Musikschulen in Not: Kinder musizieren vor Landtag
Musikschulen aus Niedersachsen haben am Dienstag vor dem Niedersächsischen Landtag musiziert. Damit wollten sie auf ihre schwierige finanzielle Lage aufmerksam machen - aber auch Danke sagen.
Der Landesverband niedersächsischer Musikschulen hat die "Musikalische Mittagspause" veranstaltet. Ab 13 Uhr waren alle Abgeordneten des Niedersächsischen Landtages dazu eingeladen, ihre Mittagspause bei der Landtagssitzung bei Konzerten zu verbringen. Damit wollten sich die Musikschulen für die jüngste Erhöhung der Landesförderung für Musikschulen um dauerhaft zwei Millionen Euro bedanken, aber auch für noch mehr Unterstützung werben.
Musikschulen in wirtschaftlicher Not
Die Erhöhung der Landesförderung steht vor dem Hintergrund eines Urteils des Bundessozialgerichtes. Dieses hat im Jahr 2022 beschlossen, dass Lehrkräfte an Musikschulen nicht mehr auf Honorarbasis ohne Abgabe von Sozialversicherungsbeiträgen beschäftigt werden können. Werden diese nun fest angestellt, kostet das die niedersächsischen Musikschulträger den Angaben zufolge jährlich zusätzlich rund 7,5 Millionen Euro. Dadurch würde sich die ohnehin stark angespannte wirtschaftliche Situation öffentlicher Musikschulen erheblich verschlechtern, warnen die Musikschulen Niedersachsen.
Bisherige finanzielle Hilfen reichen nicht aus
Die Erhöhung der Landesförderung um zwei Millionen Euro soll in dieser Situation nun helfen. Die Musikschulen sagen jedoch, dass diese Erhöhung nicht ausreiche, um die finanziellen Lücken zu schließen. Der Landesverband fordert daher eine weitere Erhöhung der Landesförderung auf das Durchschnittsniveau aller Bundesländer.
Musikgruppen aus Niedersachsen spielen bei "Musikalischer Mittagspause"
Auf der Bühne der "Musikalischen Mittagspause" standen die "Saxofriends" und die "Saxtastischen" der Musikschule Seelze, das Inklusive Orchester der Grundschule Am Lindener Markt, die Musikschule Hannover sowie das Orchester "Ragazzi Musici" der Kreismusikschule Osnabrück. Die Veranstaltung eröffneten Landtagspräsidentin Hanna Naber (SPD) und Kulturminister Falko Mohrs (SPD).