Ein Elektrolichtbogenofen auf dem Gelände des Stahlwerks von ArcelorMittal in Hamburg. © picture alliance/dpa Foto: Jonas Walzberg

Hamburger Stahlwerk ArcelorMittal weitet Kurzarbeit aus

Stand: 03.09.2022 06:55 Uhr

Wegen der rasant gestiegenen Energiepreise schickt das Hamburger Stahlwerk ArcelorMittal seine Beschäftigten in Kurzarbeit - es ist das erste große Unternehmen in der Hansestadt, das so drastisch reagiert. Ein Teil der Anlage im Hamburger Hafen wird bis auf Weiteres stillgelegt.

Mehr als 500 Menschen arbeiten bei ArcelorMittal in Hamburg. Bereits jetzt sind einige von ihnen in Kurzarbeit. Denn das Stahlwerk hat seine Produktion gedrosselt, um den Gasverbrauch zu senken. Nun wird die Kurzarbeit auf alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgeweitet. "Im Hamburger Langstahlwerk, in dem ArcelorMittal Qualitätswalzdraht produziert, wird ebenfalls ab dem vierten Quartal die Direktreduktionsanlage auf Grund der aktuellen Situation und der negativen Aussichten außer Betrieb genommen werden", hieß es am Freitag.

Einkauf aus dem Ausland

Ganz gestoppt wird die Produktion von Walzdraht aber nicht. Stattdessen will ArcelorMittal Material aus anderen Ländern kaufen, das sonst eigentlich in Hamburg hergestellt wird, und dann hier weiterverarbeiten. Auch in Bremen drosselt der Konzern seine Stahlproduktion, dort wird einer der beiden Hochöfen stillgelegt.

Preise für Gas haben sich verzehnfacht

Die Preise für Gas und Strom hätten sich innerhalb weniger Monate verzehnfacht, sagt Reiner Blaschek, Chef von AcelorMittal Deutschland. Im kommenden Monat komme dann noch die geplante Gasumlage obendrauf. Deshalb, so der Konzernchef, sei man hierzulande nicht mehr wettbewerbsfähig.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 03.09.2022 | 07:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Angeklagte steht in einem Gerichtssaal. © NDR/ Elke Spanner Foto: Elke Spanner

Drogenhandel und versuchte Entführung: Drei Männer verurteilt

Es geht unter anderem um einen Vorfall in Hamburg-Eidelstedt im vergangenen November. Der Haupttäter muss für neuneinhalb Jahre in Haft. mehr