle gewechselt. Insgesamt fühlten sich 84 Prozent im Arbeitsalltag gestresst, bei den unter 30-Jährigen seien es sogar 94 Prozent. Jeder und jede Fünfte mit neuem Tätigkeitsfeld führe das schlechte Arbeitsklima beim alten Posten als Grund an.
Umfrage: Angst vor Corona sinkt
Die Angst, an Corona zu erkranken, geht in Deutschland nach einer neuen Umfrage weiter zurück. In einer repräsentativen Studie des Forsa-Instituts zu den gefürchtetsten Krankheiten gaben 18 Prozent der Befragten an, dass sie vor Covid-19 am meisten Angst hätten. Das sind nur noch halb so viele wie im ersten Corona-Jahr 2020, als die Infektion für 37 Prozent die größte gesundheitliche Bedrohung gewesen war. Schon im vergangenen Jahr hatte Covid-19 bei nur noch 20 Prozent der Befragten besonders viel Furcht ausgelöst. Weitaus mehr Schrecken verbreiten nach wie vor Krebs (72 Prozent), Alzheimer (55) und schwere Unfälle (51). Die Umfrage erfolgte im Auftrag der Krankenkasse DAK-Gesundheit.
"Die Corona-Pandemie ist scheinbar für viele Menschen so alltäglich geworden, dass die Angst vor einer Infektion sinkt", teilte der Vorstandsvorsitzende der Krankenkasse, Andreas Storm, in einer Pressemitteilung mit. Unterschiede gibt es vor allem zwischen den einzelnen Altersklassen: Während sich bei den unter 30-Jährigen mehr als jeder Vierte vor dem Coronavirus fürchtet, ist es bei den 30- bis 44-Jährigen nur etwa jeder Achte. Zugleich halten sich 77 Prozent der unter 30-Jährigen an Schutzregeln, während es bei den über 60-Jährigen 85 Prozent sind. Für die Umfrage wurden laut DAK vom 31. Oktober bis 3. November 2022 bundesweit 1.005 Frauen und Männer ab 14 Jahren befragt.
Lauterbach rechnet nicht mit gefährlicherer Variante im Winter
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach rechnet in den bevorstehenden Wintermonaten nicht mit einem "Killervirus" in der Corona-Pandemie. "Die gute Nachricht ist, dass wir keine Anzeichen dafür sehen, dass eine Mutation auf uns zukommt, die gleichzeitig ansteckender und gefährlicher als die bisher bekannten Varianten ist", sagte der SPD-Politiker dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Es gebe aber im Gegenzug auch kein Indiz dafür, dass das Virus mit der Zeit immer ungefährlicher werde, sagte Lauterbach mit Verweis auf rund 1.000 Corona-Tote pro Woche. Das gute Wetter im Oktober habe zu einem flacheren Verlauf der Herbstwelle beigetragen. Mit den bevorstehenden Weihnachtsmärkten und dem Beginn der Fußball-WM sowie dem kälteren Wetter müsse man damit rechnen, dass die Fallzahlen bis Weihnachten wieder deutlich ansteigen werden, so Lauterbach. Das Virus bleibe "unberechenbar".
Ärztekammer-Chef hält Abschaffung der Isolationspflicht für vertretbar
Die Bundesärztekammer hält es für vertretbar, die Isolationspflicht für Corona-Infizierte abzuschaffen. Angesichts zurückgehender Infektionszahlen und überwiegend milden Krankheitsverläufen sei der Schritt "medizinisch vertretbar", sagte der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, der "Rheinischen Post". "Das zeigen auch Erfahrungen anderer europäischer Länder, die diesen Schritt bereits gegangen sind." Der Deutsche Hausärzteverband verwies auf die persönliche Verantwortung der Betroffenen.
Schleswig-Holstein, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen hatten am Freitag angekündigt, die Isolationspflicht für Corona-Infizierte zeitnah abzuschaffen. Reinhardt verwies darauf, dass Isolationspflichten "weitreichende freiheitseinschränkende Maßnahmen" seien, "die zum jetzigen Zeitpunkt unverhältnismäßig sind". Wünschenswert wäre es aus seiner Sicht aber, "wenn sich die Länder auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen einigen".
Recherche: Corona-Hilfen im Kultursektor ungerecht verteilt
Aktuelle Recherchen des Deutschlandfunks (DLF) Kultur weisen auf eine ungleiche Verteilung der staatlichen Corona-Finanzhilfen für Kultureinrichtungen hin. So hätten verschiedene Galerien und Kunstmessen mehrfach Gelder aus dem Hilfsprogramm "Neustart Kultur" bezogen, obwohl sie im ersten Pandemie-Jahr kaum wirtschaftliche Einbußen gehabt hätten, heißt es in einem Bericht des Senders. Für das Hilfspaket hatte die Bundesregierung im Februar vergangenen Jahres rund zwei Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Das Geld wurde größtenteils über Branchenverbände, Stiftungen, Vereine und Unternehmen ausgezahlt. Dem Bericht zufolge gingen mehr als 100 Millionen Euro davon in den Bereich der Bildenden Kunst, wo rund 30 Prozent von Unternehmen des kommerziellen Kunstmarkts beantragt worden seien, also etwa von Messen und Galerien. Zusätzlich hätten einige Kunstmessen ihren Ausstellern einen pauschalen Rabatt auf die Standmieten gewährt. Dieser wurde nach Angaben von DLF Kultur vom Staat erstattet und beläuft sich auf über zwölf Millionen Euro.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein liegt bei 249,1
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche in Schleswig-Holstein liegt nun bei 249,1, wie aus Daten der Landesmeldestelle hervorging. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 249,0 gelegen, in der Vorwoche betrug sie noch 353,1. Es wurden 2.039 Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden 15 weitere Todesfälle gemeldet.
Sieben-Tage-Inzidenz Niedersachsen sinkt auf 293,7
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in Niedersachsen liegt nun bei 293,7, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts hervorging. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 302 gelegen, in der Vorwoche betrug sie noch 447,5. Es wurden 5.988 Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden 16 weitere Todesfälle gemeldet.
Sieben-Tage-Inzidenz Hamburg liegt bei 182,7
Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche in Hamburg liegt nun bei 182,7, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts hervorging. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 171,9 gelegen, in der Vorwoche betrug sie noch 269,8. Es wurden 1.023 Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurde ein weiterer Todesfall gemeldet.
RKI: Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei 212
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz heute mit 212 angegeben. Gestern hatte der Wert der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche bei 216,7 und vor einer Woche bei 282,9 gelegen. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 47.179 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 61.063) und 219 Todesfälle (Vorwoche: 250) innerhalb eines Tages.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
Corona: Hamburgs ärmere Stadtteile härter betroffen
Eine Studie zeigt, wie das Risiko für eine Coronavirus-Infektion und der sozioökonomische Hintergrund von Menschen in den verschiedenen Stadtteilen von Hamburg zusammenhängen.
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Corona-Liveticker am Dienstag startet
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Auch heute - am Dienstag, 15. November 2022 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker wieder über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog von Montag nachlesen.