Krankheitswelle sorgt in Hamburg für viele Ausfälle
Die Erkältungszeit und viele Corona-Infektionen sorgen in Hamburg an vielen Stellen für Probleme. In Schulen, Kitas und auch bei der Hochbahn fällt derzeit viel Personal aus.
Es sind vor allem die vielen Atemwegserkrankungen, die derzeit in Hamburg zu erheblichen Problemen führen. Laut der Krankenkasse AOK haben sich die Krankmeldungen im Vergleich zum Vor-Corona Zeitraum 2019 mehr als verdoppelt. Von September bis November 2019 waren es etwa 10.000 Fälle. Während der Corona-Zeit ähnlich viele - und jetzt stieg die Zahl auf rund 26.000 Fälle.
Ende der Maskenpflicht und schlechtes Immunsystem
Laut Techniker Krankenkasse waren in den ersten zehn Monaten dieses Jahres Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer rund 14 Tage krankgeschrieben. 2021 seien es noch 10 Krankheitstage gewesen. Die Krankenkasse Barmer verzeichnet mit Blick auf Krankschreibungen aufgrund von Atemwegsinfekten den höchsten Stand seit 2018. Einen starken Anstieg gibt es vor allem auch bei den Grippeerkrankungen. Laut Sozialbehörde stieg die Zahl von sieben Fällen im Vorjahr auf jetzt rund 490 Fälle. Gründe sind unter anderem das Ende der Maskenpflicht und ein "untrainiertes Immunsystem".
Über 16 Prozent der Lehrkräfte sind krankgemeldet
Wegen vieler Krankmeldungen kommt es momentan zu personellen Engpässen. "Der Anteil der krank gemeldeten Lehrkräfte ist mit 16,3 Prozent tatsächlich etwas höher als in vergleichbaren Zeiträumen der Vorjahre", sagte ein Sprecher der Hamburger Schulbehörde. Normalerweise sind es in den Wintermonaten rund 12 Prozent. Einige der Lehrerinnen und Lehrer seien allerdings nicht selbst erkrankt, sondern müssten sich um ihre erkrankten Kinder kümmern. "Es haben sich einzelne Schulen bei uns gemeldet, an denen es personelle Engpässe gibt und daher teilweise der Schulbetrieb eingeschränkt ist", so der Sprecher weiter. An einzelnen Standorten wirke sich die Erkrankungswelle auch auf die Ganztagsbetreuung durch externe Träger aus.
Viele Kinder und Erzieher sind momentan krank
Ähnlich sieht es in den Kitas aus. Die Vereinigung Hamburger Kitas Elbkinder bekommt den Effekt der saisonalen Atemwegserkrankungen nach eigenen Angaben auch zu spüren. "Sowohl bei Kindern als auch beim pädagogischen Personal, wo wir zahlreiche Ausfälle feststellen", hieß es. Andere Faktoren, wie in der Pandemie aufgesparte Urlaubstage, würden die Personalsituation zusätzlich noch verschlimmern. Die Personaldecke in den Kitas sei "dauerhaft angespannt".
Hohe Krankenquote bei Hochbahn und Feuerwehr
Und auch bei der Hochbahn ist die Krankenquote weiterhin "überdurchschnittlich hoch", wie ein Sprecher sagte: "Aktuell liegen wir bei 2 bis 2,5 Prozentpunkten höher als in den vergleichbaren Zeiträumen der Vorjahre." Bereits Ende Oktober hatte die Hochbahn die Frequenzen von Bussen und Bahnen verringern müssen. Die Maßnahmen würden bis Mitte Januar verlängert, sagte der Sprecher. Danach müsse man weitersehen. In den Behörden sind aktuell jeder zehnte Mitarbeiter und Mitarbeiterin krank. Und auch die Feuerwehr Hamburg stellt eine erhöhte Krankenquote bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen fest. Ein Sprecher sagte: "Diese sind jahreszeitenabhängig und vergleichbar mit den Vorjahren." Grund zur Sorge bestehe deshalb aber nicht, man sei weiterhin voll einsatzfähig.