Zwei U-Bahn-Linien sollen bald alle 100 Sekunden fahren
Alle 100 Sekunden eine U-Bahn: Diesen Takt will die Hochbahn im Hamburger Osten schaffen. "U-Bahn 100" heißt das Projekt, das am Donnerstag vorgestellt worden sind.
Sechs Züge innerhalb von zehn Minuten sollen ab 2026 zwischen Horner Rennbahn und der Innenstadt auf der gemeinsamen Strecke von U2 und U4 fahren. "Kaum Wartezeit für die Fahrgäste", verspricht sich Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) davon. Außerdem würden mehr Züge auch mehr Sitzplätze bedeuten, "also mehr Komfort für die Fahrgäste".
"Man muss nicht mehr hetzen"
Hochbahn-Chef Hendrik Falk versprach: "Man muss nicht mehr hetzen, denn alle 100 Sekunden kommt ja die Bahn." Bislang liegt der schnellstmögliche Takt bei zweieinhalb Minuten. "Sie brauchen keinen Fahrplan mehr im Kopf haben."
Umbau für 200 Millionen Euro nötig
Damit das Projekt "U-Bahn 100" funktioniert, müssen Stellwerke, Strecken und alle Wagen der Baureihe DT5 umgerüstet werden. Die U2 zwischen Mümmelmannsberg und Christuskirche sowie die komplette U4 werden für den rechnergesteuerten Betrieb vorbereitet. Die Kosten dafür betragen 200 Millionen Euro. Die U-Bahnen werden zunächst nicht komplett autonom unterwegs sein. Fahrerinnen und Fahrer werden weiterhin für das sichere Ein- und Aussteigen der Fahrgäste an den Bahnsteigen verantwortlich sein und im Notfall eingreifen.
Technik-Test auf einer U1-Strecke
Als Erstes stehen die Streckenabschnitte Elbbrücken bis Jungfernstieg und Christuskirche bis Horner Geest auf dem Programm. Bereits im nächsten Frühjahr wird auf einem Gleis zwischen Farmsen und Berne die Technik getestet.