Von der Veddel in die Elphi: Derya Yıldırım stellt neues Album vor
"Ich stehe dafür, dass man die anatolische Volksmusik auch in den großen Konzertsälen etabliert", sagt die Musikerin Derya Yıldırım. Heute Abend spielt sie mit ihrer Grup Şimşek und dem Ensemble Resonanz in der Elbphilharmonie.
Manche Geschichten sind beinahe zu schön, um wahr zu sein. Derya Yıldırım, Musikerin und Gastarbeiter-Tochter von der Veddel, stellt ihr neues Album in der Elbphilharmonie vor. Die junge Musikerin verbindet traditionelle anatolische Kultur und Texte mit den Sounds der Moderne. Morgen- und Abendland, Vergangenheit und Gegenwart: Vieles, was unvereinbar scheint, reicht sich im Groove ihrer Kompositionen die Hände. Auch wenn Yıldırım mittlerweile eine international renommierte Künstlerin ist - ihr Auftritt mit Band und dem Ensemble Resonanz ist ein ganz besonderes Konzert und ein bedeutender Schritt in ihrem Leben.
Neues Album "Yarın Yoksa"
Das Konzert steht am Anfang der Tour zum neuen Album "Yarın Yoksa", das Yıldırım letztes Jahr mit ihrer Grup Şimşek in den USA aufgenommen hat. Für die Hamburgerin ist das Werk ein weiterer Schritt, um ihrer Musik einen Stellenwert zu erkämpfen, der für sie überfällig ist: "Ich spiele die Bağlama - und das ist die Verkörperung der anatolischen Volksmusik", erklärt Yıldırım. "Diese Musik schlägt auch in Deutschland und in Hamburg ihre Wurzeln, schon seit Jahrzehnten. Das kann man nicht mehr leugnen oder verschweigen. Ich stehe dafür, dass man dieses Instrument und die anatolische Volksmusik auch in den großen Konzertsälen etabliert."
"Singe auf Türkisch, weil für mich emotional gar nicht anders geht"
Seit Jahren arbeitet sie an der Kombination aus Poesie und Schönheit ihrer Sprache und mitreißenden Grooves. Dabei entsteht ein Klangkosmos, in dem sich Tradition und Moderne die Hände reichen. "Ich singe auf Türkisch, weil es emotional für mich gar nicht anders geht", so Yıldırım. "So kann ich diese Energie und die Magie in meiner Stimme am besten transportieren."
Das Konzert mit ihrer Band und dem Ensemble Resonanz in der Elbphilharmonie verspricht ein großer Musikabend zu werden. "Wenn ich auf der Bühne bin, bin ich bereit, mein Leben mit anderen zu teilen", so die Musikerin. "Da gibt es keine Barriere für mich. Ich gehe so tief in meine Seele rein durch meine Musik und durch meine eigene Stimme, dass ich ganz viel Platz habe, um alle Menschen da einzuladen. Wenn die Zuhörer dann offen sind und ein großes Herz haben, kann man sich vereinen."
