Coronavirus-Blog: Vierte Welle? Spahn zeigt sich optimistisch
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, 19. Juni 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Vierte Welle? Gesundheitsminister Spahn zeigt sich optimistisch
- Weniger als 1.000 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen
- Virologe Drosten: Delta-Variante wirklich ernst nehmen
- Virologe Streeck: Pandemie ist nicht zu Ende - Politik zu reaktiv
- Niedersachsen erlaubt größere private Treffen
- Sieben-Tage-Inzidenz im Bund erstmals seit September einstellig
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 24 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein, 52 in Niedersachsen, 33 in Hamburg, zwei in Mecklenburg-Vorpommern und sechs im Land Bremen
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreise
Corona-Blog macht Pause
Das Team von NDR.de wünscht Ihnen eine angenehme Nacht! Am Sonntagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland.
Hamburg: Alsterdampfer dürfen wieder fahren
Sieben Monate lang konnten die Alsterdampfer in Hamburg nicht ablegen. Nun geht es wieder los - aber mit den gebotenen Einschränkungen in der Corona-Pandemie.
Vierte Welle? Gesundheitsminister Spahn zeigt sich optimistisch
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach haben sich zuversichtlich über ein weiteres Abklingen der Corona-Pandemie geäußert. Voraussichtlich werde es nur noch eine kleine Corona-Welle geben, bei der sich die aggressivere Delta-Variante durchsetzen werde, sagten beide bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing. Spahn sagte, er gehe davon aus, dass auch diese Mutation durch niedrige Inzidenz-Werte eingedämmt werden könne.
EM-Spiel in München: Nur wenige Zuschauer tragen Masken
Obwohl die EM-Organisatoren in München angekündigt hatten, die Zuschauer auf den Rängen zum Tragen von Masken zu bewegen, haben nur wenige Fans die vorgeschriebenen FFP2-Masken aufgehabt. Wie schon beim ersten Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verfolgten Tausende Zuschauer die Partie gegen Portugal am Samstag ohne Maske, wie auf Fernsehbildern in der ersten Halbzeit erkennbar war. Im Kampf gegen das Coronavirus müssen Besucher während der ganzen Zeit im Münchner Stadion eine FFP2-Maske tragen. Die Polizei hatte beim ersten Spiel nach Angaben eines Sprechers festgestellt, "dass die überwiegende Mehrheit (etwa zwei Drittel) der anwesenden Zuschauer auf den Sitzplätzen keinen vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz trug".
Mecklenburg-Vorpommern: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 2,2
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden zwei neue Corona-Infektionen registriert. Das sind drei Fälle weniger als gestern und acht Neuinfektionen weniger als vor einer Woche. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 2,2.
Weniger als 1.000 Covid-19-Patienten auf Intensivstationen
Die Corona-Lage in Deutschland entspannt sich zunehmend. Die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen liegt das erste Mal seit dem 21. Oktober unter 1.000. Wie aus dem Intensivregister hervorgeht sind momentan 964 Betten Corona-bedingt belegt. Auf dem Höhepunkt der zweiten Infektionswelle wurden in Deutschland mehr als 5.700 Corona-Infizierte intensivmedizinisch behandelt.
Stiko-Chef Mertens kritisiert Drängen auf Kinderimpfung
Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat die politische Debatte um eine Massenimpfung von Kindern und Jugendlichen vor dem neuen Schuljahr kritisiert. Es sei bedauerlich, dass es zu einem politischen Thema geworden sei, noch bevor es eine Zulassung für einen Impfstoff gegeben habe, sagte Mertens heute auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin. "In dieser Phase ist die entscheidende Problematik, nämlich brauchen Kinder und Jugendliche diese Impfung, überhaupt nicht angesprochen worden." Infektionen bei dieser Altersgruppe verliefen sehr häufig asymptomatisch oder mild. Mertens sagte, es habe insgesamt 1.849 Fälle gegeben, bei denen es Einweisungen ins Krankenhaus gegeben habe. Von den Hospitalisierungen sei dann ein Prozent intensivmedizinisch behandelt worden. Die Schwere der Krankheitsverläufe steige aber in der Gruppe der über 60-jährigen stark an. "Wenn man damals, wie ursprünglich geplant, fünf Millionen Impfstoffdosen für Kinder beiseite gelegt hätte, dann wären das ja fünf Millionen Impfstoffdosen gewesen, die für die Impfung der Eltern gefehlt hätten", so Mertens. "Vieles von dem, was da auf der politischen Bühne vor der Zulassung schon diskutiert ist, hält eigentlich einer kritischen Betrachtung nicht stand."
Die Stiko hatte keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen gegen das Coronavirus nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen.
Spahn: Corona-Maßnahmen in Schulen noch länger
Corona-Maßnahmen in Schulen müssen nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) noch eine längere Zeit aufrechterhalten werden. "Wir werden nicht völlig ohne Schutzmaßnahmen wieder in den Schulbetrieb gehen können", sagte er heute bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing über die Zeit nach den Sommerferien. Im Herbst und Winter würden trotz derzeit sehr niedriger Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht oder auch Wechselunterricht notwendig sein. "Da setzen sich Millionen Menschen in Bewegung, die sich sonst nicht in Bewegungen setzen würden und begegnen sich", betonte Spahn. Das könne dann zu einer "Drehscheibe in die Haushalte hinein" werden. "Wir sollten dieses Mal die Sommerzeit besser nutzen."
Hamburg: Einige Kinos wieder offen
Ein erfrischender Ort bei der derzeitigen Hitze: Nach achteinhalb Monaten Pause haben in Hamburg die ersten Kinos nun wieder geöffnet. Die UCI Kinos an der Mundsburg, in Othmarschen und in Farmsen haben wieder auf, das Metropolis Kino in der Neustadt ebenfalls. Und auch das Studio Kino ist zurück - als erstes Programmkino in der Stadt. Zunächst startet das Studio Kino erstmal mit langen Vorschau-Wochenenden, an denen die wichtigsten Filme der nächsten Wochen und Monate gezeigt werden, bevor es dann in den Regulärbetrieb geht. Das alles für Genesene, Geimpfte oder negativ Getestete. Natürlich gelten auch weiterhin Corona-Auflagen, der Saal darf beispielsweise nur zur Hälfte gefüllt werden. Außerdem müssen Besucherinnen und Besucher durchgehend eine Maske tragen - auch am Platz.
Drosten: Delta-Variante wirklich ernst nehmen
Nach Einschätzung des Virologen Christian Drosten muss Deutschland die Delta-Variante in der Pandemie ernst nehmen. "Ich bin mittlerweile so weit, dass ich sage, wir sind hier jetzt im Rennen in Deutschland mit der Delta-Variante", sagte Drosten am Freitagabend auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin. "Wir müssen das ab jetzt wirklich ernst nehmen." Nach einer Analyse des Robert Koch-Instituts für die erste Juniwoche hatte sich der Anteil der Delta-Variante in Deutschland innerhalb von nur einer Woche auf sechs Prozent fast verdoppelt. In den Wochen zuvor stagnierte diese Mutante bundesweit eher um die zwei Prozent. Auch jetzt liegt sie noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau - allerdings im Rückblick. "Vom Gefühl her kann ich sagen, uns rufen immer mehr Leute an, die Ausbrüche beschreiben, immer mehr Labore", berichtete Drosten. Im Süden Dänemarks und in Schleswig-Holstein gebe es gerade ein Ausbruchsgeschehen. "Das erinnert mich an den Beginn der B.1.1.7-Epidemie in Deutschland, wo es genauso war", sagte der Virologe. Die ansteckendere Variante B.1.1.7., die 2020 in Großbritannien bekannt wurde, hatte Deutschland im Winter in die dritte Pandemiewelle getrieben.
33 neue Fälle in Hamburg - Inzidenzwert sinkt weiter
Nach Angaben der Sozialbehörde sind am Sonnabend 33 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 16 Neuinfektionen weniger als vor einer Woche und fünf mehr als am Freitag. Seit Beginn der Pandemie wurden laut Sozialbehörde insgesamt 77.098 Menschen in der Hansestadt positiv auf das Coronavirus getestet. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sank auf 11,6. Am Freitag lag der Inzidenzwert bei 12,4, am Freitag vor einer Woche bei 15,8.
Virologe Streeck: Pandemie ist nicht zu Ende - Politik zu reaktiv
Angesichts sinkender Corona-Fallzahlen hat der Bonner Virologe Hendrik Streeck vor Nachlässigkeit im Kampf gegen die Pandemie gewarnt. "Wir sind aus meiner Sicht immer noch zu reaktiv und nicht aktiv genug", sagte Streeck der "Fuldaer Zeitung". "Wir versäumen es, aus der Pandemie maximal zu lernen und uns auf Herbst und Winter vorzubereiten." Der Experte warb dafür, dass in einem interdisziplinären Pandemierat "schon jetzt vorwärts gedacht" werde. Dieser müsse in Planspielen durchspielen, "was im Herbst bei welchem Szenario zu tun ist". Streeck hält das schrittweise Vorgehen bei Lockerungen von Corona-Auflagen für angemessen. "Ich sehe es als richtig an, dass man in Babyschritten vorwärts geht und schaut, was verantwortbar ist und wie sich die Zahlen entwickeln." Man sei nicht am Ende der Pandemie. Dass die Fallzahlen derzeit zurückgehen, ist aus Streecks Sicht kein Erfolg der Corona-Politik in Bund und Ländern. Vielmehr hätten die zunehmenden Corona-Impfungen und andere Faktoren dazu beigetragen. Dabei dürfe die "Saisonalität der Corona-Viren" nicht unterschätzt werden.
Kinderhilfswerk: Flüchtlingskinder in Deutschland große Verlierer der Pandemie
Anlässlich des Weltflüchtlingstags am Sonntag hat das Deutsche Kinderhilfswerk die Vernachlässigung von Flüchtlingskindern in der Bundesrepublik während der Corona-Pandemie angeprangert. Die Präsidentin der Organisation, Anne Lütkes, sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", geflüchtete Kinder und Jugendliche zählten zu den großen Verlierern der Pandemie. Die Schließung von Kitas und Schulen habe bei ihnen vielfach dazu geführt, dass sie in ihrem Spracherwerb und auch schulisch weit zurückgeworfen wurden. Homeschooling ohne Hilfe der Eltern, oftmals ohne ausreichende Hard- und Software sowie ohne Internetzugang in einer Gemeinschaftsunterkunft funktioniere nicht, so Lütkes. In den politischen Diskussionen um Schul- und Kitaöffnungen seien Flüchtlingskinder und ihre Familien aber konsequent ausgeblendet worden.
Niederlande heben meiste Corona-Maßnahmen auf
Die Niederlande werden fast alle Corona-Maßnahmen aufheben. Ab dem 26. Juni gelte als zentrale Regel nur noch die Abstandsregel von 1,5 Meter, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitagabend in Den Haag. Veranstaltungen, bei denen kein Abstand eingehalten werden könne, seien möglich, wenn Besucher einen Test- oder Impfbeweis vorweisen. Das gelte auch für Sportwettkämpfe, Festivals, Gaststätten oder Theater. Auch die Maskenpflicht werde fast vollständig aufgehoben. "Das Ende der Krise ist in Sicht", sagte Rutte, mahnte aber weiter zur Vorsicht angesichts neuer Virusvarianten. Gerade die Delta-Variante greife auch in den Niederlanden um sich. Die Niederlande haben zur Zeit etwa 45 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner pro Woche. Über 50 Prozent der Einwohner haben zumindest eine Impfdosis erhalten. Etwa 28 Prozent sind vollständig geimpft.
Nach Corona-Pause: Wieder Flugbetrieb in Rostock-Laage
Mit einer Maschine nach Luxemburg am Nachmittag nimmt der Airport Rostock-Laage wieder am regulären europaweiten Flugbetrieb teil. Insgesamt stehen in diesem Sommer sieben Ziele im Flugplan. Der Flugverkehr in Laage war durch die Corona-Einschränkungen fast komplett zum Erliegen gekommen. Ursprünglich war vorgesehen, dass es im Frühjahr wieder regelmäßige Verbindungen geben soll, dann war der 1. Juni das Ziel. Beide Termine konnten aufgrund der Reisebeschränkungen nicht gehalten werden.
Bedford-Strohm fordert gerechte Verteilung der Pandemie-Kosten
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, dringt auf eine gerechte Verteilung der Kosten der Corona-Pandemie. In besonderer Weise zur Solidarität verpflichtet seien diejenigen Menschen, deren Vermögen in der Pandemie gewachsen sei, schrieb der bayerische Landesbischof in einem Beitrag für die Zeitung "Mannheimer Morgen". Die Zahl der Hochvermögenden sei weltweit und auch in Deutschland in der Corona-Zeit gestiegen, erklärte Bedford-Strohm. Der Boom an den Aktienmärkten, der die Vermögenszuwächse maßgeblich ermöglicht habe, gehe nicht zuletzt auf die aus Steuergeldern finanzierten direkten Unternehmenshilfen zurück. "Es war richtig, dass der Staat die Wirtschaft so massiv gestützt hat. Viele Arbeitsplätze wurden damit gerettet", schrieb er. Doch nun müssten auch die Kosten gerecht verteilt werden. Nach Schätzung der Weltbank seien durch die Pandemie mehr als 100 Millionen Menschen in absolute Armut gefallen.
Corona: Merkel mahnt zur Vorsicht bei Fußball-EM
Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht hohe Zuschauerzahlen bei der Fußball-EM angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus kritisch. "Wenn ich vollkommen besetzte Stadien sehe in anderen Ländern Europas, bin ich skeptisch, ob das die richtige Antwort auf die augenblickliche Situation ist", sagte Merkel am Freitag am Rande eines Treffens mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin. Merkel mahnte zu großer Vorsicht. Wegen sehr geringer Fallzahlen könne man Corona-Ausbrüche in Deutschland derzeit gut verfolgen und auch mit der Delta-Variante gut umgehen. Aber man dürfe nicht so tun, als wäre Corona vorbei - auch, weil es noch einen großen Teil nicht geimpfter Menschen gebe. Die Delta-Variante des Corona-Virus gilt als besonders ansteckend. Ihr Anteil an den sequenzierten Proben nimmt auch in Deutschland zu.
Niedersachsen: 52 Neuinfektionen, Inzidenz sinkt auf 5,2
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat heute 52 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet. Vor einer Woche waren es 78. Landesweit gab es laut RKI innerhalb eines Tages zwei weitere Todesfälle. Die Gesamtzahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt damit bei 5.726. Seit dem Beginn der Pandemie wurden in Niedersachsen 260.583 Infektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt im Landesdurchschnitt auf 5,2 Fälle je 100.000 Einwohner (5,8 am Vortag).
Wegen Delta-Variante: Lauterbach gegen EM-Spiele in London
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen London als Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft kritisiert. Es sei unvertretbar, dass in England Fußballspiele mit Zuschauern stattfänden, sagte der Politiker der Mediengruppe RTL/ntv. "Die Delta-Variante ist einfach zu gefährlich. Das ist eine Gefährdung der Bürger Englands und der Bürger Europas. Man müsste die Spiele in ein anderes europäisches Land verschieben", sagte Lauterbach. In Großbritannien breitet sich derzeit die in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus rapide aus und treibt trotz hoher Impfquote die Zahl der Neuinfektionen deutlich in die Höhe. Im Londoner Wembley-Stadion sind in der kommenden Woche zwei Achtelfinals (26. und 29. Juni) angesetzt, ehe dort am 6. und 7. Juli beide Halbfinalspiele und am 11. Juli das Endspiel steigen sollen.
Polizei löst Party im Hamburger Stadtpark auf
In Hamburg hat die Polizei in der Nacht eine Massenparty im Stadtpark aufgelöst. Etwa 4.000 Menschen hatten dort bei sommerlichen Temperaturen gefeiert. Nach Angaben eines Sprechers bildeten sich immer wieder große Gruppen, die sich nicht an die Corona-Regeln hielten. Die Beamten hätten vergeblich versucht, sie mit Scheinwerfern zu vertreiben. Deshalb sei entschieden worden, das Gelände zu räumen. Dabei seien die Polizisten von Einzelnen mit Flaschen beworfen worden. Zwei von ihnen wurden leicht verletzt und kamen vorsorglich in ein Krankenhaus. Sie wurden kurze Zeit später wieder entlassen. Es sei unklar, ob auch Besucher verletzt worden seien.
Weitere Menschenansammlungen habe es in der Nacht mit etwa 600 Feiernden in Altona auf dem Alma-Wartenberg-Platz gegeben. Auf dem Schulterblatt und in der Susannenstraße waren etwa 800 Menschen unterwegs. Auch an der Binnenalster versammelten sich bis zu 600 Menschen. Auf St. Pauli war mit 4.500 Personen in der Gastronomie und in den Straßen wieder viel los. Hier sei es jedoch zu keinen Zwischenfällen gekommen.
Vorerst keine weiteren Lockerungen in Hamburg
Der Hamburger Senat hat eine Entscheidung über weitere Corona-Lockerungen verschoben. Das teilte am Freitagabend ein Senatssprecher auf Anfrage von NDR 90,3 mit. Gründe nannte er nicht. Angekündigt war ursprünglich, dass noch am Freitag eine Entscheidung darüber fällt. Seit gestern muss in Hamburg im Freien keine Masken mehr getragen werden. Voraussetzung ist jedoch, dass genügend Abstand gehalten werden kann, wie der Senat am Donnerstag mitteilte. Die Maskenpflicht gelte im Freien nur noch etwa auf Wochenmärkten, in Warteschlangen vor Geschäften, Gaststätten sowie bei touristischen Stadtrundfahrten. In Innenräumen, bei religiösen Veranstaltungen, beim Einkaufen, in Kultureinrichtungen, bei Sportveranstaltungen und jeglichen anderen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen muss weiterhin eine medizinische Maske getragen werden - das gilt auch für Schulen.
Sieben-Tage-Inzidenz im Bund erstmals seit September einstellig
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1.108 Corona-Neuinfektionen gemeldet (Vortag 1.076; Vorwoche 1.911). Deutschlandweit wurden 99 neue Todesfälle verzeichnet, vor einer Woche waren es 129. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90.369 angegeben. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit 9,3 an. Diese fällt damit erstmal seit dem 13. September 2020 wieder in den einstelligen Bereich (Vortag: 10,3; Vorwoche: 18,3). Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,70 (Vortag: 0,72). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 70 weitere Menschen anstecken.
Niedersachsen erlaubt größere private Treffen
In Niedersachsen treten heute weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen in Kraft: In allen Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer konstanten Inzidenz unter 35 dürfen sich nun wieder bis zu zehn Personen aus bis zu zehn Haushalten treffen, wie Regierungssprecherin Anke Pörksen gestern ankündigte. Zusätzlich könnten noch vollständig Geimpfte, Genesene und Kinder unter 14 Jahren an solchen Treffen teilnehmen, ohne mitgezählt zu werden. Am Freitag lagen die Inzidenzen überall in Niedersachsen unter 20 - teilweise deutlich niedriger. Ab Montag sollen sich bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 10 bis zu 25 Menschen in Innenräumen treffen können, draußen bis zu 50. Noch mehr Personen dürfen dabei sein, wenn alle einen negativen Corona-Testnachweis haben. Außerdem soll es noch weitere Lockerungen in Niedersachsen geben.
24 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
Die Sieben-Tage-Inzidenz neu gemeldeter Corona-Infektionen ist in Schleswig-Holstein weiter gesunken. Der Wert je 100.000 Einwohner liegt jetzt bei 5,0. Gestern lag er bei 5,5 - am Sonnabend vor einer Woche bei 9,5. Es wurden 24 neue Fälle gemeldet. Ein weiterer Mensch starb in Schleswig-Holstein im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
Ausbreitung der Delta-Variante besorgt Virologen
Der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, geht davon aus, dass die besonders ansteckende Delta-Variante, die derzeit die Infektionszahlen in Großbritannien in die Höhe treibt, sich auch in Deutschland ausbreiten wird. Im Herbst werde sie die dominante Mutante sein. Markus Grill schätzt die Lage ein.
Gegner der Corona-Maßnahmen wollen in Hannover demonstrieren
Unterstützer der sogenannten Querdenken-Bewegung wollen heute erneut ihren Unmut über die Corona-Politik auf die Straße tragen. Auf dem Waterlooplatz in Hannover ist ab 14 Uhr eine Kundgebung angemeldet. Von dort soll ein Protestzug durch die Stadt führen. Die Polizei rechnet nach eigenen Angaben mit einer Teilnehmerzahl im unteren vierstelligen Bereich. Als Redner hat sich unter anderem der "Querdenken"-Gründer Michael Ballweg angekündigt. Teile der Bewegung werden vom Verfassungsschutz beobachtet, unter anderem, weil es Verbindungen zu rechtsextremistischen Organisationen gebe und teilweise Züge verfassungsfeindlichen Denkens.
Service: Aktuelle Corona-Zahlen per Postleitzahl-Suche
Sinken die Infektionszahlen weiter? Wie hoch ist die Impfquote bei Ihnen zu Hause? Über die Webseite von NDR.de können Sie die aktuellen Corona-Zahlen für Ihre Region abrufen. Geben Sie einfach Ihre Postleitzahl ein und erfahren Sie, wie es in Ihrem Landkreis aussieht.
NDR.de Corona-Live-Ticker am Sonnabend startet
Guten Morgen! NDR.de hält Sie auch heute, am Sonnabend, 19. Juni, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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