Coronavirus-Blog: Reiseanbieter holt Portugal-Urlauber zurück
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, 26. Juni 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Reiseveranstalter holt Urlauber aus Portugal zurück
- Spahn kündigt große Impfstoff-Lieferungen an
- Schwesig und Lauterbach für doppelte Testpflicht für Reiserückkehrer
- Polizeieinsatz in Hamburg: Keine Abstände bei unerlaubter Party
- Dänemark: Testpflicht nach Einreise entfällt
- 29 neue Corona-Fälle in Niedersachsen gemeldet, 14 in Schleswig-Holstein, 35 in Hamburg, 2 in Mecklenburg-Vorpommern und eine im Land Bremen
- RKI: Bundesweit 592 Neuinfektionen bestätigt - Inzidenz bei 5,9
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreise
Das war's für heute!
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit und melden uns morgen früh mit einem neuen Blog zurück. Schlafen Sie gut!
Impfung an Bord von Frachtschiffen in Hamburg
Ein mobiles Impfteam geht im Hamburger Hafen an Bord der großen Frachter und immunisiert die Crews. Das Hamburg Journal hat ihm bei der Arbeit über die Schulter gesehen.
Reiseveranstalter holt Urlauber aus Portugal zurück
Wegen der von Dienstag an geltenden Einstufung Portugals als Virusvariantengebiet will der deutsche Reiseanbieter Olimar mehrere Hundert Bundesbürger schnell zurückholen. Das Unternehmen aus Köln, das auf Portugal spezialisiert ist, habe seinen Gästen gleich nach der Mitteilung des Robert Koch-Instituts (RKI) eine rechtzeitige Rückkehr bis Montagabend angeboten, sagte ein Unternehmenssprecher am Abend. Nach Schätzungen des Deutschen Reiseverbandes DRV machen zurzeit etwa 1.000 Deutsche in Portugal Urlaub. "Es sind noch nicht so viele, weil Portugal erst seit Kurzem wieder leicht zugänglich ist", sagte eine DRV-Sprecherin. Das RKI hatte Portugal wegen der Ausbreitung der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus am Freitagabend zum Virusvariantengebiet erklärt - zunächst für zwei Wochen. Dies bedeutet ein umfangreiches Beförderungsverbot für Fluggesellschaften, Bus- und Bahnunternehmen. Sie dürfen Bundesbürger und Ausländer mit Wohnsitz in Deutschland aber zurückbringen.
Die Lufthansa betonte, es seien vorerst keine Änderungen bei Flügen von und nach Portugal geplant. Auf den Online-Portalen mehrerer Fluggesellschaften waren heute nur noch wenige Plätze in Maschinen am Sonntag und Montag von Portugal nach Deutschland angezeigt. Mit 1.604 neuen Corona-Ansteckungen binnen 24 Stunden wurde in Portugal am Freitag der höchste Wert seit Februar registriert. Die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner in 14 Tagen (14-Tage-Inzidenz) stieg auf 137,5. Nach Angaben der EU-Behörde ECDC ist das der höchste Wert aller 30 erfassten Länder. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt der Wert 25. In Lissabon macht die Delta-Variante bereits mehr als 70 Prozent aller neuen Fälle aus.
Experten: Auch Genesene sollten sich unbedingt impfen lassen
Eine Impfung für genesene Corona-Patienten ist nach Expertenaussagen auch bei hohem Antikörperlevel sinnvoll. Man könne davon ausgehen, dass in sechs Monaten in der Regel ein sehr guter Schutz bei allen Menschen vorhanden sei, die Covid-19 durchgemacht hätten, allerdings falle die Entwicklung unterschiedlich aus, sagte der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, in einer Diskussionsrunde heute in Berlin. "Es gibt Personen, bei denen es relativ niedrige Werte anfänglich gibt und die dann auch relativ schnell abfallen, bei anderen Personen ist das anders." Es sei im Detail noch nicht ganz klar, was genau vor Covid-19 schütze. "Deswegen würde ich davon abraten, mich einfach nur an dem Antikörperlevel zu orientieren." Mit einer einmaligen Impfung nach der Genesung sei sichergestellt, dass auch ein voller Schutz da sei. "Es kann Menschen geben, die haben Antikörper im Blut, aber diese Antikörper schützen gar nicht", sagte der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler. Andere hätten einen Schutz, obwohl keine Antikörper bei ihnen nachzuweisen seien. Geimpfte Genesene hätten in jedem Fall einen wirklich sehr guten Immunschutz. Aus der Anzahl der Antikörper lasse sich noch nicht sagen, wie gut oder schlecht der Schutz sei, sagte auch der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens. "Wir wissen aus Studien ganz gut, dass da eine Impfung ausreicht", betonte er mit Blick auf Genesene. Eine zweite bringe keinen zusätzlichen Nutzen.
Eine Infektion in Bremen - Inzidenz sinkt
Im Bundesland Bremen gibt es seit gestern eine gemeldete Corona-Neuinfektion - und zwar in der Stadt Bremen. Wie Radio Bremen online berichtete, wurden vor einer Woche noch sechs Neuerkrankte in der Stadt Bremen und keine in Bremerhaven gemeldet. Die Inzidenz in Bremerhaven liegt damit weiterhin bei 0,0. In Bremen geht die Inzidenz von 9,1 auf 8,6 zurück.
Zwei neue Fälle im Nordosten, Inzidenz unverändert
Das Landesamt für Gesundheit und Soziales hat für Mecklenburg-Vorpommern heute zwei neue Corona-Infektionen gemeldet. Das sind zehn weniger als am Freitag und genauso viele wie heute vor einer Woche, wie das Amt mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt somit bei 2,1. Vor einer Woche lag sie bei 2,2. In den Regionen reicht die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen von 0,0 im Landkreis Vorpommern-Greifswald bis 4,7 im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Das Amt meldete keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Aktuell liegen 19 Menschen mit Covid-19 im Krankenhaus, 9 davon auf der Intensivstation. Dies ist keine Veränderung zum Vortag.
MV schenkt Vietnam 100.000 Schnelltests
Mecklenburg-Vorpommern stellt Vietnam 100.000 Corona-Schnelltests zur Verfügung. Die Antigen-Tests aus dem Landesbestand seien am Freitag mit dem Flugzeug in das asiatische Land geliefert worden, teilte die Staatskanzlei in Schwerin heute mit. "Wir haben traditionell sehr gute Kontakte zu Vietnam", erklärte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). "Als Deutschland im Frühjahr 2020 bei Ausbruch der Corona-Pandemie dringend nach Schutzkleidung suchte, hat Vietnam als Zeichen der Solidarität Deutschland 100.000 Masken kostenfrei zur Verfügung gestellt." Davon habe damals auch MV profitiert, hieß es. Deshalb sei es jetzt "Ehrensache", Vietnam zu helfen. In dem Land stiegen die Corona-Infektionszahlen stark.
Spahn kündigt große Impfstoff-Lieferungen an
Die Versorgung mit Covid-19-Impfstoff in Deutschland wird sich nach Darstellung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in den kommenden Wochen deutlich verbessern. So werde zum Beispiel Moderna im Juli/August doppelt so viel Impfstoff liefern wie erwartet, sagte der CDU-Politiker in einer Diskussionsrunde heute in Berlin. In der kommenden Woche kämen zudem eine Million Dosen von Johnson & Johnson, "die sich kurzfristig noch ergeben haben". Auch eine große Lieferung von AstraZeneca und Biontech stehe an. "Wir werden in der ersten Juli-Woche den Impfzentren der Länder fast fünf Millionen Dosen liefern. Die Größenordnung gab es noch nie", sagte Spahn. "Bis Ende Juli wird jeder Erwachsene in Deutschland, der geimpft werden will, auch eine erste Impfung erhalten haben können; wenn die Lieferungen so weitergehen, vielleicht noch ein Stück früher", sagte der Gesundheitsminister. Moderna liefert im Juli pro Woche statt der geplanten 733.000 nun jeweils 1,33 Millionen Dosen. Insgesamt wird der US-Hersteller nach jetzigem Stand rund 30 Millionen Dosen im dritten Quartal liefern.
Polizei greift auch in Lübeck und Hannover bei Feiern unter freiem Himmel ein
Nicht nur in Hamburg haben sich gestern viele Menschen zum Feiern unter freiem Himmel getroffen und dabei gegen Corona-Regeln wie etwa die Kontakt- und Abstandsregeln verstoßen: In Lübeck wurde gegen Mitternacht der Drehbrückenplatz geräumt, auf dem sich nach Polizeiangaben rund 300 Menschen versammelt hatten. Der Einsatz sei jedoch ohne größere Schwierigkeiten verlaufen, teilten die Beamten heute mit. In Kiel darf im Schrevenpark sowie in den angrenzenden Grünanlagen am Arndt- und Lessingplatz zwischen 22 und 6 Uhr keine laute Musik mehr abgespielt werden. In den vergangenen Tagen und Wochen hatten sich Anwohner dort mehrmals über Lärmbelästigungen beschwert. In Hannover gab es laut "Hannoverscher Allgemeiner Zeitung" einen Polizeieinsatz im Georgengarten, wo gestern Abend bis zu 200 Menschen gefeiert hätten. Die Stimmung sei aggressiv gewesen, es gab demnach Flaschenwürfe und Beleidigungen. Ab Montag darf in Schleswig-Holstein unter Auflagen wieder in Clubs und Diskotheken gefeiert und getanzt werden. Für Hamburg stellte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ebenfalls mögliche weitere Lockerungen in Aussicht.
Ab Montag keine Maskenpflicht mehr im Hafen von Helgoland
Die Helgoländer und ihre Gäste müssen im Hafen der Hochsee-Insel künftig keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Die Maskenpflicht dort werde mit Ablauf des morgigen Sonntags aufgehoben, teilte der Kreis Pinneberg heute mit. Es bleibe aber die Bitte und dringende Empfehlung, überall dort weiterhin eigenverantwortlich eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, wo es eng werden könnte - zum Beispiel in Wartebereichen. Für die Anreise auf die Insel muss den Angaben zufolge weiterhin ein negatives Corona-Testergebnis vorgelegt werden, das nicht älter als 48 Stunden sein darf. Ausgenommen von der Testpflicht sind demnach Geimpfte und Genesene.
MV: Anteil der Delta-Variante nimmt offenbar zu
Die als besonders ansteckend geltende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich offenbar auch in Mecklenburg-Vorpommern aus. Bei einer Auswertung der Universitätsmedizin Greifswald wurden 30 Prozent der Proben der Delta-Variante zugeordnet. Das berichtete das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) auf seiner Internetseite. Damit belegte die Delta-Variante Platz 2 hinter der mit 51 Prozent weiterhin dominierenden Alpha-Variante. Die Forscher wiesen allerdings darauf hin, das Ergebnis sei mit Vorsicht zu interpretieren: Es wurden nur 37 Proben in die Untersuchung einbezogen.
Karliczek: Keine Garantie für offene Schulen
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) schließt Schulschließungen nach den Sommerferien nicht aus. Dem Sender RTL/ntv sagte Karliczek, sie sei optimistisch, dass man gut starten und die Schulen dann möglichst lange offen halten könne. Eine Garantie gebe es nicht, im Vergleich zum vergangenen Sommer aber die Vorteile des Impfens, der Tests und guter Hygienekonzepte. Kritiker eines restriktiven Kurses an Schulen machen geltend, dass die Risikogruppen zunehmend geimpft und schwere Verläufe einer Corona-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen selten sind.
Inzidenz-Wert steigt in Hamburg minimal auf 10,0
Die Hamburger Gesundheitsbehörde hat am Mittag die aktuellen Corona-Fallzahlen veröffentlicht. Demnach sind in der Hansestadt binnen 24 Stunden 35 Neuinfektionen registriert worden - vor einer Woche waren es 33, gestern 18. Der Inzidenz-Wert, der die neuen Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner der vergangenen sieben Tage angibt, stieg von 9,9 am Vortag leicht auf 10,0 an. Vor einer Woche lag er bei 11,6. Die Gesamtzahl der Todesfälle in Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion veränderte sich nicht, sie beträgt weiter 1.589. In den Krankenhäusern der Stadt werden den Angaben zufolge zurzeit 36 Covid-19-Patienten behandelt, davon 17 auf Intensivstationen.
Schärfere Auflagen für Reiserückkehrer gefordert
Um in der Urlaubszeit eine weitere Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus zu verhindern, fordern einzelne Politiker jetzt schärfere Regeln für Reiserückkehrer. Sowohl Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig als auch ihr Parteikollege aus dem Deutschen Bundestag, SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, plädieren für eine doppelte Testpflicht. "Internationale Reisen dürfen nicht dazu führen, dass sich wieder mehr Menschen infizieren und das Virus nach Hause tragen", sagte Schwesig in der "Rheinischen Post". Für alle Rückkehrer aus Risikogebieten solle daher gelten, dass sie einen Test zu Beginn ihrer Rückkehr machen und einen weiteren nach fünf Tagen Quarantäne. Ähnlich äußerte sich Lauterbach, der die aktuellen Testvorgaben für Urlauber für zu lückenhaft hält. Alle nach Deutschland Einreisenden sollten einen negativen Test vorweisen und fünf Tage später einen weiteren PCR-Test machen müssen. "Wer aus einem Risikogebiet oder einem Virusvariantengebiet kommt, sollte in dieser Zeit in Quarantäne bleiben", forderte Lauterbach. Ausnahmen könne es seiner Ansicht nach für doppelt Geimpfte oder Genesene geben.
Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung die Einreise aus Portugal und Russland massiv ein. Beide Länder gelten ab Dienstag als Virusvariantengebiete Nummer 15 und 16, teilte das Robert Koch-Institut gestern mit. Dann gelten weitreichende Beförderungsverbote und strikte Quarantäneregeln für Einreisende. Die Niederlande, Dänemark und Luxemburg werden dagegen morgen als letzte drei Nachbarländer Deutschlands von der Liste der Risikogebiete gestrichen.
MV-Ministerin Drese: Impf-Appell an Eltern von Kita- und Schulkindern
Mecklenburg-Vorpommerns Familienministerin Stefanie Drese (SPD) hat an die Eltern von Schul- und Kita-Kindern appelliert, sich in den kommenden Wochen gegen das Coronavirus impfen zu lassen. "Eine Impfung der Eltern ist ein wirkungsvoller Schutz für ihre Kinder", erläuterte Drese heute in einer Mitteilung. "Sie reduzieren damit das Risiko einer Ansteckung innerhalb der Familie deutlich." Das zeigten jüngste wissenschaftliche Studien aus Israel und Finnland. Demnach böten hohe Covid-Impfraten bei Erwachsenen auch ungeimpften Kindern einen besseren Schutz. "Wenn sich die Kitas und Schulen wieder füllen, dann wollen wir unbedingt verhindern, dass mögliche Corona-Infektionen wieder in die Einrichtungen gelangen", betonte Drese mit Blick auf Urlaubsreisen in den Sommerferien und die damit verbundene Gefahr der Einschleppung neuer Corona-Infektionen gerade auch mit der Delta-Variante.
Nach den aktuellen Impfzahlen mit dem Stand von gestern, die das Robert Koch-Institut heute veröffentlicht hat, sind in Norddeutschland bisher knapp 55 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal und knapp 35 Prozent bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft.
Überblick über weitere Lockerungen in SH ab Montag
Am kommenden Montag tritt in Schleswig-Holstein eine aktualisierte Corona-Bekämpfungsverordnung in Kraft - unter anderem dürfen dann bei Beachtung mehrerer Regeln Diskotheken und Clubs wieder öffnen, außerdem darf bei Festen mit mehr Menschen als bisher gefeiert werden. In der bis zum 25. Juli gültigen Verordnung hat die Landesregierung in Kiel alle Maßnahmen zusammengefasst, die eine Ausbreitung des Coronavirus eindämmen sollen. Hier geben wir in alphabetischer Reihenfolge einen Überblick, was erlaubt und was verboten ist.
Studie: Gute Noten für Distanzlernen an Schulen in Schleswig-Holstein
Der Distanzunterricht an den Schulen in Schleswig-Holstein während der Corona-Pandemie ist laut einer Studie überwiegend gut angekommen. Das Leibniz-Institut für Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) hatte im März und April Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern von 150 Schulen befragt. Demnach beurteilten fast 50 Prozent der Schulleitungen die Phase des Distanzlernens mit sehr gut oder gut, 2,1 Prozent mit mangelhaft oder ungenügend. Bei den Lehrkräften standen 38,4 Prozent positiven Urteilen 4,4 Prozent negative Bewertungen gegenüber. Bei Eltern und Kindern war das Verhältnis mit 32,1 und 36,6 Prozent positiven Meinungen gegen 18,5 und 16,8 Prozent negativen Urteilen weniger deutlich. Aus Sicht von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) belegt die Studie, dass Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrkräfte und auch Schulleitungen mehrheitlich positiv auf die Distanzlernphase in diesem vergangenen Winter schauen. "Besonders gefreut hat mich, dass sowohl Schülerinnen und Schüler, als auch Eltern und Lehrkräfte uns attestieren, dass die zahlreichen Anstrengungen bei der Verbesserung der digitalen Ausstattung auch bei den Schülerinnen und Schülern angekommen sind", teilte sie heute mit.
Dehoga-Kritik an Tourismusstrategie der Stadt Hamburg
Der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) hat die Tourismusstrategie des Senats der Hansestadt Hamburg kritisiert. "Hamburgs Fokussierung in der Außendarstellung als lebenswerte Stadt mit hoher Lebensqualität einerseits und Standort mit Events andererseits fällt uns momentan auf die Füße", erklärte der Vizepräsident des Dehoga Hamburg, Niklaus Kaiser von Rosenburg. Aufgrund der Corona-Krise seien Events rar und die Werbung für die wenigen Veranstaltungen noch rarer. Das Leitbild der lebenswerten Stadt habe in den vergangenen Jahren die Zahl der Einwohner und jungen Familien steigen lassen, aber keinen touristischen Aspekt gebracht. Die Hansestadt müsse sich in der Krise nun ein Stück weit neu erfinden. "Bis dahin werden die Belegungszahlen in den Hamburger Hotels auf einem niedrigen Niveau bleiben", prognostizierte der Dehoga-Vize. Noch stützten Kurzarbeit und Überbrückungshilfe die Betriebe. "Aber die Zeit läuft", sagte Kaiser von Rosenburg. Sollten die Hotels bis Mitte August nicht genügend Buchungen haben, werde im Herbst wieder der Kampf um staatliche Hilfen beginnen.
Große Herausforderungen und starke Leistungen in den Schulen
"Mit Noten ist eigentlich gar nicht zu beschreiben, was Schülerinnen und Schüler, Eltern und auch Lehrkräfte geleistet haben: Eltern mussten ihr Leben umorganisieren, Kinder und Jugendliche zu Hause lernen - und auch die meisten Schulbeschäftigten haben sich enorm ins Zeug gelegt. Mehr als stolz können jetzt alle sein, die trotz dieser widrigen Umstände Abschlusszeugnisse in den Händen halten!" Das schreibt NDR 90,3 Redakteur Andreas Gaertner in seinem Kommentar zum abgelaufenen Corona-Schuljahr in der Hansestadt Hamburg. Die Schuld für Schwierigkeiten im ständig neu zu organisierenden Schulalltag in Corona-Zeiten immer und nur der Politik in die Schuhe zu schieben, sei zu einfach.
Kostenlose Ferienfreizeiten für Kinder und Jugendliche in Niedersachsen
Seit der Corona-Pandemie mussten Kinder und Jugendliche viel einstecken, nun will das niedersächsische Kultusministerium mit einem 3,5 Millionen Euro schweren Ferienprogramm Ausgleich schaffen. Auch wenn das Programm "LernRäume" heißt, soll es vor allem um Erholung gehen, versicherte Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) gestern. Mitmachen wollen unter anderem Jugendherbergen in Niedersachsen, die ja selbst stark unter den Folgen der Corona-Pandemie gelitten haben, weil alle Klassenfahrten ausgefallen waren und sie geschlossen bleiben mussten. Zwölf Jugendherbergen bieten nun - mit finanzieller Unterstützung des Landes - kostenlose Freizeiten für Kinder und Jugendliche - manche ein Ferienlager, andere ein Abenteuer-Wochenende in der Natur.
Polizeieinsatz in Hamburg: Keine Abstände bei unerlaubter Party
In der vergangenen Nacht sind in Hamburg nach Polizeiangaben erneut Corona-Regeln verletzt worden, als Tausende Menschen im Stadtpark eine unerlaubte Party feierten. Bei viel Alkohol drängten sich die Feiernden auf engem Raum und tanzten zu lauter Musik. Als die Polizei versuchte, die Gruppen mithilfe von Durchsagen zu trennen, kippte die Stimmung. Es kam laut Polizei unter anderem zu Flaschenwürfen auf Beamte. Anschließend gab es mehrere Festnahmen.
Lehrerverbände: Corona-Warnungen ernst nehmen!
Lehrergewerkschaften haben die Kultusminister aufgefordert, an den Corona-Schutzmaßnahmen in den Schulen festzuhalten. Der Verband Bildung und Erziehung bezieht sich auf eine Empfehlung des Robert Koch-Instituts, bis zum Frühjahr kommenden Jahres bei der Masken- und Testpflicht in Schulen zu bleiben. Der Verbandsvorsitzende Udo Beckmann sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, es sei der Pandemie egal, wenn die Minister unbedingt zurück zum normalen Präsenzunterricht wollten. Die Verantwortlichen stünden in der Pflicht, die Gesundheit der Schüler und Lehrer bestmöglich zu schützen.
Günther rät trotz "komfortabler Situation" zu Umsicht und Zurückhaltung
Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) wünscht den Bürgerinnen und Bürgern des nördlichsten deutschen Bundeslandes entspannte Sommerwochen im Juli und August. "Genießt den Sommer und nutzt die Freiheiten, die wir endlich wieder zurückgeben können!", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Angesichts der aktuell niedrigen Corona-Infektionszahlen habe man momentan eine komfortable Situation, aber: "Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Deshalb müssen wir weiter die Regeln wie Abstand halten befolgen." Er rate nach wie vor zu Umsicht und Zurückhaltung, sagte Günther. "Aber die aktuelle Situation ist nicht bedrohlich." Am Montag treten in Schleswig-Holstein weitere Öfffnungsschritte der Corona-Schutzmaßnahmen in Kraft.
29 neue Fälle in Niedersachsen - Inzidenz weiter gesunken
Für Niedersachsen meldet das Robert Koch-Institut (RKI) 29 neue Corona-Fälle und eine Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche) von 3,2. Vor einer Woche waren in Niedersachsen 52 Neuinfektionen registriert worden, gestern 43. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag im größten norddeutschen Bundesland vor einer Woche bei 5,2. Von den 45 Landkreisen und kreisfreien Städten hat aktuell nur noch der Landkreis Stade mit 10,3 einen Inzidenz-Wert, der über 10 liegt.
RKI: Bundesweit 592 Neuinfektionen bestätigt - Inzidenz bei 5,9
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat am frühen Morgen die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlicht. Demnach wurden von den Behörden bundesweit binnen eines Tages 592 Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Am vergangenen Sonnabend waren 1.108 neue Fälle bestätigt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI aktuell bei 5,9 (Vortag: 6,2; Vorwoche: 9,3). Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge 68 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 90.746.
Dänemark: Testpflicht nach Einreise entfällt
Dänemark lockert ein weiteres Mal seine Reisebeschränkungen. Die Behörden ermöglichen von heute Nachmittag an Einreisen aus EU- und Schengenländern mit dem EU-Coronapass als Nachweis für Geimpfte, Genesene oder Getestete. Die Testpflicht nach der Einreise entfällt für Einwohner Deutschlands und mehrerer anderer Länder im EU- und Schengenraum. Das geht aus den aktualisierten Reiseempfehlungen des dänischen Außenministeriums hervor. Zum ersten Mal seit rund 15 Monaten gelten diese Länder im dänischen Ampelsystem wieder als "grün". Die neuen Empfehlungen treten um 16 Uhr in Kraft.
Corona-Held*innen gesucht: Machen Sie mit
Der NDR möchte Menschen, die in der Corona-Pandemie Besonderes geleistet haben, Dankeschön sagen. Wir suchen den fürsorglichen Nachbarn, der eine Familie in häuslicher Quarantäne unterstützte, die Lehrerin, die ihre Schüler auch auf Distanz begeisterte, Pflegekräfte, Pizza-Lieferanten, Supermarkt-Angestellte - Menschen, die anderen geholfen haben, die Krise zu überstehen. Sie sollen besondere Tickets für ein Konzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters, der NDR Radiophilharmonie, des NDR Chores oder der NDR Bigband erhalten. Möchten Sie jemanden vorschlagen? Alle Infos gibt es unter NDR.de/coronaheldInnen.
Inzidenz in Schleswig-Holstein fällt auf 3,3
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist auf 3,3 gesunken. Das teilten die Gesundheitsbehörden des Landes mit. Binnen eines Tages wurden demnach 14 Corona-Neuinfektionen gemeldet, vor genau einer Woche waren es 24. Es gab keinen weiteren Corona-Todesfall, wie aus Daten der Landesmeldestelle in Kiel hervorgeht. Somit bleibt es bei 1.620 gestorbenen Infizierten seit Beginn der Pandemie. Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sind erneut die Kreise Pinneberg (10,8) und Stormarn (7,8). In Nordfriesland lag die Sieben-Tage-Inzidenz den dritten Tag in Folge bei Null.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland zuletzt stetig gesunken. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:
NDR.de Corona-Live-Ticker am Sonnabend startet
Guten Morgen und ein schönes Wochenende! NDR.de hält Sie auch heute über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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