Corona-Blog: Bereits mehr als 15.000 Norddeutsche geimpft
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Mittwoch, den 30. Dezember über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Mehr als 15.000 Menschen in Norddeutschland seit Sonntag gegen das Coronavirus geimpft
- Bundesgesundheitsminister Spahn hält Lockdown über den 10. Januar hinaus für nötig, ebenso Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Garg
- Nach Impfen mit fünffacher Dosis in Stralsund: Ermittlungen gegen unbekannt
- Corona wirkt sich auf Kriminalitätsstatistik aus: In Hamburg deutlich weniger Einbrüche in diesem Jahr
- 88 Corona-Infektionen in Seniorenheim in Lübz
- 1.502 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet, 483 in Schleswig-Holstein, 470 in Hamburg, 383 in Mecklenburg-Vorpommern und 152 im Bundesland Bremen
- Bundesweit erstmals mehr als 1.000 neue Todesfälle an einem Tag gemeldet, zudem 22.459 Neuinfektionen
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das war's für heute!
Das Team von NDR dankt für Ihre Aufmerksamkeit und wünscht eine gute Nacht. Morgen früh geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter.
Zeitung: Lockdown könnte bis Ende Januar verlängert werden
Der Lockdown in Deutschland könnte bis zum 24. oder 31. Januar verlängert werden. Dies berichtet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Videoschaltkonferenz zwischen Kanzleramtschef Helge Braun und den Staatskanzlei-Chefs der Bundesländer. Das Kanzleramt dringe auch darauf, die Schulen über den 10. Januar hinaus zu schließen. Dazu herrsche unter den Bundesländern aber Uneinigkeit.
Fegebank ruft Geimpfte zu Solidarität auf
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hat sich im Gespräch mit dem Hamburg Journal dafür ausgesprochen, dass Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft sind, keine Sonderrechte eingeräumt werden. "Im Moment gibt es ja noch nicht das Angebot für alle, sich impfen zu lassen. Deshalb ist es wichtig, dass diejenigen, die geimpft wurden, sich solidarisch mit den anderen zeigen", betonte sie. Erst wenn es genug Impfstoff gebe und alle das Angebot hätten, sich impfen zu lassen, könne man darüber reden, alle Grundrechte wieder in Kraft zu setzen, sagte Fegebank. Konkret bezog sie sich etwa auf das Versammlungsrecht.
Böllerverbot in Hamburg hat auch im privaten Raum Bestand
Das Oberverwaltungsgericht Hamburg hat das Feuerwerks-Verbot in der Stadt bestätigt. Zwei Privatleute hatten geklagt, weil sie auf ihrem Privatgrundstück Böller abfeuern wollten. Mit der Entscheidung bleibt das Verbot von Feuerwerk im privaten wie im öffentlichen Raum in Hamburg bestehen. Die Polizei will das Verbot in der Silvesternacht mit einem Großeinsatz stadtweit durchsetzen.
Kommentar zum sorglosen Verhalten trotz Corona
Glühwein-Partys und Skiurlaube: Viele weigern sich trotz vieler Corona-Opfer in den Krisenmodus umzustellen. Franka Welz kommentiert.
Weil ruft zu "ganz, ganz stillem" Jahreswechsel auf
Wegen der hohen Corona-Infektionszahlen und aus Solidarität mit dem belasteten Klinikpersonal hat Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SDPD) dazu aufgerufen, den Jahreswechsel ruhig zu verbringen. "Meine herzliche Bitte an alle Menschen ist, sich in diesem Jahr das Böllern zu verkneifen", sagte Weil nach einem Besuch der Notaufnahme des Klinikums Agnes Karll in Laatzen bei Hannover. In der Neujahrsnacht verzeichnen die Krankenhäuser sonst Weil zufolge 50 Prozent mehr Notaufnahmen - darunter viele stark betrunkene Menschen mit Feuerwerkskörper-Verletzungen. Die ohnehin schweren Arbeitsbedingungen würden in diesem Jahr noch wegen des Infektionsschutzes verschärft. Daher sollten die Menschen "ganz, ganz still" und im kleinsten Kreis den Jahreswechsel feiern.
152 neue Corona-Fälle in Bremen
Im Bundesland Bremen sind seit gestern 152 neue Corona-Infektionen registiert worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz für die Stadtgemeinde Bremen liegt bei 82,3, die für Bremerhaven bei 73, wie Radio Bremen berichtete. Drei weitere Infizierte starben, insgesamt sind es nun 194 Todesfälle.
Schwesig sieht Anlass für Optimismus im Jahr 2021
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) sieht nach dem schwierigen Corona-Jahr 2020 allen Grund, das neue Jahr mit Zuversicht anzugehen. "Ich hoffe sehr, dass es uns gelingt, 2021 Schritt für Schritt aus der Pandemie zu kommen", erklärte Schwesig heute. Ziel sei es, auch die wirtschaftlichen Folgen abzumildern und an die Aufbau-Erfolge der vergangenen Jahre im Nordosten anzuknüpfen. "Dafür haben Bund und Land umfangreiche Hilfspakete aufgelegt."
Niedersachsen erhält 15.000 Impfdosen weniger als angekündigt
Niedersachsen steht zum Start der Corona-Impfkampagne weniger Impfstoff zur Verfügung als ursprünglich vorgesehen. Heute seien rund 15.000 Impfdosen weniger angekommen als zugesagt, teilte das Gesundheitsministerium in Hannover mit. Die nächste für den 4. Januar erwartete Lieferung hätte rund 63.000 Impfdosen für Niedersachsen enthalten. Diese Charge entfällt nach Angaben des Herstellers und des Bundesgesundheitsministeriums ersatzlos, wie das niedersächsische Sozialministerium heute mitteilte. Die nächste Lieferung in gleicher Höhe sei nun erst für den 11. Januar angekündigt. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte: "Erkennbar ist die Produktion noch nicht zuverlässig."
383 neue Corona-Fälle im Nordosten
In Mecklenburg-Vorpommern sind in den vergangenen 24 Stunden 383 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) auf seiner Webseite mitteilte, beträgt die Gesamtzahl seit Pandemiebeginn damit 12.013 Fälle. Zehn weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, insgesamt sind es nun 171 Todesfälle. Die meisten neuen Infektionen wurde aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (+111) und der Stadt Schwerin (+77) gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg landesweit auf 89,5 Infektionen pro 100.000 Einwohner.
Hamburg: Eltern-Initiative kritisiert längeren Fernunterricht
Die Eltern-Initiative "Familien in der Krise" hat die Entscheidung von Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD), den Fernunterricht bis zum 17. Januar zu verlängern, scharf kritisiert. "Das steht im krassen Widerspruch zum bisher gut begründeten Kurs, so viel Präsenzunterricht wie möglich anzubieten und bei der Planung von Distanzunterricht und Wechselmodellen auch das Alter der Schüler mit einzubeziehen", sagte Mitbegründerin Anna-Maria Kuricová. Auch in Hamburg sei Wechselunterricht bislang nur für die älteren Jahrgänge ab Klasse acht bei hoher Inzidenz vorgesehen, die jüngeren Kinder sollten weiter in die Schule kommen. De facto seien nun alle Schüler im Distanzunterricht - mit allen Belastungen, die das für Kinder und Eltern mit sich bringt. Die bundesweite Initiative fordert die vollständige Öffnung der Schulen im Januar.
Mehr als 15.000 Norddeutsche geimpft - Niedersachsen weist Kritik zurück
Das niedersächsische Gesundheitsministerium hat den aus der FDP kommenden Vorwurf zurückgewiesen, Niedersachsen habe den Impfstart verschlafen. "Wir haben einen Ansatz, der in die Fläche geht", sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch. Auch sei zunächst nicht klar gewesen, wie viel Impfstoff tatsächlich in Niedersachsen ankommen würde. Deswegen behalte das Land grundsätzlich jede zweite Impfdose für den späteren Folgetermin zurück, so der Sprecher - jede Person muss zwei Dosen aus derselben Charge erhalten. Seit dem 27.12. bis einschließlich gestern wurden 1.527 Menschen in Niedersachsen geimpft, wie aus der folgenden Übersicht hervorgeht.
Diese Tabelle wird von NDR Data täglich aktualisiert. Zudem erklären wir hier den Ablauf der Impfungen in Ihrem Bundesland.
Garg geht von Lockdown-Verlängerung aus
Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) geht davon aus, dass der zunächst bis zum 10. Januar beschlossene Lockdown verlängert werden muss. "Denn die zurückgehenden Inzidenzen und auch die zurückgehenden Fallzahlen, die wir in den vergangenen Tagen gesehen haben, spiegeln aus meiner Sicht nicht das Infektionsgeschehen in Deutschland wider, sondern haben damit zu tun, dass deutlich weniger getestet wurde über die Feiertage", sagte Garg. Mit Blick auf die kalte Jahreszeit sei er der Auffassung, "dass wir vor den schwierigsten Wochen in dieser Pandemie stehen im Hinblick auf Neuinfektionen und die Inanspruchnahme von Krankenhauskapazitäten - insbesondere von Intensivkapazitäten." Vor diesem Hintergrund könne er sich kaum vorstellen, dass nach dem 10. Januar weitgehende Lockerungsrunden eingeläutet werden.
Bremer Gericht bestätigt Feuerwerksverbot letztinstanzlich
Das Bremer Oberverwaltungsgericht (OVG) hat mehrere Eilanträge gegen das Feuerwerksverbot in der Coronaverordnung des Landes abgelehnt. Die Verordnung, die zeitlich befristet und mit der erforderlichen Begründung versehen sei, beruhe auf einer hinreichenden gesetzlichen Grundlage, teilte das Gericht heute mit. Das Verbot vermindere den Anreiz, sich in der Silvesternacht in geselliger Stimmung nach draußen zu begeben und reduziere Anlässe für ein beabsichtigtes oder unbeabsichtigtes Zusammentreffen mit anderen - und könne damit Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 vorbeugen. Es eigne sich auch, die Kapazitäten in den Krankenhäusern zu schonen. Die Beschlüsse sind nicht anfechtbar.
Tschentscher: Vermittlung der Corona-Maßnahmen größte Herausforderung
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) ist im Februar wiedergewählt worden. Danach bestimmte die Corona-Pandemie seinen Arbeitsalltag. Zum Jahresende zieht er Bilanz und schildert auf NDR Info, was besonders herausfordernd war: die Vermittlung der notwendigen Maßnahmen in der Bevölkerung.
Hamburger Kliniken erhalten Impfstoff
Hamburgs Krankenhäuser haben den ersten Corona-Impfstoff bekommen. 500 Impfstoff-Dosen gingen an das AK-Barmbek - und die Klinik will keine Zeit verlieren: Bereits heute werden Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte geimpft. Und zwar die Beschäftigten, die das größte Ansteckungsrisiko haben: auf der Intensivstation, der Corona-Station und in der Notaufnahme. Weitere Lieferungen gehen an das Marienkrankenhaus, die Krankenhäuser der Albertinen-Diakonie und das UKE. Insgesamt bekommen die sechs Kliniken mit der ersten Lieferung gut 1.000 Dosen - es ist also ein vergleichsweise kleiner Impfstart.
Spahn empfiehlt Verlängerung des Lockdowns über den 10. Januar hinaus
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht angesichts der weiterhin hohen Coronazahlen keine Möglichkeit, den aktuellen Lockdown zu beenden. "1129 Familien werden diesen Jahreswechsel in Trauer erleben", sagte Spahn heute Mittag bei einer Pressekonferenz in Bezug auf die Zahl der allein heute am oder mit dem Coronavirus Gestorbenen. "Diese Zahlen belegen, wie brutal dieses Virus immer noch zuschlägt." Man sei von Normalität noch sehr weit entfernt. "Ich sehe nicht, wie wir in dieser Situation zurückkehren können in den Modus vor dem Lockdown." Auch nach dem 10. Januar brauche es in jedem Fall eine starke Reduzierung der Kontakte. Zur Frage nach einer Öffnung von Schulen und Kitas verwies er auf die für den 5. Januar geplanten Bund-Länder-Beratungen, denen er nicht vorgreifen wolle.
Bischof Jeremias ruft zu Barmherzigkeit auf - auch gegenüber sich selbst
Der evangelische Sprengelbischof für Mecklenburg und Pommern, Tilman Jeremias, wirbt angesichts der Belastungen während der Corona-Pandemie für Barmherzigkeit gegenüber anderen, aber auch gegenüber sich selbst. "Hinter uns allen liegen extrem belastende und herausfordernde Monate. Lockdown, Homeoffice, Homeschooling, Leben im Ausnahmezustand", erklärte Jeremias in einem heute veröffentlichten "Wort zum Jahr 2021". Da sei es das Normalste der Welt, wenn im Privaten wie im Beruflichen nicht alles reibungslos laufe. "Barmherzigkeit mit sich selbst heißt, sich Pausen zu gönnen, Regeneration, Entlastung."
Nach Impfpanne in Stralsund: Ermittlungen gegen Unbekannt
Nach der Impfpanne in einem Stralsunder Pflegeheim ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen unbekannt. Ein Arzt hatte beim Impfstart am Sonntag acht Pflegekräften die fünffache Dosis des Corona-Impfstoffes gespritzt. Es werde wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt, sagte eine Sprecherin des Landkreises Vorpommern-Rügen am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht der "Ostsee-Zeitung". Vier Pflegekräfte hatten sich vorsorglich zur Beobachtung ins Klinikum begeben. Drei konnten das Krankenhaus bereits wieder verlassen. Sie hatten grippeähnliche Symptome. Den Pflegekräften wurde offenbar jeweils der gesamte Inhalt einer Impfstoffflasche gespritzt. Eigentlich reicht er für fünf Impfdosen.
470 neue Infektionen in Hamburg gemeldet
Nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde sind heute 470 neue Corona-Fälle registriert worden. Am Mittwoch vergangener Woche waren 562 Neuinfektionen gemeldet worden. 544 Corona-Patientinnen und -Patienten werden derzeit in Hamburgs Krankenhäusern behandelt. Die Zahl neuer Ansteckungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen liegt nach Angaben der Gesundheitsbehörde bei 134,1. Vor einer Woche hatte dieser Inzidenzwert noch bei 174,3 gelegen. Die angegebenen Neuinfektionen während der Feiertage und zwischen den Jahren unterschätzen die Entwicklung der Pandemie jedoch vermutlich deutlich und sind nicht mit den Zahlen vor Weihnachten vergleichbar. Denn es wird zurzeit weniger getestet und nicht alle Gesundheitsämter melden die Daten täglich ans RKI.
Novemberhilfen kommen jetzt erst in Hamburg an
Wegen des Teil-Lockdowns im November hatte die Bundesregierung eigentlich schnelle und unbürokratische Zahlungen, die sogenannten Novemberhilfen, versprochen. An der Umsetzung scheint es indes zu hapern. Mit einem Monat Verspätung ist jetzt das erste Geld bei immer mehr Hamburger Bezugsberechtigten gelandet. Aber es gibt immer noch Menschen, die auf eine Überweisung warten. Für Bernhard Brons von der Industrie- und Handelskammer ist das gerade zum Jahreswechsel ein Problem: "Viele Betriebe sind in der Aussicht gewesen, dass im November sehr großzügig Geld gewährt würde, was aber noch nicht eingetroffen ist." Doch die Jahresabschlüsse müssten nun demnächst fertiggestellt werden.
MV-Werften warten immer noch auf frisches Geld - Insolvenz droht
Die von der Corona-Krise gebeutelten MV-Werften mit Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund benötigen dringend Geld, um über die nächsten Monate zu kommen. Eigentlich sollten bis Jahresende Mittel aus einem von Land und Bund verbürgten Projektkonto fließen, doch angekommen ist bisher nichts. Es steht noch immer das Einverständnis des Bundes für 57 Millionen Euro aus einem Projektkonto für das derzeit in Bau befindliche Kreuzfahrtschiff "Global One" aus. Nach Angaben des Landeswirtschaftsministeriums soll ab dem 4. Januar mit dem Bund weiterverhandelt werden. Kommen dann die 57 Millionen nicht zeitnah, dürfte es tatsächlich eng für die Werften werden, eine Insolvenz wäre dann tatsächlich wohl nicht mehr auszuschließen.
Weiter Kontrollen an Grenze zu Polen
An den deutsch-polnischen Grenzübergängen kontrolliert die Polizei weiter den Reiseverkehr und weist auf Quarantäne-Regelungen hin. Gestern waren es fast 500 Fahrzeuge auf der Insel Usedom und in der Uecker-Randow Region. 11 Autofahrer verzichteten auf ihren Polen-Ausflug, nachdem sie auf die Quarantänepflicht nach der Rückkehr hingewiesen wurden. 13 Personen hatten keine Einreiseanmeldung.
1.502 Neuinfektionen in Niedersachsen gemeldet
In Niedersachsen sind 1.502 neue Corona-Fälle amtlich registriert worden. Das sind deutlich mehr als gestern (837), aber etwas weniger Neuinfektionen als am Mittwoch vor einer Woche, als 1.606 Fälle gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen liegt nach Angaben der Landesregierung nun bei 92,1. Am höchsten ist die Zahl der binnen einer Woche gemeldeten Fälle bezogen auf 100.000 Einwohner derzeit in den Landkreisen Gifhorn (167,7), Grafschaft Bentheim (166,2) und Vechta (162,4).
Die Zahlen sind mit denen vor Weihnachten nur bedingt vergleichbar. Experten vermuten, dass die angegebenen Neuinfektionen während der Feiertage und zwischen den Jahren die Entwicklung der Pandemie deutlich unterschätzen. Denn es wird zurzeit weniger getestet, und nicht alle Gesundheitsämter melden die Daten täglich ans RKI.
Impfungen heute auch in Region Hannover und im Landkreis Nienburg
Weitere Regionen in Niedersachsen starten heute mit Corona-Impfungen. In der Region Hannover sind ab heute vier Impfteams unterwegs. Dort sollen das Personal und die Bewohner in zwei Pflegeheimen geimpft werden. Auch im Landkreis Nienburg geht es los. In den Landkreisen Cloppenburg und Osnabrück sowie der Grafschaft Bentheim wird bereits geimpft. Im Nordosten des Landes, aber auch etwa in den Landkreisen Schaumburg, Hildesheim und Hameln-Pyrmont, werden die mobilen Impfteams voraussichtlich erst in der kommenden Woche mit der Arbeit beginnen.
Bovenschulte sieht Krise als Chance für Zukunftsprojekte
Krisen wie die Corona-Pandemie sollten aus Sicht des Bremer Bürgermeistes Andreas Bovenschulte (SPD) für positive Veränderungen genutzt werden. "Krisenbewältigung kann nicht bedeuten, genau den Zustand wie vor der Krise wiederherzustellen", sagte Bovenschulte dem "Weser-Kurier". "Wenn schon alles in Bewegung gerät, darf man nicht ängstlich sein, sondern muss Zukunftsprojekte unterstützen, die einen voranbringen." Als Beispiel nannte er den Fortschritt bei der IT-Ausstattung der Schulen. Bremen stellt allen Schülerinnen und Schülern Tablets zur Verfügung. "Ohne die Pandemie hätten wir wohl nie den Elan aufgebracht, ein so großes Projekt so schnell in Angriff zu nehmen." Ohne die Krise hätte es Bovenschulte zufolge wahrscheinlich ein Fünfjahresprogramm gegeben.
Fahrradhändler blickt zurück aufs Corona-Jahr
Fahrradhändler gehören zu den Profiteuren der Corona-Einschränkungen. Nach dem ersten Lockdown habe Alexander Lange nicht einmal mehr alle Aufträge annehmen können, erzählt er NDR Info. Mitarbeiter meldeten sich krank - wegen Überlastung. Im Herbst habe sich die Lage zwar beruhigt, doch es sei immer noch sehr viel zu tun. Ein spezieller Rückblick aufs Corona-Jahr.
"Explosion" beim Kurzarbeitergeld in Niedersachsen
Unternehmen in Niedersachsen haben in diesem Jahr rund 1,7 Milliarden Euro an Kurzarbeitergeld erhalten. Das hat die Bundesagentur für Arbeit mitgeteilt. Die Zahl sei seit dem Frühjahr quasi explodiert, sagte ein Sprecher. Im Jahr 2019 habe der Betrag bei 25 Millionen gelegen. Durch das Kurzarbeitergeld seien viele Betriebe in Niedersachsen stabilisiert worden.
Kriminalität im Corona-Jahr: Mehr Internetbetrug, weniger Einbrüche
Die Corona-Pandemie hat sich auf die Kriminalitätsentwicklung in Hamburg ausgewirkt. Laut Polizeipräsident Ralf Martin Meyer gab es mehr Delikte im Bereich Internetkriminalität. Dort sei vor allem die Zahl der Betrugsfälle um rund zehn Prozent angestiegen. Auch bei häuslicher Gewalt gebe es eine Zunahme, während die Kriminalität in anderen Bereichen sank. So gebe es Rückgänge von rund 20 Prozent bei Einbrüchen und Diebstählen. Bei Wohnungseinbrüchen wird die Zahl der Fälle Meyer zufolge vermutlich von über 4.300 auf weniger als 3.500 sinken.
Erstmals über 1.000 gemeldete Todesfälle in Deutschland
Die Zahl der gemeldeten Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus hat heute zum ersten Mal die Marke von 1.000 überschritten und damit einen Höchststand erreicht. Binnen eines Tages übermittelten die Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) 1.129 Todesfälle. Außerdem wurden 22.459 Neuinfektionen gemeldet. Vergangenen Mittwoch waren 24.740 Neuinfektionen und der bisherige Höchststand von 962 Todesfällen gemeldet worden. Das RKI hatte vor den Weihnachtstagen mitgeteilt, dass die aktuellen Zahlen nur bedingt mit den Werten der Vorwoche vergleichbar seien, da es zum Jahreswechsel hin mit einer geringeren Zahl an Tests und auch weniger Meldungen von den Gesundheitsämtern rechnete. Dennoch war die Zahl der neuen Todesfälle am Mittwochmorgen deutlich höher als vor einer Woche. Die Zahl der binnen sieben Tagen an die Gesundheitsämter gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag am Mittwochmorgen bei 141,3. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden.
Terminvergabe fürs Impfen in MV dauert noch
Impfwillige Senioren in Mecklenburg-Vorpommern müssen sich beim Termin für die Corona-Schutzimpfung noch etwas gedulden. Anders als im Nachbarland Schleswig-Holstein, wo schon am Dienstag erste Impftermine über das Internet vergeben wurden, werden im Nordosten Menschen über 80 Jahre zunächst angeschrieben. In den Briefen enthalten seien Informationen zur Impfung und eine Telefonnummer, unter der Impftermine vereinbart werden können, teilte das Gesundheitsministerium in Schwerin mit. Die Briefe würden von Anfang kommender Woche an stufenweise verschickt. Wie das Anmeldeverfahren in Ihrem Bundesland organisiert ist, erfahren Sie in unserer Übersicht:
Starke Einbrüche bei Niedersachsens besucherstärkstem Museum
Auch das besucherstärkste Museum in Niedersachsen hat in diesem Jahr unter den Folgen der Coronavirus-Pandemie gelitten. Das Museumsdorf Cloppenburg verzeichnete große Verluste. Die Zahl der Besucherinnen und Besucher sei von sonst knapp 300.000 auf etwa 100.000 zurückgegangen, sagte die Leiterin Julia Schulte to Bühne. Das habe in den Haushalt des Museums ein tiefes Loch gerissen. Nur mit Unterstützung der Träger - dem Land Niedersachsen, der Stadt und dem Landkreis Cloppenburg sowie dem Landkreis Vechta - habe es gestopft werden können.
DGB Hamburg: Verständnis für angespannte Situation vieler Beschäftigter gefordert
Hamburgs DGB-Chefin Katja Karger hat die Arbeitgeber angesichts der Corona-Pandemie zu einem wertschätzenden und respektvollen Umgang mit ihren Beschäftigten aufgefordert. Gewinnmaximierung und Umstrukturierung auf Kosten der Arbeitsplätze seien der falsche Weg. Die Beschäftigten müssten gestützt werden. Dazu seien Flexibilität und viel Verständnis notwendig, "gerade wenn Beschäftigte zwischen Arbeit, Betreuung von Kindern und Angehörigen oder anderen Verpflichtungen aufgerieben würden. Es muss verhindert werden, dass die Leute reihenweise mit Burnout umkippen." Ein großer Teil der Beschäftigten arbeite seit Monaten vom heimischen Küchentisch aus, oft ohne gesunde und ergonomische Rahmenbedingungen und ohne klare Regeln. "Die Hamburgische Arbeitsstättenverordnung kann hier ebenso überprüft werden wie im Bund das geplante Mobile-Arbeit-Gesetz als gute Grundlage kommen muss", forderte die Gewerkschaftschefin. Im Falle geschlossener Kitas und Schulen müsse Eltern eine Freistellung ohne Einkommensverlust ermöglicht werden. Niemand könne erwarten, dass Menschen Homeoffice und paralleles Homeschooling ihrer Kinder unter Erwartung der vollen Leistungsfähigkeit hinkriegen.
88 Infizierte in Seniorenheim in Mecklenburg-Vorpommern
In einem Seniorenpflegeheim in Lübz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) haben sich 88 Bewohner und Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Das Ausmaß des Ausbruchs wurde klar, als nach einigen Positivbefunden über Weihnachten großflächig getestet wurde. Über Weihnachten waren in der Einrichtung fünf Infektionen festgestellt worden - zwei Bewohner und drei Beschäftigte hatten sich infiziert. Daraufhin wurde großflächig getestet. Das Ergebnis: Weitere 57 Bewohner und 26 Mitarbeiter haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Eine Bewohnerin ist im Zusammenhang mit einer Covid19-Erkrankung gestorben.
483 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein sind bis Dienstagabend 483 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Menschen mit einer Infektion, die gestorben sind, stieg um 17 auf 411, wie das Gesundheitsministerium am Dienstagabend im Internet mitteilte. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche sank weiter leicht - auf 81,7 (Montag: 85,2). In den Krankenhäusern Schleswig-Holsteins werden demnach aktuell 318 Covid-19-Patienten behandelt (Montag: 309).
Harz: Gedränge im Schnee - mitten im Lockdown
Scharenweise sind am Dienstag erneut Tagestouristen in den verschneiten Harz geströmt. An Rodelpisten und Bratwurstständen wurden dabei häufig weder Masken getragen noch Abstände beachtet, wie ein NDR Info Reporter beobachtete.
NDR.de Ticker am Mittwoch startet
Auch heute hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Am Dienstag wurden 260 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet, 837 in Niedersachsen, 462 in Hamburg, 459 in Mecklenburg-Vorpommern und im Bundesland Bremen 156.
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