Ansturm auf Anteile: St. Paulis Genossenschaft ein Riesenerfolg
Am Montagabend ist nach knapp fünf Monaten die Zeichungsphase für die Genossenschaft des FC St. Pauli abgelaufen. Der Ansturm auf die Anteilte war bis zuletzt so groß, dass der Fußball-Bundesligist noch keine endgültigen Zahlen bekanntgeben kann.
Wie die Hamburger am Dienstagmorgen mitteilten, haben bis jetzt weit mehr als 21.000 Menschen Anteile im Gesamtwert von mehr als 27 Millionen Euro gezeichnet und sind damit Mitglied der Football Cooperative Sankt Pauli 2024 eG geworden. Doch dabei wird es nicht bleiben. Denn kurz vor dem Ende der Zeichnungsphase ist das Interesse an der ersten Genossenschaft im deutschen Profifußball noch einmal stark angestiegen. Vielleicht auch, weil Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß am Freitag medienwirksam Anteile erworben hatte.
"Wir wurden überrannt“, erklärt Andreas Borcherding, Vorstandsvorsitzender der eG. Daher würden nun alle neuen Registrierungen, die bis Montagabend um 23.59 Uhr eingegangen sind, noch abgearbeitet. Dies könne einige Tage in Anspruch nehmen, da es allein am letzten Abend noch Hunderte Anfragen gegeben habe, ergänzte Borcherding.
Göttlich: "Sind baff und unendlich dankbar"
"Wir sind baff und unendlich dankbar für diesen riesigen Zuspruch unserer Community! Die Menschen, die den FC St. Pauli im Herzen tragen oder mit unserem Weg sympathisieren, haben ein klares Signal gesendet: Eine andere Finanzierung im Profi-Fußball ist möglich", sagte Präsident Oke Göttlich.
Wilken Engelbracht, Kaufmännischer Geschäftsleiter des FC St. Pauli, betonte, was der große Zuspruch für die Zukunft des Vereins bedeute: "Die Genossenschaft wird dem FC St. Pauli neue Spielräume eröffnen: Durch die Übernahme der Mehrheit am Stadion wird der Verein in der Lage sein, Finanzverbindlichkeiten viel schneller als geplant abzubauen und so wieder in neue Projekte investieren zu können."
Erste Genossenschafts-Generalversammlung Anfang Juni
Für den Genossenschafts-Vorstand geht es nun neben dem Abarbeiten der offenen Bestellungen darum, alle Zahlen zu prüfen und die nächsten Schritte vorzubereiten. Konkret geht es dabei um die Übernahme der Mehrheit am Millerntor-Stadion. Außerdem soll es eine Warteliste geben, auf die sich Interessierte setzen lassen können, um beim nächsten Projekt der Genossenschaft dabei zu sein, oder gegebenenfalls Anteile von anderen Mitgliedern zu übernehmen.
Die finale Bilanz der Zeichnungsphase und die nächsten Schritte wird der Vorstand den Anteilseignern Anfang Mai präsentieren. Im Juni soll es dann die erste Generalversammlung der Genossenschaft geben.
