Coronavirus-Blog: MV erwägt baldiges Ende der Isolationspflicht
Im Corona-Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 2. Februar 2023 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Morgen früh geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- MV: 12. Februar als Ende der Isolationspflicht im Gespräch
- Bundesweit gilt keine Maskenpflicht im Fernverkehr mehr
- Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern: Maskenpflicht im Nahverkehr beendet
- RKI stuft Risikobewertung auf "moderat" herab
- Pharmakonzerne verlieren Corona-Rückenwind
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 142,5 in Niedersachsen, 51,1 in Schleswig-Holstein, 42,2 in Hamburg, 78,3 in Mecklenburg-Vorpommern und 90,2 im Land Bremen
- RKI: Bundesweite Inzidenz bei 92,1 - 16.957 neue Fälle registriert
Coronavirus-Blog am Donnerstag schließt
Der Coronavirus-Blog von NDR.de verabschiedet sich für heute. Wir wünschen Ihnen eine gute Nacht! Morgen früh starten wir einen neuen Blog zu den Corona-Auswirkungen in Norddeutschland.
RKI stuft Risikobewertung für Covid-19 auf "moderat" herab
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat seine Risikobewertung herabgestuft: Die derzeitige Gefährdung durch Covid-19 für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland wird laut Behörde insgesamt nun als "moderat" eingeschätzt. Zuvor galt sie als "hoch". Das geht aus dem aktuellen RKI-Wochenbericht hervor. Übertragung, Krankheitsschwere und Ressourcenbelastung des Gesundheitswesens durch Covid-19 gingen zurück, schrieb das RKI. Mit der Omikron-Variante verlaufe die Krankheit weniger schwer, hinzu komme eine breite Bevölkerungsimmunität.
Laut Bericht schätzt das RKI die Anzahl Sars-CoV-2-infizierter Menschen mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung in Deutschland für die Kalenderwoche 4 auf 200.000 bis 400.000, die Zahl der Arztkonsultationen aufgrund einer akuten Atemwegserkrankung mit zusätzlicher Covid-19-Diagnose auf etwa 68.000. Die Zahl aller akuten Atemwegserkrankungen (ARE) in Deutschland ist basierend auf der Online-Befragung GrippeWeb in KW4 auf knapp 7,0 Millionen gestiegen. Laut Institut liegt dieser Wert im oberen Bereich vorpandemischer Jahre um diese Zeit. Neben Sars-CoV2-Viren (10 %) sind dem ARE-Wochenbericht zufolge dafür vor allem andere Atemwegsviren wie Rhinoviren (16 %), Respiratorische Synzytialviren (RSV / 7 %), humane saisonale Coronaviren (hCoV / 11 %), Influenzaviren (9 %) und humane Metapneumoviren (8 %) verantwortlich.
Inzidenzwert im Land Bremen bei 90,2
Für das Bundesland Bremen meldet die Gesundheitsbehörde laut Wochenbericht für heute 87 Neuinfektionen (Vortag: 205). Auf die Stadt Bremen entfallen 70 (Vortag: 175), auf Bremerhaven 17 (Vortag: 30). Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt in der Stadt Bremen 91,1 (Vortag: 97,6) und in Bremerhaven 85,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner (Vortag: 83,9). Für das Land Bremen wird der Wert mit 90,2 angegeben.
211 neue Corona-Fälle in MV registriert
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden binnen 24 Stunden 211 neue Corona-Infektionen registriert. Das geht aus aktuellen Daten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) hervor. Gestern waren es 226 neue Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt landesweit bei 78,3, gestern wurde der Wert mit 76,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner angegeben.
Lauterbach: WHO-Arbeit darf nicht politisch basiert sein
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die volle Unterstützung Deutschlands für den geplanten Pandemievertrag zugesichert. Ein Entwurf, der diese Woche unter den 194 Mitgliedsländern zirkulierte, sei "ein guter Anfang", sagte Lauterbach nach einem Treffen mit WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Wichtig sei, dass die WHO-Entscheidungen stets auf wissenschaftlicher Basis stünden und nicht politisch basiert seien, sagte er.
Mit dem Pandemievertrag soll die Welt bei einer neuen Pandemie besser vorbereitet sein. Geregelt werden soll unter anderem, dass neu entdeckte Pathogene und sämtliche Informationen über mögliche Bedrohungen so schnell wie möglich mit anderen Mitgliedsstaaten geteilt werden. Ebenso soll eine faire Verteilung von Impfstoffen und Medikamenten garantiert werden. In dem Entwurf enthalten sind auch Passagen zu Patentrechten. Ärmere Länder wollen in Notfällen den Patentschutz lockern, um schnell günstige Impfstoffe und Medikamente produzieren zu können. Bislang stehen reiche Länder auf dem Standpunkt, dass Patentrechte nicht in den Vertrag gehören. Darüber solle nicht in der WHO, sondern in der Welthandelsorganisation (WTO) verhandelt werden.
Pharmakonzerne verlieren Corona-Rückenwind
Die großen Pharmakonzerne rechnen mit einem deutlichen Umsatzrückgang im Corona-Geschäft. Beim Schweizer Unternehmen Roche habe im Geschäftsjahr 2022 der nachlassende Rückenwind durch die Pandemie in beiden Sparten - Pharma und Diagnostik - Spuren hinterlassen, hieß es aus Basel. Merck & Co dürfte die Covid-Pille Molnupiravir in diesem Jahr nur noch einen Umsatz von etwa einer Milliarde Dollar einbringen, nachdem es im vergangenen Jahr noch 5,68 Milliarden waren, teilte der US-Konzern mit.
MV erwägt Ende der Isolationspflicht parallel zu Berlin und Brandenburg
Das Land Mecklenburg-Vorpommern hat die Pflicht zum Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung für den Nahverkehr zum 2. Februar aufgehoben, der Bund parallel für den Fernverkehr. Als nächstes soll die Isolationspflicht folgen. Nächste Woche Dienstag wird das Landeskabinett darüber beraten, sagte Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) bei NDR MV Live. "Berlin und Brandenburg wollen die Pflicht zum 12. Februar aufheben", erklärte die Ministerin. Würden sich die Zahlen hierzulande weiter wie bisher entwickeln, wolle sie dem Landeskabinett diesen Termin auch vorschlagen.
Hongkong will Touristen mit Gratisflügen zurückgewinnen
Die chinesische Sonderverwaltungsregion Hongkong will nach dem Ende der strikten Corona-Maßnahmen mit einer außergewöhnlichen Marketingoffensive Touristen zurückgewinnen: Von März an 500.000 kostenlose Flugtickets an Besucher aus aller Welt verteilt werden. Die Tickets sollen über lokale Fluggesellschaften erhältlich sein. Noch vor dem chinesischen Festland hatte die Finanzmetropole im Herbst viele ihrer strengen Einreisebestimmungen aufgehoben. Zuvor mussten Einreisende eine Hotelquarantäne über sich ergehen lassen, was die Besucherzahlen einbrechen ließ. Hongkongs Wirtschaft schrumpfte im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent. Noch ist die Normalität nicht ganz zurückgekehrt: Nach wie vor gilt in Hongkong nicht nur in öffentlichen Gebäuden, sondern auch auf der Straße eine Maskenpflicht.
Chronologie: Rückblick auf drei Jahre Corona in Deutschland
Etwas mehr als drei Jahre ist es her, dass das Coronavirus nach Deutschland kam. Seitdem gab es mehrere Infektionswellen, Lockdowns und mal mehr und mal weniger strenge Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Rund 38 Millionen Infektionen wurden in Deutschland registriert, etwa 64 Millionen Menschen wurden per Impfung grundimmunisiert. Mehr als 164.000 Infizierte starben. Viele der Maßnahmen sind längst aufgehoben.Heute fällt auch die Maskenpflicht im Fernverkehr weg. Doch wie fing alles an? Und wie kam Deutschland durch die Pandemie? Hier gibt es einen Rückblick.
Fickenscher: Weitere Boosterimpfung generell nicht nötig
Der Kieler Virologen Hemut Fickenscher sagt: Wer bis jetzt alle empfohlenen Impfdosen bekommen hat, braucht erstmal keine Auffrischungsimpfung - auch wenn die letzte Impfung schon länger her ist. Das liegt laut dem Experten daran, dass die mRNA-Impfstoffe einen längeren Schutz bieten als herkömmliche Impfstoffe. Anders sei es bei Personen mit stark geschwächtem Immunsystem.
Intensivmediziner Karagiannidis: "Gute Situation, um Maßnahmen zurückzufahren"
Christian Karagiannidis, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Internistische, sieht den Wegfall von Isolations- und Maskenpflicht im Nah- und Fernverkehr, positiv. Er sagte Tagesschau: "Wir sehen zum Beispiel im Abwasser-Monitoring, dass die Zahlen der Corona-Infektion parallel zu den Inzidenzen deutlich nach unten gegangen sind. Wir haben deutlich weniger Neuaufnahmen in den Krankenhäusern mit Influenza oder RSV, sodass ich glaube, dass es - auch wenn es vielleicht Zufall ist - jetzt wirklich eine gute Situation ist, um die Maßnahmen zurückzufahren."
Zweites Pandemie-Jahr: Krebsbehandlungen 2021 auf neuem Tiefstand
Im Pandemie-Jahr 2021 ist die Zahl der Krebsbehandlungen in Krankenhäusern weiter gesunken. Knapp 1,44 Millionen Patienten wurden behandelt, so das Statistische Bundesamt. Damit sank die Zahl der stationären Krebsbehandlungen im zweiten Corona-Jahr auf einen neuen Tiefstand der vergangenen 20 Jahre. Gegenüber 2020 sank die Zahl der Behandlungen um 1,2 Prozent, im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 um 7,2 Prozent. Als Grund gaben die Statistiker die hohe Auslastung der Krankenhäuser durch Covid-Patienten sowie das Freihalten von Bettenkapazitäten an, weshalb planbare Behandlungen verschoben wurden.
Gesundheitsminister Philippi: "Wissenschaftliche Auswertung der Maßnahmen sinnvoll"
Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi sagte auf NDR Info, Corona sei die größte Krise unserer Zeit gewesen. "Die Wissenschaft hat dazu beigetragen, die Pandemie besser zu verstehe und der Politik geholfen, entsprechend zu reagieren. Dazu gehört nun auch, zu erkennen, welche Maßnahmen im Nachhinein richtig und welche überflüssig waren", so der SPD-Politiker. Eine wissenschaftliche Auswertung sei sinnvoll.
Maskenpflicht im Fernverkehr endet
Zum ersten Mal seit fast drei Jahren dürfen Reisende im Fernverkehr der Bahn von heute an auf eine Corona-Maske verzichten. Die Maskenpflicht ist aufgehoben. Ursprünglich sollte sie noch bis Anfang April bestehen bleiben. Per Verordnung hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) das Auslaufen auf den 2. Februar vorgezogen. Lauterbach rät dennoch dazu, in Bussen und Bahnen Maske zu tragen: "Ich tue es auch. Um kein Long Covid zu riskieren und andere zu schützen", schrieb Lauterbach gestern auf Twitter.
Niedersachsen, Bremen und MV: Maskenpflicht im Nahverkehr ausgelaufen
Auch für Fahrten im Nahverkehr ist die Maskenpflicht nun überall ausgelaufen. Im Norden galt sie zuletzt bis um Mitternacht noch in Niedersachsen, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. Einige Bundesländer wie Schleswig-Holstein waren hier schon vor einem Monat vorgeprescht - was zu teils chaotischem Regel-Wirrwarr geführt hatte. In Hamburg war die Maskenpflicht im Nahverkehr gestern ausgelaufen.
Corona-Arbeitsschutzverordnung gilt nicht mehr
Heute ist die Corona-Arbeitsschutzverordnung ausgelaufen. Diese hatte die Betriebe dazu verpflichtet, die Gefährdungen zu beurteilen und Hygienekonzepte festzulegen. Zu den bisher noch möglichen Sonderregeln zählen Abstandsgebote, Maskenpflicht oder Homeoffice-Vereinbarungen.
Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 42,2
In Hamburg sind 165 Corona-Neuinfektionen registriert worden - gestern waren es 194. Die Sieben-Tage-Inzidenz wird mit 42,2 angegeben - gestern lag sie dem RKI zufolge bei 39,6
Die aus dem Norden noch fehlenden Zahlen für Mecklenburg-Vorpommern und das Land Bremen geben die dortigen zuständigen Ämter und Behörden wie gewohnt erst im Laufe des Nachmittags bekannt.
2.514 neue Corona-Fälle in Niedersachsen bestätigt
Für Niedersachsen weist das Robert Koch-Institut (RKI) heute eine Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner von 142,5 aus (Vortag: 137,2). Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen liegt bei 2.514 (Vortag: 3.227).
Schleswig-Holstein hat eine Sieben-Tage-Inzidenz von 51,1
In Schleswig-Holstein sieht die Corona-Datenlage aktuell wie folgt aus: Laut Robert Koch-Institut (RKI) liegt die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner bei 51,1 (Vortag: 50,2 ). Landesweit wurden demnach 325 neue Corona-Infektionen erfasst (Vortag: 372).
RKI meldet bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz von 92,1
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat neue Corona-Zahlen veröffentlicht. Das Institut gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner mit 92,1 an (Vortag: 88,3). Aus allen 16 Bundesländern zusammen werden 16.957 weitere laborbestätigte Corona-Fälle übermittelt - gestern waren es bundesweit 21.060.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
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Corona-Liveticker am Donnerstag von NDR.de startet
Die Redaktion von NDR.de wünscht einen guten Morgen! Auch heute - am Donnerstag, 2. Februar 2023 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich gestern ereignet hat, können Sie in unserem Blog von Mittwoch nachlesen.