Dirigent Andrew Manze © NDR Foto: Nikolaj Lund
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Dirigent Andrew Manze © NDR Foto: Nikolaj Lund
AUDIO: Start des Brahms-Festivals in Hannover (3 Min)

Start des Brahms-Festivals in Hannover

Stand: 11.03.2023 06:00 Uhr

Die NDR Radiophilharmonie unter Andrew Manze spielt ab heute bis kommenden Sonnabend alle Sinfonien und alle Solokonzerte des Komponisten. Zum Auftakt des Brahms-Festivals erklingt heute Abend "Ein deutsches Requiem". Zu sehen auch hier im Live-Stream.

von Agnes Bührig

Probe mit der NDR Radiophilharmonie im großen Sendesaal: Abwechselnd treten der Bariton Benjamin Appl und die Sopranistin Susanne Bernhard ans Notenpult, um Johannes Brahms Totenmesse aus den 1860er-Jahren einzustudieren. Dass sie so oft Requiems singt, könne mit dem Verlust etlicher Nahestehender zu tun haben, sagt die Sängerin. "Ein deutsches Requiem" verbreite da die Hoffnung, dass man sich dereinst wiedersieht.

"Der Grundton ist Getragensein und Trösten und Zuversichtüben", sagt Susanne Bernhard. "Man muss die Zuversicht auch üben. Vor allem in diesen Zeiten wird es uns allen nicht leicht gemacht. Ich glaube, dass im Brahms-Requiem sehr stark herauskommt, dass wir verbunden sind - im Leben und im Tod. Und dass es um die Verbindung geht und nicht um Ausschließen oder um Getrenntsein voneinander. Das finde ich, dass das sehr stark hörbar wird."

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Brahms-Sinfonien in ungewohnter Reihenfolge

Bereits 2018 sangen Benjamin Appl und Susanne Bernhard gemeinsam in Hannover, bei Brittens "War Requiem" mit der NDR Radiophilharmonie. Beim Auftaktkonzert des Brahms-Festivals sind auch das NDR Vokalensemble und der WDR Rundfunkchor dabei. In den folgenden Konzerten erklingen alle Solo-Konzerte und Sinfonien des Komponisten. Allerdings nicht in der Reihenfolge ihrer Entstehung, sagt der Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie, Andrew Manze: "Ich habe mir eine merkwürdige Theorie überlegt: dass Brahms von fünf Sinfonien träumte. Dass also die vierte Sinfonie, die die Letzte ist - soweit wir wissen - vielleicht nicht als Letzte gemeint war. Wenn du sie in der natürlichen Ordnung - eins, zwei, drei, vier - spielst, ist das nicht die natürliche Form, die dich mit dem Gedanken zurück lässt: Aha, welch wunderbares Ende! Deshalb habe ich Sinfonie Nr. 2 ans Ende gesetzt."

Johannes Brahms mit Kopfhörerrn © picture alliance / World History Archive
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Brahms-Festival in Hannover unter anderem mit Christian Tetzlaff

Jeweils gepaart mit einer Sinfonie kommen die vier Solokonzerte dazu: mit den Pianisten Martin Helmchen und Denis Kozhukhin, dem Violinisten Christian Tetzlaff im Violinkonzert D-Dur op. 77 als Solist und gemeinsam mit der Cellistin Tanja Tetzlaff im a-Moll-Doppelkonzert. Für Nikolai Schneider, erster Solo-Cellist der NDR Radiophilharmonie, ist durch die intensive Probenarbeit auch der Mensch Johannes Brahms präsenter und greifbarer geworden: "ein hochemotionaler Mensch, gepaart mit einer, glaube ich, brillanten Intelligenz. Wenn man sieht, wie er mit Motivik verfahren ist, wie er Bezüge schafft, wie er durch die Harmonien wandert und dann wieder zurückfindet - da hat man das Gefühl, dieser Mensch muss den Kosmos Musik komplett in seinem Kopf gehabt haben."

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Die NDR Radiophilharmonie unter Andrew Manze spielt alle Sinfonien und Solokonzerte des Komponisten. Zum Auftakt des Festivals erklingt "Ein deutsches Requiem".

Art:
Konzert
Datum:
Ende:
Ort:
HCC, Kuppelsaal
Theodor-Heuss-Platz 1-3
30175 Hannover
Preis:
ab 8 Euro
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Dieses Thema im Programm:

NDR Kultur | Klassisch in den Tag | 11.03.2023 | 07:20 Uhr

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Klassik

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