Coronavirus-Blog: Heim muss ungeimpfter Mitarbeiterin Lohn zahlen
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, 3. Februar 2023, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Nach einer Pause am Wochenende geht es am kommenden Montag mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Gericht: Unbezahlte Freistellung von ungeimpfter Heim-Mitarbeiterin rechtswidrig
- Patientenschützer kritisiert Umgang mit Pflegeheim-Bewohnern
- NDR Wissenschaftsredakteurin: "Jetzt ruhigeres Fahrwasser für Corona-Berichterstattung"
- RKI stuft Bedrohung durch Corona auf "moderat" herab
- MV: Winterferien starten - "Phasenmodell" bleibt
- Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner im Norden: 137,8 in Niedersachsen, 52,2 in Schleswig-Holstein, 81,2 in Mecklenburg-Vorpommern und 43,0 in Hamburg
- RKI: Bundesweite Inzidenz bei 93,1 - 13.357 neue Fälle registriert
Coronavirus-Blog von NDR.de legt Wochenend-Pause ein
Der Coronavirus-Blog verabschiedet sich bis zum Montag. Dann gibt es einen neuen Blog. Wir freuen uns, wenn Sie dann wieder bei uns mitlesen. Die gesamte Redaktion wünscht Ihnen ein schönes Wochenende. Auf den Seiten von NDR Info oder im Hörfunk-Programm bleiben Sie bis dahin nachrichtlich immer auf dem aktuellsten Stand.
Halbjahresbilanz in Schulen in MV: Corona hat Spuren hinterlassen
Lehrermangel, Corona, Grippe und Schulausfall hat auch das zurückliegende Schulhalbjahr in Mecklenburg-Vorpommern geprägt. Heute gab es für rund 160.000 Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen und 35.000 an Berufsschulen Zeugnisse. Über zwei Jahre Corona und ausgefallende Unterrichtsstunden haben in den Schulen deutliche Spuren hinterlassen.
224 neue Corona-Fälle in MV
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden binnen 24 Stunden 224 neue Corona-Infektionen registriert. Das geht aus aktuellen Daten des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (LAGuS) hervor. Gestern waren es 211 neue Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt landesweit bei 81,2, gestern wurde der Wert mit 78,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner angegeben.
Eisbaden nach zwei Jahren Corona-Pause in MV
Am Sonnabend sind wieder Eisbader zum bunt kostümierten Gang in die kalte Ostsee aufgerufen. In Binz auf Rügen und Trassenheide auf Usedom gibt es nach zwei Jahren Corona-Pause wieder Eisbade-Veranstaltungen mit Musik, einer Prämierung der schönsten Kostüme und gemeinsamem Aufwärmen. Erfahrungsgemäß kämen mehr Zuschauer als Eisbader, sagte Marikke Behrens von der Kurverwaltung Binz. Ein paar Verrückte fänden sich aber immer. Sie rechne mit ein paar Dutzend Teilnehmern. In Trassenheide waren nach Angaben der Veranstalter vor der Corona-Pandemie im Jahr 2020 fast 130 Eisbader im Alter von 6 bis 79 Jahren und rund 3.000 Zuschauer gekommen. Laut Wettervorhersage müssen sich die Badewilligen auf Luft- und Wassertemperaturen im niedrigen einstelligen Bereich einstellen.
Portugals Tourismusbranche verbucht Rekordeinnahmen für 2022
Die Tourismusbranche in Portugal hat sich von der Corona-Pandemie erholt. Im vergangenen Jahr sei mit Gesamteinnahmen von 22 Milliarden Euro ein neuer Rekord erreicht worden, sagte Wirtschaftsminister António Costa Silva heute in Lissabon. "Der Tourismussektor hat seinen vorherigen Rekord von 2019 übertroffen." Damals war ein Umsatz von 18,4 Milliarden Euro verzeichnet worden.
Gericht: Unbezahlte Freistellung von ungeimpfter Heim-Mitarbeiterin rechtswidrig
Das Arbeitsgericht Dresden hat die unbezahlte Freistellung einer Mitarbeiterin eines Seniorenheims wegen fehlender Corona-Impfung als rechtswidrig eingestuft. Im konkreten Fall ging es um eine Köchin, die im vergangenen Frühjahr keinen Impf- oder Genesenen-Nachweis vorgelegt hatte. Daraufhin war sie mit Verweis auf die einrichtungsbezogene Impfpflicht suspendiert worden. In der Folge habe sie bis Jahresende keinen Lohn mehr erhalten, sagte eine Gerichtssprecherin. Das Arbeitsgericht stufte dies als rechtswidrig ein und verurteilte den Arbeitgeber dazu, der Frau den Betrag von mehr als 18.000 Euro brutto nachzuzahlen. Die Kammer vertrete die Auffassung, dass laut Gesetz beim Beschäftigungsverbot unterschieden werden musste - zwischen schon bestehenden Arbeitsverhältnissen und Neueinstellungen. Demnach hätte der Arbeitgeber im Fall der Köchin nur eine Mitteilung ans Gesundheitsamt machen müssen, nicht aber die Frau unbezahlt freistellen dürfen. Ihr Anwalt sprach von einem "wegweisenden Urteil". Seit dem 1. Januar arbeite die Klägerin bereits wieder regulär in dem Pflegeheim. Die Corona-Impfpflicht für Beschäftigte in Kliniken und Pflegeheimen war Ende 2022 ausgelaufen.
Reportage: So gehen Unternehmen mit Ende von Corona-Regeln um
In fast allen Bundesländern ist die Corona-Isolationspflicht aufgehoben. Auch die Corona-Arbeitsschutzverordnung ist ausgelaufen. Wie gehen Unternehmen mit dem Wegfall der Regeln um? Reporter Philipp Weber hat sich in Norddeutschland umgehört und unter anderem die Firma Helm AG in Hamburg besucht. Bei dem Chemie-Großhändler soll es für die Mitarbeitenden zum Beispiel weiterhin kostenlose Corona-Masken geben.
NDR Wissenschaftsredakteurin: "Jetzt ruhigeres Fahrwasser für Corona-Berichterstattung"
Wissenschaftsredakteurin Korinna Hennig hat auf NDR Info die Berichterstattung zum Thema Corona bilanziert und angekündigt, Corona im Blick zu behalten, auch wenn die Pandemie beendet ist. "Das Virus ist ja nicht weg. Wir gucken weiter auf die Datenlage, auf Studien, gucken wie sich das Virus entwickelt, was es bei den Impfstoffen noch zu sagen gibt. Aber es ist eben ruhigeres Fahrwasser geworden." Hennig sagte, Journalistinnen und Journalisten hätten bei der Corona-Berichterstattung viel lernen müssen - zum Beispiel, dass nicht jede Meinung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gleich wichtig sei.
RKI: Mehr psychische Probleme bei Kindern durch Corona-Maßnahmen
Bei Kindern und Jugendlichen haben psychische Probleme infolge des Umgangs mit der Corona-Pandemie in Deutschland deutlich zugenommen. Zu diesem Schluss kommt ein Team des Robert Koch-Instituts (RKI) nach Auswertung von 39 Studien zu dem Thema. Im Vergleich zu Erkenntnissen über psychische Belastungen bei Erwachsenen hätten sich Kinder und Jugendliche als gefährdeter erwiesen. Die Belastung variierte laut der Auswertung mit den Pandemiewellen und den jeweiligen Corona-Maßnahmen. Dies zeige, dass Kinder sensibel "auf die zum Teil drastischen Veränderungen in ihrer Lebenswelt" reagierten. Allerdings bezog sich laut RKI die große Mehrzahl der Studien auf den Pandemiebeginn bis zum Sommer 2020. Insgesamt sehen die Autoren einen Mangel an Studien zur psychischen Kindergesundheit während der Pandemie.
RKI stuft Bedrohung durch Corona auf "moderat" herab
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat seine Bewertung der Bedrohungslage durch Corona-Infektionen auf "moderat" herabgestuft - bislang galt sie als "hoch". Begründet wurde die Herabstufung vor allem mit der deutlichen Abnahme schwerer Krankheitsverläufe. Auch gebe es derzeit keine Gefahr einer Überlastung des Gesundheitssystems. Der Infektionsdruck durch unterschiedliche Atemwegserkrankungen einschließlich der Corona-Fälle bleibe jedoch hoch, so das RKI.
Sterberisiko für Ungeimpfte über 80 Jahren am höchsten
Laut einer Datenanalyse aus Bayern haben ungeimpfte Menschen über 80 Jahren ein fünfmal höheres Risiko, im Fall einer Corona-Infektion zu sterben, als Gleichaltrige mit "Booster-Impfung".
MV: Winterferien starten - "Phasenmodell" bleibt
Lehrermangel, Corona, Grippe und Schulausfall prägten auch das zurückliegende Schulhalbjahr in Mecklenburg-Vorpommern. Heute gibt es für rund 160.000 Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen und 35.000 an Berufsschulen in MV Zeugnisse und anschließend zwei Wochen Ferien. Ein anstrengendes Schulhalbjahr gehe zu Ende, heißt es aus dem Bildungsministerium. Über zwei Jahre Corona und ausgefallene Unterrichtsstunden hätten in den Schulen deutliche Spuren hinterlassen, sagt auch der Vorsitzende des Landeselternrats, Kay Czerwinski. Lernlücken seien noch lange nicht geschlossen, hätten sich teils sogar verschlimmert. Im kommenden Halbjahr soll das "Phasenmodell" weitergeführt werden. Damit können Schulleitungen Wechsel- oder Distanzunterricht organisieren, wenn nicht mehr genügend Lehrer zur Verfügung stehen.
Patientenschützer kritisiert Umgang mit Pflegeheim-Bewohnern
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat den Umgang mit alten und pflegebedürftigen Menschen während der Corona-Pandemie kritisiert. "Deutschland fokussierte sich auf eine scheinbare Überlastung der Kliniken, vergaß aber, die gefährdetste Patientengruppe zu retten." Statt Pflegeheime zu schützen, seien Bewohner isoliert und von ihren Angehörigen getrennt worden und hätten in Einsamkeit leben und sterben müssen. Brysch kritisierte, dass bei Ketteninfektionen kein zusätzliches Personal und keine Ausweichquartiere vorgehalten worden seien. "Selbst jetzt in der Rückschau geht es vornehmlich um unnötige Corona-Maßnahmen und gegenseitige Schuldzuweisungen. Dabei gerät aus dem Blick, wie die unmittelbar Gefährdeten vor Viruserkrankungen effizient zu schützen sind." Der Patientenschützer verwies darauf, dass auch in diesem Januar "überproportional" viele Corona-Tote mindestens 80 Jahre gewesen seien. "Die meisten davon hätten überlebt, wenn sie sich nicht angesteckt hätten. Doch der politische und gesellschaftliche Aufschrei bleibt aus. Damit hat die Pandemie Altersdiskriminierung in Deutschland verschärft."
Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 43,0
In Hamburg sind 146 Corona-Neuinfektionen registriert worden - gestern waren es 165. Die Sieben-Tage-Inzidenz wird mit 43,0 angegeben - gestern lag sie dem RKI zufolge bei 42,2
Die aus dem Norden noch fehlenden Zahlen für Mecklenburg-Vorpommern und das Land Bremen geben die dortigen zuständigen Ämter und Behörden wie gewohnt erst im Laufe des Nachmittags bekannt.
1.625 neue Corona-Fälle in Niedersachsen bestätigt
Für Niedersachsen weist das Robert Koch-Institut (RKI) heute eine Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen je 100.000 Einwohner von 137,8 aus (Vortag: 142,5). Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen liegt bei 1.625 (Vortag: 2.514).
Schleswig-Holstein hat eine Sieben-Tage-Inzidenz von 52,2
In Schleswig-Holstein sieht die Corona-Datenlage aktuell wie folgt aus: Laut Robert Koch-Institut (RKI) liegt die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner bei 52,2 (Vortag: 51,1). Landesweit wurden demnach 277 neue Corona-Infektionen erfasst (Vortag: 325).
RKI meldet bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz von 93,1
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat neue Corona-Zahlen veröffentlicht. Das Institut gibt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner mit 93,1 an (Vortag: 92,1). Aus allen 16 Bundesländern zusammen werden 13.357 weitere laborbestätigte Corona-Fälle übermittelt - gestern waren es bundesweit 16.957.
Anmerkung zu den aktuellen Zahlen: Die Inzidenzwerte liefern kein vollständiges Bild der Infektionslage. Experten gehen von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - vor allem, weil nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests fließen aber in die offiziellen Statistiken ein. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende viele Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
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Corona-Liveticker am Freitag von NDR.de startet
Die Redaktion von NDR.de wünscht einen guten Morgen! Auch heute - am Freitag, 3. Februar 2023 - wollen wir Sie mit unserem Liveticker über die Auswirkungen von Corona in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie montags bis freitags (außer an Feiertagen) alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Was sich gestern ereignet hat, können Sie in unserem Blog von Donnerstag nachlesen.