Bund finanziert Forschung: Braucht Hamburg ein Elbesperrwerk?
Braucht Hamburg in den kommenden Jahrzehnten ein Sperrwerk in der Elbe, um sich vor noch höheren Sturmfluten zu schützen? Um das zu untersuchen, stellt der Bund zunächst drei Millionen Euro zur Verfügung. Umweltschützer üben Kritik an den Plänen.
Eine Sturmflut mit noch höheren Wasserständen als bei der bislang höchsten im Jahr 1976 - das kann schon bald passieren, sagt der Wilhelmsburger SPD-Bundestagsabgeordnete Metin Hakverdi. Er hat sich im Haushaltsausschuss des Bundestages dafür eingesetzt, dass die Technische Universität Hamburg (TUHH) zum Thema Sperrwerk forschen kann.
Weichen stellen für die Zukunft
Spätestens Anfang 2024 sollen die Ergebnisse vorliegen, so Hakverdi zu NDR 90,3. Der SPD-Politiker sagt: In den kommenden Jahren kann die Stadt dem steigenden Meeresspiegel und den Folgen des Klimawandels noch ganz gut standhalten, etwa durch höhere Deiche. Aber bereits jetzt müssten die Weichen für die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts gestellt werden.
BUND sorgt sich um bedrohte Tierarten
Manfred Braasch von der Umweltschutzorganisation BUND sieht ein Sperrwerk in der Elbmündung kritisch. Die Folgen für das Tidegewässer Unterelbe mit vielen bedrohten Tierarten könnten verheerend sein. Außerdem findet es Braasch sinnvoller, mehr in den Klimaschutz zu investieren als Milliarden auszugeben, um die Folgen des Klimawandels zu bekämpfen.