Regionalliga-Stadion statt Drittliga-Arena am Diebsteich
Hamburg bekommt kein Drittliga-Fußballstadion am Diebsteich. Das hat eine Machbarkeitsstudie ergeben, die die Stadt am Donnerstag im Hauptausschuss Altona präsentieren hat. Gebaut wird aber ein günstigeres Regionalliga-Stadion.
Rund 30 Millionen Euro weniger kostet ein Regionalliga-Stadion. Denn bei einem Drittliga-Stadion wären VIP-Räume, Kameraplätze, mehr Barrierefreiheit und Fluchtwege erforderlich. Die Zuschauerzahl hingegen bleibt den Plänen zufolge fast gleich: Der Senat will ein Regionalliga-Stadion mit 4.900 Plätzen bauen - das sind nur 100 Plätze weniger als in der höheren Klasse. Und die Stadt sieht noch weitere Vorteile: Im kleineren Stadion ist Kunstrasen erlaubt, der mehr Trainingsstunden zulässt als auf Gras. Außerdem können Nebenflächen anders genutzt werden.
Hamburger Fußballbund forderte Drittliga-Stadion
Eines ist den beteiligten Behörden für Bauen, Finanzen und Sport wichtig: Man breche kein Versprechen. Der Verein Altona 93 soll 2027 von der Adolf-Jäger-Kampfbahn an den Diebsteich umziehen. Dem heute fünftklassigen Verein hatte die Stadt ein Stadion für die vierte Liga, die Regionalliga, zugesagt. Später forderte der Hamburger Fußballbund ein Drittliga-Stadion - und der Viertliga-Verein Teutonia 05 schloss sich dem an. Der Verein aus Ottensen hatte zuletzt den Hamburger Pokal gewonnen. Daraufhin traf er in der ersten Runde des DFB-Pokals auf RB Leipzig - und konnte sein Heimspiel wegen eines geeigneten Stadions nicht in Hamburg austragen und spielte stattdessen in Leipzig.
CDU: "Drittliga-Stadion wäre eine Chance für Hamburg"
Dennis Thering, Vorsitzender der CDU-Fraktion, kritisierte die Abkehr von der größeren Variante: "Hamburg will eine Active City sein, schafft es aber nicht, ein Drittliga-Stadion am Diebsteich zu bauen, das im gesamtstädtischen Interesse wäre." Alles andere als ein Drittliga-Stadion wäre eine Entscheidung gegen Hamburg als Sportstadt, so Thering weiter. Auch Altonas CDU-Fraktionschef Sven Hielscher fordert das größere Drittliga-Stadion. Er sieht darin eine einmalige Chance für die Stadt. Dagegen erklärte der SPD-Fraktionschef in der Bezirksversammlung Altona, Thomas Adrian, Ziel der Stadt sei es, das Sportplatz-Problem für Altona 93 zu lösen - und dieser Verein habe stets auf ein Regionalliga-Stadion gesetzt.