Coronavirus-Blog: Zehntausende ergattern Impftermine in SH
Im Coronavirus-Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, den 9. März 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Mittwoch früh geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Zehntausende ergattern Impftermine in SH
- Coronavirus-Update: Warum Männer stärker gefährdet sind
- IBM soll deutschen Impfpass entwickeln
- Quarantäneregeln an der Grenze zu Polen verschärft
- Hamburg: Schnelltests für Schulbeschäftigte
- Zahl der bestätigten Neuinfektionen: 354 in Niedersachsen, 203 in Hamburg, 97 in Schleswig-Holstein, 206 in Mecklenburg-Vorpommern und 61 im Bundesland Bremen
- RKI: Bundesweit 4.252 neue Corona-Fälle registriert
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht eine angenehme Nacht
Wir beenden unsere Corona-Berichterstattung für diesen Dienstag und danken für Ihre Aufmerksamkeit. Mittwoch früh geht es in einem neuen Blog weiter.
Covid-Impfungen in Arztpraxen: Viele offene Fragen
Bundesweit sollen Hausärzte ab April gegen Covid-19 impfen. Bis dahin gibt es noch ungeklärte Fragen: Wie kommt der Impfstoff in die Praxen? Wie wird die Impfreihenfolge eingehalten?
Zehntausende ergattern Impftermine in SH
Zehntausende weitere Menschen in Schleswig-Holstein haben Termine für Impfungen gegen das Coronavirus erhalten. Über die Homepage www.impfen-sh.de hatte das Land die Online-Terminvergabe für die Prioritätsgruppe 2 geöffnet. So konnten sich zum Beispiel Menschen im Alter von 70 bis 79 Jahren, Beschäftigte in Kitas und Grundschulen sowie chronisch Kranke für Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca anmelden. Innerhalb der ersten Stunde hätten etwa 60.000 Impfberechtigte rund 120.000 Termine (Erst- und Zweitimpfung) gebucht, hieß es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums.
Corona treibt Digitalisierung an Hamburgs Schulen voran
95 Prozent der Hamburger Schulen haben mittlerweile WLAN, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD) bei der Landespressekonferenz. Neben dem Breitbandausbau komme auch die Hardware-Ausrüstung voran. So sollen zum Start des neuen Schuljahres alle 21.400 Lehrkräfte, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen und Erzieherinnen und Erzieher an Hamburgs staatlichen Schulen mit Dienst-Tablets oder Dienst-Laptops ausgestattet sein. Für Schülerinnen und Schüler, die über keine eigenen Endgeräte verfügten, habe die Behörde bereits 63.000 Geräte angeschafft.
Gesundheitsministerium: Zweifel an der Qualität der Masken
Das Bundesgesundheitsministerium verschenkte noch im Dezember und Januar KN95-Masken, die zu Beginn der Pandemie nur einen Schnelltest durchlaufen hatten. Hamburger Wohlfahrtsverbände warnen aus Sicherheitsgründen intern vor dem Gebrauch.
Gericht: Kein Recht auf FFP2-Masken vom Jobcenter
Ein Ehepaar aus Delmenhorst ist vor dem Sozialgericht Oldenburg mit seinem Antrag gescheitert, das Jobcenter der Stadt auf kostenlose Versorgung mit wöchentlich 20 FFP-2-Masken pro Person oder eine Kostenerstattung zu verpflichten. Der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anordnung sei abgelehnt worden, teilte das Gericht mit. Das Ehepaar, das Hartz-IV-Leistungen bezieht, argumentierte, aufgrund der Corona-Pandemie bestehe eine Maskenpflicht und die Kosten für die entsprechenden Masken vom Regelbedarf nach dem Sozialgesetzbuch II (Hartz IV) nicht gedeckt seien. Jobcenter und Gericht lehnten diesen Antrag ab. Zur Begründung verwies das Gericht darauf, dass die Antragsteller nach der Corona-Verordnung nicht verpflichtet seien, FFP-2-Masken zu tragen. Auch seien sie in der Lage, einen eventuell bestehenden Bedarf an FFP-2-Masken durch Einsparungen aus dem Regelbedarf zu decken. Nach einer Studie der Universität Münster könnten FFP-2-Masken nach siebentägiger Trocknung wiederverwendet werden. Damit würden monatlich für eine Person maximal zehn FFP-2-Masken benötigt. Die Kosten würden sich dabei auf nicht mehr als zehn Euro pro Monat belaufen.
Kommentar: Wer Regeln aufstellt, muss sie selbst befolgen
Müssen Amts- und Mandatsträger in Corona-Zeiten nicht uneingeschränkt vorbildlich handeln? Dass die Antwort nicht ganz so einfach ist, zeigen die Vorfälle, bei denen mehrere Landräte vorzeitig geimpft wurden: Hätten sich die kommunalen Top-Beamten tatsächlich weigern sollen, mit übriggebliebenem Serum geimpft zu werden - selbst wenn der restliche Impfstoff dann gar nicht genutzt worden wäre? Ein Kommentar von Michael Weidemann, NDR Info.
Corona-Podcast: Warum Männer stärker gefährdet sind
Im Fall einer Covid-19-Erkrankung ist der Verlauf bei Männern oft schwerer ist und sie haben offenbar auch ein höheres Sterblichkeitsrisiko. Ein Grund dafür könne sein, dass Männer statistisch gesehen deutlich häufiger rauchen und Alkohol trinken, beides Risikofaktoren. Außerdem sei das Immunsystem von Frauen genetisch und hormonell bedingt durchschnittlich besser, erklärt die MedizinerinIn Sandra Ciesek in der neuen Folge des NDR Info Podcasts Coronavirus-Update. Themen außerdem sind diesmal: der vermeintliche Risikofaktor Blutgruppe und die Augen als mögliche Eintrittspforte für das Virus.
61 neue Corona-Fälle im Bundesland Bremen registriert
Im Land Bremen sind am Dienstag 61 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Laut Gesundheitsressort entfallen davon 55 auf die Stadt Bremen, sechs auf Bremerhaven. Drei weitere Covid-19-Patienten sind zudem verstorben. Die Inzidenzwerte sinken in beiden Städten: In Bremen von 57,6 am Montag auf 54,6 und in Bremerhaven von 102,1 auf 97,7.
206 neue Corona-Fälle in MV registriert
Die Zahl der registrierten Corona-Neuinfektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern seit gestern um 206 Fälle gestiegen. Eine Woche zuvor waren es noch 254 neue Fälle, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte.Landesweit ist der Inzidenzwert im Vergleich zum Vortag von 66,1 auf 62,5 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen Wochenfrist gefallen. Er liegt leicht unter dem Wert des Bundesdurchschnitts.
Quarantäneregeln an der Grenze zu Polen verschärft
Die Quarantäneregeln an der Grenze zu Polen sollen weiter verschärft werden. Das kündigte Vorpommerns Staatsekretär Patrick Dahlemann (SPD) an. Zukünftig sollen schärfere Testvorgaben gelten, wenn das Nachbarland zum Corona-Hochrisikogebiet erklärt wird: Jeder Pendler, Schüler oder Familienangehörige, der regelmäßig über die Grenze fährt, muss alle 48 Stunden einen negativen Corona-Test vorlegen. Schnelltestzentren sollen noch in dieser Woche an den Grenzübergängen Ahlbeck und Linken in Betrieb genommen werden.
US-Firma IBM soll deutschen Impfpass entwickeln
Das Bundesgesundheitsministerium wird offenbar mehrere Unternehmen unter der Führung des US-Unternehmens IBM mit der Entwicklung einer Impfpass-App beauftragen. Das berichtet tagesschau.de. Die Deutsche Telekom, die zusammen mit SAP die Corona-Warn-App entwickelt hatte, kommt damit diesmal nicht zum Zug.
Laut Schätzungen geht es für IBM und die beteiligten Unternehmen um Erlöse durch die App von rund 32,5 Millionen Euro. In der Anwendung sollen Impfzeitpunkt, Impfstoff und der Name des Geimpften gespeichert werden. Der digitale Impfnachweis soll auch eine Prüfungsfunktion enthalten und in die Daten von Arztpraxen und Impfzentren integriert werden. Laut der Ausschreibung soll die Anwendung binnen zwei Monaten einsatzbereit sein.
Bald Schnelltests in Hamburger Schulen
Vor dem Beginn des Präsenzunterrichts in Hamburg in der kommenden Woche sieht Schulsenator Ties Rabe (SPD) die Schulen in Sachen Corona-Tests gut gerüstet. Er gehe davon aus, "dass wir ab der ersten Woche sicherstellen können, dass alle Schulbeschäftigten zwei Mal pro Woche einen Selbst-Schnelltest an sich durchführen können", sagte er.
Hamburg plant mobile Testzentren
Hamburg will die Möglichkeiten für kostenlose Schnelltest weiter ausbauen. Unter anderem solle es auch mobile Testzentren in Bussen geben, sagte die stellvertretende Senatssprecherin Julia Offen. Auch in dem bislang mit Testzentren unterversorgten Bereich Süderelbe würden im Laufe der Woche Kapazität von mehreren Tausend Tests pro Tag geschaffen, kündigte die Gesundheitsbehörde an. Insgesamt wolle man bis zum Wochenende die Testkapazität von derzeit 25.000 auf 30.000 Tests pro Tag ausweiten.
Niedersachsen: Menschen ab 70 Jahren erhalten bald Impfangebot
Die neue Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) sieht Niedersachsen in punkto Impfungen auf einem guten Weg. Bald erhielten alle Menschen ab 70 Jahren ein Impfangebot. In den kommenden Tagen werde diese Gruppe schriftlich informiert, damit die Betreffenden dann auch einen Impftermin ausmachen könnten, sagte Behrens. Für die Schreiben werde das Land dieses Mal auf die Daten der Kommunen zurückgreifen. "Wir haben aus der Vergangenheit gelernt", sagte Behrens mit Blick auf die Pannen, die es bei den Anschreiben für die Über-80-Jährigen gegeben hatte. Die Impfungen in der zweiten Prioritätsgruppe sollen ihr zufolge noch im März beginnen.
Ab April Impfung beim Hausarzt: Ärzte-Verband SH befürwortet Pläne
Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein hat die Ankündigung begrüßt, dass sich Menschen von April an in den Arztpraxen impfen lassen können. Man sehe darin keine Schwierigkeiten, denn den Ärzten sei das Impfprozedere bekannt, unter anderem durch die Grippeschutzimpfung, sagte ein KVSH-Sprecher. Wichtig sei aber, dass die Diskussion, wer wann warum geimpft werden darf, nicht in die Praxen geleitet werde. Die größte Sorge sei die vor überbordender Bürokratie. Laut des Plans der Gesundheitsminister von Bund und Ländern soll der bürokratische Aufwand aber auf ein Minimum reduziert werden.
Niedersachsen: Schnelltests in rund 1.000 Arztpraxen möglich
Mehr als 1.000 Arztpraxen in Niedersachsen bieten derzeit kostenlose Corona-Schnelltests an. Diese hätten sich auf eine Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) vom Wochenende zurückgemeldet, so der Verband. Bei welcher der rund 13.000 Arztpraxen in Niedersachsen so ein Test möglich ist, können Interessierte unterwww.arztauskunft-niedersachsen.de sehen. Unter "Besonderheiten" lässt sich dort nach Corona-Schnelltestmöglichkeiten suchen. Die Liste werde derzeit ergänzt und sukzessive wachsen, so die KVN. Seit Montag hat jede Bürgerin und jeder Bürger Anspruch auf einen kostenlosen Antigen-Schnelltest pro Woche, vorgenommen von geschultem Personal etwa in Apotheken, Testzentren oder Praxen. Der Bund übernimmt die Kosten. Eine Liste für Hamburg finden Sie hier.
Landesmusikrat MV: Die Musik wurde bei den Öffnungsschritten vergessen
"In den veröffentlichten Öffnungsschritten ist bereits ab dem dritten Öffnungsschritt der Sport vertreten, das aktive Musizieren kommt überhaupt nicht vor", beklagte die Präsidentin das Landesmusikrates Mecklenburg-Vorpommern, Dagmar Gatz. Dabei seien Kunst und Kultur ein Grundrecht. Wenn der Einzelhandel wieder vollständig öffne, müssten auch Musikveranstaltungen mit begrenzter Personenzahl ermöglicht werden. Wenn die Gastronomie wieder öffne, müssten auch Proben und Aufführungen in der Amateurmusik wieder vollständig möglich sein, fordert der Landesmusikrat.
Wohnheime unter Quarantäne: Corona-Tests für 190 Studierende in Wismar
In Wismar hat am heute ein Corona-Massentest begonnen. Wie ein Sprecher des Kreises Nordwestmecklenburg sagte, werden etwa 190 Studenten der Fachhochschule Tests unterzogen. Sie seien Bewohner zweier Studentenwohnheime und stünden unter Quarantäne, nachdem bei drei Heimbewohnern Corona-Infektionen festgestellt wurden. Die Tests würden von zwei mobilen Teams des DRK vorgenommen, die dafür ausgebildet seien und auch bei den Schutzimpfungen zum Einsatz kämen. Mit den Ergebnissen der Tests wird morgen gerechnet.
Seit zwei Tagen keine neuen Todesfälle in Hamburg gemeldet
In Hamburg wurden innerhalb der vergangenen 24 Stunden 203 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet. Gestern waren es 196, am Dienstag vor einer Woche 183. Die Zahl der Neuerkrankungen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche ist seit gestern von 79,3 auf aktuell 80,4 gestiegen. Am Dienstag vor einer Woche lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 81,5.
Den zweiten Tag in Folge veröffentlichte das Robert Koch-Institut (RKI) für Hamburg keinen neu gemeldeten Fall, bei dem ein Mensch an oder mit dem Coronavirus gestorben ist. Zwei Tage in Folge habe es das in diesem Jahr noch nicht gegeben, sagte der Sprecher der Gesundheitsbehörde, Martin Helfrich. Die Corona-Schutzimpfungen in den Hamburger Pflegeeinrichtungen waren im vergangenen Monat abgeschlossen worden. Unter den Bewohnern hatte es besonders viele Todesopfer gegeben.
Sport: Ein Jahr Corona und die Folgen
Im März vergangenen Jahres brach die Deutsche Eishockey Liga ihre Saison wegen der Corona-Pandemie ab. Der Handball folgte kurz darauf, im Basketball wurde ein Finalturnier gespielt. Ein Jahr später sichern die Hilfspakete der Bundesregierung das Überleben der Clubs.
Niedersachsen: Regierung hat zu Pandemie-Beginn gegen Info-Pflicht verstoßen
Die niedersächsische SPD/CDU-Landesregierung hat zu Beginn der Corona-Epidemie gegen die Informationspflicht des Landtags verstoßen. So lautet das Urteil des Staatsgerichtshofs in Bückeburg, der damit einer Klage der Opposition stattgegeben hat. "Die Landesregierung ist ihrer Verpflichtung nicht in erforderlichem Maße nachgekommen", sagte der Präsident des Gerichtes, Thomas Smollich. Die Landesregierung sei nach der Landesverfassung verpflichtet, den Landtag über Regelungen grundsätzlicher Bedeutung wie die Corona-Verordnungen zu unterrichten. Es stehe nicht im Ermessen der Regierung, darauf in besonderen Lagen zu verzichten.
Zu Beginn der Pandemie fühlte sich die Opposition von Niedersachsens rot-schwarzer Landesregierung ungenügend über Verordnungen informiert. Diese hat das Parlament nun stärker eingebunden, sah darin aber keine Pflicht, deshalb hielten Grüne und FDP an ihrer Klage fest.
Niedersachsen: Inzidenz sinkt auf 65
In Niedersachsen ist die Zahl der Neuinfektionen binnen eines Tages um 345 gestiegen. Gestern wurden 314, am Dienstag vor einer Woche 291 neue Corona-Fälle registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 65,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Gestern war der Wert mit 64,7 etwas niedriger, vor einer Woche mit 67,7 höher. Die höchste Inzidenz haben aktuell Cloppenburg (146,5), der Kreis Wesermarsch (126,4) und Peine (126,1). Gestern sind in Niedersachsen die neuen Corona-Regeln in Kraft getreten.
Hamburg stellt Ergebnisse von bundesweiter Schulstudie vor
Die Universität Hamburg und das Leibniz-Institut für die Pädagogik in Kiel haben im Sommer und Frühherbst 2020 bundesweit rund 800 Schulleitungen befragt und nun erste Ergebnisse der Studie veröffentlicht. Demnach hatten zwei Drittel der Befragten den Eindruck, dass "Kinder und Jugendliche aus sozioökonomisch benachteiligten Familien, Familien mit Migrationshintergrund oder mit sonderpädagogischem Förderbedarf" zu Hause nicht über die nötige digitale Ausrüstung für das Distanzlernen verfügten. Davon betroffen waren laut Schulstudie bundesweit bis zu 20 Prozent aller Schüler. Außerdem kamen die Forschenden zu dem Ergebnis, dass es seit der Pandemie wieder mehr Frontalunterricht gebe. Die Kommunikation mit Schülern und Eltern sahen die meisten Schulen rückblickend positiv: Knapp 40 Prozent der Schulleitungen gaben an, dass alle Schüler erreicht wurden. Bei knapp der Hälfte waren es zumindest 90 Prozent.
Landkreis Wesermarsch kritisiert Impf- und Teststrategie
Aus dem Landkreis Wesermarsch kommt scharfe Kritik an der Corona-Politik der niedersächsischen Landesregierung. Landrat Thomas Brückmann (parteilos) bezeichnete die Teststrategie als "Trauerspiel" und die Impfstrategie sei "mehr als unbefriedigend". Er fordert deshalb, dass das Land das Impfen und die Terminvergabe den Landkreisen überlässt. Derzeit sei es so, dass das Abstimmen der Impftermine mehr Aufwand bedeute als das Impfen selbst. Davon müsse man so schnell wie möglich wegkommen, so der Landrat.
Deutschland verliert in der Pandemie Tausende Pflegekräfte
Die Zahl der Pflegebeschäftigten ging zwischen Ende März und Ende Juli 2020 um mehr als 9.000 (0,5 Prozent) zurück, wie eine Datenabfrage der Linken-Bundestagsfraktion bei der Bundesagentur für Arbeit ergab. Insgesamt waren den Daten zufolge in Deutschland zuletzt rund 1,8 Millionen Menschen in der Pflege tätig. Vor der Pandemie waren die Beschäftigtenzahlen in der Pflegebranche leicht gestiegen. Zuerst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe darüber berichtet. Besonders von dem jüngsten Rückgang betroffen sei die Krankenpflege in den Kliniken.
Maskenaffäre in der Union: Korruptionsbekämpfer fordert Konsequenzen
Nach Privatgeschäften von Unionsabgeordneten mit Corona-Masken sind Rufe nach umfassenden Konsequenzen laut geworden. Der Deutschlandchef von Transparency International, Hartmut Bäumer, forderte den Bundestag auf, die Geschäftsordnung zu ergänzen, um bestimmte Formen von Lobbyismus zu sanktionieren. Der Funke Mediengruppe sagte er, direkte Nebenverdienste von Bundestagsabgeordneten als Lobbyisten für ein Produkt, das von Ministerien gekauft werde, sollten ganz unterbunden werden. Derzeit stehen ein CDU- und ein CSU-Politiker massiv in der Kritik, weil sie sechsstellige Provisionen für die Vermittlung von Kaufverträgen für Corona-Masken kassiert haben sollen. Beide traten inzwischen aus ihren Parteien aus.
Nach Verwirrung um Geschäftsöffnung: Niedersachsen präzisiert Regeln
Nach der Verwirrung um Geschäftsöffnungen in sogenannten Hochinzidenzkommunen hat die niedersächsische Landesregierung die Regeln präzisiert. So seien Anprobetermine für individuell bestellte Kleidungsstücke wie Hochzeitskleider, Anzüge oder Arbeitskleidung auch in Hochinzidenzkommunen erlaubt, teilte die Landesregierung am Dienstag mit. Das gelte aber nicht für das Anprobieren von Jeans, T-Shirts oder Pullovern in normalen Bekleidungsgeschäften. "Würde man den Begriff Anprobetermine auch auf diese Bereiche ausdehnen, würde das de facto eine Öffnung von weiten Teilen des Einzelhandels bedeuten", sagte eine Regierungssprecherin. Das sei allerdings in Kommunen, deren Sieben-Tage-Inzidenz über 100 liege, nicht zu verantworten.
Dehoga MV: Hotels und Gaststätten zu Ostern öffnen
Der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, hat an die Politik appelliert, der Branche zu Ostern Öffnungen zu erlauben. Schwarz sagte zu NDR Info, man habe bereits im vergangenen Jahr bewiesen, dass Hotels und Restaurants keine Pandemietreiber seien. Mecklenburg-Vorpommern habe im Sommer fünf Millionen Gäste gehabt und nicht ein einziges Hotel, nicht eine einzige Gaststätte habe wegen Infektionen geschlossen werden müssen. Schwarz kritisierte, die Branche sei seit 128 Tagen zwangsgeschlossen, obwohl sie ihre Schutzkonzepte beherrsche und das auch wieder unter Beweis stellen wolle. Ostern sei als Saisonauftakt jetzt sehr wichtig. Den aktuellen Stand der Corona-Regeln in Bezug auf Urlaub finden Sie hier.
Biontech-Impfstoff schützt laut Studie auch gegen Brasilien-Mutation
Der Impfstoff der Partner Biontech und Pfizer zeigt in einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie, dass er offenbar auch die neuartige brasilianische Variante des Coronavirus neutralisiert. BioNTech/Pfizer geht davon aus, dass der derzeitige Impfstoff höchstwahrscheinlich vor der erstmals in Südafrika entdeckten Variante schützt. Der Arzneimittelhersteller plant jedoch, bald eine speziell zur Bekämpfung der Variante entwickelte Version des Impfstoffs zu testen.
Impftermine für Prio-Gruppe 2 in Schleswig-Holstein
Heute ab 17 Uhr können sich in Schleswig-Holstein Menschen der Prioritätsgruppe 2 für Impfungen mit dem Impfstoff von AstraZeneca anmelden. Buchungen sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums über das Impfportal des Landes möglich. Zu der Gruppe gehören unter anderem Beschäftigte in Kitas und Grundschulen sowie chronisch Kranke, Menschen mit Trisomie 21, nach einer Organtransplantation, mit einer Demenz, geistigen Behinderung oder mit schwerer psychiatrischer Erkrankung. Impfen lassen können sich zudem bis zu zwei enge Kontaktpersonen pflegebedürftiger oder schwangerer Personen sowie verschiedene Berufsgruppen, die einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind.
Hausärzte sollen ab April flächendeckend impfen können
Von April an sollen die niedergelassenen Ärzte in Deutschland flächendeckend mit Corona-Impfungen beginnen. Darauf haben sich laut dpa gestern Abend die Gesundheitsminister von Bund und Ländern verständigt. Demnach bekommen die Praxen den Impfstoff auf dem üblichen Weg über Großhandel und Apotheken. Der bürokratische Aufwand soll auf ein Minimum reduziert werden. In Hamburg sind die Praxen laut Hausärzte-Verband bereit und warten nur noch auf den Impfstoff.
Masken und Gummihandschuhe oft falsch entsorgt
Als Folge der Corona-Pandemie beklagt Deutschlands Entsorgungswirtschaft eine stark gestiegene Zahl von sogenannten Fehlwürfen in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack. Große Mengen von Gummihandschuhen sowie OP- und FFP2-Masken landeten darin, obgleich sie in den Restmüll gehörten, teilte der Entsorgerverband BDE in Berlin mit. "Diese Materialien sind keine Verpackungsmaterialien", so BDE-Präsident Peter Kurth. "Ihre Zusammensetzung ist für den Recyclingprozess ungeeignet." Wenn zu viele solcher Materialien in einer Tonne sind, besteht die Gefahr, dass der komplette Inhalt - also auch für das Recycling gedachte Verpackungen - aussortiert und verbrannt werden muss.
Tschentscher warnt vor Gefahr eines erneuten Corona-Lockdowns
Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat Sorge, dass die Schutzmaßnahmen und Regeln in der Corona-Krise noch einmal verschärft werden müssen. "Ich sehe durchaus die Gefahr eines erneuten Lockdowns. Deswegen habe ich ja für größere Zurückhaltung bei den Öffnungen plädiert", sagte Tschentscher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Wir sind bereits in einer dritten Welle, die von den neuen Virusvarianten bestimmt wird. Es kommt jetzt darauf an, dass sie nicht zu heftig wird und wir die Zeit überbrücken, bis die Impfungen ausreichend vorangeschritten sind." Der Erwartungsdruck für schnelle Lockerungen sei groß gewesen, so Tschentscher. Er halte schnelle große Öffnungsschritte für riskant. "Wir sind immer noch in einer kritischen Pandemie-Lage. Viele Mediziner und Virologen haben die Befürchtung, dass wir mit der beschlossenen Öffnungsstrategie zu weit gehen."
RKI: Bundesweit 4.252 neue Corona-Fälle registriert
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat heute früh die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlicht. Demnach sind bundesweit binnen eines Tages 4.252 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Das sind etwa 300 mehr als am Dienstag der vergangenen Woche (3.943). Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut RKI in Deutschland aktuell bei 67,5 - und damit etwas niedriger als am Vortag (68,0). Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg um 358 auf jetzt 72.189. Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert liegt aktuell über 1 (1,03, Vortag: 1,06). Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab - liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab.
Kostenlose Schnelltests stellen Apotheker vor Probleme
Die Nachfrage nach Schnelltests ist auch in Mecklenburg-Vorpommern groß. Der Apothekenverband und das Gesundheitsministerium müssen aber noch die Bezahlung klären.
97 Corona-Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
Die Behörden in Schleswig-Holstein haben innerhalb von 24 Stunden 97 Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Das sind etwas mehr als am Vortag (83) und etwa so viele wie vor einer Woche (98). Die Zahl der im Zusammenhang mit Covid-19 Gestorbenen beträgt jetzt 1.340. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 45,3 Ansteckungen je 100.000 Einwohner, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht. In Schleswig-Holsteins Krankenhäusern wurden nach Angaben von gestern Abend 223 Patienten behandelt. Intensivmedizinische Behandlung brauchten 64 Menschen, davon 43 mit Beatmung.
Geschäfte an der Mecklenburgischen Seenplatte dürfen öffnen
Wegen anhaltend niedriger Corona-Inzidenzwerte sollen von heute an auch im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte Einkäufe in allen Geschäften ohne Termin möglich sein. Das teilte der Landkreis mit. Somit sollen Bürgerinnen und Bürger von heute an auch wieder Ausstellungen, Museen, Gedenkstätten und ähnliche Einrichtungen sowie Bibliotheken und Archive ohne Terminvereinbarung besuchen können. Zudem sollen maximal zehn Menschen im Freien kontaktlos Sport treiben dürfen. Wegen der dauerhaft niedrigen Sieben-Tage-Inzidenz ist bereits im Landkreis Vorpommern-Rügen wie auch in der Hansestadt Rostock das Einkaufen ohne vorherige Terminvergabe möglich. Laut der Landesverordnung sind jeweils ein Kunde pro zehn Quadratmeter für die ersten 800 Quadratmeter Verkaufsfläche und ein weiterer für die jeweils nächsten 20 Quadratmeter erlaubt. Zudem gilt Maskenpflicht.
Corona-Ticker am Dienstag startet
Auch am heutigen Dienstag, 9. März, hält Sie das Team von NDR.de über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem auch Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die bestätigten Corona-Neuinfektionen im Norden vom Montag: 83 in Schleswig-Holstein, 314 in Niedersachsen, 196 in Hamburg, 60 in Mecklenburg-Vorpommern und 21 in Bremen - 5.011 bundesweit.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 8. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 7. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 6. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 5. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 4. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 3. März
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 2. März